<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische
EMI1.1
HENRY SELBY HELE-SHAW m LIV. ERPOOL (ENGLAND).
Lamellenreibungskupplung.
Die vorliegende Erfindung hat eine Reibungskupplung zum Gegenstande, bei welcher eine Reihe übereinstimmend gewellter dünner biegsamer Metallscheiben oder-lamellen als Eingriffs-oder Kupplungsglieder wirken. Diese Lamellen sind ringförmig und parallel zum Umfang gewellt. Da die Herstellung solcher Platten mit mehreren ringförmigen Wellungen in grösserem Format und insbesondere aus Stahlblech auf Schwierigkeiten stösst, so werden gemäss der Erfindung Lamellen mit nur einer solchen Wellung verwendet. Damit diese eine Wellung genügt, ist es erforderlich, die Platten mit flachen flossen-oder flanschenartigen Teilen zu versehen, sowohl auf der inneren wie äusseren Seite der Wellung.
Hätte die Platte nur eine Wellung ohne diese Flossen und Flansche, so würde sie unter Druck leicht deformiert werden ; die flachen Teile indessen geben ihr hinreichende Stärke, um einer Deformierung zu widerstehen. Ferner erweist es sich, um die Benutzung nur einer Wellung zu ermöglichen, als nötig, die in Berührung stehenden Flächen höchst wirksam /u schmieren, und zu diesem Zweck werden nach der Erfindung die schrägen Seiten der Weitung mit Durchbohrungen derart versehen, dass ein Schmiermittel im Gehäuse Zutritt zu den Wellungen gewinnt und eine nachteilige Erhitzung der Teile verhindert. Die genannten Flanschen sind insofern von grossem Wert in dieser Verbindung, als sie als Radiatoren, d. h. zum Ausstrahlenlassen der Wärme dienen.
Damit die in Eingriff stehenden Flächen der Wellungen einen sehr spitzen Winkel mit der Senkrechten zur Plattenebene bilden, so dass die eine Wellung einen ausreichenden Widerstand sichert und dennoch geneigend Raum zum Bohren oder Ausstanzen der Löcher bieten, wird zweckmässig der Querschnitt der Wellung unsymmetrisch gemacht oder die eine Seite der Wellung überhaupt fortgelassen.
Auf den zur Veranschaulichung der Erfindung beigefügten Zeichnungen ist Fig. 1 ein mittlerer Längsschnitt durch eine Kupplung zur Verbindung einer treibenden mit einer getriebenen Welle oder einer Riemscheibe mit einer Treibwelle ; Fig. 2 und 2 a sind Querschnitte nach den Linien Z-Z nnd Y- r von Fig. 1, Fig. 3 und 4 Vorder-bezw. Seitenansicht eines Satzes von uer Kupplungslamellen ; Fig. 5 und 6 zeigen in Schnitt und Ansicht Bruchstücke der letzteren in vergrössertem Massstabe ; Fig. 7 ist eine Ansicht und Fig. 7 a. -- ï f sind Schnitte einer Anzahl abgeänderter Ausführungsformen der Kupplunglamellen.
Die Eingriffs- oder Reibungsflächen der Kupplung werden durch zwei Lametlensätze gebildet, einen Satz A, bei dem jede seiner Scheiben vermittels der Zähne a an ihrem Innenrand mit dem einen Teil der Kupplung verbunden ist, und einen Satz B, von dem jede Platte mittels der Zähne b an ihrem äusseren Umfange mit dem anderen Teile der
Kupplung in Verbindung steht.
Diese Lamellen oder Platten sind aus verhältnismässig dünnem Metall gebildet und haben das besondere Kennzeichen, dass sie in bezug auf die Gestalt der gegenseitigen
Eingriffsflächen miteinander übereinstimmen ; dies ermöglicht ihre billige und schnelle
Herstellung in oinem Satz von Stempeln durch Pressen, Stanzen oder ein ähnliches Ver- fahren. Die übereinstimmenden Eingriffsflächen sind bei C gewellt, und zwar nur mit einer
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
gezeigten, benutzt werden. In jedem Falle indessen ist ein flacher ringförmiger Teil D der Platte sowohl auf der inneren, wie auf der äusseren Seite der Wellung C vorhanden.
Wenn die Platten miteinander vereinigt worden, bilden diese ebenen Teile Flanschen D, wie besonders in Fig. 4 und 5 zur Darstellung gebracht ist, die in Verbindung mit einer Schmierund Kühlflüssigkeit, wie noch näher beschrieben werden soll, dazu dienen, die in der Kupplung, wenn sie unter Belastung gleitet, sonst erzeugte Hitze zu zerstreuen ; die Platten haben eine Reihe von Löchern c, durchaie das Schmiermittel zirkuliert.
Im Falle einer Kupplung, wie sie beispielsweise in Fig. 1, 2 und 2 a veranschaulicht ist, sind die Platten A mit einer Muffe E verbunden, die mit einer Reihe von Federnuten zur Aufnahme der Zähne a versehen und auf einer Welle, in der Regel der Antriebswelle F, aufgekeilt ist. Die Platten B sind mit einem Gehäuse G verbunden, das ebenfalls mit Federnuten g zur Aufnahme der Zähne b versehen und auf dem angetriebenen Teil des Mechanismus, der Riemenscheibe K in Fig. 1 oder einer Nebenwelle befestigt ist oder, falls es sich um eine Bremse handelt, feststeht. In jedem Falle sind die Lamellen bis zu einem beschränkten Masse in achsialer Richtung längs der Federnuten frei beweglich, jedoch wird die Bewegung der letzten Platte des Satzes B in'dem Gehäuse durch einen Anschlagring L begrenzt.
Die Platten A und B sind in dem Gehäuse, wie dargestellt, abwechselnd angeordnet und werden gegeneinander durch eine Schiebermuffe M gedrückt. Nach der Darstellung in Fig. 1 steht diese Schiebermuife unter dem Einfluss einer. Reihe von Federn N, die in einstellbaren Hülsen oder Kappen tl am abnehmbaren Decke) des Gehäuses G angeordnet sind und tritt durch den Decke ! nach aussen zur Bildung eines
EMI2.1
gegabelten Hebel bewegt wird. Wenn der Hebel die Muffe M von den Platten in Gegenwirkung zu den Federn abhält, so werden die Platten A und B durch eine Reihe schwacher Federn d ausser Eingriff gebracht, die auf den Flanschen der Platten 1) sitzen (siehe Fig. 3 und 4) und die Kupplung läuft frei.
Wird indessen der Gabelhebel freigegeben,
EMI2.2
der genügt, ihren Kupplungseingriff zu sichern, wenn ein Gleiten nicht verlangt wird, oder mit einem geringeren Druck als dieser, wenn gewünscht wird, dass ein Gleiten unter Absorption von Kraft stattfindet, wie beispielsweise bei einer Bremse oder einem AbsorptionsDynamometer, in welch letzterem Falle der eine Teil der Kupplung fest ist.
Mit Platten der beschriebenen Art scheint der Widerstand grösser zu sein, als der infolge von Reibung im üblichen Sinne des Wortes und es ist wahrscheinlich, dass ein weiterer Widerstand infolge einer Reibung vorhanden ist, die sich etwa als Verdrehungreibung bezeichnen lässt. Wenn die Platten in Gesenken gepresst oder gestanzt sind, sind sie natürlich licht von genau kreisförmiger Gestaltung in dem gewellten Teil, und wenn daher eine relative Bewegung zwischen ihnen bei ihrer Pressung gegeneinander vorhanden ist, so entsteht notwendigerweise ein gewisser Betrag von Verdrehungsreibung, der wahrscheinlich einen beträchtlichen Widerstand einer solchen relativen Bewegung entgegensetzt.
Wenn die Platten von solcher Gestalt sind, dass sie äusserst schwach und leicht zu verdrehen sind, dann würde diese Wirkung kaum ausreichen, um dieses Resultat zu ergeben ; sind aber andererseits die Platten sehr dick, so dürfte es schwierig sein, sie überhaupt zu verdrehen. Es sind daher Platten der beschriebenen Art, d. h. aus Blech hergestellte, im höchsten Grade für den Zweck geeignet, insbesondere dann, wenn sie mit den ebenen ringförmigen Teilen D sowohl auf der Innen-wie auf der Aussenseite der Wellungen C versehen sind, weil diese ebenen Teile den notwendigen Widerstand gegen Verdrehung am Umkreis ergeben.
Des weiteren muss zweckmässig zur Erzielung bester Wirkung eine sehr gründliche und wirksame Schmierung stattfinden, wofür gemäss der Erfindung dadurch gesorgt wird, dass die geweilten Teile mit Löchern c versehen sind. Die Platten werden in ein Schmiermittel eingetaucht und zu diesem Zweck wird das Gehäuse flüssigkeitsdicht gemacht ; dasselbe kann, falls erforderlich, mit Mitteln zum Umlauf der Flüssigkeit versehen sein, oder es kann geeigneten Ein-und Auslass haben und die Flüssigkeit kann durch ausserhalb der Kupplung befindliche Mittel zum Umlauf gobracht werden.
Die Flanschen D sind, wie schon bemerkt, als Hitzeausstrahler oder Radiatoren sehr wirksam, um die Hitze von den : n Berührung stehenden Flächen abzuführen. Auch ist zu beachten, dass, da die Löcher in den Seiten der Wellungen angeordnet sind, die Flüssigkeit von Loch zu Loch durch den Zwischenraum zwischen den Scheiteln strömen kann ; der Umlauf ist auf diese Weise nicht von dem Zusammenfallen der Löcher abhängig.
Es ist zweckmässig, den Quorschnittswinkel der Wellungen so spitz wie möglich zu machen ; infolge der Anwendung der einen einzigen Wellung ist naturgemäss der Kleinheit des Winkels eine Grenze gesetzt, insbesondere, wenn Löcher seitlich der Wellungen gebohrt oder gestanzt worden sollen. Um die Bildung der Löcher zu erleichtern und dennoch einen
<Desc/Clms Page number 3>
möglichst spitzen Winkel der Wellung zu sichern, kann man die V-Form unsymmetrisch machen, wie in Fig. 7 a und 7b dargestellt ; oder man kann auch die gleiche Wirkung dadurch erzielen, dass man der Wellung im Querschnitt Trogform gibt, wie in Fig. 7d, oder endlich, indem man eine Seite des Troges, wie in Fig. 7f veranschaulicht, fortlässt, in welch letzterem Falle die Platte im Querschnitt einfache Schüsselgestalt hat.
In einigen Fällen kann der Winkel so spitz sein, dass infolge der Dicke der Platte die Wellungen nicht sicher in Eingriff kommen, und man kann alsdann die Schräge der Wellungen in der Weise abstufen, dass zwei parallele aber seitlich versetzte Flächen gebildet werden, wie in der Ausführungsform nach Fig. 7c und 7e. In jedem Falle ist aber die schräge Seite von Löchern c durchbohrt und es ist ersichtlich, dass die Formen nach Fig. 7 a-7f ausserordentlich leicht gebohrt oder auch ausgestanzt werden können.
Derartige Kupplungen können nicht nur, wie erwähnt, als Kupplungen oder Bremsen allein oder in Dynamometern, sondern insbesondere auch für Wechsel-und Wendegetriebe Anwendung finden ; für den letzterwähnten Zweck sind sie vermöge ihrer Eigenschaft, unter Belastung gut zu gleiten, in hervorragendem Masse geeignet.
'PATENT-ANSPRÜCHE :.
1. Lamellenreibungskupplung, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Lamelle eine einzige Wellung (C) mit flachen Teilen (D) auf deren Innen-und Aussenseite zu ihrer Verstärkung ringsherum vorgesehen ist, so dass nur eine Wellung ausreicht und ausstrahlende Flanschen zur Zerstreuung der Hitze gebildet werden, während der Winkel zwischen den Kupplungsflächen der Wellung und der Senkrechten zur Platte äusserst spitz ist und die Kupplungsflächen mit Durchbohrungen versehen sind.