AT203149B - Verfahren zur Keimfreimachung zersetzlicher Materialien - Google Patents

Verfahren zur Keimfreimachung zersetzlicher Materialien

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AT203149B
AT203149B AT718857A AT718857A AT203149B AT 203149 B AT203149 B AT 203149B AT 718857 A AT718857 A AT 718857A AT 718857 A AT718857 A AT 718857A AT 203149 B AT203149 B AT 203149B
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Franz Dipl Ing Kuen
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Keimfreimachung zersetzliche Materialien 
Die fungistatische und bakteriostatische bzw. fungizide und bakterizide'Wirkung von Halogenfettsäuren und Verbindungen derselben, speziell deren Ester ist bekannt und auch Gegenstand von Patenten. Eine Patentschrift (österr. 



  Patentschrift Nr. 185502) beschreibt ein Verfahren zur   Unterdrückung des'Wachstums   von Mikroorganismen in zersetzlichen Materialien durch die genannten Ester. 



   Nach diesem Verfahren können durch Pilzoder Bakterieninfektion zersetzliche Materialien mit Hilfe der beschriebenen   Verbindungen   keimfrei gemacht bzw. die vorhandenen Keime in ihrer Entwicklung gehemmt werden. Die hiezu erforderlichen sehr geringen Estermengen unterliegen hierauf einem hydrolytischen Zerfall, wobei nach dessen Ablauf das gesamte Halogen nur noch in anorganischer Form vorliegt. Die dabei gebildeten Spaltprodukte sind indifferent und biologisch in den verwendeten Konzentrationen , unwirksam. 



   Die Geschwindigkeit dieses hydrolytischen Abbaues wird beeinflusst von der Konzentration der verwendeten Stoffe, der Temperatur sowie auch von chemischen Faktoren wie Anwesenheit von Alkohol, von Salzen, vom pH-Wert usw. Auch das Vorhandensein von   Eiweisskörpern   und andern Kolloiden, ferner die vorhandene Keimzahl sind von Einfluss auf die Abbaugeschwindigkeit. 



  Diese verschiedenen Einflüsse sind ! teils positiv, teils negativ wirkam. 



   Die negative Wirkung auf die Umsetzung, d. h. ihre Verzögerung kann in vielen praktischen   Fal-   len unerwünscht sein, da dann die Erreichung des Null-Wertes, d. h. der vollständige hydrolytische Abbau der zugesetzten Ester, eine zu lange Zeit beansprucht. Das gleiche ist der Fall, wenn aus vorliegenden Gründen die genannten Ester in höheren Anfangskonzentrationen verwendet werden, so dass ebenfalls der Null-Wert erst nach längerer Zeit erreicht wird oder in besonderen Fällen der Abbau vor Erreichung des Null-Wertes praktisch zum Stillstand kommt. 



   Bei   Unklarheit   über den Zeitpunkt der Erreichung des   Nu11wertes   war es daher nach dem in der genannten österr. Patentschrift Nr. 



  185502 beschriebenen Verfahren angezeigt, durch analytische Bestimmung der noch vorhandenen   Estermenge   bzw. des noch vorhandenen organisch gebundenen Broms (oder der andern Halogene) sich über den Verlauf des Abbaues zu orientieren. 



   Für eine universellere Anwendung des oben beschriebenen Verfahrens wäre es von Vorteil, wenn es gelänge, solche unter den beschriebenen Umständen noch vorhandenen Restmengen an   . umabgebauten Estern   bzw. ähnliche Verbindungen durch eine schnell verlaufende chemische Reaktion zu beseitigen bzw. abzufangen und damit unwirksam zu machen. 



   Es ist bekannt, dass die genannten Verbindungen mit   Eiweiss-Stoffen   reagieren können und dass diese Reaktion mit Einweissgruppen bzw. 



  Fermenten der lebenden Zellen auch der Grund ihres   Wirkungsmeohanismus ist.   



   Versuche, durch Zusatz von   Eiweisskörpern   (wie Gelatine u. a. ) die Umwandlung des organisch gebundenen Halogens in anorganisches Halogen zu beschleunigen, haben gezeigt, dass dies zwar möglich ist, diese Reaktion aber verhältnismässig langsam verläuft   undl, daherifijr praktische   Zwecke wenig geeignet ist. Mit   Eiweisshydrolysa-   ten (es wurden hiezu mit Salzsäure hydrolysierte Eiweisskörper wie Gelatine, Keratin,   Hef. eeiweiss   u. a. verwendet, sowie auch mit Fermenten abgebaute Eiweiss-Stoffe) verläuft die Reaktion   Schneider   als mit nativem Eiweiss. Schliesslich haben mit verschiedenen   Aminosäuren durchge-   führte Versuche ergeben, dass mit einigen derselben eine sehr rasch verlaufende Reaktion erfolgt.

   Die Reaktionsgeschwindigkeit dieser Umsetzung hängt sowohl von der verwendeten Aminosäure als auch vom   angewandten Konzentra-     tionabereich ab.    



   Besonders für den angestrebten Zweck geeignet haben sich z. B.   Cystein, Glutathion   und Methionin erwiesen. Mit Hilfe dieser hier beschriebenen Reaktion ist es daher möglich, wie bei dem unter verschiedenen Bedingungen langsam erfolgenden Abbau restierenden organischen Halogenverbindungen völlig und in bestimmter Zeit zu beseitigen. Es ist mit der hier   beschrie-   benen Arbeitsweise möglich, das praktich angestrebte Ziel, die vollständige Umsetzung des organisch gebundenen Halogens in anorganisches Halogen in   fast bellabig kurzer   Zeit zu errei- 

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 chen.

   Damit erscheint es möglich, das früher beschriebene Verfahren auch auf solche Fälle auszudehnen, bei welchen organisch gebundenes Halogen nach erfolgter Abtötung der vorhandenen Mikroorganismen für den weiteren Verwendungszweck unerwünscht war. 



    Beispiel l :   Bei der Spiritus-Erzeugung verwendete Maische kann durch Behandlung derselben mit   0, 0005 < '/o   des Benzylesters der Bromessigsäure keimfrei gemacht werden. Der Zusatz kann hiebei zu der noch warmen Maische erfolgen. 



  Nach dem   Abkühlen   der Maische erfolgt ein Zusatz von   0, 0010/0   Methionin (techn. ) oder einer entsprechenden Menge eines Säurehydrolysates von Hefeeiweiss. Mit dieser Behandlung können die nachteiligen Folgen der üblichen Maischeinfektionen ausgeschaltet werden und die keimfrei gemachte Maische durch Zugabe der Anstellhefe sogleich in Gärung gebracht werden, da die hemmende Wirkung der noch vorhandenen Restmengen des genannten Esters durch die Reaktion mit dem zugesetzten Methionin ausgeschaltet wurde. 
 EMI2.1 
 
2 : Von Hamamelisblättern durchmacht werden ; ein Zusatz von   0, 0010f0 Gluta-     tbion ermöglicht   trotz des vorhandenen Alkohols einen raschen Abbau der zugesetzten organischen 
 EMI2.2 
 beitung kurzfristig anschliessen kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Keimfreimachung zersetzlicher Materialien wie z. B. Maische, durch Zusatz geringer Mengen von Halogenfettsäureestern, dadurch gekennzeichnet, dass zur raschen Unschäd- lichmachung noch vorhandener und nicht mehr EMI2.3 Mengen der Halogenfet. tsäureesterim keimfrei zu machenden Material S-hältige Aminosäuren in einer Menge, die äquimolar oder ein vielfaches ist, bzw. Eiweisshyd'rolysate oder auf andere Art abgebaute Eiweisskörper in einer Menge, die etwa dem doppelten bis 10-fachen EMI2.4
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