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Blinkrelais
Es war bisher üblich, Blinkrelais zu verwenden, die entweder von einem Motor angetrieben waren oder Einrichtungen besassen, die zufolge ihrer Ausdehnung bei Erwärmung einen Kontakt schlossen und diesen nach Abkühlung wieder öffneten, wodurch die Blinkfrequenz erzeugt wurde. Es wurden auch Quecksilberschaltröhren mit Eisenschwimmer, deren Funktion auf elektromagnetischer Wirkung beruhte, verwendet. Ferner sind auch solche Blinkrelais bekannt geworden, deren Funktion der Verzögerung auf einem Kondensator beruht (deutsche Patentschrift Nr. 753186, brit. Patentschrift Nr. 603, 507), die jedoch den Nachteil haben, dass der Verbraucher in Abhängigkeit seiner Leistung nur an einem Teil der zur Verfügung stehenden Spannung liegt.
Alle diese Blinkrelais, mit Ausnahme der eingangs erwähnten J ! 1otorangetriebenen, haben den Nach- teil. dass ihre Blinkfrequenz belastungsabhängig ist und dass sie ausserdem nur für einen ganz kleinen Spielraum, innerhalb dessen die Belastung schwanken darf, ausgelegt werden können. Das motorangetriebene Blinkrelais vermeidet wohl diesen Nachteil, ist aber infolge des verwendeten Motors verhältnismässig teuer und hat alle Nachteile, die umlaufende Einrichtungen in einem Relais mit sich bringen. Die Quecksilberrelais zeigen den Nachteil, dass bei undichter Glasröhre Kontaktschwierigkeiten auftreten. Ausserdem sind die Glasröhren bruchgefährdet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Blinkrelais zur Versorgung von einem oder mehreren Verbrauchern mit periodischen Stromstössen, bei dem in Reihe mit den Verbrauchern die Serienschaltung eines'Widerstandes und eines Schaltrelais liegt, dem ein Kondensator parallelgeschaltet ist, wobei ein Kontakt des Schaltrelais beim Ansprechen desselben den oder die Verbraucher an die volle Netzspannung schaltet.
Erfindungsgemäss ist das Blinkrelais dadurch gekennzeichnet, dass der Kontakt als Arbeitskontakt ausgebildet ist und bei seiner Betätigung das aus der Serienschaltung von Widerstand und Schaltrelais mit parallel geschaltetem Kondensator gebildete Netzwerk kurzschliesst und weiters, dass der Widerstand als Potentiometer ausgebildet ist, an dessen Abgriff unter Zwischenschaltung eines Hilfswiderstandes das eine Ende des zum Schaltrelais parallel geschalteten Kondensators angeschlossen ist.
Es ist daraus zu erkennen, dass das erfindungsgemässe Blinkrelais keinerlei umlaufende Bauteile besitzt und demnach auch praktisch keiner Abnützung unterliegt. Es ist ferner von der Umgebungstemperatur, im Gegensatz zu den thermischen Relais, unabhängig und es kann durch die Möglichkeit der individuellen Auslegung seiner Schaltelemente für verschiedene Nennspannungen verwendet sowie in der Blinkfrequenz in weiten Grenzen verändert werden.
Durch die Ausbildung des Widerstandes als Potentiometer ist eine stetige Änderung der Blinkfrequenz innerhalb gewisser Grenzen auch an bestehenden Geräten möglich.
Schliesslich kann durch Anwendung von Gleichrichtern auch ein Betrieb mit Wechselstrom durchgeführt werden.
An Hand von Zeichnungen werden nunmehr Ausführungsbeispiele der Erfindung zur Erläuterung derselben beschrieben. Es zeigen Fig. 1 die grundsätzliche Anordnung mit regelbarer Blinkfrequenz und Fig. 2 eine Anordnung zum Betriebe mit Wechselstrom.
Wie aus Fig. l ersichtlich ist, besteht das Blinkrelais aus einem Hilfsrelais H, aus einem Kondensator C und Widerständen Rd, Rh, RR und R . Das Hilfsrelais H besitzt einen Arbeitskontakt hak-Wird nun z. B. die Meldelampe L über den Kontakt S an die Blinkschiene BS angeschlossen, so fliesst ein Strom J.
Dieser wird durch die Widerstände Rh, Rp, RS und den Widerstand der Spule Sp in seiner Grösse so be-
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grenzt, dass die Lampe L nicht zum Aufleuchten gelangt. Der Kondensator C wird durch den Strom, der durch seinen Vbrwiderstand Rj, die Widerstände Rh + RR und den Lampenwiderstand L begrenzt wird, verzögert aufgeladen und erreicht nach einer bestimmten Zeit, die dem Dunkelintervall entspricht, seine volle Spannung. Diese ist zugleich die Ansprechspannung der Relaisspule Sp, so dass diese den Anker anzieht und den Kontakt hak schliesst. Die Lampe L liegt nun über diesen Kontakt an voller Spannung und leuchtet auf.
Der Kondensator C wird jetzt über den Vorwiderstand Rd sowie über die Parallelschaltung der beiden Zweige, bestehend aus den Widerständen RR und RS sowie dem Widerstand der Spule Sp einerseits und den Widerständen RR und Rh anderseits en. laden, wodurch die Spannung am Kondensator auf die Abfallspannung der Spule Sp sinkt und das Relais H abfällt, d. h. der Kontakt hak öffnet und die Lampe L verlöscht. Die Zeit zwischen dem Ansprechen und dem Abfall des Hilfsrelais H ist das Hell-Intervall der Lampe.
Gegebenenfalls können zwecks Vereinfachung die Widerstände Rh und RS weggelassen werden. In diesem Fall ist der Wert des als Potentiometer ausgebildeten Widerstandes RR entsprechend grösser zu wählen. Die oben genannten Widerstände ermöglichen eine grosse Unabhängigkeit der eingestellten Blinkfrequenz von der Betätigungsspannung und den angeschlossenen Verbrauchern, und darüber hinaus wird eine vorteilhafte Aufteilung der Hell-und Dunkelintervalle erreicht.
Der Widerstand Rh dient dazu, die Hell-Zeit auf den richtigen Wert zu bringen, da er den Kondensator zusätzlich entlädt bzw. bei der Nullstellung des Potentiometers eine zu schnelle Entladung des Kondensators vermeidet.
Der Widerstand Rd ermöglicht es, die Dunkel-Zeit auf den der Hell-Zeit gegenüber richtigen Wert zu bringen.
Der Widerstand RS dient zur Anpassung des Spulenwiderstandes an die Schaltung.
Die Schaltung nach Fig. l kann mit allen Vorteilen auch für Wechselspannung in der Schaltung nach Fig. 2 angewendet werden. Dazu ist nur eine kleine Schaltungsänderung gemäss Fig. 2 erforderlich. Die Widerstände Rh und Rd haben in dieser Schaltung dieselbe Funktion wie im Zusammenhang mit Fig. l beschrieben ist. Um in der Hell-Zeit die Wirkung des Widerstandes Rh zu erhalten, muss ein zusätzlicher Kontakt hak2 verwendet werden, da der Gleichrichter den Strom in der gewünschten Richtung sperrt.
Bei mehreren parallelgeschalteten Verbrauchern kann jeder für sich abgeschaltet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Blinkrelais zur Versorgung von einem oder mehreren Verbrauchern mit periodischen Stromstössen, bei dem in Reihe mit den Verbrauchern die Serienschaltung eines Widerstandes und eines Schaltrelais liegt, dem ein Kondensator parallel geschaltet ist, wobei ein Kontakt des Schaltrelais beim Ansprechen desselben den oder die Verbraucher an die volle Netzspannung schaltet, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontakt als Arbeitskontakt (hak) ausgebildet ist und bei seiner Betätigung das aus der Serienschaltung von Widerstand (RR) und Schaltrelais (H) mit parallel geschaltetem Kondensator (C) gebildete Netzwerk kurzschliesst und weiters, dass der Widerstand (RR) als Potentiometer ausgebildet ist, an dessen Abgriff unter Zwischenschaltung eines Hilfswiderstandes (Rd) das eine Ende des zum Schaltrelais (H) parallel geschalteten Kondensators (C)
angeschlossen ist.