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Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Produkte aus natürlichen Magnesiumsilikaten.
Durch das Stammpatent Nr. 121249 ist ein Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte aus natürlichen Magnesiumsilikaten geschützt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass eisenhaltige Magnesiumsilikate, insbesondere magnesiumorthosilikatreiche Naturprodukte, welche grössere Mengen von Eisen enthalten, wie z. B. gewisse Olivine, zwecks Überführung von Eisen in Magnesiumferrit und von freier bzw. frei werdender Kieselsäure in Magnesiumorthosilikat mit hiezu geeigneten Mengen magnesiumreicher Stoffe, wie Magnesiumoxyd u. dgl., durch Erhitzen auf hohe Temperaturen, aber unter Vermeidung der Überführung der Mischungen in schmelzflüssigen Zustand verfestigt werden.
Bei Anwesenheit anderer Orthosilikate von Sehwermetallen neben dem im Ausgangsmaterial vorhandenen Eisenorthosilikat können auch diese in gleicherweise wieEisenorthosilikat in die gewünschten hochschmelzenden Verbindungen übergeführt werden.
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dass neben der Magnesiumferritbildung und der Bindung von Kieselsäure auch noch eine zweckmässig weitgehende Überführung von Hydrosilikat in Orthosilikat stattfindet. Hiebei kann gegebenenfalls das Magnesiumoxyd oder der Magnesiumoxyd liefernde Stoff in gewissem Überschuss angewendet werden, so dass das Fertigprodukt noch bestimmte, zweckmässig aber beschränkte Mengen von Magnesiumoxyd
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wird. In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, mit abwechselnd oxydierender und reduzierender Atmosphäre zu arbeiten, z.
B. derart, dass zunächst oxydierende Atmosphäre, dann reduzierende Atmosphäre und hierauf nochmals oxydierende Atmosphäre angewendet wird.
Vorliegende Erfindung stellt eine weitere Ausgestaltung des geschilderten Verfahrens dar und bezieht sieh auf die Verarbeitung von Gemischen, welche die Magnesiumsilikate zum Teil in körniger oder stückiger, gegebenenfalls körniger und stückiger Form und zum andern Teil in pulveriger oder feinkörniger, gegebenenfalls in pulveriger und feinkörniger Form enthalten. Nach der Erfindung wird bei Verarbeitung derartiger Gemische der Zuschlag an Magnesiumoxyd, Magnesit u. dgl. der Menge des anwesenden Feinmehls angepasst, derart, dass er ausreicht, um im Feinmehl vorhandene Schwermetallorthosilikate in Verbindungen nach Art des Magnesiumferrits überzuführen, im Feinmehl vorhandenes
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freie oder frei werdende Kieselsäure als Magnesiumorthosilikat zu binden.
Hiebei kann man das Magnesiumoxyd oder den Magnesiumoxyd liefernden Stoff in gewissem, zweckmässig mässigem Überschuss, bezogen auf die in Betracht kommenden Bestandteile des Feinmehls, anwenden.
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des Materials erfolgt. Der Brennprozess kann auch mehrstufig durchgeführt werden, z. B. derart, dass die Formkörper, z. B. Steine, an der Fabrikationsstelle vorgebrannt und nach dem Zusammenbau fertig-
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Weise, zweckmässig unter Verwendung von hohem Pressdruck, herstellt und diese Formkörper. welche bereits in diesem Zustand transportfähig sind, an der Verwendungsstelle, z. B. nach erfolgtem Zusammenbau, durch Brennen verfestigt. Das Verfahren ist auch für die Herstellung von Gussmassen, Stampfmassen u. dgl. geeignet.
Man kann z. B. auch derart vorgehen, dass man fertige Magnesiumorthosilikatsteine, Muffeln
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oder betonartigen Mischungen, zusammenverarbeitet. Dies kann z. B. so geschehen, dass man Ofenwandungen od. dgl. aus verhältnismässig dünnen Platten herstellt und an diese eine Hintermauerung von Stampfmassen, betonartigen Mischungen u. dgl. anschliesst, welche gemäss vorliegender Erfindung zusammen- gesetzt sind.
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Beispiele :
1. Eine Mischung, enthaltend 40-70 % Olivin in Form von Grobkörnern (z. B. von 0'3-5 mm) und den Rest als Feinmehl, wird mit so viel Magnesit vermischt, als zur Durchführung der obengenannten
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wendet werden, z. B. derart, dass der Magnesit ausreicht, um mit den kleineren Teilchen des körnigen
Gutes, z. B. solchen von 0'3 bis 1 mm, vorzugsweise 0'3-0'5 mm, in Reaktion zu treten und gegebenenfalls ausserdem noch mit der Oberfläche der grösseren Körner in Reaktion zu treten. Bei einem Olivin, der 10 Gewichtsprozent Eisenorthosilikat in isomorpher Beimengung enthält, werden also beispielsweise bei der angegebenen Bemessung der Korngrösse 3-6% Magnesiumoxyd verwendet.
2. Eine Mischung, bestehend aus grobkörnigem Olivin, etwa von den Grössenverhältnissen von Betonzuschläge (z. B. 60-80 mm) mit Olivinfeinmehl und körnigem Olivin, z. B. von 0'5 bis 5 mm, wird mit so viel Magnesit vermischt, dass derselbe ausreicht, die erwünschten Reaktionen mit dem Feinmehl und gegebenenfalls auch noch mit einem mehr oder weniger grossen Anteil des mittelkörnigen Olivins einzugehen. Der Magnesitzusatz kann hiebei gegebenenfalls auch so gewählt werden, dass er ausreicht, um auch das Grobkorn oberflächlich an den bezwecken Reaktionen teilnehmen zu lassen.
Entsprechend den gewünschten Reaktionen sind 1-5 Gewichtsprozente Magnesiumoxyd, bezogen auf das Gewicht der gesamten Mischung einschliesslich der grobkörnigen und schotterartigen Zuschläge, nötig.
Man kann z. B. auch so verfahren, dass man zunächst eine innige Mischung von Feinmehl mit Magnesit oder eine innige Mischung von Feinmehl mit körnigem Olivin und Magnesit herstellt und diese Mischung alsdann mit dem grobkörnigeren Material vermengt.
3. Olivingestein, welches etwa 8 Gewichtsprozent Eisenorthosilikat als isomorphe Beimengung zu Magnesiumorthosilikat enthält und ausserdem noch einen Gehalt von 8 Gewichtsprozent Serpentin aufweist, wird derart zerkleinert, dass 60% der Gewiehtsmenge eine Korngrösse von 30 bis 80 mm aufweisen, während 15% eine Korngrösse von 0'3 bis 4-0 mm und 25% eine Korngrösse von unter 0'3 mm aufweisen. Dem Gemenge wird kaustisch gebrannter Magnesit (93% MgO) in solchem Mengenverhältnis zugesetzt, dass auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge des Olivins 3'6 Gewichtsteile Magnesit kommen. Die Beimengung kann z.
B. derart vorgenommen werden, dass zunächst der Feinmehlanteil des Olivins
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Korngrösse 0'3-5 mm zugemischt werden und schliesslich dieses Gemenge in einer Betonmischmaschine mit der notwendigen Feuchtigkeit, gegebenenfalls unter Zugabe von Bindemitteln, wie Wasserglas oder Celluloseablauge, mit dem stückigen Material von 30 bis 80 mm Durchmesser vermischt werden. Hierauf kann das Gemenge durch übliche Massnahmen, wie Giessen, Streichen, Stampfen, Pressen od. dgl., in geeignete Form gebracht werden.
4. Olivingestein, welches als isomorphe Beimengung in Olivin 10 Gewichtsprozent Eisenorthosilikat enthält, wird auf folgende Korngrössen zerkleinert : 60% der Gewichtsmenge auf 5-10 mm, 20% auf 0'3-5'0 mm und 20 % auf Zementfeinheit. Auf 100 Gewichtsteile des Gesamtolivins werden drei Ge- wichtsteile Magnesiumoxyd angewendet. Diese werden mit den 20 % auf Zementfeinheit vermahlenen, Olivin in einer Kugelmühle vermahlen, worauf die andern Bestandteile beigemengt und das Gesamtgemisch nach üblichen Methoden, z. B. unter Zugabe von Wasser und geeigneten Bindemitteln, z. B. durch Verformungen und Erhitzen auf hohe Temperatur, weiterverarbeitet wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung hoehfeuerfester Produkte durch Erhitzen von Mischungen eisen-
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mit magnesiumreiehen Stoffen. wie Magnesiumoxyd, Magnesit u. dgl., nach dem Stammpatent Nr. 121249, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumsilikate zum Teil in körniger und (oder) stückiger, zum Teil in pulveriger und (oder) feinkörniger Form angewendet werden und die Menge von Magnesit u. dgl. der Menge des anwesenden Feinmehls angepasst wird, derart, dass sie ausreicht, um im Feinmehl vorhandene Schwermetallorthosilikate in Verbindungen nach Art des Magnesiumferrits überzuführen, im Feinmehl vorhandenes oder demselben zugeschlagenes Magnesiumhydrosilikat in Magnesiumorthosilikat