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Wechselstromzähler.
Dieses Messgerät, welches dazu bestimmt ist, die in einer mit Wechselstrom betriebenen Zwei-oder Dreileiteranlage verbrauchten Wattstunden zu messen, ist in beiliegender Zeichnung in Fig. 1 in der Schaltung für eine Dreileiteranlage schematisch dargestellt ; Fig. 2 gibt eine Ansicht der wichtigsten Bestandteile des Zählers von oben.
Derselbe besteht der Hauptsache nach aus zwei geblätterten Eisenkörpern EI und Eg mit
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llauptstromspulen n2 und n'2. Der von der Stromquelle M kommende, den einen Aussenleiter durchfliessende Nutzstrom betritt bei der Klemme K, den Zähler, fliesst durch die Windungen nl des Eisenkörpers Et, dann durch die Windungen n2 des Eisenkörpers ,
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einander geschaltet und vermittelst der Klemmen kl und k2 (bei Zählern für höhere Voltzahlen eventuell unter Zwischenschaltung von induktiven Widerständen) an die beiden Aussenleiter angeschlossen ; die beiden Nebenschlussspulen und N'2 sind ebenfalls hinter-oder nebeneinander geschaltet und unter Zwischenschaltung eines induktionsfreien Widerstandes R zu den Klemmen kl und k2 geführt.
Durch die Zwischenräume zwischen Ei und Al sowie E2 und A2 kann sich eine möglichst leicht bewegliche und gut ausbalancierte Motallscheibe & 'frei hindurchbewegen. Die beiden Eisenkörper EI und E2 sind
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ebenso der Lagerbock für die Scheibe S. Der letztere trägt einen kleinen permanenten Stahlmagnet CM (Bremsmagnet), welcher seine Pole der Scheibe S zukehrt und mittelst der Schraube s in verschiedenen Entfernungen vom Mittelpunkte der Scheibe S eingestellt werden kann.
Die Achse A der letzteren trägt eine Schraube ohne Ende, von welcher mittelst des eingreifenden Rädchens r und der Welle a die Bewegung der Scheibe auf das Zählwerk Z übertragen wird, so dass an den Ziffernscheiben des letzteren der von der Scheibe S zurückgelegte Weg bezw. die demselben proportionale verbrauchte Wattstundenzahl abgelesen werden kann. Der Zähler ist von einer an der Grundplatte G mittelst Plombenschrauben befestigten Kappe JE umschlossen.
Die Wirkungsweise des Zählers ist nun folgende : In jedem der beiden Eisenkörper JE'i und E2 wird durch die Nebenschlussspulen NI und N2 ein kräftiges, der Aussenleiterspannung proportionales und gegen diese um etwas weniger als 900 verschobenes Feld erzeugt ; mittelst des induktionsfreien Widerstandes R und der gegen NI und N2
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tretenden Reibungen nicht überwinden kann, mit Hilfe eines ganz geringen Stromes in den Hauptstromspulen (Anlaufstrom) die Scheibe S in Bewegung bringt, der Zähler also leicht angeht.
Die Hauptstromwindnngen und n'1 : sind nun so geschaltet, dass die in denselben fliessenden Nutzströme im Eisenkörper E, ein Feld erzeugen,. welches sich zu dem von der
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die Scheibe ausgeübte Drehmoment ist praktisch jederzeit den in der Verbrauchsstelle vorhandenen Gesamtwatt proportional ; wird demnach die Scheibe S durch den permanenten Stahlmagnet BM (siehe Fig. 2) in bekannter Weise gebremst, so können aus den Angaben am Zifferblatte des Zählwerkes Z die während einer gewissen Zeit verbrauchten Wattstunden durch Multiplikation mit einer Konstanten gefunden werden.
Die Schaltung des Zählers für eine Zweileiteranlage ist nach dem Vorhergehenden unmittelbar ersichtlich ; hiebei können auch die Hauptstromspulen n'j und n'2 entfallen.
Das Kennzeichnende des voranbescbriebenen Zählers besteht darin, dass das auf den Rotor ausgeübte Drehmoment von Feldern zweierlei Art geliefert wird, nämlich von solchen, welche der Summe der Ampèrewindungen der Nebenschluss-und Hauptströme und solchen, welche der Differenz dieser Grössen entsprechen ; durch diese Anordnung wird, wie später dargelegt werden soll, eine fast vollkommene Unabhängigkeit des Zählers von der Belastung erzielt.
Die Vorteile dieses Zählers, welcher hauptsächlich für kleinere Anlagen Verwendung finden soll, liegen in der Möglichkeit eines kompendiösen, leichten und vollkommen symmetrischen Aufbaues, in der Verwendung eines sehr kleinen, leichten Rotors bei grossen Triebkräften und hauptsächlich in der einfachen, rasch vorzunehmenden Justierung für verschiedene Belastungsstufen, Die letztere Eigenschaft hat ihren Grund darin, dass zufolge der eigentümlichen Zusammensetzung der treibenden Felder für die Kurve der Zähler- konstante bei Belastungen von Null bis zum Maximum eine fast vollkommene Gerade sich ergeben muss ;
bezeichnet man nämlich mit 141 und Mg die Werte der magnetischen Per-
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so dass eine fast völlige Ausgleichung der Proportionalitätsstörungen infolge der variablen Werte der magnetischen Permeabilität des Eisens eintritt, auch wenn die beiden Luftschlitze
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werden. Durch den vollkommen symmetrischen Aufbau des Zählers wird die Erzeugung desselben wesentlich vereinfacht.