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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16875.
LUDWIG SCHÖN iN WIEN.
Sicherheitsverschluss für Füll- und Abflussöffnungen von Behältern für flüchtige, brennbare Flüssigkeiten.
Diese Erfindung betrifft die mit einem Davyschen Netze versehenen Verschlüsse für Behälter, in welchen flüchtige, brennbare Flüssigkeiten, wie Spiritus, Äther, Benzin, Schwefelkohlenstoff u. s. w. verwahrt oder versendet werden.
Den bisher bekannten Verschlüssen dieser Art haften zahlreiche Mängel an, welche sie praktisch unbrauchbar machen. Solche Mängel sind :
1. Die Notwendigkeit, Gefässe, welche sonst nur einer Öffnung bedürfen würden, mit einer zweiten Öffnung zu versehen, durch welche beim Füllen des Gefässes die Luft entweichen kann, und welche auch wieder mit einem Davyschen Netze versehen werden muss.
Die beim Füllen der Gefässe eingegossene Flüssigkeit verlegt nämlich, wenn keine besondere Entlüftungsöffnung vorhanden ist, die engen Maschen des Netzes, so dass die Luft nicht frei entweichen kann, und die Flüssigkeit sich im Halse des Gefässes staut und überfliessen muss.
2. Da die Drähte des Netzes verschiebbar sind, können die Maschen sehr leicht durch
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3. Man pflegt die Netze aus der Oxydation unterliegenden Metallen herzustellen. weshalb sie baldiger stellenweise !' Zerstörung ausgesetzt sind, welche ihnen ihre Wirksamkeit raubt. Auf die Verwendung von Netzen aus nicht oxydierbarem Metalle wurde bisher nirgends hingewiesen.
4. An den Transportgefässon für die in Rede, stehenden Flüssigkeiten fehlten bisher Einrichtungen, welche die Sicherheit nicht nur während des Transportes, sondern auch während der Entleerung und nach der Entleerung gewährleisten.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, die vorstehend aufgezählten Mängel in einfacher und wirksamer Weise zu beseitigen.
Die Zeichnung stellt ein der Erfindung gemäss mit Sicherheitsverschlüssen versehenes Transportgefäss durch Fig. 1 in geschlossenem Zustande und durch Fig. 2 in Entleerung begriffen dar.
Wie ersichtlich, ist sowohl in das Spund-als auch in das Zapfenloch des Fasses a ein Stutzen b eingesetzt, welcher das Drahtgewebe-Diaphragma c enthält. Die dasselbe bildenden Drähte sind aus Nickel oder einer Legierung von Platin und Nickel hergestellt und das Diaphragma selbst ist unter bedeutendem Drucke in die Form eines Bechers mit Randflansch gepresst. Durch das Pressen werden die Drähte des Gewebes an ihren Kreuzungsstellen teilweise abgeplattet und dadurch wechselseitig unverschiebbar gemacht.
Man kann also bei einem der Erfindung gemäss hergestellten Drahtgewebe-Diaphragma keine Masche durch Hineindrücken eines Nagels oder dgl. erweitern und dadurch das Netz unwirksam machen, ohne dass dies erkennbar wäre. Die vollständige Zerstörung des Netzes auf gewaltsame Wege ist dadurch natürlich nicht verhindert, diese ist aber auch sofort erkennbar.
Die Becherform des Netzes hat zur Folge, dass eingegossene Flüssigkeit, welche immer den tiefsten Punkt einzunehmen trachtet, durch den Boden des Bechers abfliesst und den Flansch für den Austritt der durch die Flüssigkeit verdrängten Luft freilässt. Infolgedessen
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ist die Möglichkeit geboten, Gefässe mit Sicherheitsverschluss herzustellen, welche nur eine Öffnung für Füll- und Entleerungszwecke ohn besondere Entlüftungsöffnung besitzen, wie die in Fig. 2 dargestellte Kanne d.
Die beiden Stutzen b des Zapfen-und des Spundloches sind am freien Ende aussen mit Schraubengewinden und innen mit Muttergewinden versehen. Dadurch ist das Aufschrauben von Verschlussdeckeln f ermöglicht, welche an ihrer zylindrischen Wand innen Muttergewinde besitzen und in der Mitte einen Zapfen g mit Schraubengewinden tragen.
Zwischen der zylindrischen Wand und dem Zapfen 9 ist bei h Dichtungsmaterial eingelegt.
Zum Abfüllen von Flüssigkeit aus dem Fasse a wird der Deckel f des Zapfenlochstutzens b durch einen Deckel j mit Schnauze k ersetzt. Um diesen Ersatz vornehmen zu können, ohne dass dabei Dämpfe oder Finssigkeitsmengen entweichen, ist der Zapfenlochstutzen noch mit einem zweiten Verschlüsse durch ein Nadelventil m versehen. Das unbefugte Öffnen des Ventiles m während des Transportes wird durch eine aussen über die Ventilspindel geschraubte Kappe n verhindert, welche ein plombierter Draht festhält.
Die Schnauze k ist an ihrem freien Ende wieder mit einem Sicherheitsnetze c in Form eines Bechers mit Flansch versehen. Wenn man nach dem Entleeren eines Fasses a den mit der Schnauze k versehenen Deckel j vom Zapfenloche entfernt, können die Dämpfe, weiche von den im Fasse zurückgebliebenen Flüssigkeitsresten herrühren, durch die beim Spund-oder Zapfenloche eintretende und durch das andere Loch entweichende Luft ganz gefahrlos abgeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mit Davyschem Sicherheitsnetz versehener Verschluss für Füll-und AbSussoSnungen von Behältern für flüchtige, brennbare Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, dass das aus nicht oxydierbarem Metalle hergestellte Netz unter starkem Drucke in die Form eines Bechers mit Randflansch gepresst ist, zum Zwecke, die Drähte des Netzes wechselseitig unverschiebbar zu machen und beim Eingiessen von Flüssigkeit das Entweichen der verdrängten Luft durch den Flanschteil zu ermöglichen.