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Aufschlagzünder für Drallgesehosse.
Gegenstand der Erfindung ist ein Aufschlagzünder für Drallgeschosse, insbesondere im Bereich des Kalibers für Maschinenkanonen, mit im Geschoss axial angeordnetem Zündloch der Sprengkapsel.
Es besteht, insbesondere bei an Maspl1Ìnenkanonen zur Verwendung gelangenden Granaten bis zu einem Kaliber von 7-5 fi wegen der Notwendigkeit, aus gedeckten Stellungen heraus schiessen zu müssen, das Bedürfnis, die Granaten mit einem Zünder auszurüsten, der über den Anfang der Flug- bahn noch in gesichertem Zustand verharrt, derart, dass das Geschoss Hindernisse durchschlagen kann, ohne dass eine Explosion der Granate erfolgt. Diese Forderung geht sogar so weit, dass verlangt wird, dass auch sehr starke Hindernisse, z. B. mehrere Zentimeter starke Holzbretter, in Gleichstellung zu
Baumstämmen ohne Detonation der Granate durchschlagen werden können. Hiebei darf jedoch die hohe Empfindlichkeit des Zünders nicht darunter leiden, dass er im vorrohrsicheren Raum eine derart hohe Unempfindlichkeit hat.
Man hat versucht, auf verschiedensten Wegen diesen Bedingungen gerecht zu werden. Es sind Vorschläge bekannt, bei denen die Vorrohrsieherheit, d. h. die zeitliche Verzögerung der Freigabe des Schlagbolzen, dadurch erreicht werden soll, dass zunächst ein die Ziind-
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der Nachwirkung einsetzenden relativen Beschleunigung nach vorn laufen soll, dass dieses Nachvorn- laufen jedoch gegen ein Luftkissen erfolgt, das erst durch Abströmen beseitigt werden muss, derart, dass eine gewisse Zeit vergeht, bis die Zündbereitschaft herbeigeführt ist.
Andere Vorschläge gehen darauf hinaus, dass ein die Freigabe herbeiführendes Element mit Schraubengängen im Zünder axial gelagert ist und unter der Wirkung der Beschleunigung nach Aufhören der Nachwirkung nach vorn eilen soll, wobei dieses Naehvorneilen jedoch eben wegen der genannten schraubenförmigen Lagerung nicht sofort, sondern erst nach Ablauf einer gewissen Zeit erfolgen kann. Andere Lösungen wiederum sehen vor, dass ein die Zündbereitschaft herbeiführender Teil gegen die Druckkraft einer Feder aus seiner Bloekierstellung herausgetrieben wird, in der der Schlagstift gesichert war, und dass dieses Heraustreiben allmählich durch Fliehkraftwirkung von auf der Innenseite eines Kegelmantels nach aussen eilenden Kugeln bewirkt wird.
Alle diese Lösungen benutzen zur Herbeiführung der Vorrohrsicherheit die Verzögerung des Geschosses beim Eintreten in die Aussenluft nach Aufhören der-Naehwirkung. Insbesondere bei kleinen Kalibern ist es nun schwer, die den genannten verzögernden Einflüssen zu unterstellenden Organe so zu gestalten, dass die verlangte Tätigkeit zugleich sicher und gleichmässig ist.
Erschwerend wirkt nämlich der Umstand, dass die Verzögerung vor dem Rohr erfahrungsgemäss nicht allmählich einsetzt, sondern dass beim Übergang von der Beschleunigung in die Verzögerung praktisch mit einer plötzlichen Umkehr der Richtung der auf frei im Zünder bewegliche Teile ausgeübten Kraft gerechnet werden muss, so dass die Bewegungen der die Verrohrsieherheit garantierenden Teile schlagartig einsetzen. Hieraus ergibt sich aber ein Moment der Unsicherheit und Ungleichmässigkeit, denn da die Verhältnisse von Schuss zu Schuss nicht die gleichen sind, kommt es zu einer Verwischung der Grenzen.
Der Zünder kann entweder so vorrohrsicher werden, dass praktisch überhaupt keine Entsicherung stattfindet oder aber gänzlich ausbleibt, obwohl im Durchschnitt der Fälle befriedigende Ergebnisse erzielt werden.
Als weiteres gemeinsames Merkmal der bisherigen Vorschläge ist die axiale Lagerung des Schlagbolzens zu nennen. Zur Erfüllung der Bedingung der Vorrohrsicherheit (explosionsloses Durchschlagen eines Baumstammes innerhalb der Vorrohrsicherheitsgrenze) bedarf es daher einer äusserst stabilen
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dass nun die beiden Schlagbolzenteile in der Gesehossaehse ausgerichtet liegen und die Zündspitze des Teils 2 vor dem Zündloch steht (Fig. 4). Sobald nun das Geschoss aufs Ziel auftrifft, wird die Membran M eingeschlagen und der Schlagbolzen mit seiner Spitze ins Ziindloch getrieben, worauf die Zündung und Detonation erfolgt.
Die beschriebene Zündereinrichtung hat wenig und verhältnismässig einfache Einzelteile mit denkbar einfacher kinematischer Wirkung, so dass ein Versagen selbst nach längerem Lagern ausgeschlossen ist.
PATENT-ANSPRÜCHE : L Aufschlagzünder für Drallgeschosse, insbesondere im Bereich des Kalibers für Maschinenkannen, mit im Geschoss axial angeordnetem Ziindloch der Sprengkapsel, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Teil des Schlagbolzens, dessen vorderes Ende (9) hinter einer Membran in der Zünderspitze liegt, längsverschiebbar in einem im abgefeuerten Geschoss selbständig durch Fliehkraft bewegbaren Führungskörper (1) angeordnet ist, der in seiner in bekannter Weise bis zum Abschuss durch Fliehkraftbolzen gesicherten Ruhelage die Schlagbolzenspitze (2)
seitlich des Zündloehs hält und infolge seiner Lagerungsreibung erst nach Zurücklegung des für die Vorrohrsicherheit erforderlichen Geschosswegs infolge aufhörens der Geschossbeschleunigung von seiner Auflage abgehoben wird und durch seine nun einsetzende Eigenbewegung das hintere Ende (.'2) des Schlagbolzens in die Geschoss- aehse und damit in die Zündbereitschaft überführt, so dass beim Auftreffen auf das Ziel der Schlag-
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