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Gerät zum Abfüllen flüssiger Stoffe, insbesondere für chemische Betriebe und die Nahrungs- mittelindustrie
Die bisher in chemischen Betrieben oder in der Nahrungsmittelindustrie in Verwendung stehenden Abfüllgeräte für flüssige oder breüge Stoffe, z. B. die in Molkereibetrieben zum Färben von Butter oder Käse verwendeten Abfüllgeräte für die Färbeflüssigkeit besitzen zur Aufnahme des abzufüllenden Stoffes eiserne Behälter, die, zumindest an der Innenseite, mit einer Emailauskleidung versehen sind. Diese ist notwendig, da in chemischen Betrieben oder in der Nahrungsmittelindustrie meist Stoffe zur Abfüllung gelangen, die Metall angreifen oder durch die Berührung mit Metall eine Einbusse in den Qualitätseigenschaften, z. B. des Geschmackes, des Geruches od. dgl., erleiden.
Eiserne Abfüllgefässe mit Emailauskleidung haben aber den Nachteil, dass beim Springen oder Rissigwerden der Emailschichte oder gar beim Absplittern derselben zufolge äusserer Einwirkungen der abzufüllende Stoff mit dem Metall in Berührung kommt und je nach seiner Beschaffenheit entweder das Metall angreift oder/und in seiner Qualität beeinträchtigt wird. Zudem können Emailsplitter in den abzufüllenden Stoff gelangen, was insbesondere bei Lebensmitteln oder Zusätzen für solche gefährlich ist.
Vorliegende Erfindung bezweckt, ein Abfüllgerät für die eingangs genannten Betriebe zu schaffen, das die aufgezeigten Nachteile vermeidet. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Abfüllgerät aus einem zur Aufnahme des abzufüllenden Stoffes bestimmten und mit einem Auslass versehenen Behälter aus Glas, Porzellan oder ähnlichem, nichtmetallischem Baustoff und einer diesen Behälter und allfällige Hilfsarmaturen, z. B. Tropfenauffanggefässe, Mensur od. dgl. tragenden Einrichtung, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Trageinrichtung mit einem dem Abfüllbehälter umschliessenden Mantel aus Metall ausgestattet ist, der eine untere Öffnung für den Durchtritt des Behälterauslasses besitzt.
Dieser Schutzmantel, der zweckmässig aus Leichtmetall besteht, weist einen dem kegeligen oder halbkugelförmigen Boden des Abfüllbehälters angepassten Bodenteil auf, der den Abfüllbehälter vom Boden aus unterstützt und trägt.
Bei dieser Ausbildung ist der Abfüllbehälter auch vom Gewicht der Abfüllflüssigkeit entlastet, da dieses vom Schutzmantel aufgenommen und auf die Trageinrichtung übertragen wird.
Die Trageinrichtung besteht z. B. aus einer Tragplatte, Tragleiste od. dgl., die mit aus ihrer Ebene zur einen Seite herausragenden Tragmitteln für den Schutzmantel und allfälligen Hilfsarmaturen ausgestattet ist, wobei die Tragmittel für den Schutzmantel aus diesen Mantel umgreifenden, klemmenartig zusammenspannbaren Tragbändem bestehen können, wodurch der Haltedruck über den ganzen Umfang des Schutzmantels verteilt wird und dieser zwecks Einsparung von Baustoff verhältnismässig dünnwandig ausgebildet sein kann. Die Ausbildung der Tragmittel zu Tragbändern ist auch wegen der Anbringung von Armaturen vorteilhaft ; so ist es z.
B. für die Anbringung eines Messgefässes und eines darunter befindlichen Tropfenauffanggefässes nur erforderlich, auf den Tragbändem Gabeln mit federnden Schenkeln anzuordnen, so dass diese Armaturen stets griffbereit sind und leicht abgenommen und wieder eingesetzt werden können.
Um einen Verlust an abzufüllendem Stoff und eine Verunreinigung des Fussbodens und der Kleider der das Gerät bedienenden Person durch Abtropfen vom Behälterauslass zu vermeiden, ist unter letzterem ein Tropfenauffanggefäss vorgesehen, das ebenfalls von einem Tragmittel der Trageinrichtung gehalten ist. Dieses Tragmittel besteht zweckmässig aus einem um einen vertikalen Bolzen schwenkbaren Tragarm für das Auffanggefäss, der unter der Wirkung einer gespannten Feder steht, die beim Ausschwenken des Armes aus der Normallage zusätzlich gespannt wird und den ausgeschwenkten Arm nach seiner Freigabe selbsttätig in die durch einen Anschlag begrenzte Normallage zurückführt.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Abfüllgerät dargestellt, wie es insbesondere in Molkereien zur Abgabe von Farbe für die Einfärbung von Butter, Käse od. dgl. Verwendung finden kann. Fig. l zeigt das Abfüllgerät teilweise im Längsschnitt nach Linie I-I der Fig. 3. In Fig. 2 ist das Gerät in Vorderansicht dargestellt. Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie III-III der Fig. l und Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1.
Mit 1 ist der die Farblösung aufnehmende Behälter bezeichnet, der aus Glas, Porzellan oder ähnlichem nichtmetallischem Baustoff besteht. Der Behälter 1 besitzt einen kegelförmigen Boden 2, an dessen tiefster Stelle ein mit einem
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Hahn 3 versehener Auslass 4 vorgesehen ist, durch den die Farbe in ein Messgefäss abgefüllt wird.
Der Behälter 1 ist von einem Mantel 5 aus metallischem Baustoff, zweckmässig Leichtmetall, umgeben ; derselbe ist unten bei 6 entsprechend der Form des Bodens 2 kegelig eingezogen und mit einer ausgehalsten Öffnung 7 von solcher Grösse ausgestattet, dass bei einem von oben erfolgenden Einführen des Behälters 1 in den Mantel 5 das Abfüllmundstück 4 samt Hahn 3 durch diese Öffnung durchtreten kann. Zwischen dem Behälter 1 und dem Mantel 5 kann eine Lage aus Stoff, Filz od. dgl. vorgesehen sein. Mit 8 ist ein Deckel zum Abdecken des Behälters 1 bezeichnet.
Der Schutzmantel 5 wird von einer an der Wand befestigbaren Trageinrichtung getragen ; dieselbe besteht aus einer Tragschiene 10, an welcher mittels Bandeisenwinkels 11 zwei Bänder 12 z. B. durch Schweissung befestigt sind. Die Bänder 12 umgreifen den Schutzmantel 5 und sind durch Schrauben 13 klemmenartig zusammenspannbar. Seitlich an den Bändern sind federnde Gabeln 14 befestigt, die zum Einsetzen eines Messgefässes 15 und eines darunter befindlichen Tropfenauffanggefässes 16 dienen. Am unteren Ende der Tragschiene 10 ist eine Platte 18 z. B. durch Schweissung befestigt ; in derselben sitzt ein vertikaler Bolzen, auf dem mittels eines Lageröhres 20 ein Arm 21 drehbar gelagert ist.
Um den Bolzen 19 ist eine Schraubenfeder 22 herumgelegt, deren eines Ende am Bolzen 19 festgelegt ist, wogegen das andere Ende durch einen Schlitz des Lageröhres 20 nach aussen führt und dort sich seitlich an den Arm 21 anlegt. Um den für die Unterbringung der Feder 22 notwendigen Raum zu schaffen und gleichzeitig eine sichere Führung des Armes 21 am Bolzen 19 zu erhalten, sind Lagerhülsen 23 vorgesehen. Das freie Schwenkende des Armes 21 ist gabelförmig ausgebildet und trägt mit dieser Gabel ein Tropfenauffanggefäss 24.
Die Feder 22 ist derart angebracht, dass sie beim Ausschwenken des Armes in Richtung des Pfeiles p (Fig. 4) gespannt wird, so dass der Arm nach seiner Freigabe selbsttätig in die Mittellage, in der sich das Tropfgefäss unterhalb des Auslasses 4 befindet, zurückschwingt, wobei ein an der Lagerplatte 18 vorgesehener Anschlag 25 diese Rückbewegung des Armes begrenzt.
Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Tragmittel für den Behälter und die Armaturen sämtlich zur einen Seite der Tragschiene angeordnet, so dass das Gerät mit allen Hilfseinrichtungen leicht auf einer Wand od. dgl. befestigt werden kann. Zudem ist die beschriebene Trageinrichtung solcher Art, dass der Behälter 1 von allen aus der Handhabung mit dem Gerät und seiner Armaturen sich ergebenden Kräften sowie vom Gewicht der. auszugebenden Flüssigkeit vollkommen entlastet ist.
Dieser Umstand wie auch die Anordnung eines Schutzmantels sichert den Behälter 1 vor jeder Bruchgefahr, trotzdem dieser Behälter aus einem verhältnismässig leicht zerbrechlichen Baustoff wie Glas, Porzellan od. dgl. besteht, das ist ein Baustoff, der gegen fast alle Chemikalien unempfindlich ist und die Eigenschaften des abzufüllenden Stoffes auch bei längerem Verbleib in dem Behälter in keiner Weise beeinflusst. Demnach eignet sich das erfindunggemässe Abfüllgerät insbesondere für chemische und Lebensmittel erzeugende bzw. verarbeitende Betriebe.
Der Behälter 1 und der Schutzmantel 5 können im unteren Teil auch halbkugelig ausgebildet sein ; auch kann anstatt einer Schraubenfeder 22 z. B. eine Blattfeder, Zugfeder od. dgl. sinngemäss auf den Arm 21 zur Wirkung gelangen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Abfüllgerät für flüssige Stoffe aus einem zur Aufnahme des abzufüllenden Stoffes bestimmten, mit einem Auslass versehenen Behälter aus Glas, Porzellan oder ähnlichem nichtmetallischen Baustoff und einer diesen Behälter und allfällige Hilfsarmaturen, z. B. Tropfenauffanggefässe, Mensur od. dgl. tragenden Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtungmiteinem
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