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Aus Glasfasern oder ähnlichen Fasern und einem Zusatz an pulverförmigem Material bestehende
Wärmeisolierung.
Bei aus anorganischen Fasern bestehenden Wärmeschutzmassen ist es bekannt, denselben ein pulverförmiges Material zuzusetzen. So wird nach einem bekannten Vorschlag einer Wärmeschutz- masse, die beispielsweise aus Schlackenwolle oder Glaswolle besteht, ein staubförmiger Isolierstoff, wie z. B. Kieselgur, zugesetzt. Hiebei soll die Sehlaeken-oder Glaswolle als Träger für die staubförmige Kieselgur dienen und verhindern, dass letztere bei Erschütterungen zusammensackt. Anderseits soll die Kieselgur eine elastische Lagerung für die Schlacken-oder Glasfasern bilden und verhüten, dass diese zerrieben werden und ebenfalls zusammensacken. Eine geeignete derartige Mischung soll aus gleichen Teilen Kieselgur und Fasern dem Gewicht nach bestehen.
Gemäss einem andern Vorschlag besteht die Wärmeschutzmasse in der Hauptsache aus pulverisierten Perlmutterabfällen, denen zur Erzielung eines Zusammenhaltes Asbest zugesetzt ist. Die beiden Stoffe werden unter Zusatz von Wasser zu einer breiigen Masse vermengt, aus welcher Ziegel oder Platten gepresst werden oder welche in feuchtem Zustand auf die zu schützenden Gegenstände aufgetragen wird, um nachher zu erhärten.
Bei der aus Glasfasern oder ähnlichen Fasern bestehenden Wärmeisolierung mit zugefügtem pulverförmigem Material gemäss der Erfindung besteht das Pulver aus einem die Wärmestrahlen teils reflektierenden, teils durchlassende Pulver, wie z. B. Calciumfluorid, oder einem die Wärmestrahlen absorbierenden Pulver, wie z. B. Russ, Eisenrot oder Bentonit.
Während Glasfasern und ähnliche Fasern als vorzügliches Wärmeisoliermittel anerkannt sind, hat sich gezeigt, dass bei ihnen noch gewisse Wärmeverluste auftreten. Es wurde festgestellt, dass die noch vorhandenen Verluste nicht auf Konvektion und Wärmeleitung der Fasern, sondern vor allem auf Wärmeübertragung durch Strahlung zurückzuführen sind. Durch den Zusatz von Pulvern gemäss der Erfindung werden die Wärmestrahlen ganz oder grösstenteils reflektiert oder absorbiert, so dass in jedem Falle die Strahlung von Faser zu Faser stark vermindert und dadurch die Isolierfähigkeit entsprechend heraufgesetzt wird. Versuche haben gezeigt, dass man auf diese Weise ohne Schwierigkeit eine Verbesserung der Isolierwirkung um 10-25% erreichen kann.
Ob teils reflektierendes, teils durchlässiges Pulver oder ob absorbierendes Pulver benutzt werden soll, richtet sich zweckmässig nach den Temperaturbereichen, für welche die Isolierung bestimmt ist.
Bei hohen Temperaturen ist zu berücksichtigen, dass die Substanzen, welche einen hohen Absorptionskoeffizienten für Strahlung haben, auch wiederum stark ausstrahlen, wenn sie auf eine hohe Temperatur erhitzt werden. Es ist deshalb zweckmässig, derartige Substanzen nur für einen verhältnismässig niedrigen Temperaturbereich zu verwenden. Für hohe Temperaturen verwendet man vorteilhaft Substanzen, die einen niedrigen Absorptionskoeffizienten besitzen. Diese Substanzen, welche für Wärmestrahlen (infrarote Strahlen) durchlässig sind und gleichzeitig reflektierende Oberflächen besitzen, haben den doppelten Vorteil, dass sie sich unter der Einwirkung der Strahlung nur wenig erhitzen und, wenn sie erhitzt worden sind, nur wenig strahlen, weil ihr Strahlungsvermögen gering ist.
Ein Pulver, welches für Wärmestrahlen durchlässig ist und gleichzeitig stark reflektiert, ist das erwähnte Calciumfluorid. Es eignet sich für hohe Temperaturen wie etwa 500 C. Die Menge des den Fasern zugesetzten Calciumfluorid hängt mehr oder weniger von der Dichte der Fasern in der Isolierung ab. Bei einer GlÅaswatte mit einer Dichte von 50 kgy/W lassen sich gute Ergebnisse durch einen Zusatz an Calciumfluorid von einem Drittel des Gewichtes der Glaswatte erzielen.
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Bei niedrigeren Temperaturen, z. B. einer Temperatur von 100 C, kann man auch noch für das zuzusetzende Pulver die erwähnten, stark reflektierenden Substanzen verwenden. Jedoch ist es in der Praxis vorteilhafter, in diesen Fällen die oben angegebenen, stark absorbierenden Pulver zu benutzen. Die zugesetzte Menge dieser Stoffe richtet sich ebenfalls nach der Dichte der Glaswatte.
Meistens genügt eine sehr kleine Menge dieser Stoffe, u. zw. im allgemeinen eine Menge, die wesentlich kleiner ist als die bei der Verwendung von reflektierendem Pulver erforderliche Menge. Der Zusatz an absorbierendem Pulver kann so klein gehalten werden, dass dadurch das weisse Aussehen der Glaswatte nicht geändert wird. So genügt zur Erzielung guter Ergebnisse beispielsweise bei einer Glaswatte mit einer Dichte von 25 kgjm3 ein Zusatz von des Gewichtes.
Vielfach werden zu Isolierzwecken bestimmte Glasfasern mit einem Überzug, wie Öl oder einer Emulsion aus Öl, Wasser und Seife versehen. Die pulverigen Stoffe gemäss der Erfindung können gegebenenfalls diesem Überzugmittel zugesetzt und mit ihm auf die Fasern aufgebracht werden. Andernfalls genügt es auch, einen geeigneten Stoff zu verwenden, der eine Haftung der pulverigen Substanzen an den Fasern bewirkt. Es ist aber selbstverständlich, dass die Substanzen gemäss der Erfindung auch ohne irgendeinen zusätzlichen Stoff den Fasern zugesetzt werden können.