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Antrieb für Seilbahnen
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lichkeit gegeDen sein, dass bei Ausfall der Stromzufuhr vom Netz her oder bei Ausfall einer elektrischen
Maschine die auf der Strecke befindlichen Wagen in die Stationen eingeholt werden können. Vom betrieb- lichen Standpunkt kommt noch die Forderung hinzu, in derartigen Stórungsflllen einen Notbetrieb mit verminderter Geschwindigkeit fahren zu können, um beispielsweise Fahrgäste von der Bergstation zu Tal zu bringen. Verminderte Geschwindigkeit bzw. mehrere Geschwindigkeiten können Ubrigens in manchen Fallen auch für den Normalbetrieb verlangt werden, weshalb elektrische Antriebe mit regelbaren oder polumschaltbaren Drehstrommotoren oder mit Gleichstrommotoren in Verbindung mit Ward-Leonardum- formern Anwendung gefunden haben.
Die notwendige Betriebsreserve bezieht sich zunächst auf die Antriebsmotoren und bedingt, dass mindestens zwei Antriebsmotoren vorhanden sind, von denen jeder den andern, eventuell ausgefallenen, soweit ersetzen kann, dass zumindest das Einholen der Wagen durchführbar ist. Es ist aber auch zu verlangen, dass bei ungestörten Antriebsmaschinen die Energiezufuhr gesichert wird, d. h., es sollen auch mindestens zwei unabhängige Energiequellen zur Verfügung stehen. Dies bedeutet bei elektrischen Antrieben mit Fremdbezug elektrischer Energie denAnschluss an zwei voneinander unabhängige Stromnetze oder die Bereitstellung mindestens einerzweiten andern Energiequelle ausser dem Netzanschluss. Als von einem Stromnetz unabhängige Reservekraftquelle wird mit Vorteil ein Dieselmotor oder ein Dieselstromaggregat verwendet.
Die Zusammenschaltung der Antriebs- und Energiereserven lässt sich in verschiedener Art kombinieren, und es sind eine Anzahl von Seilbahnantrieben bekannt und ausgeführt worden, welche den eingangs angeführten Forderungen entsprechen. Den meisten liegt der Gedanke zu Grunde, durch ausrückbare Kupplungen zwischen den einzelnen Maschinen oder innerhalb von Getrieben verschiedene Kraftwege zur Antriebsscheibe der Seilbahn herzustellen und dadurch wahlweise Energie liberden einen oder andern Antriebsmotor oder vom Netz, bzw. einer Hilfsenergiequelle, z. B. einem Dieselmotor od. dgl., zu beziehen.
Nachteilig ist bei solchen Kupplungen, dass besondere Manipulationen nötig sind und dass zur Vermeidung von Fehlschaltungen jede Kupplungsstellung besonders, meist elektrisch, überwacht und verriegelt sein muss, wodurch sich die Sicherheitseinrichtungen verkomplizieren und neue Störungsquellen entstehen können.
Es ist ferner eine Antriebsanordnung für Seilbahnen bekannt geworden, bei welcher zwei Drehstrommotoren über ein gemeinsames Planetengetriebe auf die Antriebsscheibe wirken, wobei die Motoren verschiedene Drehzahlen und Leistungen haben können. Diese Anordnung gestattet wohl den wahlweisen Einsatz beider Motoren oder eines der beiden allein mit der jeweils verschiedenenSummenleistung bzw. Sum- mendrehzahl ohne Verwendung besonderer Kupplungen, ist jedoch vor allem dazu bestimmt, die mangelnde Rege1flhigkeit von Drehstrommotoren dadurch zu mildern, dass z. B mit drei verschiedenen dauernden Betriebsdrehzahlen gefahrenwerden kann. Die Sicherung derEnergiezufuhr wäre nur insoweit durchführbar als jeder der beiden Drehstrommotoren wahlweise auf das eine oder andere zweier unabhängiger Drehstromnetz schaltbar gemacht würde.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung fUr Seilbahnen, welche ohne Verwendung von Schaltkupplungen volle Sicherheit bei Ausfall eines der Antriebsmotoren beliebiger Art oder bei Stö-
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rungen der Energiezufuhr bietet und ausserdem weitgehende Ansprüche an die Regelbarkeit der Fahrgeschwindigkeit befriedigt. Ein Antrieb nach derErfindung besitzt zwei über ein gemeinsames Untersetzungsgetriebe mit der Antriebsseilscheibe der Seilbahn verbundene Antriebsmotoren. wobei innerhalb des Untersetzungsgetriebes ein Summenteilgetriebe, z. B. ein Planetengetriebe, angeordnet ist, dessen beide Eingangswellen je einer der beiden Motoren antreibt, während die Ausgangswelle des Summengetriebes über fallweise weitere Untersetzungsstufen die Summenleistung der beiden Antriebsmotoren an die Seilscheibe weitergibt.
Erfindungsgemäss ist einer der beiden Antriebsmotoren ein Energiewandler für fremdbezogene Energie, z. B. ein Elektromotor, der andere ein Energiewandler für in der Anlage gespeicherte Energie, z. B. ein Ölmotor od. dgl.
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bis zur Antriebsscheibe, n1 und na die Drehzahlen der Motoren und ü1 und ü, die Teilübersetzungen der beiden Eingangszweige des Summengetriebes, bezogen auf die Antriebsseilscheibe, dann ist die an der
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Nz1lstung an der Seilscheibe ist N=N, r) und deren Drehzahl n= n1111'Bei Auslegung für volle Leistungsreserve (N =N)
kann bei Ausfall des Fremdnetzes sofort und ohne Schaltung von Kupplungen der Dieselmotor mit voller Leistung einspringen und über das Summengetriebe auf die Seilscheibe arbeiten, sofern der Elektromotor 1 festgebremst wird. Ist auch gleiche Drehzahl verlangt, dann muss sein n. ü= n üi und die Über-
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Steigerung der Leistungsfähigkeit der Seilbahn, wenn beide Antriebsmotoren gleichzeitig betrieben werden.
Unter den vorstehenden Auslegungsverhältnissen würde sich dann die Drehzahl und Leistung an der Seilscheibe verdoppeln. Natürlich ist es auch möglich und meist ausreichend, den Reservemotor für einen Teil der Normalleistung auszulegen und sich im Sinne der Einleitung mit einer Teilgeschwindigkeit im Notbetrieb zu begnügen.
Ein besonderer Vorteil für den Betrieb ergibt sich, wenn erfindungsgemäss mindestens einer der beiden
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Elektromotorbahnbetrieb mit stetig regelbarer Fahrgeschwindigkeit fuhren, ohne dass die Betriebsicherheitsreserve eine Einschränkung erfährt.
Weitgehende Anspruche in betrieblicher Hinsicht erfüllt der vorgeschlagene Antrieb schliesslich, wenn erfindungsgemäss einer oder beide Antriebsmotoren Gleichstrommotoren sind, die in Ward-Leonardschaltung über Umformer mit elektrischer Energie beliebiger Herkunft gespeist werden. Beispielsweise können zwei auf ein gemeinsames Getriebe arbeitende Leonardmotoren vorhanden sein und zwei Leonardumformer, wobei der Antriebsmotor des einen Umformers normalerweise von einem Drehstromnetz und der Antriebsmotor des andern Umformers von einem Diesel-Generatoraggregat gespeist wird. Schaltungsmässig können bei entsprechender Auslegung der Maschinen sowohl die beiden Antriebsmotoren mit jedem der beiden Umformergeneratoren als auch die beiden Umformermotoren wahlweise mit den beiden Energiequellen koppelbar gemacht sein.
Ein derartiger Antrieb vereinigt vielfache Reserven mit bester Regelfähigkeit.
In der Zeichnung ist das Schema einer beispielsweise möglichen Antriebsanordnung entsprechend der Erfindung dargestellt.
Die Antriebsseilscheibe 4 der Seilbahn ist bei 14, 14' gelagert und über die Zwischenwelle 12 und feste Kupplungen 13, 13'mit dem Untersetzungsgetriebe 3 verbunden. Dieses Getriebe enthält ausser den hier beispielsweise angedeuteten zwei Zwischenradpaaren 15 und 16 ein in der Skizze als Planetengetriebe 5 gezeichnetes Summengetriebe. Das innere Sonnenrad 10 des Planetengetriebes wird vom einen Antriebsmotor 1 über Welle 22 getrieben, das äussere Sonnenrad bildet die Innenverzahnung 10'des Getriebegehäuses 5, dessen Aussenverzahnung 9'mit dem Ritzel 9 der verlängerten Welle 21 des zweiten Antriebsmotors 2 kämmt.
Die Planetenräder 8 sitzen auf der Abtriebsschwinge 11 mittels welcher die den Radabmessungen des Planetengetriebes entsprechend übersetzte Summendrehzahl abgenommen und über die nachgeschalteten Zwischenübersetzungen 15, 16 an die Antriebsseilscheibe 4 weitergeleitet wird. 6,7 sind
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Dieses schematisch skizzierte Anordnungsschema entspricht lediglich einem Ausführungsbeispiel. Es sind eine Anzahl von andern Anordnungen möglich, welche die Erfindung verwirklichen.
PATENTANSPRÜCHE :
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beiden Motoren antreibt, während die Ausgangswelle des Summengetriebes über fallweise weitere Untersetzungsstufen die Summenleistung der beiden Antriebsmotoren an die Seilscheibe weitergibt, dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Antriebsmotoren ein Energiewandler für fremdbezogene Energie ist, z. B. ein Elektromotor, der andere ein Energiewandler für in der Anlage gespeicherte Energie, z. B. ein Ölmotor.