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Verfahren zur Verbesserung der Festigkeitseigensehaften von Magnesiumlegierungen.
Es ist beobachtet worden, dass eine und dieselbe Magnesiumlegierung, beispielsweise mit einem bestimmten Prozentgehalt an Aluminium, nach dem Umschmelzen mit verdickten Salzschmelzen (vgl. z. B. D. R. P. Nr. 403802) und nach dem Vergiessen auf Masseln oder Form-
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nach den Ursachen hiefür hat zu der Erkenntnis geführt, dass diejenigen Erzeugnisse die wertvollere Festigkeitseigenschaften bezüglich Zugfestigkeit, Dehnung, Elastizitätsgrenze aufweisen, bei denen man das geschmolzene Metall während einiger Zeit einer Überhitzung auf wenigstens etwa 8000 C, d. h. etwa 200 C oder mehr über den Schmelzpunkt hinaus, unterworfen hat, wobei die Überhitzungstemperatur um so höher gewählt werden muss, je niedriger der Gehalt der Legierung an fremden Legierungsbildnern ist.
Dagegen kann bei einer und derselben Legierung die Überhitzungsdauer umso kürzer gewählt werden, je erheblicher die Überhitzungshöhe bemessen wird. Die günstige Wirkung auf die Festigkeitseigenschaften tritt schon bei einmaliger Überhitzung ein ; aber eine Wiederholung der Erhitzung bewirkt eine weitere Ver-
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vor dem Giessen erst auf die übliche Giesstemperatur der Schmelze abgekühlt wird oder ob unmittelbar die überhitzte Metallschmelze vergossen wird.
Die vorteilhafte Änderung in den Festigkeitseigensehaften dürfte ihre Erklärung finden in der bei diesen Vorgängen auftretenden erheblichen Kornverfeinerung des erstarrten Metalls.
Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, die Temperatur eines aus Spänen und Abfällen einer Legierung mit rund 950/0 Magnesium, 3% Aluminium und 20/o Zink erschmolzenen Metallbades auf über 800 C zu steigern und bei dieser Temperatur etwa 1/2 Stunde lang zu halten.
Über die Bedeutung dieser Massnahme ist jedoch aus diesem Vorschlag nichts zu entnehmen, und die besondere der Behandlung unterworfene Legierung ist verhältnismässig arm an fremden Legierungsbildnern, so dass die vorgeschlagene Behandlungsweise noch nicht genügt, um die gemäss vorliegender Erfindung angestrebte Kornverfeinerung bzw. Erhöhung der Festigkeitseigenschaften herbeizuführen.
Folgende Beispiele zeigen die Wirkung des Verfahrens, beurteilt an Hand der auftretenden Gefügestruktur und Festigkeitswerte.
1. Legierung von Magnesium mit 3"/o Aluminium (Schmelzpunkt etwa 630 ). a) Überhitzung auf 770 (1400 Über rlen Schmelzpunkt), nach Erreichung dieser Temperatur sofort Entfernung des Giesstiegels von der Beheizung und giessen mit 7500 ; Bruch- gefüge grobstrahlig.
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Streckgrenze................ 5'0 Qiietse, hgrenze........... ...
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b) Überhitzung auf 900 (270 über den Schmelzpunkt) und bei dieser Temperatur 13 Minuten gehalten, dann Abkühlung zur Giesstemperatur von 750 ; Bruchgefüge feinkörnig.
Kz .......................18#9 kg/mm2 Dehnung................... 10-2 o/o
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b) Überhitzung auf 800 (190 über den Schmelzpunkt), 30 Minuten hiebei gehalten.
Giesstemperatur 7800 ; Bruchgefüge feinkörnig.
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3. Legierung von Magnesium mit 10 /o Aluminium (Schmelzpunkt etwa 580 ). a) Überhitzung auf 760 (180 über den Schmelzpunkt) sofort vergossen ; Bruchgefüge grobstrahlig. b) Überhitzung auf 800 (220 über den Schmelzpunkt), abkühlen lassen auf 740 ; Bruchgefüge feinkörnig.
4. Ternäre Magnesium-Aluminium-Zink-Legierung mit 4% Aluminium und 3% Zink. a) Überhitzung auf 790 , Giesstemperatur 740 , Bruchgefüge grobstrahlig.
Kz .......................18#7 kg/mm2 Dehnung................... 6 % b) Überhitzung auf 850 , Giesstemperatur 740 , Bruchgefüge ziemlich feinkornig.
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gehalten, um die verbesserten Eigenschaften der Legierung zu erzielen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften von Magnesiumlegierlngen durch Überhitzen derselben während einiger Zeit auf eine Temperatur von mindestens 800 C, dadurch gekennzeichnet, dass die Überhitzungstemperatur um so höher gewählt wird, je niedriger der Gehalt der Legierung an fremden Legierungsbildnern ist, wobei gegebenenfalls mehrmalige Überhitzung vorgenommen wird.