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Verfahren und Anlage zur Wassergaserzeugung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Wassergaserzeugung aus Brennstoffen aller
Art, insbesondere auch aus stark wasserhaltigen, nicht entgasten Brennstoffen, wie z. B. Rohbraunkohle und bezweckt eine Steigerung der Gasausbeute und eine Herabsetzung des für derartige Anlagen not- wendigen technischen Aufwandes.
Nach den bekannten Verfahren zur Wassergasgewinnung wird in einem Generator durch eine Schicht von glühendem Koks von unten her abwechselnd Luft und dann Wasserdampf eingeblasen und das bei die- sem Wechselbetrieb von Warmblasen und Gasen jeweils erzeugte Luftgeneratorgas und sodann das Wasser- gas getrennt aufgefangen und abgeleitet. Diese Art der Erzeugung ist in thermischer Hinsicht ungünstig, weil die unzersetzt durch die Glut gehenden Wasserdampfmengen (zirka 25 Olo) einen grossen, wärmewirt- schaftlich nicht tragbaren Verlust bedeuten. Ausserdem wirkt der Wasserdampf auf das Kohlenoxyd des
Wassergases im Sinne der unerwünschten Bildung von Kohlendioxyd neben Wasserstoff ein.
Arbeitet man mit Kohle, so entsteht auch Schwelgas mit einem unerwünschten Gehalt an Teer, und im Falle von
Braunkohle kommt man überdies auf unzulässig hohe Kohlendioxydgehalte des Wassergases von z. B.
15 - 180/0.
Zur Vermeidung der Mängel bei der Koksvergasung hat man auch den Wasserdampf so durch das Glutbett geleitet, dass er von oben her, also im Gegenstrom zur Windrichtung beim Warmblasen, an einer kälteren Stelle in den Generator eintretend, gegen die heissere Zone strömt. Hiedurch wird zwar die Umsetzung in dem Sinne begünstigt, dass der Gehalt des austretenden Gases an Wasserdampf, Kohlendioxyd und Teerdämpfen herabgesetzt wird. Voraussetzung hiefür ist aber, dass die Temperatur der Kohlenglut nicht unter 10000 C sinkt, weil sonst der Wassergasprozess nicht zu der verlangten Gaszusammensetzung führt.
Bei der Ausübung dieses Verfahrens in der Praxis zeigt sich aber, dass im Verlauf des Gasens die sehr heissen Gase, die nach unten durch einen Rost oder Drehrost treten, diesen zu stark erhitzen und bald zerstören, nachdem nach der Periode des Gasens Luft zum heissen Rost tritt, wobei eine Oxydation des Eisens stattfindet. Die Temperatur, die am Rost nicht überschritten werden darf, wird überdies auch durch den Aschenschmelzpunkt des verwendeten Brennstoffes begrenzt, weil bei Überschreitung dieser Temperatur Störungen durch Klumpenbildung und durch Entstehung von flüssiger Schlacke auftreten. Die mit dem hocherhitzten Wassergas abgeführten Wärmemengen werden bei der üblichen Kühlung und Reinigung in Kühlern oder Skrubbern aufgenommen und gehen für eine Verwertung im Wassergasprozess selbst verloren.
Es ist ferner bekannt, den Wasserdampf im Gegenstrom zur Windrichtung beim Warmblasen zu führen, wobei hocherhitzter Wasserdampf in einen für den Wassergasprozess genügend hocherhitzten Brennstoff vom äusseren Umfang des Brennstoffbettes her eingeführt und das gebildete Wassergas durch einen im wesentlichen über die ganze Höhe des Glühbettes reichenden, hohlen, säulenförmigen Körper abgezogen wird. Bei diesem Verfahren wird von bereits entgastem Brennstoff, also von Koks, ausgegangen, wobei ein feststehender Hohlpfeiler zum Abziehen des gebildeten Wassergases genügen mag. Bei nicht entgastem Brennstoff und feststehendem Hohlpfeiler bilden sich aber im Inneren des Glühbettes sehr leicht bevorzugte Gasdurchgänge aus ; dies hat einen ungleichmässigen Reaktionsablauf sowohl beim Warmblasen als auch beim Gasen zur Folge. Es entstehen so z.
B. aussergewöhnlich heisse Zonen, was zu örtlichen Verschlackungen führt, die nicht nur sehr unerwünscht sind, sondern auch den Betrieb empfindlich stören und eine schlechte Gasqualität ergeben können. Daneben können kalte Zonen bestehen, die sich an der Gasbildung nicht beteiligen.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile besteht das erfindungsgemässe Verfahren im wesentlichen darin, dass der Wind während des Warmblasens und das aus dem Wasserdampf und aus den in einer Vorerhitzung- zone über dem Glühbett allenfalls aus Kohle, Teer, Öl usw. gebildeten Schwelgasen erzeugte Wassergas während der Gaseperiode unter Rotation des Hohlkörpers dem Brennstoff zugeführt bzw. aus der auf höch- ster Temperatur, z. B. 12000 C, im Generator gehaltenen hohlen Kernzone abgezogen werden, wobei gegebenenfalls der Wasserdampf mit einem Wärmeträgergas gemischt wird.
Hiedurch wird ein vollständig gleichmässiger Reaktionsablauf sowohl beim Warmblasen als auch beim
Gasen bewirkt. Der Brennstoff wird durch das Drehen des Hohlkörpers einer mechanischen Einwirkung unterworfen, so dass die Bildung von bevorzugten Gaskanälen unterbleibt. Erfindungsgemäss gelangen nicht nur der Wasserdampf, sondern auch die Schwelgase, Teerdämpfe und allenfalls Öldämpfe aus dem
Verschluss von der Vorerhitzungszone über dem Glühbett in die heisse Reaktionszone und werden dort ge- krackt. Diese Gase gehen nicht als Teerdämpfe oder Russ ab, es erfolgt auch keine Abwasserverunreinigung z. B. durch phenolhältige Teerwässer. Es ist von besonderem Vorteil, dass die Schwelgase direkt in brauchbare Brenngase (durch zusätzliche Wassergasbildung) übergeführt werden können.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich zur Wassergasgewinnung aus Brennstoffen aller Art.
Dies gilt auch für so stark wasserhaltige und gasreiche Brennstoffe wie Braunkohle. Die Hindernisse, die bisher der Wassergaserzeugung aus feuchten Rohbraunkohlen entgegengestanden haben, werden durch das erfindungsgemässe Verfahren behoben, da selbst bei hohen Wasserdampf-, Kohlendioxyd- und Teergehalten der aus Braunkohle entstehenden Schwelgase eine vollständige Umsetzung des Wasserdampfes mit
Kohle zu Wassergas, des Kohlendioxyds mit Kohle zu Kohlenmonoxyd und eine Krackung und Vergasung der Teerdämp. fe zu permanenten Gasen, überwiegend Wasserstoff und Kohlenmonoxyd stattfindet. Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können beispielsweise Braunkohlen mit 30 % Wassergehalt und 15 Ufo
Aschegehalt ohne Schwierigkeit vergast werden.
Die verwendete Kohle soll zweckmässig stückig sein und nicht Staub enthalten, der mit der Gasströmung mitfliegen würde. Ausser Rohbraunkohle können auch Steinkohle oder Koks, Briketts, Holz oder Torf, also auch stark wasserhaltige, nicht entgaste Brennmaterialien eingesetzt werden. Man kann auf diese Weise beispielsweise auch Kohlenschiefer mit 50 - 60 Ufo Aschengehalt oder mit nur 20 Ufo verbrennbaren Bestandteilen nutzbar machen.
Der Wassergehalt der Brennstoffe beeinflusst die Gasqualität nicht. Der Aschenschmelzpunkt ist für die Betriebsweise insofern massgebend, als er die obere Temperaturgrenze beim Warmblasen bestimmt, die beispielsweise bei 12500 C liegen kann. Bei niedrigerem Aschenschmelzpunkt der verwendeten Kohle wird das Schwergewicht der Wärmezufuhr zur endothermen Wassergasreaktion auf die Überhitzung des Reaktionsdampfes und gegebenenfalls eines auf über 10000 C erhitzten Wärmeträgergasss gelegt.
Bei der praktischen Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens kann man die mit dem heissen Wassergas mitgeführten Wärmemengen für den Wassergasprozess selbst nutzbar machen, -z. B. dadurch, dass die fühlbare Wärme des aus der Kernzone des Generators abgezogenen, hocherhitzten Wassergases zur Herstellung von hoch erhitztem Wasserdampf benützt wird, der dann für das Gasen den Generators Anwendung findet. Für den gleichen Zweck kann auch ein Teil des abgezogenen Wassergases als sogenanntes Wärmeträgergas zur Überführung des überhitzten Wasserdampfes und von Wärmemengen aus einem Regenerator in den Generator verwendet werden.
Anderseits kann man auch den für den Wassergasprozess notwendigen Wasserdampf lediglich auf der sogenanntenFeuergasseite des Generators erzeugen, vorausgesetzt, dass für das hoch erhitzte Wassergas eine anderweitige Verwertung der fühlbaren Wärme, z. B. zur Dampferzeugung oder Warmwassergewinnung für Fremdbedarf möglich ist.
Während des Warmblasens wird die im Verlauf der Gaseperiode kälter werdende Brennstoffschicht, die nicht unter 10000 C abgekühlt werden soll, wieder auf die höchste Temperatur, z. B. auf 12000 C gebracht. Der für diesen Vorgang nötige Strom von Vergasungsluft kann dem Generator in an sich üblicher Weise zugeführt werden. Hiezu kann man auch die für das Gasen notwendige, das Glühbett durchsetzende hohle Kernzone benützen, wodurch man eine besonders rasche und intensive Aufheizung erzielt.
Es ist auch günstig, wenn das Warmblasen unter Zusatz von Wasserdampf zur Vergasungsluft erfolgt und nach beendetem Warmblasen die Wasserdampfzufuhr bis zur Herausspülung derstickstoffhaltigen Generatorgasreste aus der Anlage aufrecht erhalten wird.
Bei der Vergasung anderer Brennstoffe als Koks, insbesondere bei stark wasserhaltigen und gasreichen Materialien, kann der Brennstoff unmittelbar vor seinem Eintritt in die Glutzone durch einen während des Warmblasens erfolgenden zusätzlichen Verbrennungsvorgang, bei welchem ein Teil des erzeugten Luftgeneratorgases verbrannt wird, im Generatorschacht selbst getrocknet bzw. entgast werden. Das Material gelangt somit in bereits vorerhitztem Zustand in die Reaktionszone.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Anlage, in welcher das beschriebene Verfahren in bevor-
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zugter Weise ausgeführt werden kann. Der Schaffung dieser Anlage liegt der Gedanke zu Grunde, die durch das Verfahren gegebenen Bedingungen in technisch möglichst einfacher und wärmewüb. Thaftlich befriedigender Weise zu erfüllen. Bei der konstruktiven Ausbildung und bei der Wahl des für die ein- zelnen Teile der Anlage in Betracht kommenden Materials muss jedenfalls dafür gesorgt werden, dass ein i störungsfreier Betrieb unter den extremen Beanspruchungen des vorliegenden Verfahrens gewährleistet ist.
Diesem Grundgedanken sind die teils neuen, teils an sich bekannten Bauteile untergeordnet, die in ihrer
Gesamtheit die neue Anlage gemäss der Erfindung bilden.
Die erfindungsgemässe Anlage gehört zu derjenigen bekannten Art, die aus einem Generator mit in seiner Schachtwandung vorgesehenen Öffnungen für den Heissdampfzutritt und einem in der Mitte des
Schachtes angeordneten, hohlen, säulenförmigen Körper mit Öffnungen für den Abzug des Wassergases bzw. für den Luftzutritt während der Blaseperiode, wobei der unten offene Generatorschacht in einen
Wasserverschluss mündet und die Gasausgänge an die Feuergasseite bzw. an die Wassergasseite der Anlage angeschlossen sind, besteht.
Die Anlage ist nun gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch gekenn- zeichnet, dass der Hohlkörper drehbar ausgebildet ist und dass die Feuergasseite, ausgehend vom Genera- tor, der Reihe nach einen feuerfesten Staubabscheider, ein Heissgasventil, einen Feuergasregenerator mit
Generatorgasbrenner, gegebenenfalls einen Abhitzekessel und einen diesem nachgeschalteten Luftvor- wärmer enthält, wogegen auf der Wassergasseite der Anlage eine Gruppe von Wassergasregeneratoren und
Verdampfern sowie eine Rohgasvorlage angeordnet sind, wodurch die Wassergasregeneratoren wahlweise über weitere Heissgasventile mit dem Feuergasregenerator verbunden werden können.
Weitere Einzelheiten der Anlage und der für den Erfindungszweck besonders ausgestalteten einzelnen
Bauteile sind in den Figuren der Zeichnung an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform einer Wasser- gasanlage für Rohbraunkohle näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 und 2 schematische Vertikalschnitte nach den Linien I - I und II - II in Fig. 3 und Fig. 3 einen Grundriss der Anlage, wie sie bei praktischer Aus- führung angewendet werden könnte. In den Fig. 4 - 8 sind einzelne Vorrichtungen der Anlage im Detail veranschaulicht und schliesslich ist den Fig. 9 und 10 die Führung der Gas-, Dampf-und Luftströme während verschiedener Betriebszustände der Anlage zu entnehmen.
Der eigentliche Gasgenerator 1 besteht im wesentlichen aus einem Fülltrichter 2 für die Zufuhr von
Brennstoff, z. B. von Braunkohle, dem feuerfesten Mantel 3, in dem ein Heissdampfkanal 4 umläuft, dem zylinderförmigen, feuerfesten Rost 5 der drehbar auf einem mit Wasserverschlüssen : versehenen Funda- ment 6 befestigt ist und an seinem unteren Ende mit einer Schlackenzerkleinerungs- bzw. Austragsvor- richtung 7 in Verbindung steht.
Die obere Zone des Generators 1 ist mit einer Kohlenvortrocknungs- bzw. Erhitzungseinrichtung 8 versehen, in welcher Zone sich auch eine Austrittsöffnung 9 für das Luftgeneratorgas befindet, wogegen im Fundament 6 eine Austrittsöffnung 10 für das erzeugte Wassergas vorgesehen ist. Etwa in der Mitte des Mantels 3 des Generators sind Öffnungen 11 für die Zufuhr von Verbrennungsluft angeordnet.
Zur Feuergasseite (Fig. 3, linke Gruppe) gehören im wesentlichen ein Staubabscheider 13, ein Heiss- gasventil 14, ein Feuergasregenerator 15 mit dem Generatorgasbrenner 16, ein Heissdampfventil l ?, ein
Abhitzekessel 18, ein Luftvorwärmer 19 und schliesslich ein Kaminventil 20.
Auf der Wassergasseite (Fig. 3, rechte Gruppe) befinden sich Heissgasventile 21,22, Wassergasrege- neratoren 23,24, Verdampfer 25,26, Kaltventile 27,28 und die Vorlage 29 für das Rohgas. Ferner sind Heissgasventile 30, 31 für Leitungen vorgesehen, die von den Wassergasregeneratoren 23,24 zu dem Feu- ergasregenerator 15 führen. Unter den Verdampfern 25,26 befinden sich Auslaufbecken 32,33. In der Rohgasleitung ist eine Abzweigung zu einem Gebläse 34 vorgesehen, die gegebenenfalls das Rohgas über die Ventile 35,36 in die Verdampfer 25, 26,iiicken kann, um als Wärmeträgergas mit dem erzeugten Dampf zum Generator zurückgeführt zu werden.
Bevor auf die Ausbildung der einzelnen Bauteile der Anlage eingegangen wird, sei deren Zusammenwirken näher erläutert.
Der zur Verwendung gelangende Brennstoff wird über den Fülltrichter 2 in den Gasgenerator 1 eingesetzt und zuerst in der oberen Zone des Generators einer Trocknung und Vorerhitzung mittels einer hiezu geeigneten Einrichtung 8 unterworfen, bevor er in die eigentliche Reaktionszone gelangt. Dieser während des Warmblasens erfolgende Vorgang wird durch Zufuhr von Verbrennungsluft über düsenförmige Öffnungen 11 ermöglicht und kann durch Schaulöcher 12 kontrolliert werden.
Durch die Düsen 37 des feuerfesten, in Form eines Hohlzylinders oder-pfeilers ausgebildeten Drehrostes 5 gelangt heisse Vergasungsluft, gegebenenfalls mit Dampf gemischt, über Zufuhrleitungen 38 (Frischluft) und 39 (Dampf) in die Kohlenglut im Generator. Das sich bildende Generatorgas, von dem ein Teil für die erwähnte Vortrocknung des frisch eingesetzten Brennstoffes dient, strömt durch die Austrittsöffnung 9 in den Staubabscheider 13, von hier über das Heissgasventil14 in denFeuergasregenerator
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15t in welchem es mittels des Brenners 16 zur Aufheizung der Auskleidung des Regenerators verbrannt . wird. Die abziehenden Feuergase gelangen über einen Abhitzekessel 18, einen nachgeschalteten Luftvorwärmer 19 sowie über ein Kaminventil 20 ins Freie.
Die für die Verbrennung im Regenerator 15 erforderliche Brennluft tritt über ein Ventil 40 in den z. B. als Röhrenrekuperator ausgebildeten Luftvorwärmer 19 ein, und strömt von dessen Windsammelkasten 41 über eine Leitung 42 zum Brenner 16 despeuergas- regenerators 15.
Der vorstehend geschilderte Vorgang des Warmblasens dauert in der Regel etwa 2 Minuten. Während dieser Zeit ist die Kohlenglut im Gasgenerator so angefacht und heiss geworden, dass nunmehr mit dem als"Gasen"bezeichneten Prozessabschnitt begonnen werden kann.
Zunächst wird die Zufuhr von Frischluft durch Schliessen der Ventile 38 und 40 unterbunden. Das Dampfventil 39 bleibt hingegen noch eine gewisse Zeit geöffnet, um den Generator 1, den Staubabscheider 13 und den Feuergasregenerator 15 und die Verbindungsleitungen zwischen diesen Vorrichtungen gründlich zu durchspülen. Sobald der Spüldampf bzw. das hiedurch gebildete Wassergas den Abhitzekessel 18 erreicht, werden die Ventile 17,21, 28 und 31 geöffnet und gleichzeitig die Ventile 14,20
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25 Dampf gebildet und über das Ventil 31 zum Feuergasregenerator 15 geleitet. Dieser Dampf und der vom Abhitzekessel stammende Dampf ist bereits überhitzt und wird während des Vorbeistreichens an der heissen Auskleidung des Feuergasregenerators 15 noch heisser.
Er gelangt über das Heissdampfventil 17 in den Kanal 4 im Mantel 3 des Generators 1 und tritt durch gleichmässig verteilte Austrittsöffnungen 4'in die Kohlenglut unter Bildung von Wassergas ein. Das heisse Wassergas tritt durch die Düsen 37 im Zylinderrost 5 an der heissesten Stelle des Glutbettes aus und gelangt zur Austrittsöffnung 10 im Fundament 6, von hier über die Leitung 43 und die Ventile 21, zu dem Wassergasregenerator 23. Anschliessend wird die Wärme des Wassergases in dem Verdampfer 26 zur Aufheizung des Einsatzes für die Dampfbildung benützt, worauf das Gas über das Kaltventil 28 und die Rohgasvorlage 29 zur weiteren Behandlung oder Nutzung aus der Anlage fortgeleitet werden kann.
Vorteilhaft kann man das Wassergas oder einen Teil desselben als Wärmeträgergas mittels eines Gebläses 34 über das Ventil 36 in den zu diesem Zeitpunkt Dampf abgebenden Verdampfer 25 drücken und im Kreislauf, mit Dampf vermischt, über den Feuergasregenerator 15 wieder in den Gasgenerator 1 eintretenlassen. Auf diese Weise ist es möglich, bei niedrigem Aschenschmelzpunkt die benötigte Reaktionswärme für die Wassergasbildung aus dem als Überhitzer wirkenden Feuergasregenerator 15 in die Kohlenglut des Generators 1 zu übertragen.
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gasventil 14 und das Kaminventil 20 wieder geöffnet. Mit dem Öffnen der Luftventile 38,40 und 14 beginnt sodann wieder das Warmblasen.
Beim abermaligen "Gasen" werden zweckmässig die Wassergashälften vertauscht, indem das abziehende, heisse Wassergas nunmehr durch den Wassergasregenerator (Überhitzer) 24 statt 23 geleitet wird und der während der vorhergehenden Periode des Gasens aufgeheizte Verdampfer 26 mittels seiner Sprühdüse 26'Wasserdampf liefert.
Nunmehr seien die einzelnen Teile der Anlage näher beschrieben :
Die Kohletrocknungs- und Erhitzungseinrichtung 8 erzeugt durch Verbrennen von Generatorgas die erforderlichen Wärmemengen, die für die Trocknung und, darüber hinaus, für die Erhitzung des Brennstoffes, z. B. der Braunkohle, notwendig sind. Die Einrichtung 8 besteht im wesentlichen aus Einbauten im Inneren des Generators 1, durch welche mit den Kohleböschungen Kanäle gebildet werden, in die von aussen durch Düsen 11 Frischluft eingeblasen werden kann. Das Entflammen des gebildeten GasLuftgemisches wird durch eine elektrische Zündvorrichtung unterstützt, so dass ein betriebssicheres Arbeiten gewährleistet ist.
Die genannten Einbauten können einfache oder gekreuzte, auch übereinander angeordnete Gewölbe mit oder ohne Ausnehmungen sein, zwischen denen sich das Brennmaterial ohne wesentliche Behinderung hindurchbewegen kann.
Am unteren Ende des vertikal angeordneten, hohlzylindrischen Rostes 5 aus feuergestem Material, der gleichmässig mit düsenförmigen Öffnungen 37 versehen ist, befindet sich die Zerkleinerungs- und Austragvorrichtung 7 für die Schlacke des Brennstoffes. Sie besteht zunächst aus einem äusseren Teil, (Fig. 4) der eine trichterförmig sich nach unten verjüngende Öffnung mit polygonalen Flächen aufweist und zweckmässig die Form eines ein-oder mehrteiligen, abhebbaren Ringes 44 aus Beton hat, dessen Innenflächen mit Stahlplatten bewehrt sind. Der innere Teil ist ein um den Rost 5 angeordneter Pyramidenstumpf 45 aus verschleissfestem Material. Er ist auf einem Drehteller 46 aufgesetzt und mit einem oberen Kugellagerring 47 drehfest verbunden.
Dieser kann als Stirnrad ausgebildet oder mit einem
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solchen verbunden sein, das durch ein Ritzel 48 und eine von aussen her angetriebene Vertikalwelle 49 angetrieben wird. Mit dem oberen Kugellagerring 47 sind auch zwei Staubabhalteringe 50,51 eines Wasserverschlusses fest verbunden.
Es ist ersichtlich, dass durch den Antrieb des Drehtellers 46 der Rost 5 und der Brecher 44,45 zugleich angetrieben werden. Durch das dauernde Drehen des Rostes wird erreicht, dass die Vergasungsluft während des Warmblasens, gegebenenfalls mit Dampf vermischt, äusserst gleichmässig in die Kohlenglut bläst, wodurch die Bildung bevorzugter, schlackenbildender Kanäle vermieden wird. Anderseits kann das gebildete Wassergas in umgekehrter Richtung durch die dauernd in ihrer Lage veränderten Düsen austreten, so dass alle Teile der Kohlenglut gleichmässig an der Gasbildung teilnehmen können.
Die in den Bereich des Brechers 44,45, gelangende Schlacke wird automatisch in zerkleinertem Zustand mittels eines Abstreiforgans 52 vom Drehteller 46 in das Becken eines Wasserverschlusses 53 eingebracht, von wo sie z. B. mittels Krücken herausgezogen werden kann. Der Stahlbetonring 44 des Brechers bleibt stets kalt.
Das Fundament 6 besteht aus einem stahlbewehrten Betonblock und trägt den unteren Kugellagerring 47'als Lager für den Drehrost 5. Konzentrisch mit der Drehachse des Rostes 5 sind im Fundament zwei wassergefüllte Rinnen für die Staubabhalteringe 50 und 51 vorgesehen.
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angeordnet.welche bereits im Luftvorwärmer 19 aufgeheizt worden ist, bläst durch zahlreiche Düsen 74 in gleich- mässig verteilten Strahlen in den Gasstrom, so dass eine kurze Flamme im Verbrennungsraum 72 ent- steht.
Der Luftvorwärmer 19 dient zur Verwertung der Abwärme der den Abhitzekessel 18 durchsetzenden Feuergase und ist als Röhrenrekuperator ausgebildet. In einem Betonbecken 76 ist ein Windverteiler- kasten 77 mit zahlreichen vertikalen Röhren 78 unter Wasser liegend angeordnet. Durch das Frischluft- ventil 40 gelangt Luft in ein Zuführungsrohr und von diesem in die Wärmeaustauschrohre 79, welche von einer Lage von Formsteinen 80 unter Bildung eines Ringraumes 80'umschlossen sind (Fig. 8). Die
Wärmeaustauschrohre sind am Boden des Windsammelkastens 41 angeflanscht. Der Wasserverschluss des
Vorwärmer sorgt für spannungsfreien Betrieb und Dichtheit der Rohre. Die Formsteine, welche die
Wärmeaustauschrohre umgeben, sind innen kegelstumpfförmig ausgebildet und mit schrägen Nuten ver- sehen, welche dem im Ringraum 80'durchströmenden Gas einen Drall verleihen.
Durch zurückspringende
Kanten werden in den vorbeiziehenden Gasen Wirbel erzeugt, wodurch ein besserer Wärmeübergang statt- findet. Beispielsweise treten aus Rohren 79 erwärmte Parallelströme von Luft in den Windsammelkasten, um von hier zum Generatorgasbrenner 16 zu gelangen. Die Förderung der Wärmeübertragung mittels der
Wärmeaustauschrohre kann durch keramische Körper oder durch Einschiebrohre, welche mit Draht- spiralen versehen sein können, gefördert werden.
Das Kaminventil 20 ist als Kaltventil ausgebildet und hat wie alle anderen Ventile unterhalb des
Ventilkörper einen Arbeitszylinder, der auch in diesem Falle durch Presswasser betätigt werden kann.
Die zur Verwendung gelangenden Verdampfer 25 und 26 sind Doppelmantelgefässe. Das zugeführte
Wasser kann mittels einer Sprühdüse 25', 26'unter Bildung eines Wasserkegels austreten und trifft unter
Verdampfen auf Lagen von kreuzweise aufgeschichteten Eisenstäben im Inneren des Verdampfers auf.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Wassergaserzeugung unter Führung des Wasserdampfes, im Gegenstrom zur Wind- richtung beim Warmblasen, wobei hocherhitzter Wasserdampf in einen für den Wassergasprozess genügend hocherhitzten Brennstoff vom äusseren Umfang des Brennstoffbettes her eingeführt und das gebildete
Wassergas mittels eines im wesentlichen durch die ganze Höhe des Glühbettes reichenden, hohlen, säulenförmigen Körpers abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Wind während des Warm- blasens und das aus dem Wasserdampf und aus den in einer Vorerhitzungszone über dem Glühbett allen- falls aus Kohle, Teer, Öl usw. gebildeten Schwelgasen erzeugte Wassergas während der Gaseperiode unter Rotation des Hohlkörpers dem Brennstoff zugeführt bzw. aus der auf höchster Temperatur im Gene- rator gehalten.
en hohlen Kernzone abgezogen werden, wobei gegebenenfalls der Wasserdampf mit einem
Wärmeträgergas gemischt wird.