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Einrichtung zur staubfreien Entleerung von Müllbehältern in Müllwagen od. dgl.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur staubfreien Entleerung von Müllbehältern in Müll- wagen od. dgl. und bezweckt das von Hand aus erfolgende, mühsame und mit Unfallsgefahr verbundene Aufheben und Verschwenken der Müllbehälter zur Öffnung des Müllwagens, was eine baldige Ermüdung des Personals bedingt und damit die Rasehheit der Müllabfuhr beeinträchtigt, zu vermeiden. Der Erfindung gemäss wird dies dadurch erreicht, dass für die Müllbehälter in an sich bekannter Weise Fördermittel vorgesehen sind, die ein automatisches Anheben der Müllbehälter und ihr Verschwenken in die Entleerungsstellung ermöglichen.
Die bekannte Einrichtung zum selbsttätigen Anheben und Kippen der Müllbehälter besteht in Greiferarmen, die durch einen stetig umlaufenden Kurbeltrieb hin-und her verschwenkt werden, den Müllbehälter erfassen, anheben und kippen. Diese Anordnung hat den Nachteil, dass das Kuppeln der Müllbehälter mit den hin-und her bewegten Greffera-mes die Handhabung erschwert und Beschädigungen der Müllbehälter leicht eintreten können.
Um diese Nachteile zu beheben, ist der Erfindung gemäss die Anordnung derart getroffen, dass die Fördermittel aus einem durch Führungsschienen gesteuerten, zur Aufnahme des Müllbehälters bestimmten Schlitten und aus an diesem angreifenden, durch einen Motor antreibbaren Zugorganen und Rückfuhrorganen bestehen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 den hinteren Teil der erfindungsgemässen Einrichtung in einem Längsschnitt und Fig. la den zugehörigen vorderen Teil der Einrichtung ebenfalls in einem Längsschnitt, wobei jedoch in Fig. 1 a ein Teilbereich in Ansicht dargestellt ist, so dass diesem Teilbereich auch die vor der Längsschnittebene befindlichen Teile in Ansicht entnehmbar sind, Fig. 2 zeigt in schaubildlicher Darstellung den bei der erfindungsgemässen Einrichtung verwendeten Greifer, die Fig. 3 und 4 eine Einzelheit der verwendeten Deckelgreifzange in zwei einander zugeordneten Rissen.
1 ist der für die Aufnahme der Müllbehälter, beispielsweise der Coloniakübel, bestimmte Schlitten, der so ausgestaltet ist, dass der in diesen eingebrachte Coloniakübel von dem Schlitten 1 festgehalten wird. Der Schlitten 1 ist nach innen zu beiderseits mit zur Aufnahme der Kübelhenkel
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durchgeführt. Die Seilklemme 6'ist an einer Querverbindung der beiden, in Fig. 1 zu oberst liegenden Zugstangen 7 angeordnet. Die Zugstangen 7, ebenso die Rollen 9 sowie die Führungsschienen 2,3, 4 sind paarweise (in der Längsrichtung der Einrichtung gesehen, rechts und links vom Schlitten 1) angebracht. An den Zugstangen 7, zweckmässig an ihren Gelenkaehsen 8, sind Führungsrollen 9 angeordnet, die mit dem oberen Ast der für die Steuerung des Schlittens 1 vorgesehenen Führungsschienen 4 zusammenwirken.
Die Führungsschienen bestehen dabei aus zweckmässig an der Müllwagenwand 10 angeordneten Gleitschienen 2 und aus diesen Gleitschienen 2 gegenüberliegenden, zweiästigen, mit Führungsrollen 11 des Schlittens 10 zusammenwirkenden Führungsschienen 3, 4. Der untere Ast 3 dieser Führungsschienen 3, 4 weist dabei einen geschweiften Verlauf auf und führt nach oben hin zu dem kreisförmig um die Kippachse 12 des Müllbehälters verlaufenden, dann nach hinten (links) hier
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Rollen 21 nach hinten geführt, wo sie über weitere Rollen 22 auf die Rückführseilräder 13 auflaufen.
Die Rückführseilränder 13 sind dabei mit den Zugseilrädern 5 gleichaehsig gelagert und verbunden.
Weiters sind abgefederte Spannorgane 23 vorgesehen, die mit an diesen angeordneten Spannrollen 23'
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ein auf dem Steuergestänge 25,26 angeordnetes Tastrad 24'zugeordnet ist, das bei seinem Zusammen- wirken mit der Keilfläche 24 bei erreichtem, vollständigem Anhub und vollzogener Kippung des Müllbehälters in die Entleerungsstellung den Antrieb des Zugseilrades 6 und der Rüekführseilräder 14 durch den in der Zeichnung nicht dargestellten Motor abstellt. Auf der dem Tastrad 24' entgegeng@setzten
Seite der Räder 5 und 13 ist ein Gegendruckrad 24"angeordnet.
Das erwähnte Abstellen erfolgt durch
Ausschalten eines sonst den Antrieb vermittelnden Zahnrades 27 über die Steuerstange 26 und die mit dieser Stange in Verbindung stehenden doppelarmigen Hebel 28 und 28', die miteinander in ge- @ lenkiger Verbindung stehen und an Querstücken 29,30 gelagert sind.
Das Zahnrad 27 bildet dabei den Bestandteil eines zwischen der Antriebswelle 31 einerseits und den miteinander verbundenen
Zugseil- und Rückführseilrädern 5 und 13 anderseits angeordneten Reversiergetriebes 27, 32, 33, 34, dessen Einschaltung in dem einen und dem entgegengesetzten Drehsinn sowie dessen die Abschaltung des Antriebes bedingende Leerlaufstellung durch ein gemeinsames, mit dem Steuergestänge des Tast- rades 24'in Verbindung stehendes Schaltgestänge 28,28' erfolgt, wobei der untere doppelarmige Hebel 28 das Zahnrad 27 mittels einer Verschubgabel 35 umfasst.
Das Zahnrad 27 des Reversiergetriebes 27,32,
33,34 ist dabei auf der Antriebswelle 31 verschiebbar, jedoch mit dieser Welle auf Drehung verbunden, und kann durch Steuerung über die Hebel 28 und 28'fallweise mit dem auf der Vorgelegewelle 36 sitzenden Zahnrad 32 oder aber mit dem auf einer Hilfswelle sitzenden Zahnrad 33 in Eingriff gebracht werden, wobei die Anordnung aber derart getroffen ist, dass das verschiebbare Zahnrad 27 in seiner durch das Gestänge 28, 28'einstellbaren Mittelstellung mit keinem der genannten Zahnräder 32 und 33 kämmt, wodurch das Getriebe auf Leerlauf gestellt ist.
Die Verbindung zwischen dem Reversier-
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armigen oberen Hebel 28'ist mittels eines Gelenkes eine Stange 40 befestigt, die über einen Winkelhebel 41 (Fig. la) und eine weitere Stange 42 zu einem Schalthebel 43 führt, der mittels einer abgefederten Klinke 44 in verschiedenen Schwenklagen einstellbar ist. Durch den Schalthebel 43 ist das Zahnrad 27 (Fig. 1) derart einstellbar, dass es den Antrieb der Seilräder abschaltet oder aber über das Reversiergetriebe 27,32, 33, 34 diese Räder in dem einen oder im entgegengesetzten Drehsinn antreibt.
Auf der Antriebswelle 31 (Fig. 1) ist eine Kupplung 45 angeordnet, die die Abschaltung der Antriebswelle 31 von der mit dem Motor in irgendeiner Verbindung stehenden Welle 46 ermöglicht. Die beispielsweise als Kegelreibungskupplung ausgebildete Kupplung 45 ist dabei durch ein weiteres Gestänge 47, 48, 49 steuerbar. Die Stange 49 dieses Gestänges reicht dabei, ähnlich wie die Stange 40, zu einem am vorderen Teil der Einrichtung angeordneten weiteren Schalthebel, der sich in der zeichnerischen Darstellung mit dem Schalthebel 43 der Fig. l a deckt, u. zw. über den Winkelhebel 50 und die Stange 51. Hiedurch sind sowohl das Reversiergetriebe als auch die Kupplung 45 von der Vorderseite der Einrichtung aus steuerbar und einstellbar.
Im Bereiche der oberen Enden der Führungsschiene 2 sind Greifer 52 angeordnet, die zusammen mit am Schlitten 1 angeordneten Haltezapfen 53 die Fixierung der Schwenkachse des Müllbehälters während seiner die Entleerung bewirkenden Kippbewegung sichern. Diese Sicherung ist dadurch ermöglicht, dass die Greifer (Fig. 2) mit Halterippen 52'versehen sind, von denen je zwei durch einen Bolzen 54 in Verbindung stehen, in die sich während der Kippbewegung die Haltezapfen 53 des Schlittens 1 einfangen. Die zusätzlichen Rippen 52'des Greifers 52 weisen Ausnehmungen 55 zur Aufnahme der am Schlitten 1 angeordneten Kippachsen für seine Sehwenkbewegung auf. Den Greifern 52 ist ein Gleitkeil 53'vorgelagert, über den die Haltezapfen zum Bolzen 54 geführt werden.
Die Automatisierung der Anhub- und Kippbewegung des Müllgefässes erfordert eine besonders sorgfältige Ausbildung der an sich bekannten Deckelgreifzange 60. Um beim automatischen Betrieb einem Ecken und Kanten des wichtigen Zangengliedes 61 mit dem gefederten Halteglied 62 vorzubeugen, ist das mit der am Halteglied 62 angeordneten Gleitrolle 63 zusammenwirkende Ende des einen Zangengliedes 61 mit einem Ansatz 61'versehen, wogegen das Halteglied 62 mit seitlichen Führungslappen 62'ausgestattet ist (Fig. 3 und 4). Die Gleitrolle 63 ist dabei zwischen den Führunglappen 62'angeordnet.
Durch diese Anordnung ist zufolge der weitgehenden Führung der zusammenarbeitenden Endteile des Zangengliedes 61 und des Haltegliedes 62 für ein einwandfreies Ineinander-
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greifen dieser Teile ohne gegenseitiges Ecken und Kanten gesorgt, so dass auch die Öffnung und der Abschluss des Deckels des Müllwagens, welche Arbeitsphasen in an sich bekannter Weise gleichzeitig mit dem Öffnen und dem Abschluss des Deckels des Müllbehälters (des Coloniakübels) erfolgen, in automatischer Weise sicher vonstatten gehen.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende : Nachdem in der in Fig. la eingetragenen Stellung des Schlittens 1 das Müllgefäss, beispielsweise der Coloniakübel, in den Schlitten 1 eingesetzt worden ist, wird der für die Steuerung des Reversiergetriebes 27, 32, 33, 34 vorgesehene Schalthebel 43 nach oben in die in Fig. la eingetragene Stellung verschwenkt, wodurch das gleitbar auf der Antriebswelle 31 angeordnete Zahnrad 27 mit dem Zahnrad 32 in Eingriff gelangt. Nach Vollführulig dieser Schaltbewegung wird auch der sich in Fig. la mit dem Hebel 43 deckende Schalthebel für die Betätigung der Kupplung 45 (Fig. 1) nach oben verschwenkt, wodurch die Reibflächen der Kupplung aneinandergepresst werden, so dass die Antriebswelle 31 mit der vom Motor kommenden Welle 46 gekuppelt wird.
Die Bewegungsübertragung erfolgt daher vom Motor und der Welle 46 über die Kupplung 45 zur Antriebswelle 31 des Reversiergetriebes und von der Antriebswelle 31 weiter über die Zahnräder 27, 32 auf die Vorgelegewelle 36 und von dieser weiter auf das Zahnrad 37, das mit dem Zahnrad 38 kämmt, das mit den Seilscheiben in fester Verbindung steht. Das auf der Vorgelegewelle 36 sitzende Zahnrad 34 steht dabei in Eingriff mit dem Zahnrad 33 der Hilfswelle. Die Zahnräder 33, 34 laufen jedoch leer mit, da sie zur Weiterleitung der Bewegung auf die Seilräder bei der geschilderten Stellung des Rades 32 nicht herangezogen werden. Die Seilräder werden dabei durch das Zahnrad 38 in einem Sinne verdreht, der die Aufwicklung des Zugseiles 6 auf das Zugseilrad 5 und die Abwicklung der Rüekführseile 14 von den Rückführseilrädern 13 zur Folge hat.
Die Folge davon ist, dass der Schlitten 1 mit dem Kübel angehoben wird und sich, gesteuert durch die Führungsschienen 3,4, entlang der Führungsschienen 2 nach oben bewegt. Die Steuerrolle 11 des Gleitschlittens 1 bewegt sieh dabei zuerst entlang der unteren Führungsschiene 3, der rechts und links vom Schlitten 1 vorgesehenen Führungsschienen 3,4, um dann von aussen her an die kreisförmig um die Kippachse des Kübels geführten Führungsschienen 4 zur Anlage zu kommen. Die Gelenkrollen 9 der Zugstangen 7 gleiten dabei entlang des nach hinten abfallenden Astes der Führungsschiene 4 weiter, während sich das Zugseil 4 weiter auf dem Zugseilrad 5 aufwickelt.
Hat sieh der Schlitten 1 entlang der Führungsschienen 2 nach oben bis in den Bereich der Greifer 52 bewegt, so legen sich die am Schlitten 1 vorgesehenen Kippachsen in die Ausnehmungen 55 der Greiferrippen ?', wodurch ein Stützpunkt für die Durchführung der Drehbewegung gegeben ist. Gleichzeitig verfangen sich die Haltezapfen 53 in die zwischen den äusseren Greiferrippen 52'angeordneten Bolzen 54, wodurch ein Herausfallen der Kippachsen des Schlittens aus den Ausnehmungen 55 während der Kippbewegung des Schlittens verhindert ist. Die Kippbewegung wird durch das Ablaufen der Steuerrolle 11 des Schlittens auf dem kreisförmigen Ast 4 der Führungsschienen 3,4 gesteuert. Sie stellt also eine um die verankerte Kippachse erfolgende Drehbewegung des Schlittens 1 und damit des Kübels dar.
Der in an sich bekannter Weise mit einem entsprechenden Deckelbügel versehene Coloniakübel wird dabei ebenfalls in an sich bekannter Weise durch die Deckelgreifzange 60 erfasst, wobei sich durch die Kippbewegung des Schlittens 1 und damit des Kübels der Wagendeckel und gleichzeitig auch der Deckel des Müllbehälters öffnet. Der Behälterinhalt ergiesst sich so in das Wageninnere.
Das Tastrad 24'und die Keilfläche 24 des Rückführseilrades 13 sind nun an solchen Stellen angeordnet, dass eine Betätigung des Tastrades 24'durch die Keilfläche 24 gerade dann erfolgt, wenn die Kippbewegung des Schlittens 1 und des Müllbehälters vollzogen ist. Durch das Tastrad 24'und die Stange 25 erfolgt daher automatisch eine Rückverstellung des für das Reversiergetriebe vorgesehenen Steuergestänges 28, 28', 40, so dass das Zahnrad 27 in die Leerlaufstellung verschoben wird, also weder mit dem Zahnrad 34 noch mit dem Reversierzahnrad 33 kämmt. Diese durch das Tastrad 24' bedingte teilweise Rückbewegung des Gestänges ist deshalb möglich, weil die Verzahnung des Klinkengesperres des Schalthebels 43 (Fig. la) derart angebracht ist, dass die Klinke dieses Gesperres in der die Rückführung bedingenden Richtung über die Verzahnung des Gesperres hinweggleiten kann.
Mit der Aufwicklung des Zugseiles 6 haben sich zwangläufig die Rückführseile 14 abgewickelt, wobei durch die Spannorgane 23 für die straffe Führung der Rückführseile 14 gesorgt ist. Nachdem nun die Entleerung des Müllbehälters vollzogen ist, wird der Schalthebel 43 des Reversiergetriebes nach unten geschwenkt, wodurch das axial verschiebbar angeordnete Zahnrad 27 (Fig. 1) mit dem Reversierrad 33 in Eingriff gebracht wird, so dass eine Umkehrung der Drehbewegung der Seilräder 5, 13 erfolgt. Es werden also nunmehr die Rückführseile 14 aufgewickelt und das Zugseil 6 abgewickelt, wodurch der Schlitten 1 mit dem darauf befestigten Müllbehälter wieder nach unten bewegt wird.
Durch Betätigung des zweiten Schalthebels kann auch die Antriebswelle 31 des Reversiergetriebes von der durch den Motor angetriebenen Welle 46 durch Ausschaltung der Kupplung 45 abgeschaltet werden.
Die Verwendung der beschriebenen Einrichtung ist nicht nur auf die Anbringung an Müllwagen beschränkt, sondern kann zur Entleerung beliebig geformter Gefässe in beliebig geartete, grössere Sammelbehälter herangezogen werden. Es können auch an ein und demselben Sammelbehälter mehrere
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