<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft ein Umpressungsverfahren beim Strangpressen, insbesondere für die Erzeugung von Bleikabeln, und besteht darin, dass auf das Umpressungsmaterial unmittelbar beim Verlassen der Düse Dampf aufgeblasen wird.
Ein besonderes Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass durch die Düse der Führung Dampf geleitet wird und dieser gleich bei der Formungsstelle des Mantels auf denselben gedrückt wird.
Dies wird dadurch erreicht, dass die Düse im Vergleich zu Düsen, die in andern Fällen verwendet wurden, sehr schmal ist, und der unter Druck stehende Dampf in Strahlen gleich bei der Austrittsstelle auf das die Düse verlassende umpresste Kabel gebracht wird.
Die Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind im folgenden an Hand der Zeichnung erläutert, in welcher Fig. l einen Längsschnitt durch eine Umpressungsvorrichtung gemäss der Erfindung darstellt, mit welchem das verbesserte Umpressungsverfahren durchgeführt werden kann. Fig. 2 ist ein Schnitt durch die Düse, u. zw. längs der Linie 2-2 in Fig. 3. Fig. 3 ist eine Vorderansicht der Düse (s. auch Fig. 1). Fig. 4 ist eine Rückansicht der die Düse festhaltenden Schraubbuchse (s. auch Fig. 1). Fig. 5 ist eine Seitenansicht derselben Buchse (s. auch Fig. 1 und 4).
Ein Führungsrohr 11 wird in einem hohlen Führungsblock 10 durch eine Mutter 13 in seiner Lage gehalten. Zwischen dem Führungsblock 10 und dem Führungsrohr 11 ist ein Raum so ausgespart, dass sich eine ringförmige Kammer 12 für das auszupressende Material bildet.
Die Kammer verjüngt sich gegen ihr Ausgangsende zu und endet in der Düse 14. Diese Düse wird in dem Führungsblock 10 durch eine Schraubbuchse 15 in ihrer Lage gehalten. Ein Kabel 16 wird durch das Führungsrohr 11 und die Düse 14 auf irgendeine Art vorwärtsbewegt, wobei ein Bleimantel 17 auf das Kabel aufgebracht wird, während es durch die Düse 14 gleitet.
Nach einem Merkmal der Erfindung ist die Düse 14 so gebaut, dass der Kabelmantel an der Stelle, an welcher er die Düse verlässt, in Dampf von ungefähr 100 C gehüllt wird. Es wurde festgestellt, dass eine Dampfgeschwindigkeit von zirka 600-1200 m in der Sekunde an der Austrittsstelle für ein befriedigendes Ergebnis notwendig ist.
Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Düse 14 vier axiale Bohrungen 21, 22, 23 und 24 auf, die mit vier andern, radialen Bohrungen 25, 26,27 und 28 in Verbindung stehen. Die Bohrungen 21-24 sind durch eine Rille 29 im vorderen Düsenteil untereinander verbunden, wogegen die Bohrungen 25-28 durch eine Rille 30 untereinander in Verbindung stehen ; diese Rille 30 befindet sich gerade vor der den Mantel formenden Fläche 31 der Düse.
Die die Düse festhaltende Schraubbuchse 15 hat einen Längskanal 32, der eine Eintrittsöffnung in der Vorderseite dieser Buchse mit der Rille 29 der Düse 14 verbindet.
Ein Dampf von vorzugsweise 25 bis 50 Atm. wird durch ein Ventil 33 und eine Zuleitung 34 dem Einlasskanal 32 der Buchse 15 zugeführt, von wo er um die Düsenrille 29 in die Bohrungen 21-24 und dann in die Bohrungen 25-28 strömt und unter einem Druck von 10 bis 20 Atm. auf den Mantel 17 und den den Mantel formenden Teil 31 der Düse 14 auftrifft, worauf er durch die Rille 30 zwischen dem
<Desc/Clms Page number 2>
Kabelmantel und dem vorderen Teil der Düse und der Buchse ins Freie gelangt. (In Fig. 1 durch die
Pfeile angezeigt.) Dadurch bleibt der Dampfstrom noch ein beträchtliches Stück in Berührung mit dem
Kabelmantel 17, nachdem dieser die den Mantel formende Fläche 31 der Düse 14 verlassen hat.
Bei verschiedenen Ausführungen der Vorrichtung zum Aufbringen eines Blei-Antimon-Mantels auf Kabel verschiedener Grösse betrug die Breite der Rille 29 ungefähr 3 1nm bei einem mittleren Teil- kreis-Durchmesser von 82-133 mm. Stets betrug der Durchmesser der Bohrungen 21 bis einschliesslich 28 zirka 3 mM. Bei einem Druck von ungefähr 45 Atm. in dem Ventil 3. 3 wird die Menge des verwendeten
Dampfes schätzungsweise bis 30 kg in der Stunde steigen, bei einer Dampfgeschwindigkeit von ungefähr 600-1200 nit in der Sekunde, gemessen an der Stelle, wo sich die Rille 30 in der Düse 14 befindet.
Dies senkt, wie festgestellt wurde, die Temperatur der Düse an einer Stelle in der Nähe der Rille 29 von 190 bis 2050 C auf 100-105 C, während die auszupressende Bleilegierung auf einer Temperatur von
205 bis 2320 C gehalten wird.
Der mit diesen Geschwindigkeiten ausströmende Dampf entfernt von der Düse alle Spuren des
Pressmaterials (das sich bei den anderen, früher verwendeten Verfahren an dem Austritt der Düse an- sammelte) und hält die Düse rein. Dadurch ergibt sich ein vollkommenerer Überzug, da die durch die der Düse anhaftenden festen Teilchen verursachten Kratzer vermieden werden.
Die Verwendung von Dampf in der Düse ermöglicht auch die Verwendung einer besonders guten
Blei-Antimon-Legierung, mit der es bei den früheren Verfahren unmöglich war, einen zufriedenstellenden
Kabelmantel zu erzeugen. Während nicht genau bekannt ist, wieso der Dampf die Verwendung von
Legierungen, die bei früheren Verfahren nicht gebraucht werden konnten, möglich macht, wurde festgestellt, dass bei allen Versuchen die beschriebene Verwendung des Dampfes gleich gute, wenn nicht bessere Kabelmäntel mit allen Arten von Legierungen hervorbrachte.
Durch die Verwendung von Dampf wurde es auch möglich, die Umpressgeschwindigkeit um 10-20% zu erhöhen, wobei die Düse weniger gereinigt werden musste, da der Dampf Oxydteilchen und andre Fremdkörper von der Formungsfläehe der Düse entfernt.
Die Verwendung von Dampf in der gezeigten Art ist mindestens in einer Hinsicht besser als die
Verwendung von Wasser oder Luft. Wasser oder Luft würden, wenn sie in der oben für den Dampf beschriebenen Art verwendet würden, bewirken, dass bei Blei-Antimon-Legierung in der Düse fest wird, wenn der Wasser-oder Luftstrom nicht zeitweise bei Stillstand der Presse abgestellt würde, z. B. während der Neufüllung. Der Dampf kann beliebig lang angestellt bleiben, ohne dass die Legierung fest wird.
Die Verwendung von Luft an Stelle von Dampf hat noch einen Nachteil, die Luft bewirkt nämlich, dass die Oberfläche der Blei-Antimon-Legierung oxydiert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Umpressen von einer Metallstrangpresse laufend zugeführtem strangartigem Gut, insbesondere zur Erzeugung von Bleikabeln, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Umpressungsmaterial unmittelbar beim Verlassen der Düse Dampf vorzugsweise von ungefähr 1000 C aufgeblasen wird.