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Drehscheibe für elektrische Schmelzöfen mit drehbarem Herd
Bei in elektrischen Öfen durchgeführten
Schmelzverfahren, wobei die Elektroden von oben durch die Beschickung herabgeführt werden, hat es sich gezeigt, dass in der Beschickung leicht
Verstopfungen eintreten, indem Staub von den
Schmelzkratern die Poren füllt, wodurch ver- hindert wird, dass die Ofengase an der ganzen
Oberfläche der Beschickung gleichmässig ent- weichen. Nur im Bereich der Elektroden, in dem die Beschickung stets in Bewegung ist, hält sich diese offen. Die dadurch hervorgerufene
Erhöhung der Gaskonzentration um die Elektroden bewirkt, dass das Gas stossweise unter hohem Druck und bei immer höherer Temperatur entweicht, was auch bedeutende Verdampfungsverluste mit sich bringt.
Man hat diese Nachteile dadurch zu beseitigen versucht, dass man dem Ofenkrater seinen Platz in der Beschickung ständig ändern lässt. In der Praxis wird dies in der Weise ausgeführt, dass man den Ofen in eine langsam drehende Bewegung um eine vertikale Achse versetzt, während die Elektroden in Ruhe bleiben, oder umgekehrt.
Die Drehgeschwindigkeit ist vom Herabsinken der Beschickung abhängig, so dass sich der Ofen um so schneller drehen muss, je schneller die Beschickung in ihm absinkt. Gewöhnlich genügt eine einzige Umdrehung in 24 Stunden, doch kann die Drehung auch noch geringer sein. In dem vom Ofenkrater beschriebenen Ring wird die Beschickung in dieser Weise ausreichend rasch erneuert, so dass die Poren nicht Zeit haben, sich zu verstopfen.
Ein anderer Vorteil des rotierenden Ofens besteht darin, dass der Ofenmantel der Deformierung viel weniger ausgesetzt ist als bei stillstehenden Öfen. Bei diesen ist es üblich, ein Zapfloch unmittelbar ausserhalb jeder Elektrode anzubringen, aber wegen Zapfschwierigkeiten darf der Abstand zwischen Zapfloch und Elektrode nicht zu gross sein. Es zeigt sich dann, dass der Teil des Ofenmantels, in dem das Zapfloch angebracht ist, nach einiger Zeit infolge der von der Elektrode und von der Schmelze ausgehenden Wärme stark deformiert wird. Bei rotierendem Ofenmantel wechseln aber immer die Teile des Mantels, die vor die Elektroden gelangen, so dass der Mantel, auch wenn dessen Abstand von diesen kleiner ist als bei stillstehenden Öfen, seine Form behält.
Die Bewegung kann kontinuierlich, periodisch oder derart sein, dass sich der Ofen hin-und her- bewegt, wobei jedoch wenigstens eine Drittel- umdrehung ausgeführt werden muss, wenn drei
Elektroden im Ofen vorhanden sind, so dass der ganze Ofenkreis bei jeder vollendeten Bewegung erneuert wird.
Die Drehscheibe gemäss der Erfindung besteht aus einer Eisenkonstruktion mit geringer Steifigkeit in lotrechter Richtung und einem daraufgegossenen Betonteil mit Eisenarmierung. Die
Scheibe wird aus Eisenbeton auf einem Eisengerüst, das die Rollen oder Räder mit der Antriebsvorrichtung verbindet, aufgebaut.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Fig. l zeigt den Ofen und die Drehscheibe teils im Schnitt, teils in Ansicht, Fig. 2 eine Draufsicht. Auf der Drehscheibe 1 ruht die Ofenwanne 2 mittels Säulen 3. Die Drehscheibe besteht aus mit Eisenarmierung 4 versehenem Beton und ist mit Rollen oder Rädern 5 versehen, die auf einer Schiene 6 laufen. Sie wird mittels eines Zahnkranzes 7 gedreht, der vom Motor 8 über ein Vorgelege 9 angetrieben wird.
Das Ganze ist mittels eines Zapfens 10 zentriert, der hohl sein kann, so dass die Rohre, welche das Kühlwasser dem rotierenden Ofenmantel zuleiten, hindurchgeführt werden können.
Bei der Herstellung der Drehscheibe verfährt man wie folgt : Zuerst wird der Zapfen 10 montiert und die Schiene 6 möglichst waagrecht festgegossen ; mit Hilfe eines radial angeordneten Schleifapparates, der auf dem Zapfen 10 gelagert wird, wird die Schiene 6 so bearbeitet, dass sie eine zusammenhängende vollkommen waagrechte Ringfläche bildet. Hierauf werden die Rollen oder Räder 5 angebracht und ihre Lagerböcke 11 an den aus dünnem Flacheisen bestehenden Ringen 13 befestigt. Mit Hilfe radialer Flacheisen 15 werden die Ringe 13 an einer auf dem Zapfen 10 angeordneten Platte 14 befestigt.
Diese ganze Flacheisenarmierung darf in lotrechter Richtung nur so steif sein, dass sie während des nachfolgenden Aufbaues des Betons so weit nachgibt, dass alle Räder oder Rollen auf der Schiene aufruhen.
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Der Zahnkranz 7 ist an einem Flacheisenring 12 befestigt, der auch mittels der radialen Flacheisen 15 mit den Ringen 13 und der zentral angeordneten Platte 14 fest verbunden ist.
Da sowohl die radialen Flacheisen als auch die Ringe verhältnismässig breit sind, ist die Konstruktion sehr steif im waagrechten Sinne, so dass die Eisen, deren Verankerungsbolzen in der Betonscheibe festgegossen werden, zusammen mit der Scheibe genügende Festigkeit haben, um die Antriebskraft vom Zahnkranz auf die Lagerböcke der Räder zu übertragen.
Auf der Eisenkonstruktion wird die Eisenbetonscheibe in üblicher Weise in Schalung gegossen. Sobald sie die erforderliche Festigkeit hat, werden die Säulen 3 auf ihr so aufgebaut, dass ihr Druck möglichst unmittelbar auf die Lagerböcke der Räder wirkt.
Die Antriebsvorrichtung wird auf diese Weise sehr einfach und sicher und erfordert nur einen
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zu halten. Sie wird gegen Beschädigung im Falle eines Durchbruches im elektrischen Schmelzofen durch eine Ringmauer 16 aus feuerfesten Steinen geschützt, die unterhalb der äusseren Kante der Drehscheibe angeordnet ist. Um die Betonscheibe bei einem Durchbruch vor dem herausfliessenden flüssigen Inhalt des Schmelzofens zu schützen, ist sie mit einer Schicht aus feuerfesten Steinen abgedeckt.
Die Ringmauer 16 hat auch den Vorteil, dass sie im Falle eines Räderbruches eine Sicherung bildet, indem der Ofen dann auf den Ring herabsinkt, der sein Gewicht aufnimmt. Der Spalt zwischen der Ringmauer 16 und der Drehscheibe ist durch einen Eisenring 17 abgedeckt, der auf der Drehscheibe angebracht ist.
Die in dieser Weise hergestellte Drehscheibe gibt einen vollkommen zuverlässigen Betrieb und kann bei allen rotierenden elektrischen Öfen angewendet werden, bei denen eine Verschiebung der Schmelzkrater erforderlich ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Drehscheibe für elektrische Schmelzöfen mit drehbarem Herd, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer Eisenkonstruktion mit geringer Steifheit in lotrechter Richtung und einem daraufgegossenen Betonteil mit Eisenarmierung besteht.