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Sperrplatte.
Die Erfindung bezieht sich auf Sperrplatten mit mindestens drei schichtweise aufeinandergeleimten Platten, wie solche im Bauwesen und in der Möbelfabrikation zur Verwendung kommen. Es ist bei derartigen Sperrplatten bekannt, zum Zwecke der Verhütung grösserer innerer Spannungen und aus diesen sich ergebenden Deformationen die Fasern der Mittelschicht durch sich wiederholende Aussparungen zu zerstören. Bei bekannten Ausbildungen wird dies dadurch bewerkstelligt, dass die Mittelschicht auf den den beiden anschliessenden äusseren Schichten zugekehrten Seiten mit schmalen, tiefen Einschnitten versehen wird. Diese Einschnitte sind dabei im Verhältnis zu ihrer Breite in verhältnismässig grossen Abständen angeordnet, so dass zwischen je zwei Einschnitten je eine verhältnismässig dicke Zwischenwand bestehen bleibt.
Bei einer andern bekannten Ausbildung sind die Einschnitte so bemessen, dass ihre Breite angenähert der Dicke der zwischen ihnen verbleibenden Zwischenwände entspricht. Diese Einschnitte sind jedoch an den den anliegenden äusseren Platten zugekehrten Oberflächen der Mittelschicht durch eingeleimte Leisten verschlossen, so dass diese Oberflächen je eine ganze, ununterbrochene Fläche bilden.
Alle diese bekannten Sperrplatten haben jedoch den Nachteil, dass die sogenannte Leimfläche zwischen der Mittelschicht und den anliegenden äusseren Plattenschichten eine sehr grosse ist. Bei den letztgenannten bekannten Sperrplatten entspricht diese Leimfläche vollständig dem Inhalt der den anliegenden äusseren Schichten zugekehrten Oberflächen der Mittelschicht, und bei den ersterwähnten bekannten Sperrplatten wird die Leimfläche durch die nur schmalen und in verhältnismässig grossen Abständen voneinander angeordneten Einschnitte gegenüber dem Inhalt der den äusseren Schichten zugekehrten Oberflächen der Mittelschicht nur wenig verringert.
Diese bei den vorgenannten bekannten Sperrplatten vorhandenen grossen Leimflächen bewirken nun bei der Herstellung bzw. dem Verleimen der Platten eine mit der Grösse der Leimfläche in gleichem Verhältnis stehende verhältnismässig grosse Feuchtig- keitsaufnahme, wodurch bei der Plattenherstellung schon von Anfang an in der Platte ziemlich erhebliche innere Spannungen hervorgerufen werden, zu welchen noch die später nach erfolgter Verlegung der Platten infolge von Temperatur-und Witterungseinflüssen hervorgerufenen Spannungen hinzutreten.
Diese verhältnismässig grosse Feuchtigkeitsaufnahme beim Verleimen der Platte bedingt nun ihrerseits wieder einen entsprechend langen Trocknungsvorgang, d. h. eine entsprechend lange Lagerung der Platten vor ihrer Verlegung.
Ein weiterer Nachteil der vorerwähnten bekannten Ausbildungen liegt sodann in dem Umstand, dass infolge der nur schmalen und in verhältnismässig grossen Abständen angeordneten und zum Teil sogar auf der Plattenoberfläche verschlossenen Einschnitte ein nur ungenügender Luftzutritt zu der Leimfläche ermöglicht und dadurch der Trocknungsvorgang weiter verzögert wird. Dieser Luftzutritt wird bei Anordnung von nur schmalen Einschnitten, wie dies bei bekannten Platten der Fall ist, weiter behindert, ja sogar zum grossen Teil fast gänzlich unmöglich, da sich die Einschnitte schon bei der Leimauftragung teilweise mit Leim füllen.
Bei dem nachfolgenden Zusammenpressen der Platten, was bekanntlich unter sehr hohem Druck erfolgt, wird der Leim erst recht in die schmalen Einschnitte hineingedrückt, so dass sich diese grösstenteils fast gänzlich verstopfen und dadurch nicht nur eine Lüftung des Platteninneren unmöglich machen, sondern auch ihrem hauptsächlichen Zwecke, der Aufnahme von Ausdehnungen und Zusammenziehungen des Rauminhaltes der Platte und damit dem Ausgleich von inneren Spannungen, nicht mehr zu dienen vermögen.
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Durch die Erfindung werden nun alle diese Nachteile beseitigt, u. zw. dadurch, dass in den den äusseren Schichten zugekehrten Oberflächen der Mittelschicht nebeneinander angeordnete, gegen diese äusseren Schichten hin offene, nutenförmige Aussparungen eine Breite haben, die mindestens angenähert der Dicke der zwischen je zwei dieser Aussparungen verbleibenden Zwischenwand entspricht.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines aus einer grösseren Platte herausgeschnittenen Plattenvierecks und Fig. 2 die einzelnen Schichten desselben Plattenviereeks, ebenfalls in schaubildlicher Darstellung.
In der Zeichnung bedeutet 1 eine die Mittelschicht darstellende Platte aus Holz. Diese besteht aus den Teilen 1 a und lob, welche lose nebeneinanderliegen oder durch die Fuge 1 c voneinander ge-
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gegen die Schichten 2, 3 hin offene, nutenförmige Aussparungen 4 auf. Diese besitzen in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel eine im Querschnitt rechteckige Form, verlaufen in Faserrichtung parallel zueinander und sind in gleichmässigen Abständen voneinander angeordnet.
Die Breite B der Aussparungen 4 ist dabei so gewählt, dass sie angenähert der Dicke D der zwischen je zwei dieser Aussparungen verbleibenden Zwischenwände entspricht, und die Tiefe T der Aussparungen 4 weist ein geringeres Mass auf als die halbe Höhe H der Mittelschicht, so dass zwischen je zwei einander gegenüberliegenden Aussparungen 4 ein Verbindungssteg 1 verbleibt.
Im Gegensatz zu der Mittelschicht bestehen die beiden äusseren, ebenfalls hölzernen Schichten 2 und 3 aus zusammenhängenden, geschlossenen Platten in geeigneter Dicke. Die einzelnen Schichten 1 bis 3 sind derart übereinander angeordnet, dass die Fasern je zweier benachbarter Plattenschichten quer zueinander verlaufen. Auf den der Mittelschicht zugekehrten Seiten sind die Platten 2 und. 3 mit rillenförmigen Kerben 2,. 3 a versehen ; diese sind in gleichmässigen Abständen parallel zueinander angeordnet und verlaufen quer zur Richtung der nutenförmigen Aussparungen der Mittelschicht, so dass sie die einzelnen durch die Aussparungen 4 gebildeten Hohlräume miteinander verbinden.
5 und 6 bezeichnen auf den äusseren freien Oberflächen der Platten 2 und J aufgeleimte Furniere.
Durch die nutenförmigen Aussparungen und rillenförmigen Kerben in der Mittelschicht und in den beiden äusseren Schichten werden die in den Hölzern auftretenden inneren Spannungen fast vollständig ausgeschaltet. Ausserdem bewirkt diese besondere Ausführung der Nutung eine erhebliche Verminderung der Leimfläche und damit auch der Feuchtigkeitsaufnahme bei der Plattenherstellung.
Die breiten und in kleinen Abständen voneinander angeordneten Aussparungen 4 gewährleisten einen sehr guten und gleichmässigen, die schnelle Trocknung fördernden Luftzutritt zu der Leimfläehe. Durch die die einzelnen Aussparungen 4 miteinander verbindenden Kerben 2a, 3a wird die Gleichmässigkeit und
Güte der Durchlüftung noch erheblich gefördert und der Trocknungsvorgang dadurch noch weiter abgekürzt. Eine die Verwendungsfähigkeit der Sperrplatte beeinträchtigende Auswirkung der Folgen des sogenannten Schwinden und Wachsens des Materials wird dadurch verhindert.
All dies ermöglicht für die Herstellung der einzelnen Schichten die weitgehende Verwendung minderwertiger Hölzer, z. B. solcher mit vielen Ästen, verdrehtem Wuchs, Stoekröte, Wind-und Sonnenrissen, Transportschäden usw., wie sie namentlich in Gebirgsgegenden in Menge anfallen.
Statt die beiden an der Mittelschicht anliegenden äusseren Schichten 2, 3 aus einem Stück herzustellen, könnten auch einzelne Bretter (Abschnitte, Abfälle) verwendet werden, welche auf beliebige Weise zu einem festen Ganzen zusammengefügt sein könnten. Auch liegt es im Bereiche der Erfindung, die einzelnen Schichten statt aus Holz aus einem beliebigen andern festen Stoff oder Stoffgemenge herzustellen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sperrplatte, insbesondere für die Verwendung im Baugewerbe und in der Möbelfabrikation, mit mindestens drei schichtweise aufeinandergeleimten Platten, deren mittlere Platte an ihren den beiden äusseren Schichten zugekehrten Oberflächen nebeneinander angeordnete, gegen die äusseren Schichten hin offene, nutenförmige Aussparungen aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (B) dieser Aussparungen mindestens angenähert der Dicke (D) der zwischen je zwei dieser Aussparungen (4) verbleibenden Zwischenwand entspricht.