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Fe8selballon,
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fesselballon, welcher militärische oder wissenschaftliche Beobachtungen bei einem stiirkeren Winde (oder bei einer für eine gegebene Windstärke bedeutend grösseren Höhe) und mit einer grösseren Standfähigkeit der Gondel und einer geringeren Zugwirkung als bei den bekannten Fesselballon-Systemen unter den erforderlichon Fostigkeitsbedingungon bei gleichzeitiger Leichtigkeit anzustellen ermöglicht.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist :
1. den gewöhnlichen Windwiderstand der Einrichtung auf einen Wert zu vermindern, welcher kleiner ist als der bei den jetzigen kugelförmigen Luftschiffen (gewöhnliche Fesselballens) oder bei den Luftschiffen, bei welchen der Wind eine auftreibende Wirkung ausübt (Drachenballons) ;
2. die Anwendung von Vorrichtungen zur Verbesserung der Standfähigkeit in senkrechter sowohl wie wagerechter Richtung ;
3. die Gondel von der veränderlichen Spannung des Seiles in der Richtung des Zuges unabhängig zu machen ;
4. jede starre Bauart zu vermeiden.
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Richtung einstellenden Teile, der sich an das hintere Ende des Hauptballons anschliesst und eine angenähert zylindrische Form von kleinem Durchmesser besitzt und welcher einer seitlichen in die Richtung einstollelldon Kraft nachgibt, ohne wesentlich zum Auftrieb beizutragen, d. h. ohne wesentlich den Auftriebsmittelpunkt nach hiitten zu verlegen, woraus sich ein langer Heho ! arm zur Einstellung in die Richtung gegen den Wind ergibt und schliesslich aus Hilfsebenen oder Körpern, welche zum Richten dienen und von
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Teiles bedeutend durch Änderung der Wirkung der Luftströmo auf. seine Wände zu ver- grössere.
Das Netzwerk setzt sich zusammen aus einem Tragnetz für die Gondel und aus einem Hnltenetz, das von dem Tr@gn@tz unabhängig ist. Das Moment des Haltenetzes ist gleich Null oder nur ehr klein in bezug auf den Trägheitsmittelpunkt des ganzen Luftschiffes innerhalb der praktischen Winkeländerungen der Wider@tandsrichtung.
Auf den Zeichnungen ist die Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt.
Fig, 1 ist eine Ansicht, Fig. 2 eine Hinteransicht ; Fig. 3 zeigt in Hinteransicht eine andere Ausführungsform der Standfähigkeitsvorrichtung, welche mit vier Hilfsrichtkörpern versehen ist ; Fig. 4 und 5 zeigen in Ansicht den die Standfähigkeit fördernden Zylinder,
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Endansicht ; Fig. 7 ist eine Endansicht des hinteren Teiles des Ballons und zeigt eine andere Anordnung der zum Standfähigmachen dienenden Segelflächen ; Fig. 8 stellt in Oberansicht das Kreuzstück für die Aufhängung der Gondel dar ; Fig. 9 zeigt in Oberansicht die Bofestigungspunkte der Gondel ; Fig. 10 und 11 zeigen in Seiten-und Hinteransicht eine andere Ausführungsform des Ballons, bei welcher das Zugnetz ausserhalb des Tragnetzes angeordnet ist.
Der Hauptballon a ist von länglicher Form und die Länge der Achse zwischen dem vorderen Punkte l und dem Punkte a2, in dem sich die Erzeugenden des Hauptballons
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sie Wendepunkte, 80 dass der Luftstrom gleichmässig abgelenkt wird.
Der grüsste Durchmesser t liegt vor der senkrechten Hauptachse c, welche durch den Schwerpunkt des Ballons geht. Diese Anordnung bietet nicht nur Vorteile hinsichtlich der Standfähigkeit und des geringen Widerstandes, sondern sie gestattet auch vorn das ZugnetzvondemTragnetzfreizumachen.
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dieses Teiles des Ballons vermeidet und hinter demselben nur wenige Wirbel erzeugt.
Diese Verlängerung d ermöglicht den Schwerpunkt der das Gleichgewicht in der Wind- richtung bewirkenden Flächen wenigstens bis zu dem Punkte a2 und selbst noch weiter rückwärts zu verlegen und diesen Flächen zu gestatten, die Achse des Ballons energischer in die Windrichtung zurückzuführen. Die das Gleichgewicht erzeugende Wirkung des ylindrischen Fortsatzes d wird noch durch Hinzufügung von Hilfskörpern vergrössert, welche derart angeordnet sind, dass sie seinen Widerstand in der Querrichtung vermehren und so die Ablenkung der Luftteilchen in dieser Richtung vergrössern, woraus sich eine bessere Ausnutzung ihrer lebendigen Kraft ergibt.
Der zylindrische Körper d bewirkt also eine von jeder Spannung des Tauwerkes unabhängige Standfähigkeit und bildet anderer
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geeignet ist. Diese Hilfsteile können entweder aus zylindrischen Körpern oder aus Segel- flichon bestehen.
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oder geneigt (Fig. 4) angeordnet sein. Die Segelfächen j können auch in Verbindung mit einem oder mehreren Hilfskörpemf angewendet werden. Der Zylinder d trägt ausserdem an seinem hinteren Ende zwei Segel m, deren Spannung durch Seile gesichert wird, welche an der Gondel enden. Sie sind von dreieckiger Gestalt und in der folgenden
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gemeinschaftlicher Scheitelpunkt durch den Schwerpunkt m1 (Fig. 1) der dreieckigen Segelfläche m gebildet wird und welche die drei Seiten des Dreieckes m als Grundlinien haben.
Jedes der Dreiecke ist aus zu seiner Grundlinie senkrecht gerichteten Streifen zusammengesetzt, so dass der Schnitt an den Kanten senkrecht zum Schussfaden an den Halbierungs- linien schräg zu denselben gelegen ist. Die Steifheit jedes Segels wird ausserdem noch durch die Anwendung einer aus Seilen bestehenden Verteilungsvorrichtung n (Fig. 1) an der BefestigungsstelledesSpannseilesogesichert.
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wird durch Zwischenstellen eines Spannstabes p in den Punkten m1 bewirkt.
Die Festigkeit der beiden Segel m wird auf folgende Weise gesichert. Die Festiglcoit der Grundlinie eines jeden Segels wird natürlich durch die Befestigung an dem zylindrischen Körper d herbeigeführt, während die Befestigung der Spitze jedes der Segel in bezug auf die ganze Einrichtung so zu geschehen hat, dass die die Dichtwirkung hemmenden Schwankungen vermieden oder vermindert werden. Hieza ist es ferner nötig.
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einer seitlichen Durchbiegung des Ganzen bei.
Der Widerstand der Segel gegen eine seitliche Durchbiegung wird bedeutend verstärkt, wenn die Spanneinrichtung aus zwei aus Seilen gebildeten Dreiecken besteht, deren Spitzen verbunden sind und welche durch die einfache Kreuzung der beiden Seile 8. die in dem IÜeuzungspunkte, 1 fest verbunden sind, bestimmt sind (Fig. 2 und 7).
Die ganze Einrichtung des Luftschiffes besitzt eine sehr grosse Standfähigkeit in der horizontalen oder in der Längsrichtung infolge der Form desselben sowie infolge der Verhllltllissc seiner Dimensionen. Die Standfähigkeit in der Horizontalen entsteht durch die Anordnung eines Windsackes, welcher die Gestalt des Ballons sichert. Es ist von Vorteil, (tau dio Wirkungsweise dos spannenden Windsackes in der gegenwärtig gebräuchlichen
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wirkt wird. Der Windsack a3 kann mit der Aussenluft mittels eines Injektorrohres in Verbindung gebracht worden und ein selbsttätiges Ausströmungsventil kann noch hinzugefügt worden, um in dem Windsack einen geeigneten Druck wu erhalten. Die Schwerpunkte des Windsackes und der übrigen Einrichtung liegen auf ein und demselben Lot.
Senkrecht zur Achse dos Luftschiffes ist im Innern des Hautpballens, z. B. an der Verhindungsstclle dos letzteren mit dom die Standfähigkeit bewirkenden Zylinder eine Zwischenwand 5 (Diaphragma)angeordnet,welcheeinfachauseinemStückungefirnisstenStoffesbesteht,zu dem Zwecke, in gewissen Fällen innere Gasströmungen zu hemmen.
Die Standfähigkeit des Ilauptballonkörpers in der Wagorechten wird ausserdem erreicht durch die Unabhängigkeit der beiden auftretenden Wirkungen, nämlich der senkrechten statischen rückwirkung der Gondel und des durch ein besonderes Netz erzeugten Zuges ; dieses letztere lässt der Gondel infolge seiner besonderen Anordnung dio volle
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fähigkeit in der Querrichtung Irch eine aus Seilen bestehende Querverkreuzung herbeigeführt, welche das Netzwer gt, wie weiterhin beschrieben werden wird.
Das Netzwerk besteht im wesentlichen aus dem Tragnetz und dem Haltenetz. Zur Aufrechtorhai'nng der Standfähigkeit in bezug auf die drei Hauptgleichgewichtsachsen und besonders der Standfähigkeit in der Wagerechten ist es wesentlich, dass der Schwerpunkt und der Mittelpunkt des Druckes nuf ein und derselben Senkrechten liegen und dass der Schnittpunkt dieser mit der der Kraft- und Widerstandsrichtung unveränderlich ist.
Die Aufhängung der Gondel geschieht mittels acht Hängeseile y, die je zur Hälfte auf jeder Seite der Symmetrieebene angeordnet sind. Die vier auf einer Seite gelegenen I einen sind an zwei Enden eines festen Krenzstückes z (Fig. 1 und 8) befestigt, welches den diagonalen des Gondelbodens entsprechend gestellt ist. Um jede verschiebende Wirkung
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in einer Längsebene zu verhindern, ist für die Verbindung der Hängeleinen am Kreuzstück eine Dreiecksanordnung vorgesehen.
Um jede Verschiebung in der Querebene möglichst zu verhüten, kann noch eine weitere Dreiecksanordnung vorgesehen sein, wie es in Fig. 2
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gekreuzte Hl1ngoleinen, y1, die entweder in der den Schwerpunkt enthaltenden senkrechten Ebene oder ein wenig hinter dieser liegen, mittels einer von dem Kreuzungspunkte der beiden Leinen ausgehenden Gabelung an den beiden einander gogenüberliegenden Enden dos Kreuzungsstuckes z befestigt sind.
Die Gondel ist an dem Kreuzstück z an jeder Ecke durch eine Gruppe von drei Seilen 4 aufgehängt. Diese Dreiecksanordnnng genügt vollständig, um die Drehbewegungen beim Schwingen der unteren Aufhängung zu verhüten und behindert die Luftschiffer in keiner Weise. Das IIaltokabol B übt seine Wirkung auf den Ballon durch Vermittlung eines Halte- oder Zugnetzes aus, das von dem Tragnetz unabhängig ist, was an eich bekannt ist ; das Hattenetz besteht aus einem festen und einem gegliederten Verteiler.
Damit die Standfähigkeit der Gondel möglichst gross ist muss der Angriff der Zugkraft an dem Luftschiff derart sein, dass das Gleichgewicht des Luftschiffes in seiner Symmetrieebene ohne eine ausgleichende Bewegung entsteht, d. h. ohne ein Standfähigkeit moment durch das Gondelgewicht nötig zu machen. Diese Wirkung wird dadurch erhalten,
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beiden Achsen geht.
Nun kann aber euerseits die Kraft nicht in einem einzigen Punkt angreifen, nämlich in dem Trägheitsmittelpunkt, weil dieser Punkt häufig im Innern des Ballons gelegen ist, und ferner aus Sicherheitsgründen. Andererseits aber würde die Anwendung eines einzigen
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zwei seitliche Punkte anzunehmen, oder besser zwei seitliche ngriffslinien C3 und ei (Fig. 2), die mit dem Haltekabel durch zwei gleichartige, nach unten zusammenlaufende Verteiler G, Gl verbunden sind. Letztere sind durch Zwischenschalten von Rollen G2 gegliedert und es entsteht so ein Verteiler mit zwei Netzen.
Die Seile des Verteilers dürfen in keinem Falle mit denen des Tragnetzes in Berührung kommen ; diese Bedingung und die der Richtungsstandfähigkeit mittels eines auf
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machten os erforderlich, der Verbindung der beiden Seilnetze in der Querrichtung eine dreiockige Gostalt zu gehen (Fig. 2). um die Beständigkeit des Scheitelpunktes D, in welchem das Kabel B befestigt ist, in der Symmetrieebene zu erhalten und um das ganze ttattonotx innorhalh des Tragnetzes anzuordnen. Unter diesen Bedingungen ist nicht nur das Tragnetz, sondern auch die Gondel vor jeder Berührung mit dem beweglichen Teile dos Huttenetzos bewahrt.
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Der vorliegende Fesselballon kann in allen Grössen ausgeführt und die nebensächlichen Anordnungen den verschiedenen Erfordernissen entsprechend abgeändert werden, ohne das Wesen der Erfindung zu beeinträchtigen.