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Raketengeschoss zur Beförderung von Nachrichten.
Es ist bekannt geworden, Fallbomben u. dgl., die von Flugzeugen abgeworfen werden, mit um- legbaren Schwanzflossen zu versehen, die den Fall abbremsen. Die Erfindung betrifft ein Raketengeschoss zur Beförderung von Nachrichten, bei welchem in an sich bekannter Weise umlegbare Führungflügel entgegengesetzt der Kraft von Federn in ihrer gestreckten Lage durch Ansätze der Raketenhülse so lange gehalten werden, bis die Treibladung ausgebrannt ist, worauf mit Hilfe einer Zusatzladung, die von der Raketenladung gezündet wird, die Raketenhülse nach hinten aus dem Geschoss ausgestossen wird und dadurch die Führungsflügel freigibt, so dass diese durch die Federn umgelegt werden und dadurch die weitere Fallbewegung des Geschosses fallschirmartig bremsen.
Dabei weicht die Richtung der Achsen der Führungsflügel von der senkrechten Richtung zur Raketenachse etwas ab und verläuft nach aussen ansteigend, so dass die umgelegten Führungsflügel nach Art der Flügel eines Windrades eingestellt sind.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, ein Raketengeschoss zu schaffen, das nach Auswirkung der treibenden Raketenkraft in fallschirmähnlicher Form in möglichst freiem senkrechten Fall zur Erde gelangt.
Es handelt sich bei der Erfindung um ein Raketengeschoss, das mit grosser Geschwindigkeit von der Erde staltet, wobei die Tragflächen nach dem hinteren Ende verschwenkt sind, so dass sie nicht als Tragflächen, sondern als Leitflossen wirken und ein Verdrehen der Rakete in ihrer Längsachse vermeiden. Die Treibladung des Raketengeschosses wird so gewählt, dass sie in dem Augenblick verbrannt ist, in welchem sich das Raketengeschoss senkrecht über seinem Bestimmungsort befindet. In diesem Augen-
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eine etwa senkrecht zur Raketengeschossmittellinie verlaufende Lage, wobei der Raketengeschosskörper sich senkrecht nach unten neigt und nun durch die propellerartige Wirkung der Tragflächen in Umdrehung versetzt wird und, stark abgebremst, fallsehirmartig sich nach unten auf den Boden zu bewegt.
Das Raketengeschoss ist insbesondere für schnelle Übermittlung von Post und andern Sendungen gedacht.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Raketengeschosses gemäss der Erfindung in Fig. 1 mit geschlossenen Flügeln und in Fig. 2 während des Falles. Fig. 3 zeigt die Gestaltung der Raketengeschosshülse in Ansieht und Fig. 4 im Schnitt nach Linie 1-B der Fig. 3.
In dem eigentlichen Raketengeschossraum a des Raketengesehosses befindet sich ein Stahlrohr a1, in welchem sich das Treibmittel, z. B. Pulver, befindet. Am Ende dieses Rohres a1 sitzt der Ring g, an
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fluss von Federn m stehenden Flügel b an. Wenn die Raketengeschosshülse a1 bis an die Stelle a2 abgebrannt ist, dann kommt durch die kleine Öffnung s die Rückstossladung a, zur Verbrennung, die in dem Raum a4 raketenartig ausströmt und dadurch die Hülse al herausstösst.
Dabei gleiten die Anschläge n von den Flügeln & ab, so dass diese nunmehr unter Wirkung der Federn In um die Scharnierachse k sich umlegen bzw. gegen Anschläge p, die am Raketengeschossrumpf a befestigt sind, anlegen und so abbremsend wirken (Fig. 3). Die Achsen k verlaufen etwas abweichend von der senkrechten Richtung zur Raketenachse, indem sie nach aussen etwas ansteigen, so dass die umgelegten Führungsflügel b nach Art der Flügel eines Windrades eingestellt sind. Die Fig. 4 zeigt einen Schnitt alb zur Veranschaulichung der tangentialen kleinen Raketen o. Durch die Spreizlage der Flügel bin Fig. 2, die einer schraubenartigen Anordnung gleichkommt, wird das Raketengeschoss beim Fallen in Umdrehung versetzt und dadurch der Fall abgebremst.
Um diese Umdrehung zu vergrössern, sind tangential am Rumpf des Raketengeschosses a kleine Raketenkörper o vorgesehen, die durch einen elektrischen Kontakt oder durch die Hülse a, wenn sie
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Sie stossen dann, wie in Fig. 4 gezeigt, die Verbrennungsgase tangential aus, so dass die schon durch die Flügelstellung bewirkte Umdrehung des Raketengeschosses um sich selbst um ein Vielfaches vergrössert wird. Damit wird aber auch die Bremsung vergrössert und das Raketengeschoss fällt entsprechend langsamer zur Erde.
Das Raketengeschoss gemäss der Erfindung soll insbesondere für Nachrichtenübermittlung dienen, wobei die Flugentfernung durch Verwendung von Zeitzündern usw. genau eingestellt werden kann, so dass das Raketengeschoss nach Beendigung der Entladung, also nach Erreichung des Zieles, in der Luft möglichst senkrecht langsam zur Erde gelangt. An Stelle der automatischen Regulierung durch Zeitzünder können die Entladungen auch in zeitlicher Nacheinanderfolge durch gegenseitige Beeinflussung ausgelöst werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Raketengeschoss zur Beförderung von Nachrichten, dadurch gekennzeichnet, dass die in an sieh bekannter Weise umlegbaren Führungsflügel (b) entgegengesetzt der Kraft von Federn (m) in ihrer gestreckten Lage durch Ansätze (n) der Raketenhülse (al) so lange gehalten werden, bis die Treibladung ausgebrannt ist, worauf mit Hilfe einer Zusatzladung (a2), die von der Raketenladung gezündet wird, die Raketenhülse nach hinten aus dem Geschoss ausgestossen wird und dadurch die Führungsflügel freigibt, so dass diese durch die Federn (m) umgelegt werden und dadurch die weitere Fallbewegung des Geschosses fallschirmartig bremsen.