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Aufspannvorrichtung für Werkzeugmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Aufspannvorrichtung für Werkzeugmaschinen, bestehend aus Aufspannplatte und Konsol. Und zwar handelt es sich um einen Tisch, bei welchem eine Aufspannplatte gelenkig an einem
Konsol gelagert ist. Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist die Platte unmittelbar am Konsol angelenkt. Dabei ergibt sich der Nachteil, dass die ausgeschwenkten Teile der Platte, vor allem bei grossen Schwenkwin- keln, einenbeachtlichenAbstand vom Konsol'aufweisen und damit der Maschinenspindel genähert sind. Das bedeutet eine Verkleinerung des Arbeitsbereiches der Maschine. Der Abstand der ausgeschwenkten Teile vom Konsol beeinträchtigt ausserdem die Stabilität der Lagerung der Platte.
Trotz Verwendung von Stützelementen zwischen der Platte und dem Konsol macht sich die mangelhafte Stabilität insbesondere bei Präzisionsarbeiten schädlich bemerkbar.
Es ist ferner eine Aufspannplatte bekannt, welche um ihre eine Längsseite schwenkbar an einem auf dem Werkzeugmaschinentisch zu befestigenden Konsol gelagert ist. Durch einen Satz Zwischenstücke, welche einzeln oder kombiniert zwischen das Konsol und das freie Ende der Aufspannplatte einzufügen sind, kann eine Reihe von vorbestimmten Winkellagen der Aufspannplatte fixiert werden. Eine weitere, bekannte Ausführungsform eines zur Arbeitsspindel schwenkbaren Arbeitstische gestattet zwar im Gegensatz zur vorerwähnten das Schwenken der Aufspannfläche nach zwei Richtungen, jedoch auch nur um geringe Beträge, während die in der einen Richtung vorgesehene Schwenkbarkeit der Aufspannfläche um 900 keine weitere Arbeitslage herbeiführen, sondern das Drehen des Werkstückes um 1800 gegenüber seiner vorhergehenden Lage ermöglichen soll.
Der erfindungsgemässe Aufspanntisch ist nicht nur nicht mit den oben geschilderten Nachteilen behaftet, sondern zeichnet sich durch einen bisher nicht erzielten Schwenkbereich bei ausreichender Starrheit aus. Dies ist dadurch erreicht, dass zur Verbindung der Platte mit dem Konsol ein Zwischenstück verwendet wird, welches zwei zueinander parallele Achsen aufweist, von denen die eine zur schwenkbaren Lagerung des Zwischenstückes am Konsol und die andere zur schwenkbaren Lagerung der Aufspannplatte am Zwischenstück dient. Die Platte wird auf einem Teil des gesamten Schwenkwinkels um die eine Achse und auf dem anschliessenden Teil des gesamten Schwenkwinkels um die andere Achse geschwenkt.
Der auf jede der beiden Achsen entfallende Winkel ist infolgedessen nur etwa halb so gross wie der bei der bekannten Bauart auf die einzig vorhandene Achse entfallende gesamte SchwenkwinkeLDurch diese Verringerung des auf jede der beiden Achsen entfallenden Schwenkwinkels ergibt sich eine Verkürzung des Abstandes der ausgeschwenkten Teile der Platte vom Konsol und damit eine Vergrösserung der Präzision und des Arbeitsbereiches der Maschine.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen im Zu- samenhang mit den zugehörigen Zeichnungen und den Ansprüchen. Es zeigen : Fig. l und 2 wesentliche Teile des Aufspanntisches in vereinfachter, perspektivischer Darstellung, Fig. 3 den Tisch nach Fig. 1 mit Abstützelementen, Fig. 4 eine andere Ausführungsform des Aufspanntisches und die Anbringung desselben an einer Werkzeugmaschine mit geneigtem Maschinentisch, Fig. 5 eine weitere Ausführungsform des Tisches und der Abstützung der Platte.
Der Tisch weist eine Konsole 10 auf, welche (Fig. l und 2) im wesentlichen plattenfrmlg ge- staltet ist. An der Konsole sind zwei im Querschnitt halbkreisförmige Vorsprünge 12, 14angebracht, welche Bohrungen für eine durchgehende Achse 16 aufweisen. Die Achse dient als Schwenk-
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lager eines Zwischenstückes 20, welches ebenfalls im wesentlichen die Form einer Platte besitzt. An der der Achse 16 abgewandten Seite des Zwischenstückes sind an diesem zwei Vorsprünge 22,24 vorgesehen, die wiederum Bohrungen. aufweisen, welche zur Aufnahme einer weiteren, ebenfalls durchgehenden Achse
26 dienen. Diese Achse dient als Schwenklager für die Aufspannplatte 30. Dtese ist mittels des an ihr an- gebrachten Vorsprunges 32 auf der Achse 26 befestigt.
Bei der Stellung des Tisches nach Fig. lliegtdie
Aufspannplatte 30 auf dem Zwischenstück 20 auf, und diese beiden Teile sind zusammen um die Achse
16, wie durch den Pfeil 1 angedeutet, schwenkbar. In der tiefsten, horizontalen Stellung liegt das Zwi- schenstuck 20 auf der Konsole 10 auf, an. welcher zur Aufnahme der Vorsprung eine rinnenförmige Ver- tiefung 11 angebracht ist.
Wie In Fig. 2 dargestellt, ist es weiterhin möglich, die Aufspannplatte gegenüber dem Zwischenstück um die Achse 26, wie durch den Pfeil 2 angedeutet, zu verschwenken. Die beiden Achsen 16, 26 verlau- fen parallel zueinander. Die Konsole 10 des Tisches ist mit bekannten, in Fig. 1 und 2 nicht dargestellten Aufspannmitteln zur Befestigung an dem Arbeitstisch einer Werkzeugmaschine versehen. Die Aufspann- platte 30 dient zur Befestigung des Werkstückes, welches somit zusammen mit dieser um die Achsen 16 bzw. 26 schwenkbar gelagert ist.
Zur Sicherung der Schwenkstellung der Aufspannplatte gegenüber dem Konsol sind gemäss Fig. 3 an der Aufspannplatte 30 Laschen 40, 42 mittels Schrauben 32, 34 befestigt. Die Laschen weisen Langlöcher 41,43 auf, die zur Aufnahme von an der Konsole angeordneten Klemmschrauben 17, 18 dienen.
Die Stellung der Aufspannplatte in Fig. 3 entspricht derjenigen in Fig. l. Nach Lösen derSchrauben
17, 18, 32, 34 kann man leicht eine andere Schwenkstellung derTischplatte. z. B. nach Fig. 2 erreichen.
Die in Fig. 4 gezeigte Werkzeugmaschine weist einen Ständer 100 mit vertikalen Führungen 102, 104 auf, in denen ein Getriebekasten 110 heb-und senkbar angeordnet ist. Der Getriebekasten dient seinerseits als Träger des Spindelkastens 120, welcher mittels der Führungen 122 horizontal, d. h. in Fig. 4 nach links oder rechts verschieblich ist. In ihm ist die Spindel 124 mit dem Werkzeug 126 gelagert. Der Maschinenständer dient weiterhin als Träger einer Tischplatte 130, welche mittels der Schwalbenschwanzführungen 106 horizontal, d. h. in Fig. 4 senkrecht zur Zeichenebene, verschieblich geführt ist. Der Maschinentisch 130 weist Spannuten 132 auf, welche zur Aufnahme von Spannschrauben 134 dienen, die in Flanschaugen 142 eines Zwischentisches 140 eingreifen und diesen an den Maschinentisch 130 andrücken.
Am Zwischentisch sind zwei Vorsprünge 144, 146 angebracht, welche Bohrungen zur Aufnahme der Achse 148 aufweisen. Die Achse 148 dient zur schwenkbaren Lagerung des Aufsatzstückes 150. Dabei durchdringt die Achse 148 den zum Aufsatzstück gehörigen Teil 152. Zur Befestigung des Aufsatzstückes in beliebiger Schwenklage um die Achse 148 ist an ihm die Spannschraube 154 vorgesehen, welche in eine halbkreisförmige, am Aufsatzstück angeordnete Spannut eingreift. Der Krümmungsmittelpunkt der Spannut liegt in der Achse 148. Die Ebene der Nut verläuft senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 4. Das Aufsatzstück 150 dient als Träger der Konsole 210 des Aufspanntisches. Diese Konsole ist in den Führungen 213 mittels der Spindel 156 horizontal, in Fig. 4 nach links oder rechts, verschieblich. Zur Bedienung ist an der Spindel das Handrad 157 vorgesehen.
Auch die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform des Tisches weist ein Zwischenstück 20 auf, welches mit einer Achse 16 an der Konsole schwenkbar gelagert ist. Am Zwischenstück ist wiederum eine Achse 26 zur schwenkbaren Lagerung der Platte 230 vorgesehen. Diese dient im Gegensatz zu den Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 3 nicht unmittelbar zur Aufnahme des Werkstücks, sondern weist eine senkrechte Achse 231 auf, mit der eine Tischplatte 250 drehbar und dabei auf der Platte 230 gleitendgelagert ist. Diese Tischplatte besitzt Spannuten 251 zur Befestigung des Werkstückes. Im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 3 erfolgt die Abstützung der Platte 230 gegenüber der Konsole 210 nicht mittels Laschen, sondern mittels eines an der Platte befestigten Bleches 244, welches bogenförmige Schlitze 245, 246 aufweist.
Diese dienen zur Aufnahme von in die Konsole eingeschraubten Klemmschrau- ben 17, 18. Jeder der Schlitze ist in der Form zweier ineinander übergehender Kreisbögen von verschiedenem Radius gekrümmt. Die Krummungsmittelpunkte der Kreisbögen liegen teils in der Achse 16, teils in der Achse 26. Die Krümmungsradien r 1 und r 2 des eines Schlitzes sind in Fig. 4 eingetragen. Statt eines Bleches 244 kann auch beidseitig der Platte je ein solches Blech vorgesehen sein.
Die in Fig. 5 gezeigte Tischkonstruktion unterscheidet sich von derjenigen gemäss Fig. 4 durch die Anordnung der Klemmschrauben 17, 18 am Konsol und durch die Form der Schlitze im Abstützblech. Die eine Klemmschraube 18 ist an dem Vorsprung 12 koaxial zur (dahinterliegenden) Schwenkachse 16 angeordnet. Die andere Klemmschraube 17 ist an einem Vorsprung 313 des Konsols 310 so angebracht, dass-sie koaxial zur Schwenkachse 26 liegt, wenn diese ihre tiefste Lage einnimmt, d. h. wenn das Zwischenstück, wie in Fig. 2 dargestellt, auf dem Konsol aufliegt. Das an der Platte 230 befestigte Abstützblech 344 weist bogenförmige Schlitze 345, 346 auf, deren Krümmungsmittelpunkte mit den Schwenkachsen 16 bzw. 26
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zusammenfallen.
Im Gegensatz zur Konstruktion nach Fig. 4 gehört zu jedem Schlitz nur ein Krümmung- mittelpunkt.
Die Bedienung des gezeigten Aufspanntisches erfolgt jeweils so, dass bei der Schwenkung der Auf- spannplatte in dem durch den Pfeil 1 in Fig. 1 angegebenen Bereich die Platte 30 bzw. 230 auf dem Zwi- schenstuck 20 aufliegt, so dass sich diese beiden Teile gemeinsam um die Schwenkachse 16 drehen. Beim
Schwenkbereich der Platte, wie er durch den Pfeil 2 in Fig. 2 angedeutet ist, liegt das Zwischenstück 20 auf dem Konsol 10 bzw. 210 fest auf und die Platte dreht sich um die Achse 26. Zur Befestigung der Auf- spannplatte in einer Schwenklage gegenüber dem Konsol werden die Schrauben 17,18 angezogen. Dabei werden die Laschen 40, 42 bzw. die Bleche 244,344 an das Konsol 10 bzw. 210 bzw. 310 angedrückt und so die Platte in ihrer Schwenklage gegenüber dem Konsol gesichert.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Man kann vielmehr den
Erfindungsgedanken auch mit hievon abweichenden konstruktiven Mitteln verwirklichen, beispielsweise das
Zwischenstück zweiteilig als seitliche Laschen ausführen oder die Aufspannplatte des Maschinentisches selbst in erfindungsgemässer Weise schwenkbar ausbilden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aufspannvorrichtung für Werkzeugmaschinen, bestehend aus Aufspannplatte und Konsol, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung dieser Teile ein Zwischenstück (20) vorgesehen Ist, welches zwei zueinander parallele Achsen (16,26) aufweist, von denen die eine zur schwenkbaren Lagerung des Zwi- schenstückes (20) am Konsol (10) und die andere zur schwenkbaren Lagerung der Aufspannplatte (30) am
Zwischenstück (20) dient.