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Osterreichische PATENTSCHRIFT Ni. 18480.
VALENTIN LAPP IN LEIPZIG.
Lufterhltzungsvorrichtung für Trockenzwecke.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, in weicher Luft in grossen Mengen schnell auf hohe Temperatur gebracht worden kann, um sie dann insbesondere zum Darren von Malz und Trocknen von Troborn verwenden zu können. Als Heizmittel werden durch direkte Feuerung erhaltene Heizgase und Dampfkossolabgaso benutzt.
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gase in horizontal schlangenförmig veraufenden Rohren geführt werden, um den Schornstein möglichst zu entlasten und ihn somit möglichst klein ausführen zu können. Diese horizontalen Rohre liegen in dem sie umschliessenden Raum übereinander und bilden auf diese Weise vertikale zueinander parallele Heizwände.
Zwischen diese Heizwände sind parallel zu denselben Scheidewände eingebaut, welche die kalte Luft, die im Gogonstrom zu den Heizgasen strömt, zwingen, an den vertikalen Heizwänden auf und ab zu steigen.
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Die Heizrohre sind dort, wo sie von der Feuerung abführen, treppenförmig versetzt.
Heim Darren worden nämlich verschiedene Hitzegrade notwendig ; im Anfang genügt die Hitze der Abgase von Dampfkesseln, dann erst wird direktes Feuer verwendet, und zwar findet auch hiebei eine Steigerung der Hitze statt, indem zuerst nur geringe Braunkohle und am Schluss des Darrens auf derselben oder einer besonderen Feuerung besseres Fouorungsmaterinl verwendet wird.
Da nun bei der grossen Hitze die Rohre verbrennen würden, so sind sie entsprechend der Steigerung der Hitzegrade treppenförmig versetzt, so dass das die heissesten Gase ableitende Rohr von der eigentlichen Feuerung am weitesten wegsteht.
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Kanal umgibt, streicht dann durch diesen im Gegenstrom zu den Heizgasen und tritt erst dann stark vorgewärmt in den eigentlichen Luftorhitxungsraum, wo sie an den Heizwänden auf und ab steigt.
Die nouo Vorrichtung ist in den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel ver- anschaulicht.
Fig. 1 stellt dio Gosamtanlago dar und ist eine Aufsicht auf die Rohre, Fig. 2 zeigt in grösserem Massstabe einen Längsschnitt durch den vorderen Teil des Lufterhitzungs- raumes nach Linie A-B der Fig. 1, Fig. 3 ein Längsschnitt des hinteren Teiles nach ) Linei C-D der Fig. 1, Fig. 4 ist ein Querschnitt durch diesen Teil nach Linie E-F der
Fig. 1, Fig. 5 ein solchor nach Linie ( ?-H durch den vorderen Teil und Fig. 6 zeigt den linken Teil der Fig. 1 in grösserem Massstabe.
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Der eigentliche Lufterhitzungsraum 1 hat eine langgestreckte Form ohne tote Ecken oder dgl. und wird von einer entsprechend gebauten Halle 25 (Fig. 1) umschlossen. In dem Raum 1 befindet sich vorne die aus drei getrennten Teilen bestehende Feuerung 2, von
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derart, dass das tiefste Rohr unmittelbar auf dem Kanal 3 aufgesetzt ist, während die höheren auf senkrechten, verschieden langen Kanälen 35 aus Mauerwerk (Fig. 5) aufsitzen. An der Mündung haben die Rohre 5 Glockenform 6 und sind mit feuerfestem Material ausgemauert ; sie sind nach einer knieförmigen Biegung so geführt, dass sie horizontal übereinander zu liegen kommen, wobei das unterste der vier treppenförmig versetzten Rohre auch als das unterste weitergeführt wird.
Die Rohre 5 werden dann in Windungen quer in den Raum 1 hin und her geführt und münden in einen zu seinen Längswänden parallel liegenden Heizkasten 7 von geringer Breite. Von diesem gehen acht Rohre 28, die jedoch kleineren Querschnitt als die Rohre 5 haben, zu einem zweiten, an der anderen Längswand stehenden Heizkasten S, der durch ebensolche Rohre 28 mit einem Heizkasten 30 in Verbindung steht. Von diesem gehen sechzehn Rohre 31 zu einem Heizkasten 32 u. s. w., bis sie zuletzt in einen Heizkasten 9 (siehe Fig. 4) münden. Dieser Kasten verbreitert sich absatzweise nach oben hin, ist oben offen und mündet in einen gemauerten Kanal 10, der direkt in der Mitte über den Raum 1 sich in der Längsachse desselben erstreckt und mit dem Dampfschornstein in Verbindung steht.
Die Heizgase gehen also (siehe die punktierten
Pfeile) vom Kanal 3 durch die Rohre und die Heizkästen zu dem Kanal 10 und von da in den Dampfschornstein.
Genau im Gegenstrom bewegt sich die zu erhitzende Luft (siehe die ausgezogenen
Pfeile). Die Luft tritt in die Halle 25 an der der Feuerung gegenüberliegenden Seite bei 33 ein und durchstreicht dieselbe in ihrer Längsrichtung, wobei sie durch die aus dem Mauer- werk des Rjmes ausstrahlende Wärme vorgewärmt wird. Sie tritt dann in Kanäle 11, 12 und 13, die den Kanal 10 vollkommen umgeben (s. besonders Fig. 4).
In diesen Kanälen
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tritt durch 34 in den eigentlichen Lufterhitzungsraum J ! ein. Dieser ist durch Querwände 23, 24, die abwechselnd aus Mauorwork und Eisen bestehen, in Abteile getrennt, die abwechselnd oben und unten miteinander in Verbindung stehen und in denen sich die Heizrohre befinden, welche von einem Heizkasten zu dem gegenüberliegenden führen und so eine Gruppe bozw. eine Ileizwand bilden. Die durch 34 eintretende Luft umspült zuerst die Rohrgruppe des letzten Abteils, indem sie von unten nach oben aufsteigt, dann geht sie oben durch 14 in den nächsten'Abteil, indem sie sich von oben nach unten bewegt u. s. w.
In den vordersten Abteil tritt sie oben ein (Fig. 2), wird durch das schräg entsprechend der Treppenform über den Rohren 5 liegende Blech 15 gezwungen, die Glockenrohre 6 gleichmässig zu umspülen und tritt dann stark erhitzt in den Kanal JC, von dem aus sie in die Malzdarre geleitet wird.
Wie die Zeichnung veranschaulicht, nimmt die Anzahl der Heizrohre von Abteil zu Abteil nach hinten zu ; ihr Querschnitt jedoch wird kleiner. Vom Heizkasten 7 führen z. B. zum Heizkasten 8 acht Rohre 28, während zum Heizkasten 7 nur vier Rohre 5
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noch kleineren Durchmessers angeordnet. Hiedurch wird den in den ersten Abteilen abgekühlten Heizgasen, deren Volumen sich verringert hat, noch möglichst viel Wärme entzogen, denn die Heizfläche ist vergrössert und die ankommende kalte Luft wird mechanisch in viele Einzelströme geteilt und muss die kleinen Rohre ganz umspülen.
Dio Heizrohre werden zuerst selhst schlangenförmig geführt und erst dort, wo die Flugasche infolge Abkühlung der Heizgase niederfällt, wird der erste Heizkasten 7 angeordnet. Die Heizkasten haben mit Ausnahme des letzton eine flache, viereckige Form und bestehen aus mehreren Abteilungen, was für die leichte Herstellung und Aufstellung der Kasten viel vorteilhafter ist, als wenn dieselben in ihrer ganzen Länge aus einem Stilek beständen. Der letzte Heizkasten 9 wird nach oben hin absatzweise entsprechend der nach oben hin grösser werdenden Anzahl an Rohren breiter.
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bequem ausdehnen können. Zu diesem Zweck sind die gegenüberliegenden Heizkasten durch Anker 17 (Fig. 6 und 4) verbunden, die in der Mitte ein Laternengewinde 18 haben und an dem einen Ende zwischen der Heizkastenwand und Mutter eine Feder 19 haben.
Dehnen sich die Rohre und Kasten aus und werden also die Kasten etwas verschoben, so werden die Federn 19 zusammengedrückt ; erkalten die Kasten und die Rohre, dann werden sie durch die Federn wieder in die alte Lage zurückgedrückt. Damit die Anker durch die Feuergase in den Kasten nicht angegriffen werden, werden sie durch Rohre 20 geführt,
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von aussen leicht geöffnet und zwecks Reinigung betreten werden, was von den schmalen Heizkasten aus nicht gut möglich wäre.
Der vom Dampfkessel kommende Kanal 4 ist mit einem Schieber 29 (siehe Fig. 1) versehen, so dass die Zuleitung der Abgase aus den Dampfkesseln in die Rohre 5 abgesperrt werden kann. Beim Darren worden zuerst nur die Abgase benutzt, dann wird direkte Feuerung zu Hilfe genommen, indem auf den beiden rechten Teilen der Feuerung minderwertige Braunkohle verwendet wird. Beim Abdarren, wo die grössten Hitzegrade notwendig werden, wird auch auf dem linken Teil der Feuerung gefeuert, u. zw. wird gutes Brennmaterial verwendet. Es wird dann gewöhnlich der Zugang der Abgase abgesperrt.
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sie einzeln abgesperrt worden können. Auf diese Weise kann die Heizfläche beliebig vergrössert oder verkleinert werden.
PATENT. ANSPRÜCHE :
1. Luftorhitzungsvorrichtung für Trockenzwecke, insbesondere für Brauerei-und Brennereibetrieb, dadurch gekennzeichnet, dass die in horizontalen Ebenen schlangenförmig verlaufenden Heizrohrzügo derart übereinander angeordnet sind, dass die parallelen Teile ihrer Windungen Heizwände bilden, an denen die Luft infolge Anordnung geeigneter Zwischenwände im Gagonstrom zum Heizmittel vertikal auf und ab steigt.