DE3303554C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schiff mit mindestens einem am Heck angeordneten
Propeller, der mit einem Antriebsmotor an Bord des Schiffes gekoppelt
ist. Die Erfindung ist in erster Linie für große Handels- oder
Passagierschiffe mit einer Motorleistung von mindestens 365 kW bestimmt.
Infolge des gestiegenen Ölpreises, der zu einer beträchtlichen Erhöhung
der Kosten für den Schiffsantrieb geführt hat, gewinnt der Bau von
Schiffen mit hohen Antriebswirkungsgrad immer mehr an Bedeutung. Für
den Antriebswirkungsgrad ist der entscheidende Faktor der Wirkungsgrad
des Propellers, d. h. die Fähigkeit des Propellers, die von der Antriebsmaschine
des Schiffes gelieferte Energie in nutzbare Antriebsenergie umzuwandlen.
Der Wirkungsgrad des Propellers hängt wiederum von zahlreichen
Parametern oder Faktoren ab, von denen der Propellerdurchmesser
der wichtigste ist. Ganz allgemein gilt, daß bei einer optimalen Anpassung
der Propellerdrehzahl an den Propellerdurchmesser ein größerer
Propellerdurchmesser einen höheren Propellerwirkungsgrad und damit einen
besseren Antriebswirkungsgrad ergibt, weil die kinetischen Verluste
in der Propellerbahn geringer sind. Deshalb haben Bemühungen zur Senkung
der Treibstoffkosten von Schiffen in jüngster Zeit allgemein zu Versuchen
geführt, größere Propeller in bezug auf die Schiffsgröße mit niedrigeren
Drehzahlen als bisher zu verwenden.
Beispielweise sind ältere Motorschiffe mit Propellern ausgerüstet, deren
Durchmesser normalerweise 50-65% des Tiefgangs des Schiffes entspricht
und deren Antriebswirkungsgrad etwa 55-65% erreicht. Bei modernen
Schiffen dagegen beträgt der Propellerdurchmesser oft 80-90% des
Tiefgangs des Schiffes, und das Schiff hat ein seriell ausgebildetes
sogenanntes Halbtunnelheck, um zu verhindern, daß der Propeller Luft
ansaugt. Auf diese Weise konnten Antriebswirkungsgrade von 70-75% erzielt
werden.
Ein Beispiel für ein solches Schiff ist in Hansa, Heft 1,
1976 Seite 19/20 beschrieben. Bei diesem Schiff ist die
Strahlfläche durch den Einsatz eines relativ großen
Propellers verdoppelt worden, so daß eine relativ niedrige
optimale Drehzahl von 50 U/min erzielt werden konnte.
Als Faktoren, die einer weiteren Vergrößerung des Propellerdurchmessers
entgegenstehen, werden bisher angesehen:
- a) das Erfordernis eines vorgegebenen kleinsten Abstandes zwischen Propeller und Schiffsrumpf;
- b) das Ansaugen von Luft durch den Propeller; und
- c) der Gesamttiefgang des Schiffes.
Um unannehmbare Schwingungen im Schiffsrumpf zu vermeiden,
muß ein Mindestabstand zwischen Propeller und Schiffsrumpf eingehalten
werden. In dieser Hinsicht begrenzt der vorhandene Raum in der Propelleraussparung
oder -öffnung die Höhe, bis zu der sich der Propeller
nach oben erstrecken kann. Ein anderes Erfordernis besteht darin, daß
der Propeller keine nennenswerte Mengen Luft ansaugen soll, was bedeutet,
daß die Propellerflügel das Wasser nicht verlassen dürfen. Deshalb
gibt es eine IMCO-Norm, nach der sich der gesamte Propeller voll unter
Wasser befinden soll, selbst bei einem Tiefgang des Schiffes unter
leichtestem Ballast. Dadurch wird ebenfalls die Höhe begrenzt, bis zu
der sich der Propeller erstrecken kann. Der dritte Faktor schließt aus,
daß ein Teil des Propellers sich unter die Kiellinie erstreckt,
da dies den effektiven Tiefgang des Schiffes erhöht, was wegen der begrenzten
Tiefe des Fahrwassers in Häfen, Hafeneinfahrten, Kanälen und
ähnlichen Wasserwegen nicht zulässig ist. Man sieht, daß diese drei Faktoren
zusammengenommen bedeuten, daß der Durchmesser des Propellers
kleiner als der Tiefgang des Schiffshecks unter leichtestem Ballast
sein muß.
Es sind, insbesondere bei der Konstruktion von kleineren
Booten, viele Versuche unternommen worden, die vorgenannten
Probleme zu lösen. So ist z. B. zur Verminderung des
Strömungswiderstandes eines nicht im Betrieb befindlichen
Schiffspropellers aus verschiedenen Druckschriften
bekannt, die der Strömung entgegengesetzte Fläche des
Propellers in der inaktiven Stellung zu vermindern. So
beschreibt die DE-AS 24 32 516 einen, insbesondere für
Hilfsantriebe von Segelbooten einsetzbaren zweiflügeligen
Propeller, bei dem sich die Stellung der Propellerflügel
bezüglich der Längsachse des Propellers in Abhängigkeit von
der Drehzahl verändert. Ist dieser Propeller nicht in
Betrieb, so sind seine Propellerflügel achsparallel zu der
Propellerlängsachse angelegt. Eine weitere Möglichkeit den
Strömungswiderstand eines nicht genützten Bootsantriebs
zu vermindern, wird in der US-PS 37 52 111 beschrieben.
Bei diesem Bootsantrieb wird der Antriebspropeller zusammen
mit der Achse und dem daran
angeflanschten Motor von der aktiven in eine inaktive
Stellung verschwenkt. Dadurch wird gleichzeitig auch das
Befahren von seichten Gewässern ermöglicht. Neben der
Verstellung der Propellerflügel allein durch
die auf sie einwirkenden Zentrifugalkräfte ist es nach
Kurt Illies "Handbuch der Schiffsbetriebstechnik",
Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig, 2. Auflage 1984,
möglich, die Anstellung der Propellerflügel durch einen
hydraulischen Verstellmechanismus zu verändern. So sind
verschiedene Nebentypen für Propeller entwickelt worden, bei
denen die Flügel eines zweiflügeligen Propellers
unhydraulisch oder mechanisch in eine "Segelstellung"
drehbar sind. Ein Beispiel für einen Verstellmechanismus bei
einem Schiffspropeller mit mehr als zwei verstellbaren
Flügeln ist in der US-PS 14 91 512 beschrieben.
Aus der GB 20 52 974 A ist ein Bootsantrieb bekannt, bei dem
der Antriebspropeller gleichzeitig zum Vorwärtsantrieb und
zum Rangieren des Bootes nutzbar ist. Dabei ist die
Antriebswelle des Propellers zur Verbesserung der
Umweltverträglichkeit und zum Schutz der Lager in einem
wasserdichten, gemeinsam mit dem Propeller verschwenkbaren
Gehäuse gelagert, das gleichzeitig wie ein Ruder beim
Verschwenken des Propellers die Manövrierfähigkeit des
Bootes verbessert. Ähnliche Vorrichtungen zur Verbesserung
der Manövrierfähigkeit sind auch für größere Schiffe
bekannt. So beschreibt die DE-PS 9 46 776 einen
Hilfsantrieb-Thruster, der zusätzlich zu dem Hauptantrieb
als Steuer- und Manövrierschraube horizontal schwenkbar
ausgebildet ist und dabei einen Ausgleich der dauernd
wechselnden Belastung der Propellerflügel des Hauptantriebs
bewirkt. Als Alternative zu einem solchen Hilfsantrieb ist
aus der Deutschen Zeitschrift "Schiff und Hafen", Heft 2, 1969,
ein Aktivruder bekannt, bei dem ein durch einen eigenen
Antrieb angetriebener dreiflügeliger Propeller in das Ruder
eingebaut und mit diesem verschwenkbar ist. Diese bekannten
Vorrichtungen lösen jedoch nicht das Problem, das sich durch
die Einschränkung des für die Vergrößerung des
Propellerdurchmesser benötigten Raums ergibt.
Es stellte sich daher die Aufgabe, es zu ermöglichen, den Propellerdurchmesser
in weit höherem Ausmaß zu vergrößern, als dies bisher möglich
erschien, und Propeller mit dem zwei- oder dreifachen Durchmesser der
heutigen Propeller zu verwenden und dadurch den Antriebswirkungsgrad
auf 85 bis 90% zu steigern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen
Maßnahmen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen aufgeführt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß der Gesamttiefgang eines
Schiffes nur dann ein begrenzender Faktor für den Propellerdurchmesser
ist, wenn das Schiff sich in einem Hafen, einer Hafeneinfahrt, einem
Kanal oder ähnlichen Wasserweg von begrenzter Tiefe befindet. Wenn dagegen
das Schiff auf hoher See ist, und das ist es während des größten
Teils seiner nutzbaren Lebensdauer, dann spielt die Wassertiefe keine
so große Rolle, daß sie einem wesentlichen Vorstehen des Propellers
über die Kiellinie hinaus entgegenstehen würde. Wenn das Schiff sich
auf hoher See befindet, ist es daher kein Nachteil, einen Propeller zu
verwenden, dessen Durchmesser wesentlich größer als der Tiefgang des
Schiffes ist, der aber so angeordnet ist, daß er nicht über die Wasseroberfläche
herausragt und infolgedessen Luft ansaugen könnte, sondern
der sich wesentlich unter die Kiellinie des Schiffes erstreckt. Auf
diese Weise kann die gewünschte Erhöhung des Propeller- und Antriebswirkungsgrades
mit entsprechender Senkung des Brennstoffverbrauchs erreicht
werden. Wenn das Schiff sich in einem Hafen, einer Hafeneinfahrt,
einem Kanal oder ähnlichen Wasserweg mit begrenzter Wassertiefe befindet,
wird dieser große Propeller in eine inaktive Stellung gebracht
in der kein Teil des Propellers über die Kiellinie hinaus
vorsteht und in dieser Stellung arretiert. Bei einem zweiflügeligen Propeller, dessen Welle im Unterschiff
unbeweglich montiert ist und dessen Nabe in Höhe der Kiellinie
oder etwas darüber angeordnet ist, kann die inaktive Stellung,
in die der Propeller gebracht und in der er arretiert wird, eine solche
sein, in der sich die beiden Propellerflügel in einer horizontalen Ebene
befinden. Wenn der große Propeller sich in dieser Stellung befindet,
kann das Schiff mit Hilfe von Schleppern oder - vorzugsweise - mittels
eines Hilfsantriebs, beispielsweise in Form eines rotierenden Schubgebers,
eines Aktivruders oder dergleichen, manövriert werden, wie nachstehend
beschrieben.
An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Seitenansicht des rückwärtigen
Teils eines Schiffes gemäß einer ersten beispielhaften
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer rückseitigen Ansicht
des in Fig. 1 dargestellten Schiffes;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Seitenansicht des
rückwärtigen Teils eines Schiffes gemäß einer zweiten
beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Rückansicht des in
Fig. 3 dargestellten Schiffes.
Die Fig. 1 und 2 veranschaulichen schematisch den rückwärtigen Rumpf
eines Schiffes 1. Die Oberfläche des Wassers ist mit 2 bezeichnet; die
Kiellinie des Schiffes wird durch die strichpunktierte Linie 3 angegeben.
Der Tiefgang des Schiffes ist mit T bezeichnet. Es ist zu beobachten,
daß das Schiff, besonders unter Ballast, oft eine gewisse Trimmlage
zeigt, so daß die Kiellinie 3 in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung
des Schiffes nicht horizontal verläuft, sondern rückwärts schräg nach
unten gerichtet ist. Deshalb ist der maßgebende Tiefgang für die Erfindung
der Tiefgang am Heck des Schiffes an der Stelle, wo sich der Antriebspropeller
befindet.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schiff hat am Heck einen zweiflügeligen
Propeller 5, dessen Welle 6 im Schiff in Höhe der Kiellinie 3
oder etwas darüber unbeweglich befestigt ist. Die Propellerwelle 6 ist
mit einer Antriebsmaschine 7 im Unterteil des Schiffes verbunden. Erfindungsgemäß
ist der Durchmesser des Propellers 5 wesentlich größer
als der Tiefgang des Schiffes am Heck unter Ballast. Trotzdem wird
durch die niedrige Anordnung der Propellerwelle 6 an der Kiellinie 3
des Schiffes vermieden, daß der Propeller 5 über die Wasseroberfläche 2
hinausragt und Luft ansaugt, selbst dann nicht, wenn das Schiff nur mit
Ballast fährt. Natürlich erstreckt sich der Propeller 5 wesentlich unter
die Kiellinie 3 des Schiffes, doch ist dies auf hoher See kein Nachteil,
da hinsichtlich des Tiefgangs keine Beschränkungen bestehen.
Damit das Schiff in Häfen, Hafeneinfahrten, auf Kanälen und ähnlichen
Wasserwegen mit begrenzter Wassertiefe fahren und manövriert werden
kann, kann der zweiflügelige Propeller 5 in die in Fig. 2 dargestellte
inaktive Stellung gebracht und in dieser arretiert werden. In dieser
Stellung sind die beiden Propellerflügel horizontal ausgerichtet und
befinden sich in Höhe der Kiellinie 3 oder unmittelbar darüber. Der
Propeller vergrößert daher bei Arretierung der inaktiven Stellung nicht
den effektiven Tiefgang des Schiffes.
Wenn der große Propeller in dieser inaktiven Stellung arretiert ist,
kann das Schiff mit Hilfe von Schleppern manövriert werden, doch wird
das Schiff 1 für diesen Zweck besser mit einem Hilfsantrieb ausgerüstet.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform besteht der
Hilfsantrieb aus einem rotierenden Schubgeber (thruster) 8. Es hat sich
als wünschenswert erwiesen, diesen rotierenden Schubgeber so auszubilden,
daß er in den Schiffsrumpf eingezogen werden kann, wenn das Schiff
von dem Hauptpropeller 5 angetrieben wird, da hierdurch der von dem inaktiven
Schubgeber verursachte Widerstand vermieden wird. Der Schubgeber
8 kann aber auch so ausgebildet und angeordnet werden, daß er mit
dem Hauptpropeller 5 beim Antrieb des Schiffes zusammenwirkt; in diesem
Falle kann der Schubgeber anstelle eines herkömmlichen Ruders zum
Steuern des Schiffes eingesetzt werden. Der Schubgeber kann beim Antrieb
des Schiffes durch den Hauptpropeller 5 auch in der Weise als
Ruder verwendet werden, daß er als zweiflügeliger Propeller mit verstellbaren
Flügeln ausgebildet wird, die in eine vertikale Stellung gebracht
und in dieser arretiert werden können. In diesem Falle kann das Schiff,
falls gewünscht, ein Ruder entbehren. Anstelle des Schubgebers kann
das Schiff auch mit einem sogenannten Aktivruder ausgerüstet werden;
das ist ein Ruder, das mit einem Propeller zusammenwirkt, wenn der
große Hauptpropeller 5 sich in inaktiver Stellung befindet. Andere
Hilfsantriebe sind ebenfalls vorstellbar.
Der große Hauptpropeller 5 kann entweder unveränderliche Flügel oder
solche mit verstellbarer Steigung haben; im letztgenannten Falle kann
er die Form eines sogenannten Programmpropellers haben, bei dem die
Blattsteigung bei jeder Umdrehung des Propellers verändert wird, um sie
den veränderlichen Nachstrombedingungen beim Propellerumlauf anzupassen
und dadurch die vom Propeller ausgehenden Schwingungen zu vermindern.
Falls Propellerflügel mit verstellbarer Steigung verwendet werden, können
die Flügel vorteilhafterweise zusammenlegbar ausgebildet sein, so
daß sie zusammengelegt werden können, wenn der Propeller sich in der
inaktiven Stellung befindet, um so den Strömungswiderstand durch den
Propeller zu verringern.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform ist der
Propeller 5 als ein zweiflügeliger Propeller angenommen worden, wodurch
sich die Aufgabe, den Propeller in eine inaktive Stellung, in der, wie
in Fig. 2 dargestellt, kein Teil des Propellers unter die Kiellinie
des Schiffes hinausragt, zu bringen und in dieser zu arretieren, vereinfacht
wird. Es ist jedoch auch denkbar, einen Propeller mit vier
oder sechs Flügeln zu verwenden, die in herkömmlicher Weise gleichmäßig
um die Drehachse des Propellers angeordnet sind. Um einen derartigen
Propeller in eine inaktive Stellung, in der kein Teil des Propellers
über die Kiellinie des Schiffes hinaus vorsteht, zu bringen und darin
zu arretieren, kann der Propeller so ausgebildet werden, daß gegebene
Flügelpaare gegenüber der Propellernabe um die Drehachse des Propellers
geschwenkt werden können, so daß alle Flügelpaare in eine gemeinsame
Ebene gebracht und in dieser Lage arretiert werden können. Es ist denkbar,
zu diesem Zweck die Propellerflügel an der Propellernabe mit Hilfe
scharnierartiger Elemente zu befestigen, so daß die Propellerflügel in
eine zur Drehachse des Propellers im wesentlichen parallele Stellung
gebracht werden können, wenn der Propeller die inaktive Stellung einnimmt.
Damit die Propellerwelle 6 so nahe wie möglich an der Kiellinie 3 des
Schiffes gelagert werden kann, kann ein Getriebe 9 zwischen Propellerwelle
6 und Antriebsmaschine 7 angeordnet werden. Die Propellerwelle 6
kann aber auch in dem Schiff 1 so montiert werden, daß sie sich rückwärts
schräg nach unten erstreckt, so daß die Nabe des Propellers 5 in
Höhe oder nahezu in Höhe der Kiellinie 3 des Schiffes angeordnet ist,
während die Antriebsmaschine 7 im Unterschiff höher aufgestellt ist,
was im Hinblick auf die Abmessungen der Maschine vorteilhaft ist.
Wie ersichtlich, kann bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2
der Durchmesser des Propellers 5 theoretisch höchstens das Zweifache
der Tauchtiefe des Schiffes betragen, da sonst der Propeller über die
Wasseroberfläche hinausragen würde. Eine weitere Vergrößerung des Propellerdurchmessers
ist jedoch möglich, wenn die Propellerwelle so angeordnet
wird, daß sie zwischen einer unteren Arbeitsstellung, in der die
Propellernabe sich unterhalb der Kiellinie des Schiffes befindet, und
einer oberen inaktiven Stellung, in der die Propellernabe oberhalb der
Kiellinie des Schiffes angeordnet ist, gehoben und gesenkt werden kann.
Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen ein Beispiel einer solchen Ausführungsform
der Erfindung.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen die Fig. 3 und 4 ein Schiff 1 mit einer
Wasserlinie 2, einer Kiellinie 3, einem großen Hauptpropeller 5
mit zugehöriger Propellerwelle 6 und Antriebsmotor 7 sowie einer Hilfsantriebsmaschine
in Form eines rotierenden Schubgebers 8. Bei der Ausführungsform
nach den Fig. 3 und 4 sind jedoch die Propellerwelle 6
und der gesamte Motor 7 in einer wasserdichten, kastenförmigen Wanne 10
untergebracht, die im Rumpf des Schiffes 1 schwenkbar um eine Achse 11
montiert ist, die sich im wesentlichen rechtwinklig zur Längsrichtung
des Schiffes erstreckt, so daß die gesamte Wanne 10 zwischen der dargestellten
abwärts geneigten aktiven Stellung, in der sich die Nabe des
Propellers 5 wesentlich unterhalb der Kiellinie 3 des Schiffes befindet,
und einer hochgeschwenkten inaktiven Stellung, in der die Nabe des Propellers
5 oberhalb der Kiellinie 3 angeordnet ist, verschwenkt werden
kann. In der hochgeschwenkten Stellung der Wanne 10 kann daher der Propeller
5, wie vorstehend beschrieben, in eine Stellung gebracht und in
dieser arretiert werden, in der kein Teil des Propellers über die Kiellinie
3 hinaus vorsteht.
Zugang zu dem Maschinenraum in der Wanne 10 kann durch den Schwenkzapfen
11 vorgesehen werden, der die Form von Rohren großer Durchmesser
hat. Die erforderlichen Rohre für die Brennstoffzufuhr, die Ableitung
der Auspuffgase usw. können ebenfalls durch die Schwenkzapfen geführt
werden. Der Antriebsmotor 7 kann aber auch fest im Rumpf des Schiffes 1
montiert sein, und nur die Propellerwelle 6 und der Propeller 5 sind
auf- und abschwenkbar befestigt, wobei die Propellerwelle 6 durch eine
Kupplung mit dem Motor 7 verbunden ist.
An Hand zweier Beispiele, die sich auf bereits gebaute Schiffe, nämlich
einen Stückgutfrachter mit 15 000 t Wasserverdrängung und einen Massengutfrachter
mit 140 000 t Wasserverdrängung, beziehen, werden die Vorteile
in betriebswirtschaftlicher Hinsicht bei einer Anwendung der Erfindung
veranschaulicht.
Daten des Schiffes | |
Länge | |
157,7 m | |
Breite | 25,7 m |
Tiefgang | 7,5 m |
Geschwindigkeit | 41,5 km/h (22,4 Knoten) |
Propellerschub | 1,15 MN (117 t) |
Wie ersichtlich, kann man durch Anwendung der Erfindung bei dem vorstehend
beschriebenen bekannten Schiff eine Brennstoffersparnis von
4300 t/Jahr erzielen; das entspricht einer Kostenersparnis von etwa
2,1 Millionen Mark pro Jahr.
Daten des Schiffes | |
Länge | |
260 m | |
Breite | 43 m |
Tiefgang, voll beladen | 17,2 m |
Tiefgang, Ballast | 10,3 m |
Geschwindigkeit | 27,0 km/h (14,6 Knoten) |
Propellerschub | 2,0 MN (240 t) |
Durch Anwendung der Erfindung bei diesem Schiff wird eine Brennstoffersparnis
von etwa 2500 t/Jahr erzielt; das entspricht einer Kostenersparnis
von etwa 1,25 Millionen Mark pro Jahr.
Aus den beiden vorstehend beschriebenen Beispielen ist ersichtlich, daß
mit Hilfe der Erfindung der Wirkungsgrad in der Größenordnung von 15
bis 20% verbessert werden kann, indem ein Propeller verwendet wird,
dessen Durchmesser 2 bis 2,5mal größer als derjenige bisher verwendeter
Propeller ist. Wirtschaftlich bedeutet dies eine Kostenersparnis
von 1,3 bis 2 Millionen Mark pro Jahr.
Vorstehend ist die Erfindung am Beispiel eines Schiffes mit nur einem
am Heck angeordneten Propeller beschrieben worden. Es versteht sich jedoch,
daß die Erfindung auch bei Schiffen mit mehreren Propellern, beispielsweise
zwei nebeneinander angeordneten Propellern oder zwei koaxial
angeordneten, gegenläufigen Propellern, angewendet werden kann.
Claims (11)
1. Schiff mit mindestens einem am Heck angeordneten Propeller, der
mit einem Antriebsmotor an Bord des Schiffes gekoppelt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Propeller
(5) einen Durchmesser hat, der wesentlich größer als der Tiefgang
des Schiffes am Heck unter Ballast ist, und daß der Propeller (5)
in eine inaktive Stellung, in der kein Teil des Propellers wesentlich
über die Kiellinie (3) des Schiffes vorsteht, gebracht und
in dieser arretiert werden kann.
2. Schiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Propeller (5) einen Durchmesser hat, der mindestens
1,2, vorzugsweise mindestens 1,5mal größer als der Tiefgang des
Schiffes am Heck unter Ballast ist.
3. Schiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Propeller (5) ein zweiflügeliger Propeller
ist, dessen Flügel sich in der inaktiven Stellung in einer horizontalen
Ebene erstrecken.
4. Schiff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Propellerflügel in der inaktiven Stellung des Propellers
verstellbar sind, so daß der Propeller in dieser Stellung
weniger Widerstand bietet.
5. Schiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Propeller (5) mehr als zwei Flügel hat,
die im aktiven Betriebszustand des Propellers in gleichem Abstand
um seine Drehachse angeordnet sind, in der inaktiven Stellung des
Propellers aber zusammengelegt werden können und sich dann in einer
gemeinsamen horizontalen Ebene erstrecken.
6. Schiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Propeller (5) mehr als zwei Flügel hat,
die im aktiven Betriebszustand des Propellers in gleichem Abstand
um seine Drehachse angeordnet sind, in der inaktiven Stellung des
Propellers aber zusammengefaltet werden können und dann eine Stellung
im wesentlichen parallel zur Drehachse des Propellers einnehmen.
7. Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Propellerwelle (6) stationär in
dem Schiff montiert und die Propellernabe nahe der Kiellinie (3) des
Schiffes angeordnet ist.
8. Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Propellerwelle zwischen einer
unteren Arbeitsstellung, in der die Propellernabe unterhalb der
Kiellinie (3) des Schiffes angeordnet ist, und einer oberen inaktiven
Stellung, in der die Propellernabe oberhalb der Kiellinie (3)
angeordnet ist, gehoben und gesenkt werden kann.
9. Schiff nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Propellerwelle (6) in einer Wanne (10) gelagert
ist, die im Unterschiff schwenkbar um eine horizontale Achse (11)
montiert ist, die sich durch den vorderen Teil der Wanne (10) und
im wesentlichen rechtwinklig zur Längsrichtung des Schiffes (1)
erstreckt.
10. Schiff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wanne (10) die Form eines wasserdichten Gehäuses
hat, in dem auch der Antriebsmotor (7) untergebracht ist.
11. Schiff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß es mit einem Hilfsantrieb, beispielsweise
in Form eines sogenannten rotierenden Schubgebers (thruster)
(8) oder eines Aktivruders, zum Antrieb und Steuern des Schiffes
in aktiver Stellung des Antriebspropellers (5) ausgerüstet ist.
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