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Einrichtung an Pressen
Verfahren zur Verarbeitung von Gummi oder
Kunststoffen bedürfen während des Arbeits- vorganges, gleichgültig, ob es sich um einen
Verformungsvorgang oder um einen Vulkani- sierungsprozess handelt, einer eng begrenzten
Temperaturspanne. Der Temperaturbereich, innerhalb dessen sich diese Verfahren abzuwickeln haben, liegt in der Regel zwischen 125 und
130 C und muss unbedingt genau eingehalten werden, soll nicht der einwandfreie Ablauf des
Kondensations-bzw. Vulkanisationsprozesses ge- fährdet werden, was zur Bildung von Ausschuss führt. Die meisten der bisherigen ähnlichen
Zwecken dienenden Pressen besitzen zwar Tem- peraturregler, welche die eingestellte erforderliche
Temperatur selbsttätig erhalten sollen.
Zur
Kontrolle der Regelarbeit wird überdies meist auch noch ein gewöhnliches Thermometer in die heizbaren Pressenplatten eingebaut. Trotzdem kann aber nicht verhindert werden, dass z. B. die Bedienung der Presse zu früh erfolgt, d. h. die Presse in Funktion tritt, bevor die Arbeitstemperatur erreicht ist. Andererseits kann durch ein Versagen des Reglers die Arbeitstemperatur überschritten werden, da das Versagen des Reglers nicht immer sofort von dem die Presse bedienenden Arbeiter bemerkt werden wird. In beiden Fällen ist das Gut entweder wegen Untertemperatur oder wegen Überhitzung verdorben.
Bei der Einrichtung an Pressen gemäss der Erfindung wird diesen Unzukömmlichkeiten dadurch vorgebeugt, dass neben dem üblichen Temperaturregler zur Konstanthaltung der Heizplattentemperatur eine weitere von der Temperatur der Heizplatte beeinflusste ebenfalls an sich bekannte Regeleinrichtung vorgesehen ist, die, über entsprechende Schaltorgane eine Sperrvorrichtung betätigt, welche die Bedienung der Presse sperrt, falls die erforderliche Arbeitstemperatur noch nicht erreicht oder durch ein Versagen des die Arbeitstemperatur der Heizplatte steuernden Temperaturreglers überschritten worden ist. Die erfindungsgemässe Einrichtung gestattet somit eine Betätigung der Presse nur innerhalb eines bestimmten eingestellten Arbeitstemperaturbereiches.
Im Rahmen der Erfindung gibt es nun ver- schiedene Möglichkeiten, diese selbsttätige Sper- rung der Presse herbeizuführen.
Auf der Zeich- nung ist ein Schaltbild einer beispielsweisen
Ausführungsmöglichkeit dargestellt.
Handelt es sich um eine von Hand aus zu betätigende Presse, z. B. eine Exzenterpresse, die durch Umlegen eines Handhebels betätigt wird, so kann die erfindungsgemässe Einrichtung, wie das Schaltbild zeigt, ausgebildet sein.
An einer elektrisch geheizten Heizplatte 1 einer Presse ist ein Temperaturregler 2 angebaut, der in bekannter Stabausführung als Wärmefühler einen Metallstab 3 in einer Umhüllung 4 besitzt, die beide aus verschiedenen Material bestehen und entsprechend ihren verschiedenen Ausdeh- nungskoeffizienten je nach der Temperatur der
Heizplatte 1 eine Längendifferenz aufweisen, welche auf den Schalthebel 5 übertragen wird, der wieder über die Kontakte 6 und 7 einen
Stromkreis ein-oder ausschaltet. In diesem
Stromkreis liegt ein Schaltrelais 8 handels- üblicher Bauart, dessen Magnetspule 9 entsprechend der ihr erteilten Impulse mittels einer
Brücke 10 die Kontakte 11 und 12 zum Heizen der Platte 1 schliesst oder öffnet. Diese Enrichtung dient dazu, um die Heizplatte 1 in bekannter Weise auf einer ganz bestimmten konstanten Temperatur zu halten.
Es werden daher, um den
Schaltbereich eines solchen Reglers tunlichst eng zu halten, die Kontakte 6 und 7 möglichst nahe aneinander liegen.
Um nun erfindungsgemäss die Betätigung der Presse ausserhalb der erforderlichen Arbeitstemperatur selbsttätig zu sperren, ist an der Heizplatte 1 ein zweiter Regler 13 vorgesehen, der analog dem Regler 2 von der Temperatur der Heizplatte beeinflusst wird und durch die Ausdehnungsdifferenz des Metallstabes 14 gegen- über seiner Umhüllung 15 einen Schalthebel 16 bewegt. Der Schalthebel 16 schliesst über die Kontakte 17 und 18 einen Stromkreis. Da dieser Regler sowohl bei zu niederer als auch bei zu hoher Temperatur nur den gleichen Schaltimpuls zu geben braucht, sind die Kontakte 17 und 18 kurzgeschlossen. Der Regelbereich ist
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etwas grösser gehalten als beim Regler 2 und daher die Kontakte 17 und 18 etwas weiter voneinander entfernt.
In diesem Stromkreis liegt ein Relais 19, durch dessen Magnetspule 20 und Kontakt- brücke 21 ein zweiter Stromkreis geschlossen wird, durch den wieder ein Elektromagnet 22 unter Strom gesetzt und dessen Eisenkern 23 bewegt wird. An dem Eisenkern 23 ist ein zweiarmiger Hebel 24 angelenkt, der einen
Arm 25 mit einem Sperrzahn 26 besitzt, der wieder in Eingriff mit einem z. B. auf der Exzenter- welle der Presse sitzenden Zahnrad 27 gebracht werden kann. Die Zugfeder 28 verschwenkt bei stromlosen Magnet 22 den Hebel 24, wodurch das Zahnrad 27 zur Bedienung der Presse freigegeben wird.
Die Funktion dieser beispielsweisen Darstellung ist folgende :
Hat die Heizplatte 1 noch nicht die erforderliche Arbeitstemperatur erreicht, so liegt der
Schalthebel 16 auf dem Kontakt 17, wodurch der Stromkreis geschlossen ist. Damit wird auch die Magnetspule 20 des Relais 19 unter Strom gesetzt, so dass die Kontaktbrücke 21 den zweiten Stromkreis schliesst. Gleichzeitig kommt damit der Magnet 22 zur Wirkung, der wieder den Eisenkern 23 anzieht und den Hebel 24 verschwenkt. In dieser Stellung kommt der Sperrzahn 26 in Eingriff mit dem Zahnrad 27 und sperrt die Betätigung der Presse.
Ist nun die Temperatur der Heizplatte 1 auf die einstellbare Arbeitstemperatur, innerhalb welcher die Presse bedient werden soll, angestiegen, so wird infolge der Ausdehnungsdifferenz des Metallstabes 14 gegenüber seiner Umhüllung 15 der Schalt- hebel. ? verschwenkt und von Kontakt 17 entfernt. Damit wird der Stromkreis zum Relais 19 unterbrochen, die Kontaktbrücke 21 fällt ab und unterbricht auch den Stromkreis zum Magnet 22. Die Feder 28 zieht durch den Hebel 24 den Eisenkern 23 zurück, wodurch auch der Arm 25 verschwenkt und der Sperrzahn 26 ausser Eingriff mit dem Zahnrad 27 kommt.
Innerhalb der Kontakte 17 und 18, deren Abstand der Regelbreite entspricht, ist die Sperrein- richtung stromlos und es kann die Presse ständig betätigt werden. Würde hingegen z.
B. durch
Versagen des Reglers 2 die Temperatur der
Heizplatte 1 die Arbeitstemperatur übersteigen, so wird der Schalthebel 16 soweit verschwenkt, dass er den Stromkreis nunmehr über den Kontakt
18 schliesst. Damit wird sinngemäss die Funktion des Relais 19, Magnets 22 und Hebels 24 wieder in Tätigkeit gesetzt und das Zahnrad 27 durch den
Sperrzahn 26 gesperrt werden.
Beim Magnet 22 kann auch ein akustisches oder optisches Signalorgan zugeschaltet sein, um den Moment der Sperrfunktion auch akustisch oder optisch anzuzeigen. Ist die Einrichtung z. B. an motorisch betriebenen Pressen (hydraulischen Pressen) vorzusehen, so kann das Schaltrelais unmittelbar mit dem Pumpenmotor verbunden sein, um z. B. die Stromzufuhr zum Pumpenmotor abzuschalten, falls die Temperatur unter-bzw. überschritten wird, wodurch gleichfalls eine Sperrung der Presse bewirkt werden kann.
Das gleiche Ergebnis kann auch auf andere Weise, z. B. durch das bekannte QuecksilberSchaltthermometer, erzielt werden, wobei durch die Quecksilbersäule zwischen zwei einstellbaren Temperaturgrenzen das jeweilige Schaltrelais betätigt und die Presse gesperrt oder zum Gebrauch freigegeben wird.