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Herstellung von korrosionsbeständigen Gegenständen aus niehthärtbaren Molybdän-Chrom-Eisen- legierungen durch Tiefziehen in kaltem Zustande.
Es ist bekannt, für die Herstellung von Gegenständen mit voller Korrosionsbeständigkeit durch Stanzen, Pressen oder Tiefziehen von kaltgewalzten Bändern oder Blechen rostfreie Stähle zu verwenden ; jedoch handelt es sich hiebei um die bekannten, leichtverformbaren austenitischen ChromNickel-Stähle, deren Gehalt an Nickel dabei aber verhältnismässig hoch sein muss, um einen Erfolg erreichen zu können.
Es ist jedoch bis jetzt trotz verschiedentlicher Versuche nicht gelungen, weder die reinen eigen nickelfreien Chromstähle, noch solche, die zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit mit geringen Zusätzen von Kupfer, Molybdän, Vanadium, Wolfram usw. legiert wurden, durch Tiefziehen in kaltem Zustande zu verarbeiten. Denn man erreichte entweder bei den hochprozentigen Chromstählen mit etwa 18% Chrom und den vorgenannten weiteren Legierungszusätzen eine günstige Korrosionsbeständigkeit, aber verbunden mit einer Tiefziehfähigkeit, die infolge mangelnder Kaltbildsamkeit weit unter der von Siemens-Martin-Tiefbleeh liegt, oder aber eine bessere Verformbarkeit durch Erniedrigung der Chromgehalte auf 10-15%, wodurch jedoch die volle Korrosionsbeständigkeit verlorengeht.
Von Molybdän-Chromstählen war schon bekannt, dass der Zusatz von Molybdän zu Chromstählen die Tiefziehfähigkeit zumindest nicht verschlechtert und die meisten nichtrostenden Chromstähle zur Herstellung von Behältern und Gefässen durch Tiefziehen geeignet erscheinen.
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Eisenlegierungen mit einem unter 0-1% gelegenen Kohlenstoffgehalt, 16-22% Chrom und 1-30A Molybdän bei möglichst geringen Mengen an üblichen Begleitelementen und Verunreinigungen verwendet.
In diesen Legierungen ist der Kohlenstoffgehalt weitgehendst an die unterste erreichbare Grenze gesenkt, während man bisher der gegenteiligen Ansicht war, dass nämlich bei solchen Chromweichstahlsehmelzen zur Erhöhung der Tiefziehfähigkeit der Kohlenstoffgehalt gesteigert werden müsste.
Gleichzeitig sind auch die sonstigen Begleitelemente und Verunreinigungen des Eisens und Chroms so niedrig wie möglich zu halten, z. B. Mn = 0-20%, Si max. = 0-5%, Cu = 0, 15%, Ni max.
=0'3%.
Derartige Legierungen, insbesondere solche mit bis zu C, 17-] 9% Cr und l-1-5% Mo,
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beständigkeit an der Luft, in Fluss-und Seewasser, anderseits einen so hohen Grad von Kaltbildsamkeit, dass dadurch im weitgehendsten Masse die Herstellung von Gegenständen durch Tiefziehen ermöglicht wird.
Bei der Weiterverarbeitung, die durch hochprozentiges, wenigstens 30-50% iges Kaltwalzen ohne Zwischenglühungen erfolgt, ergibt sich für diese Legierungen der weitere Vorteil, dass die zur Erzielung von glatten Oberflächen an warmgewalzten Blechen und Bändern sonst erforderlichen umfangreichen und langwierigen Schleif- und Poliervorgänge sich hiebei grösstenteils erübrigen oder zum mindesten erleichtern, da das Material eine hohe Naturoberflächenglätte aufweist, die auch auf die Korrosionsbeständigkeit von günstigem Einfluss ist.
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Siemens-Martin-Tiefbleehe lag. Dabei besitzt diese Legierung eine den hoehlegierten austenitischen Chrom-Nickel-Stählen gleichwertige Korrosionsbeständigkeit an der Luft, in Fluss-und Seewasser.
In der Erfindung ist ein bedeutsamer Fortschritt gelegen, denn mit einer solchen Eisenlegierung lassen sich weitaus mehr Gegenstände herstellen, insonderheit verwickelte Formen, als mit einem Stahl, dessen Tiefziehfähigkeit nicht so gut ist. Zwar liegt die Tiefziehfähigkeit der austenitischen, also z. B. der Chrom-Nickel-Stähle, noch höher als die des Stahles nach der Erfindung. Hiezu ist aber zu sagen, dass dieser Stahl dennoch einen Fortschritt bedeutet. Es werden nämlich 8% Nickel durch 1% Molybdän ersetzt. Was die Einsparung an derart teuren Legierungselementen bedeutet, braucht wohl kaum des näheren erläutert werden. Dazu kommt noch, dass ein austenitiseher Stahl durch die Kaltverarbeitung, also durch das Tiefziehen, eine Zunahme der Festigkeit um 63% und der Brinellhärte um ein 117% erfährt.
Ein Stahl, wie er gemäss der Erfindung verwendet wird, hat dagegen nur
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bedeutet einmal einen bedeutend kleineren Kraftbedarf bei der Kaltverarbeitung und zum andern Einsparung an Zwisehenglühungen. Unter Zwischenglühung versteht man bekanntlich die Massnahmen, die Bleche zwischen den einzelnen Zügen durch Glühen wieder weich zu machen. Wenn somit diese Zwischenglühung sich erübrigen oder sich vermindern, so heisst das, dass ein Gegenstand fortlaufend
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die Tiefziehfähigkeitswerte des nach der vorliegenden Erfindung verwendeten Stahles auch nicht an die des austenitischen Stahles herankommen, so ist dieser Mangel durch die vorher beschriebenen
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