<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT N-17038,
DR. HEINRICH WINTER IN CHARLOTTENBÜRG.
Vorrichtung zur scharfen Trennung von Abläufen verschiedener Zusammensetzung inner- halb der Zentrifuge.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 5 dieselbe Ansicht mit denfjalousieblättern in Durchlassstellung,
Fig. 6 die Seitenansicht eines als Auffangrinne ausgebildeten Doppelblattes,
Fig. 7 die Oberansicht eines Teiles der Zentrifuge mit den Auffangrinnen nach Fig. 6 in der- Stellung, in'welcher der Ablauf nach der äusseren Rinne gelangt,
Fig. 8 dieselbe Ansicht wie Fig. 7, bei der die Auffangrinnen jedoch so verstellt sind, dass sie den Ablauf nach der inneren Ablaufrinne leiten,
Fig. 9 den Schnitt durch die Zentrifuge mit Blättern einer anderen Ausführungsart, für mehr als zweifache Trennung der Abläufe in der Stellung der Fig. 11, Mitte,
Fig.
10 denselben Schnitt, nur mit der Stellung der kombinierten Blätter, wie in Fig. 11 rechts gezeigt,
Fig. 11 die Oberansicht mit den drei verschiedenen Stellungen dieser Blätter.
Die erste in Fig. 1 und 2 beispielsweise dargestellte Form soll hauptsächlich bei Zentrifugen mit festgelagerter Achse zur Anwendung kommen, 1 ist die Zentrifugentrommel beliebiger Konstruktion, im vorliegenden Falle mit unterem Antrieb, 2 der gewöhnliche Zentrifugpnmantel. Der Sammelteller der Zentrifuge besteht, wie bekannt, aus zwei konzentrischen, parallelen Rinnen 3 und 4, deren jede einen besonderen Auslauf hat, so dass die Flüssigkeit aus 3 nur nach der für alle Zentrifugen gemeinschaftlichen Rinne 5 und aus 4 nur nach 6 gelegen kann. Die beiden Rinnen 3 und 4 sind durch Ringansätze 7 getrennt, auf welchem jalusieartig bewegliche Blätter 8 angeordnet sind.
Diese Blätter entsprechen in ihrer Länge der jeweiligen Höhe des Mantels 2 und sind so breit, dass sie in Richtung und Form des Kreises zusammengelegt einen geschlossenen Mantel bilden (Fig. 2). Die einzelnen Blätter sind um Zapfen 15 drehbar und erhalten durch geeignete Vorrichtung eine stets für alle Blätter gleichmässige Stellung, und zwar können sie bei geöffneter Jalousie in voller Breite von dem Ringansatz 7 in die Zone der äusseren Rinne 5 hineinragen (Fig. 2). Die gemeinschaftliche Bewegung der einzelnen Blätter in einer Richtung kann z. B. in folgender Weise geschehen :
Ring 11 ist um die Zentrifugenachse in bestimmt begrenzten Abständen mittels der Handgriffe 12, 12 drehbar ; in diesem Ring ist eine der Anzahl der Blätter entsprechende
EMI2.1
gestatteten Zapfen 14 hineinragen.
Wird der Ringes 11 in einem oder dem anderen Sinne gedreht, so bedingen die Schlitze 13 die jeweilige Stellung der einzelnen Blätter 8 und begrenzen andererseits die Drehung des Ringes 11. Selbstverständlich kann hiezu aber auch jeder andere geeignete Mechanismus benutzt oder der Ring 11 zur leichteren Hand- habung in zwei oder mehr, mit besonderem Handgriff versehene Teile zerlegt werden.
Die Handhabung der Vorrichtung ist die folgende :
Beim Anlassen der Zentrifugen bringt man die einzelnen Blätter 8 in eine solche
Lage, dass sie die abgeschleuderte Flüssigkeit unbehindert nach dem Mantel 2 zwischen den Blättern hindurch gelangen kann, ohne dieselben aber an ihrer äusseren Fläche zu benetzen. Die Stellung der Blätter wird hiebei zweckmässig nicht genau radial zu der
Schleudertrommel, sondern der Trommel etwas genähert sein (Fig. 2), so dass nur die der Trommel zugekehrte Fläche etwas benetzt wird, die andere aber nicht. Der vom Mantel 2 aufgefangene und abfliessende Ablauf gelangt nach Rinne 3 und von hier nach 5.
Sobald man die Deckfüssigkeit in die Schleuder gibt, stellt man durch Bewegung des Ringes 11 in entsprechender Richtung die Blätter 8 um, und zwar in der Weise, dass nunmehr die vorher benetzten Flächen nach aussen, d. h. dem Mantel 2, die unbenetzten Flächen da- gegen nach innen, der Schleudertrommel zugekehrt liegen und einen geschlossenen Mantel bilden (Fig. 2). Die an der Aussenseite haftenden Flüssigkeitsteile werden nun abfliessen und in die für sie bestimmte Rinne 3 gelangen, während die unbenetzten Flächen die neu aus der Schleudertrommel austretende Flüssigkeit auffangen und nach Rinne 4 ableiten, aus welcher sie in die allen Zentrifugen gemeinschaftliche Rinne 6 gelangt.
Die Jalousie bleibt geschlossen, solange die Zentrifugentrommel entleert wird. Die darauf haftende Flüssigkeit hat dadurch Zeit, vollständig in die innere Rinne 4 abzutropfen, besonders da die Deckfüssigkeit in der Regel weniger viskos ist, Als die ursprüngliche
Mutterlauge. Eine Mischung der letzteren mit der Deckflüssigkeit ist sonach bei dieser
Einrichtung undenkbar, so dass damit eine vorzügliche, scharfe Trennung nach Qualität erzielt wird. In besonderen Fällen könnten auch zwei derartige Jalousiemäntel bei einer
Zentrifuge angeordnet werden, wenn man den Ablauf in mehr als zwei verschiedene
Qualitäten trennen will.
Auch lässt sich in manchen Fällen eine Trennung in mehr als zwei Qualitäten dadurch in hinreichender Weise herbeiführen, dass man die vom ersten t Ablauf benetzte, aber während der Abschleuderung des zweiten Ablaufes durch Abrinnen und Abtropfen vom ersten Ablauf gesäuberte Fläche durch Öffnen der Jalousie in Ver- bindung mit den bekannten Kipprinnen oder dgl. wieder für einen dritten Ablauf benutzt u. s. w.
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
Zentrifugen Mit hängender und freischwingender Trommel. Hiebei sind die den Innenmantel bildenden Blätter nicht auf der Trennrippe der Ablaufrinne drehbar angeordnet, sondern am Zentrifugenmantol selbst oder in der Nähe desselben.
Die Handhabung der Vorrichtung ist folgende :
Beim Beginn des Zentrifugierens befinden sich die Blätter 8 in der ersten Hauptstellung (Schliessstellung), wie in Fig. 3 und 4 gezeigt. Das Schwanken der Zentrifugentrommel, das. der Vorrichtung eventuell gefährlich werden könnte, kommt nur im Anfang vor, ehe die Zentrifuge ihre volle Geschwindigkeit erreicht hat, und so besteht keine Gefahr, da bei dieser Stellung fast der ganze Raum zwischen Trommel und Aussenmantel zu freier Bewegung aer Trommel zur Verfügung steht.
In der zweiten Hauptstellung (Fig. 5) bilden die Blätter 8 einen Winkel von zirka 600 mit der zugehörigen Tangente des Aussenmantels 2. Bei der ersten Stellung nach Fig, 4 wird also der Ablauf gegen die Innenseite des beweglichen Innenmantels geschleudert und fliesst daran herab ; in der zweiten Stellung nach Fig. 5 wird er über die noch unbenetzten Aussenflächen der Blätter hinweg gegen den Aussenmantel geschleudert von welchen er herabniosst. Im letzteren Falle fliesst er weiter in die äussere Ablaufrinne 3, im ersteren wird er von der Innenseite der Blätter 8 durch geneigte Rinnenansätze 17 Ober die äussere
Ablaufrinne hinweg zur inneren 4 geführt (Fig. 3). Diese Ansätze 17 werden-mit auf- gebogenen Rändern oder dgl. versehen, so dass sie wie ein Ausguss wirken.
Sie sind so gross und derart gestaltet, dass der Ablauf über sie in jeder Stellung der Blätter 8 in die innere Bodenrinne abtropft. Eine an der Scharnierkante der Blätter 8 angeordnete Auf- biegung 18 verhindert ein Durchdringen des Ablaufes zwischen den Blättern bei der
Stellung nach Fig.'4.
Die Umstellung der Blätter geschieht, wie bei der Erläuterung der Fig. 1 und 2 beschrieben. Sollen mehr wie zwei Sorten Abläufe getrennt wenden, so kann dies auch hier in einfacher Weibd durch abwechselnde Herstellung der beiden Hauptstellungen und
Trennung des dritten Ablaufes vom ersten, rcsp. des vierten vom zweiten in bekannter
Weise durch Kipprinnen, Hähne oder dgl. ausserhalb der Zentrifuga geschehen. Während s ; ch der Jalousiemantel in einer Hauptstellung bctindet, hat der bei der vorigen Stellung gnwonnene Ablauf jedesmal Zeit, ungestört abzutropfen. Die Ahlaufrinnen des Bodens werden in diesem Falle durch Dampf gereinigt, der mittels perforierter Ringrohre in be- kannter Weise eingeblasen wird.
Eine dritte Ausführungsform ist hauptsächlich für Zentrifugen mit fester oder elast) Sfh gelagerter Achse bestimmt, bei denen zwischen Aussenmantel und Trommel ein nicht allzu beschränkter Raum zur Verfügung steht nnd für solche Fälle, in denen auf mÖglichst wohlfeile Herstellung Wert gelegt wird. Weiter hat diese Form den Vorteil, dass ein Abdichten der Blätter gegeneinander nicht erforderlich ist. Sie ist in Fig. 6-8 dargestellt.
Die beweglichen, senkrechten Blätter 8 des Innenmantels erhalten, wie in Fig. 6 gezeigt wird, je fast ein ebenso breites Nebenblatt 19 im spitzen Winkel angesetzt. Selbst- vrrständlich kflnn die spitzwinklige Form auch durch abgerundete oder gebogene Flächen mit ähnlicher Wirkung ersetzt werden. Der Drehpunkt des Hauptblattes 8 liegt am oder nahe dem Aussenmantel 2, die Bewegung geschieht, wie vorher beschrieben, und auch die doppelte Ablaufrinne des SammeItellers wird beibehalten.
In der ersten Hauptstellung (Fig. 7) wird die äussere Winkelspitze dem tangential fortgeschleuderten Ablauf zugekehrt, so dass dieser eine oder beide äussere Seiten der Doppelblätter 8, 19 benetzt und über dieselben hinweg gegen den Aussenmantel trifft, an dem er in die äussere Ablaufrinne 3 hinabfliesst. In der zweiten Haupt'teilung (Fig. 8) ist der innere Winkel der Doppel- btiitter S, Jss dem Strom des Ablaufes zugekehrt und wirkt als Auffangrinne. Die Ableitung des aufgefangenen Ablaufes geschieht z.
B. durch unterhalb der Trommelbodenebene bezw. unterhalb des vom abgeschleuderten Ablauf getroffenen Teiles in dem Winkel des Doppelblattes 8, 19 angebrachte, trichterartige Ansätze 20 oder dgl. mit Ableitungsrohr oder Rinne 21, deren Mündung in jeder Stellung der Blätter über der inneren Ablaufrinne 4 des Bodens bleibt.
Im Falle die Blätter 8, 19 breiter gewählt werden, als die äussere Bodenablaufrinne, wird unterhalb des vom abgeschleuderten Ablauf getroffenen Teiles einer oder beiderseits eine Rippe 22 oder eine Rinne angebracht, welche den herabfliessenden Ablauf der äusseren Bodenrinne 3 zuführt, d. h. verhindert, dass derselbe von den in die innere Ablaufrinne hinüberragenden Teilen der Blätter 8, 19 in diese innere Bodenrinne gelangt (Fig. 7).
Die vierte Form endlich ist eine Kombination der zweiten und dritten und bezweckt eine Trennung der Abläufe in drei Qualitäten innerhalb der Zentrifuge selbst, woraus im Zusammenhang mit den erwähnten, ausserhalb der Zentrifuge anzubringenden bekannten Trennvorrichtungon, eine Trennung in eine sehr grosse Anzahl Qualitäten ermöglicht wird.
<Desc/Clms Page number 4>
Hiezu wird die in Fig 9-11 gezeichnete Ausführungsform derart ausgebildet, dass Jalusieblätter 8 mit einem zweiten beweglichen Blatt 24 versehen werden, welches bei einer Stellung das Ilatiptblatt deckt, bei einer anderen Stellung dagegen zu dem Hauptblatt 8 einen offenen Winkel bildet, der wiederum als senkrechte Auffangrinne für den fortgeschleuderten Ablauf dient, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 6, nur dass hier der Drehpunkt an der Spitze des Winkels liegt. Das Blatt 24 ist mit dem Hauptblatt S durch einen Lederstreifen oder ein anderes Scharnier verbunden und für sich verstellbar.
Der Boden der Zentrifuge ist mit drei Rinnen 3, 23, 4 versehen. Die Zuführung des getrennten Ablaufes in die zugehörige Ablaufrinne des Bodens wird durch zweckmässig angebrachte Rippen 25, Rinnen 22 und Fortsätze 17, wie vorhin beschrieben, erzielt.
Die Wirkung ist folgende :
Erste Hauptstellung (Fig. 11 links) : Die beweglichen Jalousieblätter bilden einen fortlaufenden, geschlossenen Innenmantel nahe dem Aussenmantel der Zentrifuge. Der aufgefangene Schleuderablauf fliesst mittelst schräger Fortsätze 17 in die innere Bodenrinne 4.
Zweite Hauptstellung (Fig. 11 Mitte) : Die Hauptblätter 8 bilden bei geschlossenen, d. h. an den Blättern anliegenden Doppelblättern 24, einen Winkel von etwa 600 mit der Tangente des Aussenmantels. Der Schleuderablauf trifft die Aussenseite der Doppelblätter 24, sowie die Innenseite des Aussenmantels 2 und fliesst durch die Rippen oder Rinnen 22 in die äussere Ablaufrinne 3 des Bodens (Fig. 9).
Dritte Hauptstellung (Fig. 11 rechts) : Die Doppelblätter 24 werden bei stehenbleibenden Hauptblättern 8 aufgeklappt, bilden mit denselben einen spitzen Winkel und so entstehen senkrechte Auffangrinnen. Der Schleuderablauf trifft die unbenetzten Innenflächen zwischen Haupt-und Doppelblatt, fliesst daran hinunter und wird durch Rippen oder Rinnen 25 nach der Ablaufrinne. 23 des Bodens abgeleitet. Die Ableitungsrippen oder Rinnen sind so angebracht, dass auch der nachtropfende Ablauf bei veränderter Hauptstellung in die dafür bestimmte Bodenrinne gelangt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur scharfen Trennung von Abläufen verschiedener Zusammensetzung innerhalb der Zentrifuge, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Trommel und Aussenmantel ein aus einzelnen Blättern bestehender Innenmantel angebracht wird, dessen Bestandteile derartig beweglich sind, dass in einer Hauptstellung nur eine Seite bezw. ein Teil der Blätter vom Ablauf getroffen wird. während in den anderen Hauptstellungen nur
EMI4.1
Ablaufes durch gesonderte Rinnen abgeleitet wird.
2. Eine Ausflihrungsform der unter 1 gekennzeichneten Vorrichtung, wobei die beweglichen Blätter um eine Kante drehbar senkrecht auf der Trennungsrippe der beiden tiodonrinnpn angebracht sind und abwechselnd beide Seiten dem Ablauf ausgesetzt werden.