DE720142C - Hitzebestaendiger Baustoff - Google Patents

Hitzebestaendiger Baustoff

Info

Publication number
DE720142C
DE720142C DEG102683D DEG0102683D DE720142C DE 720142 C DE720142 C DE 720142C DE G102683 D DEG102683 D DE G102683D DE G0102683 D DEG0102683 D DE G0102683D DE 720142 C DE720142 C DE 720142C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
products
magnesium
cement
weight
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG102683D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Victor Moritz Goldschmidt
Johannes
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE720142C publication Critical patent/DE720142C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/01Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics
    • C04B35/16Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on oxide ceramics based on silicates other than clay

Description

  • Hitzebeständiger Baustoff Es sind bereits feuerfeste Baustoffe, insbesondere Mörtel, bekannt, welche im wesentlichen aus magnesium-orthosilicatreichen Stoffen, vorzugsweise Olivingestein, bestehen und welche als Bindemittel beträchtliche Mengen, z. B. etwa I5 bis 3o Gewichtsprozent, von Stoffen enthalten, welche, wie Bonate und Alkalisilicate, befähigt sind, beim Erhitzen der Mischungen auf höhere Temperaturen, z, B. 50ö bis Iqoo°, mit anderen in der Mischung vorhandenen Stoffen, wie z.B. Quarz, Oxyde des Calciums, Magnesiums, Aluminiums, Eisens u. dgl., zähe, glasige oder glasartige, das Magnesiumorthosilicatmaterial nicht wesentlich angreifende Schmelzen zu - bilden. Hierbei ist auch bereits vorgeschlagen worden, den Ansätzen noch- Kaltverfestigungsmittel, wie Natriumsilicat, Natriumaluminat, tonerdereicher Zement u. dgl., einzuverleiben. Es ist weiterhin bekannt, magnesiumorthosilicatreiches Material zunächst mit Flußmitteln, welche Kalk und Magnesia oder Chromit enthalten, zu versintern, das gesinterte Gut zu zerkleinern und das zerkleinerte Material unter Verwendung von tonerdereichem Zement als Bindemittel auf Förmkörper u. dgl. zu verarbeiten. Die Zufügung von zerkleinertem rohem Olivingestein wurde hierbei als schädlichangesehen. Die Verwendung vom Portlandzement als Binder wurde meit der Begründung ausgeschlossen, daß er bereits befm Erhitzen auf mittlere Temperatunen, z. B. 30o bis t3oo°, seine Bindefähigkeit durch Dehydratation verliere. Auch wurde der Standpunkt vertreten, daß Gemenge 'von Fortlandzearient und Olivin besonders leicht schmelzbar. und - daher nicht hitzebeständig seien: ' Ungebrannte, feuerfeste Erzeugnisse aus Magnesiumorthosilicatmaterial, welche mit Hilfe von Magnesiumoxychloridzement (Sorelzement j gebunden sind, besitzen den Nachteil, daß sie bei mittleren Temperaturen, z. B. bei etwa 80o°, nur eine verhältnismäßig geringe Festigkeit aufweisen.
  • Es sind auch bereits Versuche zur Herstellung wasserbeständiger, feuerfester Erzeugnisse aus Mischungen von Magnesiumhydrosilicaten, wie Talk, Serpentin und Hornblende, mit Zement bekanntgeworden. Diese Erzeugnisse verlieren aber viel von ihrer Stärke und Festigkeit, wenn sie auf Temperaturen e rhitzt werden, bei denen Dehydratation der Hydrosilicate stattfindet. Sie verlieren bereits bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen ihre Festigkeit, indem sie zum Teil oder zur Gänze schmelzen.
  • Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, Erzeugnisse, insbesondere alle Arten von Baustoffen, herzustellen, welche innerhalb eines weiten Bereichs widerstandsfähig sind gegen die Einwirktmng erhöhter Temperaturen, z. B. in dem Bereiche zwischen gewöhnlicher Temperatur bis zu I2oo bis I4oo° oder selbst bis zu t 5oo bis t 6oo°. Diese Aufgabe ist durch ein außerordentlich einfaches Verfahren unter Verwendung billigster Rohstoffe gelöst worden, und zwar derart, daß die Kosten so niedrig gehalten werden können, daß die Erzeugnisse für die verschiedensten Zwecke, insbesondere Bauzwecke, bei welchen es auf Hitzebeständigkeit, gegebenenfalls auch Feuerfestigkeit, ankommt. Verwendung finden können.
  • Eingehende Versuche haben zu dem überraschenden Ergebnis geführt, daß pulverige bzw. feinpulverige Gemische von magnesiumorthosilicatreichem Material, wie z. B. Olivingestein (Dunit), mit kalkreichem Zement, wie Portlandzement, durch eifaches Abbinden mit Wasser in Erzeugnisse übergeführt werden können, welche nicht nur genügende Festigkeit und Stärke bei gewöhnlichen Temperaturen aufweisen, sondern ihre Festigkeit und Beständigkeit auch beim Erhitzen auf beliebige Temperaturen zwischen Raumtemperatur und etwa I3oa° beibehalten und welche gegebenenfalls durch Erhitzen noch eine Erhöhung der Festigkeit erfahren und sogar einen beträchtlichen Grad von Feuerfestigkeit erlangen können.
  • Die Schmelztemperaturen von Erzeugnissen gemäß Erfindung sind überraschend hoch. Aus einer Mischung von 92 Gewichtsprozent Roholivin und 8 Gewichtsprozent Portlandzement kann man z. B. ein Baumaterial herstellen, welches selbst bei Temperaturen von etwa I58o° noch fest bleibt und bei I45o° eine Belastung von 2 kg/em2 zu tragen vermag. Erzeugnisse, welche aus einer Mischung Voll 92 %o des gleichen Olivin,gesteins mit 8 0%o tonerdereichem hydraulischem Zement r Calciumaluminatzement) hergestellt worden sind, fielen bereits bei etwa I43o° durch Schmelzen zusammen.
  • Die Erfindung eignet sich für die Herstellung verschiedener Arten von Baustoffen, z. B. Mörtel, Stampfmassen, Formkörpern, wie Steinen, Rohren, monolithischen Gegenständen usw. Die Erzeugnisse gemäß Erfindung sind u. a. geeignet für die Herstellung feuerbeständiger Gewölbe, Treppen und anderer Teile von Gebäuden, für die Herstellung von Schornsteinen, Öfen, Feuerungen, Flammrohren, für hitzebeständige bzw. feuerbeständige Auskleidungen u. dgl.
  • Das vorliegende Verfahren bietet den Vorteil, daß dem Magnesiumorthosilicatmaterial zur Glasbildung befähigte, verhältnismäßig teure Zusatzstaffe, wie z. B. Borate, nicht zugefügt zu werden brauchen und daß es auch nicht nötig ist, das magnesiumorthosilicatreiche Rohmaterial im voraus in Gegenwart von kalk- oder chromoxydbaltigen Flußmitteln zu calcinieren. Ein weiterer Vorzug vorliegender Erfindung liegt in der vorteilhaften Verwendbarkeit von kalkreichem Zement, z. B. Portlandzement, an Stelle von tonerdereichem hydraulischem Zement. Durch Verwendung von Portandzement wird vermieden, daß größere Mengen von den Schmelzpunkt herabsetzender Tonerde in die Erzeugnisse eingeführt werden. Hinzu kommt, daß bei Verwendung des sehr viel billigeren Portlandzements das Herstellungsverfahren z. B. mit Bezug auf Hydratation und Trocknung sich einfacher gestaltet als bei Verwendung von tonerdereichem Zement.
  • Als magnesiumorthosilicatreiches Material wird vorteilhaft Roholivingestein, insbesondere eisenarme Dunite, verwendet. Die Mengenverhältnisse zwischen Magnesiumorthosilicatmaterial und Zement sind so zu bemessen, daß das Magnesiumorthosilicatmaterial überwiegt. Im ;allgemeinen soll der Gehalt der Trockenlinischung an Zement etwa 25 Gewichtsprozent nicht übersteigen und vorzugsweise nicht mehr als etwa 2o Gewichtsprozent betragen. Durch Anwendung pulveriger Mischungen, welche eisenarmen Dunit und etwa 5 bis 15, vorzugsweise 7 bis 12 Gewichtsprozent kalkreichen Zement, z. B. Fortlandzem@ent, enthalten, kann man durch einfaches Abbinden mit Wasser und Trocknen Baustoffe erhalten, welche sich durch sehr gute Hitzebeständigkeit auszeichnen. In manchen Fällen kann man sogar mit Zementzusätzen von etwa 2 bis 5 0'o gute Produkte herstellen; insbesondere dann, wenn die Formgebung mittels hydraulischen Preßdruckes vorgenommen wird. Das Magnesiumorthosilicatmaterial kann je nach dem Verwendungszweck zur Gänze oder zum Teil in pulveriger bzw. feinpulveriger Form angewendet werden. Bei Verwendung des Baustoffes als Mörtel wird-das Gesamtmaterial in Pulverform zur Anwendung gebracht.
  • Bei Verwendung der Mischung als Stampfmasse oder zur Herstellung von Formkörpern kann man einen Teil des Magnesiumorthosilicatmateriäls in Pulverform und den Testliehen Teil in gröberer Form, z. B. in feinkörniger bis grobkörniger Form oder stückiger Form oder gegebenenfalls teils körnig, teils stückig, zur Anwendung bringen. In allen Fällen soll aber ein Teil des Magnesiumorthosilicatmaterlals in Pulverform z. B. mix Teilchengrößen, welche geringer sind als o, 5 mm und vorzugsweise geringer sind als o,2 bis o, I mm, vorbanden sein.
  • Zwecks Erhöhung der Feuerfestigkeit der Erzeugnisse kann man den Mischungen von Magnesiumorthosilicatmaterial und Zement noch feuerfeste Zusatzstoffe, wie z. B. Chromerz, Magnesiumoxyd u. dgl., gegebenenfalls mehrere derartiger Zusatzstoffe, einverleiben.
  • Bei der Herstellung von Formkörpern, z. B. Ziegeln, ist es vorteilhaft, den Wasserzusatz so zu bemessen, daß das Wasser gerade zu an Abbinden des vorhandenen hydraulischen Zements ausreicht. Hierdurch kann man Produkte von besonders geringer Porosität erhalten. Zwecks Herstellung niedrigporöser Erzeugnisse empfiehlt es sich weiterhin, die Ausgangsstoffe in solchen Korngrößen zur Anwendung zu bringen bzw. die Korngrößen so zu bemessen, daß die Zwischenräume zwischen den gröberen Körnern und Teilchen durch kleinere und kleinste Teilchen möglichst vollständig ausgefüllt werden und ein möglichst dichtes Gefüge entsteht und das dichte Einbringen der Mischung in die Form durch Maßnahmen, wie mechanisches Einrütteln (mechanische Vibration), zu begünstigen. Schließlich ist es noch vorteilhaft, zu diesem Zwecke die Formgebung unter höheren Drücken, z. B. hydraulischen Drücken, bis zu etwa I ooo kg /cm2, vorzunehmen.
  • In Fällen, bei welchen mörtelartige Mischungen in etwa halbflüssigem Zustande angewendet, z. B. in Formen gefüllt werden sollen, kann die Menge des zugesetzten Wassers höher, als oben gesagt, bemessen werden, z. B. derart, wie es beim üblichen Anmachen von Mörtelerfolgt.
  • Zwecks -Herstellung poröser Erzeugnisse z B. für Wärmeisolierung, für welche die Erzeugnisse sehr gut geeignet sind, werden mit Vorteil feinpulverige Mischungen verwendet und die Poren durch übliche Methoden, wie z. B. Schaumbildung, Entwicklung von Gasbläschen, Einverleibung fester, flüchtiger oder verbrennbarer Teilchen und Beseitigung derselben - durch Maßnahmen, wie Verdampfen oder Verbrennen, erzeugt.
  • Bei der Herstellung poröser Erzeugnisse hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, den Mischungen größere Mengen von Wasser einzuverleiben, als für die Hydratation des Zements erforderlich sind.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Formkörper werden einem Abbinde- und Trocknungsverfahren unterworfen, wie es für die Herstellung von Erzeugnissen aus Zement und Mörtel üblich ist. In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dem bei gewöhnlicher Temperatur, gegebenenfalls in Gegenwart von Feuchtigkeit, stattiandenden Abbinden ein besonderes Trocknungsverfahren bei erhöhten Temperaturen, z. B. bei etwa I4o bis 2oo°, folgen zu lassen.
  • Für manche Zwecke kann man die Erzeugnisse auch einem schwachen Brand z. B. bei Temperaturen zwischen etwa I ooo bis I2oo° unterwerfen, der in gewöhnlichen Ziegelöfen durchgeführt werden kann. Diese Arbeitsweise kommt z. B. in Betracht für die Herstellung poröser Produkte durch Einverleiben verbrennbager Teilchen in die Mischung und Ausbrennen derselben.
  • Zur Herstellung feuerbeständiger Erzeughisse gemäß Erfindung kann man, wie bereits erwähnt, mit Vorteil Dunne verwenden, welche reich sind an Magnesiumorthosilicat und ar m an Eisen. Man kann aber z. B. auch Olivingestein verwenden, welches außer Olivin noch andere Magnesiumsilicate enthält, wie z. B. Dunit-Enstatit-Gestein. Für die Herstellung von Erzeugnissen von besonders guter Hitzebeständigkeit empfiehlt es sich, besonders reine Rohstoffe auszuwählen, z. B. Dunite, welche etwa 46, bis 5I % MgO und etwa 6 bis I o % Fe O enthalten. Erzeugnisse von besonders hoher mechanischer Festigkeit und Stärke werden erhalten, wenn man den Mischungen wenigstens, Io Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa I5 bis 2o Gewichtsprozent, von Magnesiumorthosilicatfeinmaterial einverleibt, welches sauf Teilchengrößen von weniger als o, I nm gebracht worden ist.
  • Mit Vorteil wird Zement verwendet, welcher, wie Portlandzement, vorwiegend aus Calciumsilicaten besteht, z. B. mit Gehalten von etwa 67 % Ca 0 und etwa 22 0/a Si 02. Zwecks Herstellung vorn Erzeugnissen von großer Hitzebeständigke t kann man Zemente verwenden, die geringe Gehalte ;an Aluminiumoxyd, und zwar weniger ;als io %, vorzugsweise wen%er als 7% A12.03.; aufweisen. Es können aber ,auch Zemente verwendet werden, welche neben den Cälcium@silicaten des Portlandzementes noch etwas größere Mengen als die vorstehend genannten an Al2 O3. z. B. in Form von Calciumaluminatoder Calciumaluminatferrit, aufweisen, wenn es sich um die Herstellung solcher Erzeugnisse handelt, an welche strengere Anforderungen mit Bezug auf Hitzebeständigkeit nicht gestellt werden. Der Zement wird erfindungsgemäß immer in fein gemahlenem Zustande, d. h. in den für Zemente üblichen Feinheitsgladen, angewendet. Beispiele z. Olivingestein von der Zusammensetzung 42,o % Si o2, 48,4% Mg os o,5 % Al2O2, 6,2 % FeO, o,5 % Fe2O3, 0,3 % Cr2O3, o,2,% CaO, o,4% NiO, i,2 % H2O wird derart zerkleinert, daß das gesamte Gut durch ein Sieb mit Öffnungen vom o, I mm geht. 85 Gewichtsteile dieses Gutes werden mit I5 Gewichtsteilen Portlandzement von der Zusammensetzung 67 % CaO, 22% SiO2, 6 % Al2 O3, 3 % Fee 03, 2 %o Mg O innig vermischt und die Mischung mit 7 Gewichtsteilen Wasser, bezogen auf Ioo Gewichtsteile Trockensubstanz, gleichmäßig durchfeuchtet. Die feuchte Mischung wird alsdann mit Hilfe hydraulischer Preßdrücke von 27o kg/Cm2 zu Ziegeln gepreßt und diese bei etwa 2o'C etwa 7 Tage getrocknet. Die so behandelten Erzeugnisse zeigen eine Kaltdruckfestigkeit von 22o kg/em2, nach I 7stündigem Erhitzen auf 5oo° beträgt die Druckfestigkeit 5 I okg/cm2, nach weiterem 6stündigen Erhitzen auf 8oo° 26o kg/cm2 und nach weiterem g ständigen Erhitzen auf IIoo' 30o kg /cm2.
  • 2. Olivingestein von der Zusammensetzung gemäß Beispiel I wird derart zerkleinert, daß 6o Gewichtsteile Korngrößen zwischen o,5 und 4,o mm und 32 Gewichtsteile Korngrößen unter o, I mm aufweisen. Dem zerkleinerten Gut werden 8 Gewichtsteile Portlandzement (wie in Beispiel I) zugemischt und während der Durchmischung 5 Gewichtsteile Wasser zugefügt. Die Mischung wird mit Hilfe von hydraulischen Preßdrücken von 27o kg/cm2 in Formkörper übergeführt und diese zunächst 7 Tage bei etwa I5°C und anschließend 24 Stunden bei I4o°C getrocknet. Die Kaltdruckfestigkeit der Erzeugnisse betrüg dann etwa 2ookg/cm2. Die Produkte konnten auf I58o°C erhitzt werden, ohne ihre Konsistenz zu verlieren.
  • 3. Olivingestein (gemäß Beispiel I) wird wie folgt verarbeitet: 6o Gewichtsteile werden auf Korngrößen zwischen o,5 und 4,o mm gebracht. 22 Gewichtsteile werden m einer Kugelmühle -auf Maximalkorngrößen von o, I mm gebracht. I I Gewichtsteile des Olivingesteins werden in einer Kugelmühle mit 6 Gewichtsteilen Wasser auf Teilchengrößen von weniger als o,o8 mm gebracht. Das Gut mit Korngrößen von o,5 bis 4,omm wird mit I Gewichtsteil Wasser angefeuchtet, hierauf das trocken gemahlene und das naß gemahlene Feingut und 7 Gelvichtsteile vor Portlandzement zugemischt. Die Mischung wird in Formen gestampft und getrocknet 4. I oo Gewichtsteile von gepulvertem aschenarmem Koks mit Korngrößen von nicht mehr als i min werden einem Ansatz gemäß Beispiel I zugefügt, der aus 85 Gewichtsteilen fein gemahlenem Olivingestein und I5 Gewichtsteilen Portlandzement besteht, und mit einer zur Plastifizierung erforderlichen Wassermenge .angemacht. Die Masse wird alsdann geformt, getrocknet und die Formkörper in oxydierender Atmosphäre bei etwa Iooo° gebrannt und hierdurch durch Ausbrennen der Koksteilchen in poröse Gebilde übergeführt. Die Erzeugnisse sind ausgezeichnet verwendbar als hitzebeständiges Isolationsmaterial, z. B. für industrielle Feuerungen u. dgl.
  • 5. 6o Gewichtsteile Olivingesteim (gemäß Beispiel I) mit Korngrößen von o,3 bis 2 mm, 22 Gewichtsteile Olivin mit Kerngrößen von weniger als o, I mm, I o Gewichtsteile von gesintertem Magnesit mit 92% Mg O, 3% Fee O3, 3 N Si O2 und 2% Glühverlust mit Korngrößen von weniger als o,2 mm und 8 Gewichtsteile Portlandzement werden innig miteinander gemischt und 5 Gewichtsteile Wasser eingearbeitet. Das Gut wird mit Hilfe einer hydraulischen Presse bei Drücken von Iooo kg/cm2 geformt, die erhaltenen Formkörper 8 Tage getrocknet. Die Erzeugnisse sind gut geeignet zum Bau von Öfen, Feuerungen u. dgl., die Temperaturen bis zu etwa I 62o' C aushalten.
  • 6. 280 kg Olivingestein (gemäß Beispiel i ) mit Korngrößen von 15 bis 3o mm, i 8o kg von Korngrößen 7 bis 15 mm, Zoo kg- von Korngrößen o, i bis 2 mm, 20o kg mit Korngrößen von weniger als o, i mm werden mit 14o kg' Zement und 751 Wasser innig vermengt. Das Gemisch kann z. B. zur Herstellung von feuerfesten Böden, z. B. von Kühlöfen, verwendet werden. Die Einfüllung in Formen o. dgl. kann vorteilhaft mit Hilfe eines elektrisch betriebenen Vibrators erfolgen, um größtmögliche Dichtigkeit zu erzielen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung hitzebeständiger Erzeugnisse, insbesondere Baustoffe, dadurch gekennzeichnet, daß inagnesiumürthosilicatreiche. Stoffe, vorzugsweise Olivingestein, in Pulverform oder zum Teil pulveriger, zum Teil gröberer Form mit untergeordneten _ Mengen von kalkreichem Zement, vorzugsweise Portlandzement, z. B. etwa 2 bis I5 %, vorzugsweise 5 bis 2o %, innig gemischt und die Mischung, gegebenenfalls nach Überführung in Formkörper, durch Abbinden mit Wasser verfestigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß den Ausgangsmischungen mindestens Io Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa I5 bis 2o Gewichtsprozent, von Magnesiumorthosilicatmaterial einverleibt wird, welches auf Teilchengrößen von weniger als o, I mm gebracht worden ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgangsmischung neben Magnesiumorthosiliaatmateral noch andere feuerfeste Stoffe, wie z. B. Chromerz oder Magnesiumoxyd oder beide in gegenüber dem Magnesiumorthosilicatmaterial untergeordneten Mengen einverleibt werden. ` q
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei Herstellung von Formkörpern mit geringer Porosität der Zusatz von Wasser zu der Ausgangsmischung so bemessen wird, daß das Wasser gerade zum Abbinden des vorhandenen Zements ausreicht oder nur in ganz geringem Überschuß über die hierfürerforderliche Menge vorhanden ist.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Herstellung von Erzeugnissen mit geringer Porosität die Korngrößen der Ausgangsstoffe so gewählt werden, daß die Zwischenräume zwischen den gröberen Körnen und Teilchen durch kleinere und kleinste Teilchen möglichst vollständig ausgefüllt werden, das Gut in möglichst dichter Packung in die Form gebracht und die Formgebung unter höheren Drücken, z. B. hydraulischen Drücken bis zu etwa Ioookg/cm2, vorgenommen wird.
  6. 6. Verfahren mach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Herstellung von Erzeugnissen von größerer Porosität den Ausgangsmischungen größere Mengen von Wasser, als für das Abbinden des Erzeugnisses erforderlich ist, einverleibt werden und gegebenenfalls noch Übliche Maßnahmen zur künstlichen Erzeugung von Poren, wie Schaumbildung, Gastreiben, Ausbrennen verbrennlicher Teilchen usw., angewendet werden.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen i bis 6, dadurch ,gekennzeichnet, daß die Erzeugnisse nach Abbinden einem Trockenvorgang bei erhöhten Temperaturen, z. B. etwa 1q.0 bis 200°, unterworfen werden. B. Verfahren ,nach Ansprüchen i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugnisse deinem schwachen Brand, z. B. bei Temperaturen. zwischen etwa iooo bis 120o°, unterwarfen werden.
DEG102683D 1939-12-21 1940-12-11 Hitzebestaendiger Baustoff Expired DE720142C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NO720142X 1939-12-21

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE720142C true DE720142C (de) 1942-04-27

Family

ID=19906791

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG102683D Expired DE720142C (de) 1939-12-21 1940-12-11 Hitzebestaendiger Baustoff

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE720142C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE914477C (de) * 1949-06-14 1954-07-01 Dynamidon Werk Engelhorn & Co Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten poroesen Steinen und Massen
DE933977C (de) * 1944-02-13 1955-10-06 Robert Clemens Dipl-Ch Kanters Hochfeuerfeste Steine und Massen aus Quarzgut

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE933977C (de) * 1944-02-13 1955-10-06 Robert Clemens Dipl-Ch Kanters Hochfeuerfeste Steine und Massen aus Quarzgut
DE914477C (de) * 1949-06-14 1954-07-01 Dynamidon Werk Engelhorn & Co Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten poroesen Steinen und Massen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE202013011896U1 (de) Feuerbetonversatz enthaltend ein Geopolymer-Bindemittelsystem sowie die Verwendung des Versatzes
US3719512A (en) Brick composition
DE2842673A1 (de) Leichter, poroeser zuschlagstoff und verfahren zu seiner herstellung
DE4304765A1 (de) Feuerbeständiger oder feuerfester Stein als Zinnbad-Bodenstein
US2043249A (en) Plastic refractory insulating material
DE1471301A1 (de) Feuerfeste Stoffmischungen und daraus hergestellte feuerfeste Formstuecke
DE2837990A1 (de) Feuerfestmaterialien mit geringer masse und hohem tonerde-kieselerde-gehalt
DE2200002A1 (de) Hochschmelzende heterogene Mischungen
DE720142C (de) Hitzebestaendiger Baustoff
DE3105534A1 (de) "formteile mit hoher mechanischer stabilitaet bei hohen temperaturen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung"
DE3715178A1 (de) Verfahren zur herstellung eines feuerfesten oxid-kohlenstoff-steins
DE2533774C2 (de) Keramische Masse, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie Verwendung der Masse zur Herstellung von Steinguterzeugnissen
DE2339139C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten keramischen Isoliersteins
DE2235199B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines basischen, feuerfesten Formkörpers
US2315198A (en) Heat resistive material, especially building material, and method of making same
DE2133469C3 (de) Halbstarres feuerfestes Isoliermaterial und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2424167A1 (de) Massen fuer hydraulisch bindenden, feuerfesten beton, verfahren zur anwendung dieser massen sowie daraus erhaltener beton
DE3105579A1 (de) Verfahren zur herstellung von keramische fasern enthaltenden, koernigen, feuerbestaendigen oder feuerfesten materialien, nach dem verfahren hergestellte materialien und ihre verwendung
DE897068C (de) Basische feuerfeste Steine oder Massen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE937878C (de) Feuerfeste Stampfmasse
DE746717C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Baustoffe aus Serpentin und magnesiumreichen Stoffen
DE591747C (de) Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten
DE1275936B (de) Gegen Wasserstoff bei hohen Temperaturen bestaendiges keramisches Isoliermaterial
DE420552C (de) Verfahren zur Herstellung bildsamer Massen
DE682062C (de) Feuerfeste Baukoerper mit metallischer Ummantelung