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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18629. THEOPHILE GRIES IN LILLE.
Wechselgetriebe.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Zahnräderwechselgetriebe, welches bei Moorwagen, Werkzeugmaschinen und überhaupt überall dort Anwendung finden kann, wo man die Bewegung einer sich mit konstanter Geschwindigkeit drehenden Wolle auf
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stehen, gestattet von einer Geschwindigkeit zur anderen ohne jeden Zeitverlust überzugehen ; der Geschwindigkeitswechsel erfolgt ruhig und sicher und durch die normale Abnutzung der Organe wird das gute Funktionieren des Getriebes nicht beeinflusst. Ein fernerer Vorteil des neuen Getriebes ist, dass es bei dem Geschwindigkeitswechsel nicht von dem Motor losgekuppelt zu werden braucht.
Gemäss vorliegender Erfindung sind so viele Zahnräderpaare angeordnet, als Geschwindigkeitsänderungen vorgenommen werden sollen. Die auf der Antriebswelle sitzenden Räder sind eigenartig geformte Stirnzahnräder, welche löse auf der Antriebswelle sitzen, die ihrerseits in der Längsrichtung verschoben werden kann und mit einem Nocken versehen ist, welcher nach Ineingrifftreten mit einem der Zahnräder das betreffende Zahnrad
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der Antriebswelle in Eingriff.
Beiliegende Zeichnung stellt das neue Zahnräderwechselgetriebe dar, und zwar zeigt Fig. 1 eines der auf der Antriebswelle sitzenden eigenartig konstruierten Zahnräder in perspektivischer Ansicht, Fig. 2 dasselbe im Längsschnitt und Fig. 3 und 4 dasselbe in Seitenansichten, Fig. f'und G veranschaulichen beispielsweise ein Wechselgetriebe, welches für zwei verschiedene Geschwindigkeiten eingerichtet ist und demgemäss zwei Räderpaare der
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Das iu Fig. l bis 4 veranschaulichte Zahnrad kennzeichnet s'ch dadurch, dass der Radkörper @ 4 auf jeder Seite mit einem kreisbogenförmigen Ansatz B bezw. C versehen ist.
Die beiden Ansätze sind einander gleich und werden vom Umfange der zentralen Öffnung D des Zahnrades begrenzt. Sie endigen beide in zwei Flächen & und c, c, welche senkrecht zur Radebene vorstellen. Bei der in Fig. 1 bis 4 veranschaulichten AusfUhrungs- form befinden sich die Flächen b, bund c, c in einer und derselben Ebene, welche parallel zu einem Durchmesser des Radkreises liegt ; sie könnten aber auch in zwei verschiedenen Ebenen liegen und unter sich einen beliebigen Winkel einschliessen, in welchem Falle sie parallel den Radien des Kreises sind und senkrecht zur Radebene vorstehen. Die zentrale Öffnung des Rades setzt sich aus einer kreisförmigen Öffnung D und zwei sich an dieselbe anschliessenden rechtwinkeligen Aussparungen d, d zusammen.
Eine der Seiten einer jeden Aussparung fällt mit den Endflächen b und c der Ansätze B und C zusammen. Der Rad- körper. 4 ist ausserdem auf einer Seite mit einer zylindrischen hohlen Trommel E ver-
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barten Zahnrade zu halten. Das beschriebene Zahnrad wird auf eine Muffe F'geschoben, welche auf der Antriebswelle G sitzt, und zwar bringt man auf der Muffe F so viele
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Zahnräder der gekennzeichneten Art an, dass verschiedene Geschwindigkeiten erzeugt worden sollen. Die Zahnräder stehen beständig mit gewöhnlichen Zahnrädern H, 111 in
Eingriff, welche mit der anzutreibenden Wolle fest verbunden sind.
Fig. 5 und 6 veranschaulichen beispielsweise ein Wechselgetriebe für zwei ver- schiedene Geschwindigkeiten. Die beiden auf der Muffe F der Antriebswelle G sitzenden
Zahnräder A, Al stehen in Eingriff mit zwei gewöhnlichen Zahnrädern H, HI, welche fest mit der anzutreibenden Welle 1 @erbunden sind ; die Entfernung zwischen den beiden
Rädern A, At wird durch die Trommel E des Rades A bestimmt.
Die Muffe F, deren Länge sich nach der Anzahl der aufzuschiebenden Zahnräder richtet, ruht in geeigneten Lagern und die Antriebswelle G ist so angeordnet, dass sie innerhalb der Muffe in der Längsrichtung verschoben werden kann. Sie trägt einen Nocken 9 von geeigneter Grösse, welcher mit der einen oder anderen Fläche b, b oder c, c des einen oder anderen Ansatzes Bund C oder Bt und Cl des einen oder anderen Zahnrades A bezw. Al in Eingriff treten kann.
Will man der anzutreibenden Welle 1 eine bestimmte Umdrehungsgeschwindigkeit mit Bezug auf die Antriebswelle G erteilen, so braucht man die Welle G nur derart zu verschieben, dass ihr Nocken sich gegen die Fläche b oder c des betreffenden Zahnrades A bezw. Al legt, welches der Welle 1 die gewünschte Umdrehungsgeschwindigkeit erteilen kann. Ein Mitnehmen des betreffenden Zahnrades durch den Nocken tindet auf alle Fälle statt und ist ein Versagen der Kupplung ausgeschlossen. Zudem ist dies eine sehr massive und starke Kupplung, bei welcher das normale Abnutzen der Organe und Mitnehmernächen keine Rolle spielt.
Die Kupplung unterscheidet sich hiedurch vorteilhaft von den Kupp- lungen der gebräuchlichen Wechselgetriebe, bei welchen Schrauben oder Keile zur Ver- wendung kommen, und bei welchen ein geringes Klemmen des Metalles ein gutes Arbeiten erheblich erschweren kann.
In Fig. 5 ist die Antriebswelle < ? in einer Lage kurz vor Ineingrifftroten mit dem
Zahnrade Al veranschaulicht, Während sie sich dreht, wird sie in der Richtung x ver- schoben. Sobald der Nocken'9 an einem Ende cl des Ansatzes Cl anlangt, tritt er mit diesem Ende in Eingriff und nimmt das Zahnrad Al mit. Verschiebt man die Welle G derart, dass der Nocken 9 vollständig durch das Zahnrad Al hindurchgeht und auch ausser
Eingriff mit dem Ansatze tritt, so wird das Zahnrad Al nicht mehr von der Welle G mitgenommen. Der Nocken passiert das Zahnrad, indem er zwischen der einen oder anderen Aussparung d hindurchgeht.
Schiebt man die Welle G noch weiter vorwärts, so dass der Nocken g mit dem Ansatze C des Zahnrades A in Eingriff tritt, so wird letzteres
Zahnrad mit der Antriebswelle gekuppelt.
Infolge der Anordnung zweier Ansätze B und C wird beim Geschwindigkeitswechsel keine Zeit verloren.