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Verfahren zur Herstellung von mit Radiumemanation und ihren Zerfallprodukten gefüllten Be- strahlungspräparaten.
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nur ein gewisser sehr kleiner Reiz auf das organische Gewebe ausgeübt wird, jedoch keinerlei Zerstörung desselben stattfindet. Diese Art der Behandlung mit radioaktiven Stoffen fällt in das Gebiet der sogenannten Reiztherapie.
Eine andere Art der Strahlentherapie besteht darin, dass man wesentlich stärkere Mengen an radioaktiven Stoffen anwendet, so dass die therapeutische Wirkung nicht in der Ausübung eines Reizes, sondern in der Zerstörung des Gewebes besteht. Bei dieser zweiten Art der Bestrahlung (Starkbestrahlung) ist sehr darauf zu achten, dass nur diejenigen Körperteile bei der Bestrahlung getroffen werden, die zerstört werden sollen. Will man also z. B. eine Krebsgeschwulst durch Strahlung zerstören, so muss man darauf achten, dass die grösste Strahlenkonzentration sich im Innern der Krebsgeschwulst befindet, nicht aber etwa in dem umgebenden gesunden Gewebe. Diese Aufgabe bietet besondere Schwierigkeiten, wenn sieh das pathologisch Gewebe nicht an der Oberfläche des Körpers, sondern in dessen Innerem befindet.
Man hat dann den Fall, dass die grösste Strahlenkonzentration an der gesunden Hautoberfläche vorhanden ist, nicht aber an der Stelle, wo sich der Krebs befindet.
Um Verbrennungen der Haut zu vermeiden, hat man sich bisher so geholfen, dass man die Radium- präparate, die ja meist in Form von kleinen Rohrchen vorliegen, über die Hautobertläche verteilte. Auf diese Weise wird die Fläche, durch die die Strahlung in den Körper eintritt, vergrössert. Die Strahlen- konzentration pro Quadratzentimeter der Haut wird also verkleinert und die Gefahr einer Verbrennung vermindert. Auch kann man daran denken, das Radium in Form einer Platte zur Anwendung zu bringen, indem man es etwa auf eine Metallplatte aufschmilzt.
Diese Methode würde natürlich eine noch bessere
Schonung der Haut ermöglichen, sie hat jedoch den Nachteil, dass man die Form der Fläche, durch die die Strahlung in den Körper eintritt, nicht von Fall zu Fall variieren kann, denn" enn man das Radium einmal auf eine bestimmte Platte aufgebracht hat, so ist es nicht möglich, ohne grössere Arbeitsunkosten und Verluste die wertvolle Substanz auf eine andersgeformte Unterlage zu bringen.
Um es zu ermöglichen, flächenhafte Bestrahlungspräparate herzustellen, denen man von Fall zu Fall eine beliebige Form geben kann, so dass sie sich sowohl der Ausdehnung des kranken Gewebes als auch der äusseren Körperform anpassen, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, die Bestrahlungspräparate so herzustellen, dass man im Innern eines Körpers aus biegsamem Material ein Absorptionsmittel unterbringt und dieses mit Emanation belädt. Das Beladen eines solchen Körpers mit Emanation kann dadurch geschehen, dass man es beispielsweise an eine Emanationspumpe oder an einen andern zur Herstellung von Emanation geeigneten Apparat anschliesst. Dadurch ist auch die Möglichkeit gegeben, das Bestrahlungspräparat mit beliebig viel Emanation zu beladen, d. h. die Dosierung des Präparates in beliebigen Grenzen zu variieren.
Letzteres ist bei einem Radiumpräparat natürlich nicht möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt die in der Zeichnung abgebildete Vorrichtung dar.
Das Bestrahlungspräparat besteht aus zwei Schichten von Flachgummi 1. 1, zwischen denen sieh eine Schicht des Absorptionsmittels 2 befindet. Die obere Gummiplatte trägt eine Durchbohrung, an die ein Gummischlauch 3 angeschlossen ist. Die Herstellung des Emanationspräparates geschieht nun in folgen-
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sodann dichtet er den Rand der Gummiplatten mit einer selbstvulkanisierenden Gummilösung, damit die Emanation nicht durch den Rand entweichen kann ; lässt den Lack trocknen und schliesst nun den
Schlauch an die Vorrichtung an, die die Emanation entwickelt.
Am nächsten Tag befindet sich die Ema- nation gleichmässig verteilt in dem Absorptionsmittel zwischen den beiden Gummischichten. Nunmehr kann der Schlauch abgeschnitten, mittels eines Stopfens verschlossen werden, und das Präparat ist gebrauchsfertig.
- Besonders zweckmässig gestaltet sich die Handhabung dieser Methode in Verbindung mit der in der Patentschrift Nr. 120563 beschriebenen Methode zur Herstellung von Emanation. Der dort be- schriebene Apparat zur Emanationserzeugung ist von einer derartigen Einfachheit, dass er von jedem Arzt ohne besondere Übung und Erfahrung bedient werden kann. Es ist natürlich naheliegend, diesen Apparat zum Beladen der soeben beschriebenen Gummiplatten zu verwenden.
Die Methode zur Herstellung von biegsamen Emanationspräparaten wird dann so einfach, dass sie auch in kleineren Krankenhäusern bzw. von Privatärzten gehandhabt werden kann, wobei als besonderer Vorteil noch hinzukommt, dass der Arzt, nachdem er sich von der Grösse und der Form der Gesehwulst ein Bild gemacht hat, sofort ein passendes Präparat zureehtsehneiden und dieses mit Emanation beladen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von mit Radiumemanation und ihren Zerfallprodukten gefüllten Bestrahlungspräparaten, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb eines biegsamen, sich jeder Körperform leicht anpassenden Körpers eine Emanation absorbierende Masse eingebracht wird, die von einer Emanation abgebenden Vorrichtung aus beladen werden kann.