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Schraubenstrabl-Leitvorriehtung.
Bei Schiffen mit ganz getauchten Schrauben sind Sehraubenummantelungen bekannt, die um einen Ruderpfosten schwenkbar sind und so gleichzeitig als Ruder benutzt werden. Bei derartigen Ummantelungen arbeitet die Schiffsschraube in einem allseits geschlossenen ringartigen Gehäuse.
Bei wenig getauchten Schrauben, wie sie besonders auf flachen Gewässern des nur beschränkt zulässigen Tiefganges wegen zur Anwendung kommen müssen, sind daher diese Mantelruder nur dann geeignet, wenn sie in Verbindung mit dem für diese Fälle allgemein üblichen sogenannten Schraubentunnel benutzt werden. Einrichtungen dieser Art sind so gebaut, dass das Mantelruder nicht allseits geschlossen, sondern eben unterhalb der Schwimmlinie der Länge nach horizontal geteilt ist. Der obere Teil steht fest und bildet den Schraubentunnel, der untere bügelartige Ringteil kann um einen Ruderpfosten ruderartig verschwenkt werden.
Derartige etwa halbmantelartige Ruder an einem Pfosten haben den Nachteil, dass der Ruderpfosten durch den oberen feststehenden Tunnel hindurchgeführt werden muss, somit also unmittelbar im Schraubenstrom liegt und nicht unerheblichen Strömungswiderstand hervorruft.
Weiter haftet den Mantelrudern an einem Schaft sowohl in geschlossener Bauart für tiefes Wasser als auch in etwa halber Bauart für flaches Wasser der Mangel an, dass infolge der den verschiedenen Fahrzuständen des Schiffes entsprechenden verschiedenartigen Sehraubenströme es nur bei beschränkt grossen Leistungen möglich ist, die Verhältnisse so zu gestalten, dass eine leichte und ausreichend schnelle Betätigungsmöglichkeit durch den Steuermann für alle Fahrzustände erreicht wird.
Es ist ferner bereits bekannt, Propellerstrahlleitflächen durch zwei den Schraubenstrom begrenzende ruderartig drehbare Leitkörper, deren Schäfte miteinander gekuppelt sind, zu bilden.
Erfindungsgemäss bilden bei einer Schraubenstrahl-Leitvorrichtung mit tragflügelförmigen, den Schraubenstrom begrenzenden, ruderartig drehbaren Leitkörpern, deren Schäfte miteinander gekuppelt sind, die den Schraubenstrom begrenzenden Flächen der Leitkörper in der Nähe der Leertiefebene vorteilhaft etwas unterhalb derselben, z. B. unterhalb der Schraubenachse, zwei den Propeller vollständig umschliessende Teilmäntel, oberhalb der Schraubenachse eine ungeteilte als feststehender Teil des Schiffskörpers ausgestaltete Halbdüse.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, u. zw. stellt Fig. 1 eine Seitenansicht des Hecks eines Schiffes mit der Schraubenstrahl-Leitvorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 eine Ansicht dieser Vorrichtung von achtern, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-Ill der Fig. 2 (Leitkörper in Mittschiffsriehtung eingestellt) und Fig. 4 einen ebensolchen Schnitt nach der Linie III bis III der Fig. 2 (Leitkörper in Ruderlage) dar.
In der Zeichnung bedeutet 1 das Heck eines Schiffes, 2 die Schraube und 3 die Sehraubenachse.
Bei A ist die Leertiefebene (Schiff in unbeladenem Zustand) angedeutet. Erfindungsgemäss sind Leitkörper 4 vorgesehen, deren den Schraubenstrom begrenzende Flächen 5 unterhalb der Leertiefebene A bzw. der Schraubenachse 3 zwei den Propeller 2 vollständig umschliessende Teilmäntel bilden. Die Schäfte 6 der Leitkörper sind in bekannter Weise miteinander gekuppelt (nicht dargestellt). Bei 7 sind stromlinienförmige Hüllkörper veranschaulicht, welche einen strömungsgerechten Verlauf des Wassers an den Schäften sichern, soweit diese sich ausserhalb des Schiffskörpers befinden.
Gleichzeitig können diese Körper auch zur Versteifung desjenigen Teiles des festen Tunnels (Halbdüse) dienen,
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welcher ausserhalb des Schiffskörpers liegt. Erfindungsgemäss bildet ferner die den Schraubenstrom oberhalb der Schraubenachse 3 begrenzende Fläche eine ungeteilte als feststehender Teil des Schiffskörpers ausgestaltete Halbdüse 8.
Bei einer zweckmässigen Ausführungsform ist hinter den Leitkörpern 4 in der Mittschiffsebene noch ein Hilfsruder 9 vorgesehen, dessen Schaft 10 entweder selbständig drehbar oder vorteilhaft mit den Schäften 6 gekuppelt ist.
Die inneren Kanten 11 der Leitkörper 4 sind bei der besonderen dargestellten Ausführungsform achtern stark abgerundet, wie bei 12 gezeigt. Dadurch wird ein doppelter Vorteil erzielt. Erstens ist es möglich, das Hilfsruder 9 mit seinem Balanceteil weit zwischen die Leitkörper 4 hineinragen zu lassen und zweitens ist eine Ruderlage der Leitkörper in grösserem ! Winkel möglich, wie aus Fig. 4 ersichtlich.
Die Anordnung nach der Erfindung gestattet bei guter Führung des Schraubenwassers eine gute und feste Lagerung der Schäfte der Leitkörper im Innern des Schiffskörpers oder in stromlinienförmigen Körpern, die ausserhalb des Schraubenstromes liegen. Gleichzeitig wird infolge der Unterteilung der die Schraube umgebenden Düse in einen festen Teil und ruderartig drehbare Leitkörper das Gesamtdrehmoment für das Ruderlegen so klein, dass auch bei grösseren Schiffen noch eine Betätigung der Rudereinrichtung von Hand aus möglich ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schraubenstrahl-Leitvorrichtung mit tragflügelförmigen, den Schraubenstrom begrenzenden, ruderartig drehbaren Leitkörpern, deren Schäfte miteinander gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die den Schraubenstrom begrenzenden Flächen der Leitkörper in der Nähe der Leertiefebene, vorteilhaft etwas unterhalb derselben, z. B. unterhalb der Schraubenachse, zwei den Propeller vollständig umschliessende Teilmäntel, oberhalb der Schraubenachse eine ungeteilte als feststehender Teil des Schiffskörpers ausgestaltete Halbdüse bilden.