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Sender grosser Leistung für kürzere Wellen.
Die Erfindung bezieht sich auf den konstruktiven Aufbau von Sendern grosser Leistung für kürzere Wellen. Bisher baute man die Sender meist mittels Metallgestellen auf, in denen die Röhren und Abstimmmittel untergebracht waren. Eine derartige Bauweise hat aber den Nachteil, dass wegen der vielen Metallteile die Kapazität gegen Erde sehr gross ist und dass man die Verbindungsleitungen nicht genügend kurz ausführen kann. Die Forderungen kleiner Kapazität gegen Erde und kurzer Verbindungsleitungen sind um so wichtiger, je kürzer die Wellenlänge ist, jedoch ist es wünschenswert, sie auch auf den Rundfunkwellen zu erfüllen. Bekannt ist auch, die einzelnen Teile des Senders, z.
B. die Spulen und Kondensatoren, einzeln im Raum auf Porzellanfüssen isoliert aufzustellen, damit die Teile besser zugänglich sind, als dies bei einem Aufbau mittels Metallrahmen der Fall ist. Hiemit ist aber der Nachteil verbunden, dass die Leitungen noch länger werden und dass wegen der vielen einzelnen Traggestelle und Isolierkörper der Aufbau kostspielig wird. Diese beiden Nachteile werden durch die Erfindung vermieden, ohne dass der Vorteil der guten Zugänglichkeit eingebüsst wird.
Die Erfindung besteht darin, dass die sämtlichen stromführenden Teile (Röhren, Kondensatoren) einer oder mehrerer Stufen durch eine allen Teilen gemeinsame Säule aus Isoliermaterial (Porzellan), die Arme zum Halten dieser Teile besitzt, getragen werden.
Bevor der Erfindungsgegenstand näher erläutert wird, soll nachstehend erst kurz eine Schaltung beschrieben werden, wie sie beispielsweise angewendet werden kann. Auf diese Schaltung wird dann bei Beschreibung des konstruktiven Aufbaues des Senders Bezug genommen.
In der Fig. 1 ist schematisch die Endstufe eines Senders für grosse Leistungen mit acht Röhren dargestellt, u. zw. sind der Übersichtlichkeit halber die Gitterkreise fortgelassen und nur die Anodenkreise gezeigt. Die Röhren sind mit 1-8 bezeichnet und so geschaltet, dass je zwei Röhren (1 und 2, 3 und 4,5 und 6, 7 und 8) parallel geschaltet sind. Im übrigen erfolgt die Verbindung über die Selbstinduktionsspulen 9-12 und die Kondensatoren 13 und 14. Mit diesen Kondensatoren besitzen die Neutralisierungskondensatoren 15, 16, 17 und 18 gemeinsame Belegungen. Durch die Induktivität 19 erfolgt die Abnahme der erzeugten Schwingungen dadurch, dass dieselbe mit den Spulen 11 und 12 induktiv gekoppelt ist. Die Anodenspannung wird am Punkt 20 zugeführt.
Der Erfindungsgegenstand wird in folgendem an Hand der beispielsweisen Fig. 2,3 und 4 erläutert.
In den Figuren ist ein und derselbe Sender in zwei verschiedenen Seitenansichten und in einer Aufsicht dargestellt. Die einzelnen Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen wie ihre Symbole in der Fig. 1.
Auf einem Fuss 21 (Fig. 2 und 3) aus Isoliermaterial (vorzugsweise Steinzeug oder Porzellan) ruht gemäss der Erfindung eine Säule 22. Es ist selbstverständlich möglich, die Teile 21 und 22 aus einem Stück zu bilden. Im dargestellten Beispiel sind die Wandungen des Fusses 21 gleichzeitig als Wasserwiderstände für das Anodenkühlwasser ausgebildet. Zu diesem Zweck sind in dem runden Körper spiralige Durchflüsse für das Kühlwasser eingeschnitten. Das Kühlwasser wird an der Stelle 23 zugeführt und durch die nur schematisch angedeuteten spiraligen Kanäle den einzelnen Röhren zugeleitet. Am oberen Ende sind zu diesem Zweck Verbindungen 24 und 25 mit den Anoden der Röhren vorgesehen.
Die Röhren selbst sind direkt an den festen Platten der Anodenabstimmkondensatoren 13 und 14 anmontiert, so dass zusätzliche Verbindungsleitungen zwischen dem AnodenküHmantel und den festen Platten der Konden- satoren in Fortfall kommen. Die Kondensatoren selbst sind direkt an der Säule 22 befestigt. Zu diesem
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Zweck besitzt die Säule 22, wie insbesondere aus der Aufsicht der Fig. 4 ersichtlich ist, Arme 26, an denen die Kondensatoren befestigt sind. Die Wellen der Rotoren sind an den Stellen 27 im Isoliermaterial gelagert. Es ergibt sich also ein ganz gedrängter Aufbau ohne die Verwendung besonderer Verbindungsleitungen. Die Bewegung der Rotoren erfolgt mit Hilfe eines durch eine gemeinsame Welle betätigten Schneckenradantriebes.
Dadurch, dass die festen Platten der Kondensatoren parallel zueinander stehen, stören sich die Rotoren nicht gegeneinander. Der Abstand der Kondensatoren voneinander kann deshalb klein gehalten werden und ist im wesentlichen lediglich durch die Dicke der Arme 26 bestimmt. Die Neutralisierungskondensatoren sind in gleicher Weise an den Armen befestigt, wie insbesondere aus der Fig. 3 ersichtlich ist. Die Platten 29 der Anodenkreiskondensatoren sind, wie oben schon angegeben, gemeinsam mit den festen Platten für die Neutralisierungskondensatoren. Die Kopplungsspule 19 ist ebenfalls drehbar in Armen 31 (Fig. 4) aus Isoliermaterial gelagert.
Zur Abschirmung der Anodenkreise gegenüber den Gitterkreisen ist ein dachförmiges Absehirm- blech 32 (Fig. 3) vorgesehen, welches in dem oberen Teil der Säule 22 gelagert ist. Um ein Auswechseln der Röhren zu ermöglichen, kann der äussere Rand des Bleches mit Hilfe von Scharnieren hochgeklappt werden. Der Kopf 33 der Säule besitzt wiederum Arme, in denen die Gitterkreiskondensatoren und die Gitterkreisabstimmittel gelagert sind, jedoch ist diese Lagerung nur schematisch in den Figuren angedeutet. Zweckmässigerweise wird man den Kopf 33 nicht aus einem Stück mit der Säule herstellen, sondern zusammensetzen. Das Innere der Säule 22 ist, wie aus der Fig. 4 ersichtlich, hohl ausgebildet, um die Stromzuführungsleitungen (Anodenspannung) im Innern der Stufe hoch zu führen.
Gemäss der weiteren Erfindung wird die beschriebene Anordnung noch verbessert und ist insbesondere für Röhren sehr grosser Leistung, z. B. 150 KW, gedacht. Nach der Erfindung werden die Röhren nicht wie in den Fig. 2-4 mittels Laschen od. dgl. an der Porzellansäule befestigt, sondern die Röhren und andere schwere Teile des Senders werden auf Arme gestellt, mit denen die Säule versehen ist. Es ist dann lediglich notwendig, die Röhren vor einem Umkippen zu sichern. Diese Anordnung hat die Vorteile, dass das ganze Gewicht der Röhren von den Armen aufgenommen wird und dass Metallteile fortfallen, die sonst zur Befestigung erforderlich wären.
Eine beispielsweise Anordnung ist in den Fig. 5 und 6 dargestellt. Die Säule S besitzt an ihrem unteren Teil Arme A, auf denen die Anodenzylinder der Röhren R stehen. Um ein Umkippen zu verhindern, sind die Laschen L vorgesehen. Wie aus der Fig. 5 ersichtlich, wird hiedurch der obere Teil der Säule S sehr schlank, wodurch sich auch Materialersparnis erzielen lässt. Auf dem Kopf der Säule sind die abgeschirmten Gitterkreisteile G angeordnet, ferner können, wie in der Figur schematisch angedeutet, Messinstrumente vorhanden sein.
In der Fig. 6 ist die Seitenansicht einer Anordnung gezeigt, bei der zwei Säulen nebeneinander stehen. Eine derartige Anordnung ist für den Fall vorgesehen, dass z. B. zwei normale Betriebsröhren und zwei Reserveröhren vorhanden sind. Hiebei ist es vorteilhaft, gemäss der weiteren Erfindung die Senderteile, z. B. wie dargestellt, die Gitterkreise G, durch beide Säulen gleichzeitig tragen zu lassen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sender grosser Leistung für kürzere Wellen, dadurch gekennzeichnet, dass die sämtlichen stromführenden Teile (Röhren, Kondensatoren) einer oder mehrerer Stufen durch eine allen Teilen gemeinsame Säule aus Isoliermaterial (Porzellan), die Arme zum Halten dieser Teile besitzt, getragen werden.