<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Holzkohlpnbrikptts.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von HolzkoMenbriketts.
Als Ausgangsmaterialien werden Holzkohle oder verkohlte Pflanzenabfälle von Maiskolben, Gerbeschnitzeln, Schalen usw. verwendet, welche durch Verkohlung nach beliebigen Methoden gewonnen werden können. Hiebei ist es möglich, auch bisher wertlose Abfälle, wie unbrauchbare Kleinformen, nutzbar zu machen.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren wird die Holzkohle oder sonstige verkohlte pflanzliche Substanz je nach dem Ergebnis durchzuführender Vorversuche so weit zerkleinert, dass die beim Erhitzen der geformten Briketts entstehenden Gase eben noch ohne Schädigung des Gefüges und der Festigkeit des Briketts frei entweichen können. Die Zerkleinerung des Rohmateriales darf also nicht so weit gehen, dass die mit zerkleinerter Holzkohle hergestellten Muster bei Probeerhitzungen zerspringen.
Das beim Zerkleinern erhaltene etwas grobe Mehl wird sodann unter Feuchtigkeitsausschluss stufenweise mit dünnflüssigem Teer oder Rohteeröl u. dgl. vermengt und hierauf dieses Gemisch mit
EMI1.1
Nach der Vermengung und Durcharbeitung der beschriebenen Mischung wird die erhaltene Masse ohne Kompression verformt. Gegebenenfalls könnte auch ein geringer Kompressionsdruck für die Formgebung benutzt werden. Diese Arbeitsmethode stellt einen wesentlichen Vorteil gegenüber bisher bekannten Verfahren dar, weil dadurch kostspielige Maschinen und hoher Kraftaufwand entfällt.
Nach der oben beschriebenen Verformung werden die erhaltenen Briketts einem unter 200 , vorzugsweise zwischen 70-200'warmen Luftstrom ausgesetzt, wodurch eine Verharzung und Verhärtung der geformten Briketts herbeigeführt wird.
Die so vorgehärteten Briketts werden sodann abkühlen gelassen und gegebenenfalls nochmals bei 500-1000 in einem Schachtofen, Kanalofen od. dgl. durch heisse inerte Gase verkokt und geglüht, um danach abermals, jedoch unter Luftabschluss, in kohlenwasserstoffhaltiger Gasatmosphäre gekühlt zu werden. Diese Kühlung kann entweder in dem zur Glühung und Verkokung bestimmten Ofen geschehen oder in einer getrennten Vorrichtung vor sich gehen.
Nach einer Abänderung des Verfahrens kann die Vorhärtung auch bei niedrigeren Temperaturen als 70 , jedoch unter Zusatz von Katalysatoren bewerkstelligt werden. In diesem Fall werden die verkohlten Substanzen oder die flüssigen Bestandteile vor oder während der Mischung mit Stoffen versehen, die die Verharzung katalytisch begünstigen, wie z. B. gebrannter Kalle alkalisch reagierende Stoffe usw. Die erhaltenen Formlinge können nun ebenfalls, wie vorher beschrieben, einer weiteren Glühbehandlung unterzogen werden.
Nach der Vorhärtung, sei es durch Oxydation im warmen Luftstrom oder mit Hilfe von Katalysatoren, wird bei Unterlassung einer weiteren Glühung ein Produkt erhalten, welches ähnlich fetter Gaskohle ist. Die Festigkeit dieses ungeglühten Briketts ist hoch und es brennt mit langer Flamme. Wenn hingegen die oben beschriebene nochmalige Glühung durchgeführt wird, so erhält man sowohl aus luftgehärteten wie auch aus mit Katalysatoren gehärteten Formlingen kurzflammige und ausserordentlich feste Briketts.
<Desc/Clms Page number 2>
Die bei der Glühung bzw. Verkokung entstehenden Dämpfe und Gase werden zweckmässig gereinigt und das bei dieser Reinigung gewonnene Öl als Bindemittel verwendet.
Der vorhin beschriebene Verkokungs- und Glühvorgang kann, falls dies wirtschaftlich möglich ist, auch wiederholt werden, u. zw. derart, dass die nach der ersten Glühung erhaltenen und in kohlenwasserstoffhaltigem Gas abgekühlten Briketts in Teer getaucht werden und neuerdings in der beschriebenen Weise erhitzt werden. Durch diesen Vorgang werden die Festigkeitseigenschaften und der Heizwert erhöht.
Die Kühlung der verkokten Briketts erfolgt so, dass beispielsweise die bei der Verkokung erhaltenen und vorzugsweise von Teer befreiten Gase bei verschiedenen Geschwindigkeiten oder verschiedener Zeitdauer über die heissen Briketts geleitet werden. Die Kühlgase sollen von Sauerstoff möglichst frei sein. da ein solcher schädlich ist. Die Kühlung wird so lange fortgesetzt, bis die Briketts unter die Entzündungs- temperatur abgekühlt sind und jede Gefahr einer nachträgliehen Selbstentzündung behoben ist, so dass das Brikett manipulationsfähig wird.
Die zur Ausführung der Glüh-und Kühlbehandlung geeignete Vorrichtung kann die verschiedenste konstruktive Ausgestaltung erfahren. Vorzugsweise wird ein Schachtofen, der kontinuierlich betrieben werden kann, zur Verwendung kommen.
Die erzielten Resultate bei den verschiedenen Ausführungsformen des Verfahrens sind überraschend gut. Die nach diesem Verfahren erzeugten Briketts haben bei zylindrischer Ausführung der Etiketts
EMI2.1
von 60-100 /CM. Der Heizwert des erhaltenen Produktes beträgt je nach Art der verwendeten
Holzkohle und deren Aschengehalt 6000-8000 Kalorien. Das spezifische Gewicht der Briketts ist im Durchschnitt 0-8.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Holzkohlenbriketts, dadurch gekennzeichnet, dass Holzkohlen, insbesondere verkohlte Holz-oder Pflanzenabfälle, nach dem Zerkleinern mit leicht verharzenden Teer- ölen oder Teeren gemischt, ohne Kompression verformt und bei 70-200 einem Luftstrom behufs Härtung ausgesetzt werden, worauf abgekühlt wird und gegebenenfalls noch ein Glühen bei 500-1000 : in einem Schachtofen od. dgl. durch hindurchgeleitete heisse inerte Gase und nachfolgendes Abkühlen mit kohlen- wasserstoffhaltigen Gasen ausgeführt werden kann.