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Sendeverfahren für Rundfunksender.
Um bei Rundfunksendern die Nahschwunderscheinungen zu vermeiden, also das Gebiet des Schwundes vom Sender zu entfernen, sind Antennenkombinationen vorgeschlagen worden, welche bei möglichst geringer Raumstrahlung die Bodenstrahlung bevorzugen. Schwunderscheinungen können dann nur in einem Gebiet auftreten, wo die Bodenwelle geringere Intensität besitzt als die reflektierte Raumwelle, also in einer gewissen Entfernung vom Sender. Die Vorschläge hiefür sind zweierlei Art.
Entweder wird ein flächenförmiges Antennengebilde verwendet, d. h. mehrere Strahler werden vorzugsweise kreisförmig an der Erdoberfläche angeordnet, oder es wird eine sogenannte Marconi-Antenne, d. h. ein etwa in X/4 schwindendes, auf der Erde aufgestelltes Luftleitergebilde, nach oben hin verlängert, u. zw. um ein solches Mass, dass sie möglichst eine Höhe von À/2 besitzt. À bezeichnet hier und im folgenden die betriebsmässige Wellenlänge, mit welcher der Sender arbeitet.
Solche in À/2 schwingende Anordnungen haben nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Dies ist offenbar darauf zurückzuführen, dass am unteren Ende der Antenne, also in der Nähe der Erde, störende Felder auftreten, die auch mit Umkehrfeldern bezeichnet werden. Dieser Vorgang ist in Fig. 1 angedeutet.
Er ist die Ursache für eine schräg aufwärts gerichtete Strahlung, die den Erfolg beeinträchtigt. Die Erfindung bezweckt daher, jenes Störfeld möglichst zu vermeiden.
Die Antennen bestehen laut der Erfindung aus aufrechten Teilen, welche als Dipole schwingen.
Die Ausstrahlung ist durch Wahl der Phasenbeziehungen so eingerichtet, dass entweder keine Nebenmaxima auftreten oder, falls solche auftreten, ihre Grösse ein gewisses Mass nicht überschreitet, nämlich das Mass, welches für die Betriebswellenlänge zulässig ist.
Die Erfindung ist in den Fig. 2-21 in mehreren Beispielen schematisch veranschaulicht. Fig. 2 und 3 sind Aufrisse je eines Beispiels. Fig. 4,5 und 6 sind Diagramme, die sich auf die Wirkungsweise der neuen Anordnung beziehen. Fig. 7,8 und 9 sind Aufrisse eines dritten, vierten und fünften Beispiels. Fig. 10 ist ein Aufriss eines sechsten Beispiels und deutet punktiert eine Abart davon, also ein siebentes Beispiel an. Fig. 11-14 sind Aufrisse eines achten, neunten, zehnten und elften Beispiels. Fig. 15 ist ein Schnittaufriss eines zwölften Beispiels. Fig. 16 ist ein Diagramm, durch welches die Wirkungsweise der in Fig. 15 gezeigten Anordnung veranschaulicht ist. Fig. 17 ist eine ähnliche Darstellung wie Fig. 16 und betrifft eine andere Bedienungsweise der Dipole, als sie der Fig. 16 zugrunde liegt. Fig. 18 ist ein Aufriss eines dreizehnten Beispiels.
Fig. 19,20 und 21 sind Diagramme, welche die Wirkungsweise der in Fig. 18 gezeigten Anordnung betreffen.
Im einfachsten Fall, den Fig. 2 zeigt, ist eine senkrechte, als Dipol schwingende Antenne Di über der elektrisch leitenden Erdschicht angeordnet, u. zw. vorteilhaft derart, dass der Schwingungsschwerpunkt um À/4 von der Erde entfernt ist. Bei solchem Abstande tritt für einen einzigen Dipol die schärfste Bodenstrahlung ohne Raumstrahlung auf. E bezeichnet die Energieleitung, von der aus der Dipol Di über ein Koppelglied K gespeist wird.
Die Bodenstrahlung ist noch ausgeprägter, wenn laut Fig. 3 über dem Dipol Di weitere Dipole Di', Di"usw. angebracht werden und die Schwingungsschwerpunkte untereinander die Entfernung À/2 n haben. n bedeutet die Anzahl solcher Dipole.
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Es werde zunächst auf die Strahlungsverhältnisse eines einzigen Dipols eingegangen und gezeigt, welchen Einfluss der Abstand des Sehwingungsschwerpunktes von der Erde hat. Mit "Erde" ist stets. die elektrisch wirksame Erdschicht gemeint.
Das Strahlungsdiagramm kann in bekannter Weise dadurch ermittelt werden, dass ein spiegelbildlich zur Erde angeordnetes System angenommen wird. Dieses ist in den Fig. 2 und 3 gestrichelt angegeben. Wird der gegenseitige Abstand der Schwingungszentren des Dipols Di (Fig. 2) und des spiegelbildlich gedachten Dipols zu X/2 gewählt, was dem Abstand von À/4 über der Erde entspricht, so wird die Bodenstrahlung ein Maximum bei völlig fehlender Raumstrahlung. Man kann durch Vergrössern jenes Abstandes die Bodenstrahlung noch weiter verschärfen. Dabei entstehen Nebenmaxima, deren Grösse innerhalb bestimmter Grenzen bleiben muss. Durch Verkleinern dieses Abstandes kann man mit gering ausgeprägtem Bodenstrahlungsdiagramm arbeiten, d. h. einem Diagramm, das mehr dem Marconi-Kreise entspricht.
In Fig. 4 sind Dipole gezeigt, die sich durch ihren Abstand von der Erde voneinander unterscheiden. Auch hier sind die Abstandsverhältnisse mit Hilfe der Spiegelbilder der Dipole erläutert. Für die gezeigten Werte von A/3 bis 0 75 il sind in Fig. 5 die Strahlungsdiagramme dargestellt.
In Fig. 5 ist der Marconi-Kreis mit M bezeichnet. Die in Fig. 5 angegebenen Werte A/3 bis 0 75 il lassen erkennen, zu welchem der in Fig. 4 gezeigten Dipole jedes Strahlungsdiagramm, d. h. jede der innerhalb des Kreises M liegenden Kurven gehört. Es ist zu sehen, dass der Abstand is/3 ein Strahlungdiagramm ergibt, das wesentlich schärfer als der Marconi-Kreis M ist, jedoch noch nicht die volle Schärfe besitzt. Die grösste Schärfe ohne Nebenmaxima ergibt sich bei A/2. Wird der. Abstand noch weiter vergrössert, so wird zwar die Bodenstrahlung schärfer, es treten jedoch gleichzeitig, wie in Fig. 5 links ersichtlich, Nebenmaxima auf.
Da sich aus Fig. 5 allein noch nicht alles Nötige ersehen lässt, sind in Fig. 6 die Feldstärkekurven der Raum-und Bodenwelle für die in Fig. 4 und 5 erörterten Fälle gezeigt. Aus den Schnittpunkten der Feldstärkekurven kann entnommen werden, von welchen Entfernungen ab Schwunderscheinungen zu erwarten sind. Es ist erkennbar, dass die Verhältnisse abhängig sind von den verwendeten Wellenlängen. Hieraus folgt, dass bei grösseren Wellenlängen (in Metern gerechnet) im allgemeinen grössere Nebenmaxima zugelassen werden können.
Es ist von besonderer Wichtigkeit, dass die Verhältnisse sich bei einem Abweichen von jenem günstigsten Abstande, nämlich A/2, am Anfang sehr stark ändern, jedoch später weniger. Die Raumstrahlungskurven für À/2 und'0'6 A weichen ausserordentlich stark ab, obwohl die Abstandsänderung nur vs, A beträgt. Der prozentuale Unterschied ist am grössten zwischen den Kurven A/2 und 0'55 I,.
Da man neuerdings bestrebt ist, die Sender ausserhalb der Städte an Orten aufzustellen, an denen die Strahlungsverhältnisse besonders günstig sind, ergibt sich vielfach, dass die vom Sender abgelegenen Teile der Ortsperipherie gerade-in einem Gebiet liegen, in welchem die Nahfadingzonen beginnen. Es ist daher notwendig, dafür zu sorgen, dass die Nahfadingzonen so liegen, dass sie nicht innerhalb der dichter besiedelten Gebiete fallen. Diese Bedingung kann aber nur eingehalten werden, wenn gemäss der weiteren Erfindung dafür gesorgt wird, dass die oben erläuterten Strahlungsverhältnisse auch tat- sächlich eingehalten werden und dauernd konstant bleiben.
Es muss dafür gesorgt werden, dass die Erde tatsächlich für den genannten Zweck den Abstand beibehält. Dies wird dadurch erreicht, dass Erdgebilde verwendet werden, die möglichst gross zur Wellenlänge sind, mindestens aber einen Durchmesser von À/2 haben. Denn bei dieser Grössenordnung kann man die Feldlinien schon einigermassen richtig verteilt annehmen.
Die Schwunderscheinungen, die bei den bisher gebauten Sendern beobachtet werden konnten, sind vielleicht auf das Fehlen dieser Massnahmen zurückzuführen. Jene Sender haben allerdings keine Antennengebilde, die von der Erde getrennt sind. Sie können aber bei ungenügender Erdung oder bei Strombäuchen in den Antennen ähnlich wirken wie die neue Anordnung. Benutzt man die Erde, z. B. das Grundwasser, in der üblichen Weise, so werden bei einem Fallen oder Steigen des Grundwassers die Verhältnisse vollkommen verschoben, denn die für eine Änderung des Strahlungsdiagramms notwendigen Änderungen des Abstandes der Dipole von der Erde sind, wie die vorstehenden Überlegungen zeigen, sehr gering.
Es sei nochmals darauf hingewiesen, wie verschieden die Ausstrahlungskurven sind bei einer Änderung des Abstandes von À/2 zu 0'55 À. Wird gemäss der Erfindung dagegen eine unveränderliche Erde verwendet, so ändern sich die Verhältnisse nicht und die erläuterten Bedingungen können eingehalten werden.
Welcher Form das Erdgebilde ist, ist an und für sich gleichgültig. Es können eine grosse Erde oder mehrere kleinere Erden vorgesehen sein. Auch Erdverbindungen mit dem Grundwasser können
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möglichst gross, mindestens ein Halb der Wellenlänge ist.
Für den Fall der Fig. 3 gelten dieselben Überlegungen. Unter der Voraussetzung gleichphasiger Erregung der Dipole Dt, Di D'wird die Bodenstrahlung ein Maximum für den Fall, dass der gegenseitige Abstand der Schwingungszentren À/2 n beträgt. Legt man an das symmetrische Bild die Erde,
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Die Dipole brauchen nicht ^/2lang zu sein, sondern können zur Ersparnis an Masthöhe wesentlich kleiner gewählt werden und mittels Verlängerungsmittel abgestimmt werden. Um den Strahlungswirkungsgrad nicht allzu sehr zu verschlechtern, muss allerdings, wenn nicht besondere Massnahmen getroffen werden, auch die Verringerung der Länge innerhalb gewisser Grenzen bleiben.
Die Verringerung der Höhe und damit der Masthöhe ist auch notwendig bei der Verwendung einer grossen Zahl von Antennen, damit die Schwingungszentren einander genähert werden können. Bei den vorher angegebenen Werten für die Abstände der Schwingungszentren ist der Abstand um so geringer, je grösser die Zahl der Dipole ist. Um den Wirkungsgrad zu erhöhen, können beispielsweise an den Enden kurze waagrechte Leiter angeordnet werden, durch welche die Stromverteilung in den einzelnen schwingenden Stücken gefördert wird.
Die Erregung der gleichphasig schwingenden Antennenteile kann entweder durch Stromkopplung erfolgen, z. B. in der Weise, dass ihnen die Energie in ihrer Mitte durch Feldwirkung zugeführt wird, oder es können Spannungskopplungen verwendet werden, die eine Erregung an den Enden der Antennen gestatten. Diese beiden Erregungsarten sind in den Fig. 7-9 durch einige Beispiele dargestellt.
Fig. 7 zeigt drei Dipole Di, Di', Di", welche von den Energieleitungen E aus erregt werden. Die Koppelglieder K sind an die Mitte der Dipole, also an einen Strombauch, angeschlossen. Ein solcher Anschluss wird daher eine Stromkopplung genannt.
Fig. 8 veranschaulicht eine Anordnung mit möglichst geringer Masthöhe. Zwischen zwei Masten M ist eine Antenne aufgehängt, die aus einem waagrechten Stück N und einem daranhängenden senkrechten Stück 0 besteht. Die Erregung erfolgt im Schwingungsschwerpunkt durch Stromkopplung, u. zw. in einer Höhe von)./4 über der Erde. Die Antenne N, 0 ist als ein in ^/2 schwingender Dipol abgestimmt. Die Maste M brauchen nur wenig über ^/4 hoch zu sein, so dass sich für die verhältnismässig langen Wellen des Rundfunkbereiches doch noch Masthöhen ergeben, welche nicht über die Höhen der gebräuchlichen Antennen reichen.
In der Einrichtung nach Fig. 9 tragen zwei Masten M einen Dipol, der aus zwei waagrechten Stücken N, N'und einem mit diesen verbundenen senkrechten Stück 0 besteht. Die Energieleitung E ist über eine Zuführung F mit dem Dipol gekoppelt. Diese Zuführung hat zwei zueinander parallele Drähte f, g. Der Draht t ist leitend mit dem Dipol verbunden. Der Draht g endet frei. Der Dipol hat in dem Punkte, wo der Draht t an das Stück N'angeschlossen ist, einen Spannungsbauch. Der Anschluss der Zuführung F an diesen Punkt wird daher eine Spannungskopplung genannt. Dies ist die sogenannte Zeppelin-Erregung, deren Wirkung darauf beruht, dass die Ströme in t gegenphasig sind zu den Strömen in g, so dass die Zuführung F nicht strahlt, dies vielmehr dem Dipol N, 0, N'überlassen bleibt.
Es kann dafür gesorgt werden, dass auch gleichphasig Ströme, die etwa entstehen, sich in ihrer Wirkung aufheben.
Hiefür können Kopplungsspulen dienen, welche den erforderlichen Windungssinn haben und eng miteinander gekoppelt sind.
Das Strahlungsdiagramm kann bei Anordnungen von der in Fig. 3 gezeigten Art auch in folgender Weise beeinflusst werden : zwei Dipole, die nicht unmittelbar aufeinanderfolgen, z. B. Di und Di", werden herauf-oder heruntergerückt, ohne dass ihr gegenseitiger Abstand sich ändert, vielmehr nur ihr Abstand gegenüber dem zwischen ihnen liegenden Dipol oder der zwischen ihnen liegenden Anordnung mehrerer Dipole geändert wird. Dies kommt in erster Linie bei einer grösseren Anzahl von Dipolen in Betracht.
Ähnliche Wirkungen wie die vorher geschilderten sind in der Weise erzielbar, dass die Ströme in den einzelnen Dipolen etwas ungleich gewählt werden.
In der Einrichtung nach Fig. 10 ist der Dipol Di so an dem Mast M aufgehängt, dass sich das Schwingungszentrum des Dipols in k/4 Höhe über dem Erdboden befindet. Um an Masthöhe zu sparen, ist die des Dipols gegenüber /2 verkürzt. Um die nötige Leistung in dem Dipol unterzubringen, sind an seinen Enden leitende Stücke L angebracht, die möglichst oder ungefähr waagrecht angeordnet sind. Diese Stücke sind von dem Mast M aus zu einem Hilfsmast H durch Seile S verspannt. Der Hilfsmast H ist entbehrlich, wenn das obere Seil S am Erdboden verankert wird und mit diesem Seil das untere Seil S verspannt wird, wie dies in Fig. 10 gestrichelt angedeutet ist. Die Speisung des Dipols erfolgt durch eine Energieleitung E, die im Mast M hochgeführt ist.
Das Koppelglied K ist am Mast befestigt.
In der Einrichtung gemäss Fig. 11 trägt der Mast M Querstücke Tl, T2, zwischen denen Dipole Di angebracht sind. Diese sind an den Querstücken Tl, T2 befestigt, u. zw. durch Leiterstücke L, die zugleich als Spanndrähte dienen. Die Dipole können z. B. zu vieren um den Mast M herum angeordnet sein und werden von der Energieleitung B aus über das Koppelglied K gemeinsam erregt.
Eine Abart der in den Fig. 2,3, 7 gezeigten Anordnungen, die in einigen Beispielen in den Fig. 12 bis 14 veranschaulicht ist, hat unten ein mit X/4 schwingende, mit der Erde in Verbindung stehendes Antennenstück und darüber mit i/2 schwingende Dipole. Hiebei wird der gegenseitige Abstand vorteilhaft zu À/2 n + 1 gewählt, wenn n die Zahl der in X/2 schwindenden Antennenstücke ist. Diese Bemessung
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brauchen nicht etwa X/2 bzw. À/4 lang zu sein, sondern können mittels Abstimmittel abgestimmt werden, oder es können in der vorher angegebenen Weise waagrechte Stücke an den Enden vorgesehen werden.
Auf diese Art sind teure, grosse Masthöhen vermeidbar.
Es lässt sich nicht nur die in Fig. 12 dargestellte Stromkopplung, d. h. Zuführung der gleichphasigen Energie in der Mitte der Antennenteile, durchführen, sondern auch eine Spannungskopplung, wie sie in Fig. 13 veranschaulicht ist. In diesem Fall müssen allerdings zwischen den einzelnen Antennenteilen Sperrkreise Q angeordnet sein.
Die Einrichtung kann laut Fig. 14 auch von unten her gespeist werden. Auch hier müssen zwischen den einzelnen Antennenteilen Sperrkreise Q liegen.
Der Gedanke, einen Dipol in einem Abstand über der Erde anzuordnen, lässt sich auch anwenden bei Flächenantennen, d. h. Antennen, die aus mehreren Strahlern bestehen, welche nicht'über-, sondern nebeneinandergelagert sind. Die Bodenstrahlung ist dann noch schärfer als in den vorher beschriebenen Fällen, bei denen es sich um die sogenannten Höhenantennen handelt. Bei einer Flächenantenne gemäss der Erfindung befinden sich also mehrere aufrechte Dipole über der Erdoberfläche, u. zw. getrennt von dieser. Einer dieser Dipole ist vorzugsweise von den andern umgeben. Der Abstand zwischen ihm und jedem der andern Dipole kann zwischen À/2 und À/4 betragen. Die Dipole werden dabei mit 180 Phasen- verschiebung erregt.'
In Fig. 15 ist eine solche Anordnung gezeigt.
Der Einfachheit halber sind nur die drei in der
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ist wie in Fig. 1 das Spiegelbild zur Erdoberfläche eingezeichnet.
Das Strahlungsdiagramm einer solchen Anordnung kann dadurch ermittelt werden, dass die Felder der beiden gedachten Antennensysteme zur Überlagerung gebracht werden, u. zw. in vorliegendem Fall das Feld einer Flächenantenne (d. h. einer Antenne, bei der die Einzelstrahler an der Erdoberfläche sitzen) und das Feld eines Dipols (vgl. Fig. 4-6), der in dem angegebenen Abstand über der Erdoberfläche angeordnet ist.
Diese Berechnung ist in der Fig. 16 wiedergegeben. Der Marconi-Kreis M, der das Strahlungs- diagramm einer einfachen Antenne ist, ist als Vergleichsmassstab gewählt. Die obere Kurve a ergibt sich für eine Flächenantenne und die Kurve b ist das Strahlungsdiagramm eines einzigen freien, über dem Erdboden angeordneten Dìpols. Multipliziert man die Strahlungsdiagramme miteinander unter Berücksichtigung der Tatsache, dass im gewählten Beispiel drei Dipole vorhanden sind, so ergibt sich die Kurve c, die wesentlich flacher ist. Hiebei tritt ein für die Erfindung besonders günstiger Umstand auf, dass nämlich durch die Vereinigung die Nebenmaxima a', b', c', die ja vermieden werden sollen und die gerade in den schädlichen Winkeln auftreten, vermindert werden.
Das Nebenmaximum der Flächenantenne wird bei der neuen Anordnung wesentlich reduziert.
Gemäss der weiteren Erfindung werden die Stromverhältnisse und auch die gegenseitigen Abstände der Dipole verändert, um eine weitere Verschärfung des Strahlungsdiagramms zu erzielen. Bei einer Verschärfung des Strahlungsdiagramms (also verringerter Raumstrahlung) können allerdings Nebenmaxima auftreten, die schädlich sein können. Es darf daher eine Änderung der Verhältnisse nur in Abhängigkeit von der Grösse der Wellenlänge vorgenommen werden. Bei grösseren Wellenlängen dürfen grössere Nebenmaxima zugelassen werden, bei kleineren Wellenlängen kleinere.
Es ist vorher als gegenseitiger Abstand der Dipole der Wert X/3 angenommen. Dieser Wert ist praktisch brauchbar. Mit kleiner werdenden Abständen, also solchen, die sich X/4 nähern, wird nämlich die Intensität des erzielten Feldes für die Strahlung, welche parallel zur Erdoberfläche stattfindet, immer geringer. Da die Verluste in der gesamten Antennenanordnung hiebei annähernd gleich bleiben, bedeutet dies, dass der Strahlungswirkungsgrad der Anlage mit abnehmendem Abstand immer kleiner wird. Mit grösser werdendem Abstand wird allerdings die Antennenanlage teuerer, da der Platzbedarf grösser wird.
Dies kommt jedoch nicht allzu sehr in Betracht, weil man heute bestrebt ist, die Rundfunksender möglichst ausserhalb der Stadt anzulegen, wo die Platzkosten nicht so hoch sind. Meist wird man daher mit einem zwischen À/3 und X/4 liegenden Wert arbeiten, u. zw. einem Werte, der mehr nach À/3 hin liegt.
Ähnliche Wirkungen wie durch eine Abstandsänderung können auch durch Stromänderung erzielt werden, d. h. durch Ändern des Stromverhältnisses, das zwischen dem zentralen Dipol und in den übrigen Dipolen besteht. Die hiefür gültigen Diagramme sind in Fig. 17 dargestellt. Die innere Antenne führt hier einen Strom anderer Stärke als die äusseren. Durch die Kurven - sind die nachstehend angegebenen Stromverhältnisse dargestellt. Die erste Zahl dieser Verhältnisse nennt immer den Strom in dem zentralen Dipol, die zweite den Strom in einem der äusseren Dipole, die jedesmal untereinander gleich stark erregt sind. Der Einfachheit halber sind nur die in der Schnittebene des Antennengebildes vorhandenen Dipole den Diagrammen zugrunde gelegt.
Es gibt Kurve 1 das Verhältnis 1 : 0, Kurve 2 das Verhältnis l : l, Kurve 3 das Verhältnis 1 : 2, Kurve 4 das Verhältnis 0 : 1 wieder., Fig. 17 zeigt, dass die Strahlungdiagramme wesentlich verflacht werden, wobei allerdings gewisse Nebenmaxima 1', 2', 3', 4'auftreten.
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Eine beträchtliche Grösse ergibt sich jedoch erst für das Nebenmaximum 4'der Kurve 4, d. h. für den Fall, wo kein zentraler Dipol vorhanden ist.
Die Dipole können statt nur in einer einzigen Kurve, z. B. einem Kreise, auch in mehreren Kurven angeordnet sein, u. zw. vorzugsweise in konzentrischen Kreisen. Es ist auch möglich, die Anordnung unsymmetrisch zu bauen, etwa derart, dass die Strahlung in Richtung einer Stadt besonders scharf bevorzugt wird.
Die zur Erzielung des erwünschten Strahlungsdiagramms erforderlichen Phasenbeziehungen können im Gegensatz zu dem angegebenen Weg, nämlich den gegenseitigen Abstand der Dipole zu regeln, bewirkt werden durch Speisung jedes Dipols mit der erforderlichen Phase oder Amplitude oder mit beiden Mitteln zugleich. Eine solche Anordnung bietet den Vorteil, dass der gegenseitige Abstand der Dipole verkleinert werden kann und auf diese Weise an Masthöhe gespart wird. Das Antennengebilde, das also aus mehreren Dipolen besteht, kann dann etwa eine halbe Wellenlänge hoch sein.
Ein solches Gebilde ist in Fig. 18 dargestellt. Es besteht aus zwei Dipolen mit einer Gesamt-
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charakteristik zu erhalten, werden die Phasen der Teilströme, welche die einzelnen Dipole speisen, um 1800 zueinander versetzt. Die Amplitude des den oberen Dipol speisenden Teilstromes kann grösser sein als die Amplitude des den unteren Dipol speisenden Teilstromes.
In den Fig. 19-21 ist der Einfluss der Amplitudenverschiedenheit dargestellt. In Fig. 19 ist der
Strom des unteren Dipols mit tu, os der des oberen mit io bezeichnet. Es ist i =-0'9 , 0. Das Stromverhältnis ist bei den Charakteristiken, die in den Fig. 20 und 21 gezeigt sind, weiterhin variiert und hat im Falle der Fig. 20 den Wert -0'75 io, o, im Falle der Fig. 21 den Wert-0'5 . Hier ist eine ausgeprägte Bodenstrahlung vorhanden, obwohl das Antennengebilde klein ist.
Statt durch Amplitudenverschiedenheit kann die gleiche Wirkung durch Längenverschiedenheit der Dipole erzielt werden. Man kann auch sowohl durch die Länge der Dipole als auch durch die Grösse der Ströme das Strahlungsdiagramm ändern. Die notwendige Phasendrehung kann durch die in der Hochfrequenztechnik üblichen Mittel, wie Abstimm-und Kopplungselemente, erzielt werden.
Die hier erläuterten Anordnungen haben gegenüber ähnlichen den Vorteil, dass an Platz gespart wird, weil sie sich mehr in die Höhe erstrecken als jene. Dafür kommen allerdings grössere Mastkosten in Frage, die jedoch mit den hier angegebenen Mitteln auf ein erträgliches Mass verringert werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sendeverfahren für Rundfunksender mit einer betriebsmässigen Wellenlänge von über 150 m zur Erzielung einer bevorzugten Bodenstrahlung, dadurch gekennzeichnet, dass ein aufrechter Dipol getrennt von der Erdoberfläche oder bei mehreren aufrechten als Dipole schwingenden und kleiner als /2 in ihrem Mittelpunkt voneinander entfernten Antennenstücken höchstens einer in Verbindung mit der Erde, die übrigen aber getrennt von der Erde angeordnet sind und die Ausstrahlung durch Wahl der Phasenbeziehungen so eingerichtet ist, dass keine Nebenmaxima auftreten oder deren Grösse das für die betriebsmässige Wellenlänge zulässige Mass nicht überschreitet.