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Österreichische PATENTSCHRIFT ? 16906. MASCHINENFABRIK BUCKAU, ACTIEN-GESELLSCHAFT zu MAGDEBURG IN MAGDEBURG-BUCKAU.
Röhrentrockner.
Es ist bereits ein Verfahren bekannt, um Materialien, die zur Brikettierung bestimmt sind, wie z. B. Braunkohle, in der Weise bis auf den für die Brikettierung geeigneten Feuchtigkeitsgehalt zu trocknen, dass zunächst das Gemenge von staubförmigen und körnigen Bestandteilen so weit getrocknet wird, dass die staubförmigen Teile den richtigen Feuchtigkeitgehalt besitzen, worauf diese ausgeschieden und alsdann die körnigen Bestandteile allein weiter getrocknet werden, bis sie ebenfalls auf den für die Brikettierung geeigneten Feuchtigkeitsgehalt herabgesetzt sind.
Die vorliegende Erfindung besteht nun in einem Röhrentrockenapparat, der so konstruiert ist, dass das erwähnte Verfahren in einem einzigen Apparat kontinuierlich ausgeführt werden kann, während es bisher erforderlich war, das Trockengut nach dem einmaligen Durchgang durch einen Apparat zu trennen und dann die körnigen Knorpel nochmals durch denselben oder einen zweiten Apparat hindurchgehen zu lassen.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist Fig. 1 ein Längsschnitt durch einen gemäss der vorliegenden Erfindung konstruierten Röhrentrockner. Die Fig. 2 und 3 zeigen in demselben Schnitt abweichende Ausführungsformen, wobei diejenigen Teile, die mit Fig. 1 übereinstimmen, nicht dargestellt sind. Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen eine besondere Zuführungsvorrichtung für den Trockenapparat.
Der Apparat nach Fig. 1 besteht aus zwei hintereinander angeordneten Röhrenbünde ! n a und b, die durch eine Zwischenkammer c voneinander getrennt, im übrigen aber zu einem gemeinsamen in geneigter Lage rotierenden System vereinigt sind. Das Trockengut wird dem Röhrenbündel a in an sich bekannter Weise durch einen Füllrumpf d zugeführt und gelangt in die Röhren, in denen es durch die Rotation des geneigten Röhrenbündels schraubenförmig vorschreitet. Dieses wird durch Dampf beheizt, der von einer an den Stutzen e angeschlossenen, in der Zeichnung nicht dargestellten Dampfleitung her durch den hohlen Lagerzapfen f der Röhrentrommel in die Innentrommel 9 eintritt, und von hier aus das zweckmässig von einem Mantel h umgebene Röhrenbündel a umspült.
Wenn mit Abgasen geheizt werden soll, so kann der Mantel auch fehlen und die Abgase durchstreichen das Röhrenbündel von unten nach oben. Das Trockengut verlässt das Röhrenbündel a und gelangt in die Zwischenkammer c, deren Wandung im vorderen Teil zu einem Sieb i ausgebildet ist, durch das die staubförmigen Bestandteile des Trockengutes hindurchfallen, um beispielsweise mittels einer Transportschnecke k an eine beliebige Verbrauchsstelle oder z. B. auch nach einer Rinne # befördert zu werden. Die groben, körnigen Knorpel des Trockengutes rutschen bei der Drehung der Trommel weiter auf die volle Wandfläche m, wo sie erforderlichenfalls durch eine Walze 1J eine Zerkleinerung erfahren. Die Walze M hängt in einer Gabel o, die mit einer Kugel p verbunden ist, die in einer auf dem Mittelzylinder 9 befestigten geschlitzten Rinne q angeordnet ist.
Das so weiter vorbereitete Material wird durch sektorförmige Trichter r aufgefangen und in das Röhrenbündel b geführt, das ebenfalls vom Dampf umspült wird, der durch den Stutzen s und das zentrale Rohr t zugeführt wird. In dem Röhrenbündel b wird nun auch das körnige Material bis
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vorzuziehen. Es werden dann die Röhren a mit höher gespanntem und daher heisserem Dampf beheizt als die Röhren d.
Damit auch über die Dampfableitungen kein Druckausgleich in beiden Systemen eintreten kann, erfolgt die Abführung des vom Dampf gebildeten Kondenswasser getrennt und zwar aus dem Röhrenbündel a durch eine Leitung U, die nach Bildung einer Spirale in dem Lagerzapfenhohlraum v mündet, von wo das Kondens-
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wird das Kondensat durch die Leitung x abgeführt, die ebenfalls nach Bildung einer Spirale in eine Kammer y mündet, aus der das Kondensat durch den Stutzen z abfliesst. Die Leitungen u und x schöpfen, wenn sie bei der Rotation in die Tieflage gelangen, das Kondenswasser auf und befördern es bei der weiteren'Rotation infolge ihrer Spiralform in die Kammern bezw. y.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist in der Zwischenkammer c ein Flansch 2 angeordnet, der mit dem vollen Wandungsteil m der Zwischenkammer c einen ringförmigen Raum bildet, in dem Kugeln 3 das körnige Trockengut zerkleinern und aus dem es durch Öffnungen 4 in das Röhrenbündels gelangt. Die Anordnung kann auch so getroffen sein, wie in Fig. 3 dargestellt ist, besonders wenn es sich um Material handelt, bei dem eine nochmalige Zerkleinerung der körnigen und knorpeligen Bestandteile nicht erforderlich ist.
Hiebei sind die Röhren a mit den Röhren b durch Rohrstücke 5 verbunden, die siebartig durchlocht sind, so dass das staubförmige in dem Rohrbündel a bis zu dem gewünschten Masse getrocknete Material hindurchfällt, während die Knorpel durch die Rohrstücke 5 nach den Rohren b weiter gehen. Die Rohrstücke 5 können statt auf dem ganzen Umfange auch nur auf einem Teil als Siebe ausgebildet sein, so dass die Entleerung der Staubteilchen bei jeder Umdrehung des Trockners nur unterhalb der Achse erfolgt.
Es ist selbstverständlich, dass auch mehr als zwei Rohrsysteme hintereinander in demselben Apparat angeordnet werden können, wenn es sich darum handelt, das zu trocknende Gemenge in mehr als zwei Sorten oder Korngrössen zu trocknen.
In den Fig. 4 und 5 ist noch eine besondere Zuführungsvorrichtung für das Material dargestellt, die sich besonders für Apparate zum Trocknen von Torf und ähnlichen Materialien eignet. Hiebei greift in den Zahnkranz 6 der Trockentrommel ein Triebstockrad 7 ein, das infolgedessen bei der Rotation des Apparates mitgedreht wird und durch Eettenübertragung oder auf beliebige andere Weise ein Windflügelrad 8 in Umdrehung versetzt, das in dem Auftragetrichter so gelagert ist, dass es bei seiner Rotation auf das durch den Trichter eingeführte Material wirkt, es lockert und die Bildung von Klumpen verhindert, so dass das Material von den Rohren des Apparates leichter aufgenommen wird. Die Flügel des Rades 8 sind so gestellt, dass sie das Material in die Rohre hineindrücken.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Röhrentrockner mit mehreren durch Zwischenkammern getrennten, um dieselbe Achse angeordneten Röhrengruppen, dadurch gekennzeichnet, dass in den Zwischenkammern das bis zu einem gewissen Grade getrocknete staubförmige Material durch Siebe aus- geschieden wird, während das gröbere Material in die nächste Gruppe des Rohrsystems gelangt, zum Zwecke, in einem Apparat kontinuierlich ein aus gröberen und feineren
Bestandteilen bestehendes Trockengut in der Weise zu trocknen, dass zunächst die feineren
Bestandteile bis zu einem gewünschten Grade und dann getrennt hievon die gröberen
Bestandteile ebensoweit getrocknet werden.