<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Es ist bekannt, Glimmgleichrichter in der Weise zu bauen, dass zwei zweckmässig punkt-oder spitzenförmige Anoden in einen Hohlraum hineinragen, der als Kathode dient. So ist es insbesondere bekannt, den Hohlraum als Rohr auszubilden, in dessen beide Enden die Anoden hineinragen. Es ist weiter bekannt, eine direkte Entladung zwischen den beiden Anoden dadurch zu verhindern, dass man zwischen sie einen oder mehrere Schirme setzt, die einen direkten Übergang zwischen den Anoden unmöglich machen. Die Nachteile von Gleichrichtern derartiger Bauart liegen insbesondere darin, dass der Kathodenfall verhältnismässig hoch ist und dadurch der Wirkungsgrad des Gleichrichters recht niedrig wird.
Gemäss der Erfindung werden bei einem Glimmgleichrichter mit mindestens zwei Anoden und unterteilter Hohlkathode, deren Oberfläche eine elektronenaktive Schicht besitzt und bei dem zwei oder mehr Anoden in ein nach aussen entladungstechnisch vollkommen geschlossenes Hohlkathodensystem hineinragen, die Anoden derartig angeordnet, dass eine Entladung zwischen ihnen nur durch die Hohlkathodenzwischenräume hindurch möglich ist, wobei der Abstand der Kathodenflächen voneinander bei entsprechender Wahl des Druckes des Füllgases oder Dampfes so gewählt ist, dass praktisch keine direkt durchgehenden Kraftlinien zwischen den Anoden zustande kommen können.
Unter Hohlkathode soll eine unterteilte Kathode verstanden werden, bei der die einzelnen Teile derart und in einem derartigen Abstand gegenüber angeordnet sind, dass die von einem Kathodenteil durch Aufprallen positiver Ionen freiwerdenden Elektronen in den Kathodenfallraum des gegenüberliegenden Kathodenteiles hineingeschossen und in diesem Fallraum abgebremst werden, wobei in den Hohlräumen der Kathode eine Anreicherung an Elektronen und damit eine Herabsetzung des Kathodenfalles stattfindet. Derartige Hohlkathoden und ihre Konstruktionsgrundsätze sind bereits seit langem bekannt.
Es sei daher hiezu nur kurz folgendes gesagt : Die Abstände der gegenüberliegenden Hohlkathoden- flächen sollen in einem bestimmten Verhältnis zu dem Füllgas und seinem Druck stehen, u. zw. sollen die Abstände kleiner oder gleich der Fallraumdicke an einer kalten einfachen Kathode unter entsprechenden Verhältnissen sein. Diese Abstände lassen sich, sofern man sie nicht experimentell feststellen will, grob errechnen, indem man sie gleich dem 10-20-fachen der gaskinetischen freien mittleren Elektronenweglänge macht. Die Elektronenweglänge 1 in einem Gas oder Dampf von p mm Druck ist :
EMI1.2
worin 10 die mittlere freie Weglänge eines neutralen Gasteilchens ist, die aus chemischen Tabellen zu entnehmen ist.
Für Quecksilberdampf, Helium, Argon und Neon ergeben sich bei einem Druck p von 1 mm und einer Temperatur von 0 C folgende Werte für, die Elektronenweglänge in Millimetern :
EMI1.3
<tb>
<tb> Hg <SEP> Ar <SEP> Ne <SEP> He
<tb> 0. <SEP> 093 <SEP> 0. <SEP> 29 <SEP> 0. <SEP> 54 <SEP> 0.77.
<tb>
Eine Multiplikation dieser Werte mit 10-20 ergibt die ungefähre Fallraumdicke bei 1 mm Gasdruck.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Ausführungsbeispiele gemäss der Erfindung.
In der Fig. 1 ist ein Elektrodensystem für einen Gleichrichter gemäss der Erfindung dargestellt.
Die beiden Anoden 1 und 2 ragen in ein qllseitig geschloseenes Hohlkathodensystem 3 hinein. Die beiden
<Desc/Clms Page number 2>
Zuleitungen zu den Anoden 1 und 2 sind durch Isolierrohre 4 und 5 gegen Entladungsansatz geschirmt. Das Hohlkathodensystem selbst besteht aus einer metallischen Hülle 6, in welcher sieh aufgesehichtete Metallbleche 7, 8, 9 und 10 befinden. Der Abstand dieser Bleche und der Druck des Füllgases ist derart gewählt, dass sich zwischen den beiden Anoden 1 und 2 keine direkten Kraftlinien ausbilden, infolgedessen auch kein Überschlag zwischen den Anoden stattfinden kann.
EMI2.1
Die Oberflächen des Kathodenmetalles können in an sich bekannter Weise durch elektro-positive Stoffe elektronenaktiv gemacht werden, z. B. durch aus Bariumazid gewonnene Bariumfilme auf Oxyd.
Zur Füllung der Röhren verwendet man zweckmässig Edelgas.