<Desc/Clms Page number 1>
Geschichtetes Produkt, insbesondere für elektrische Isolationen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein geschichtetes Produkt, besonders für elektrische Isolation, das aus einem Grundkörper, aus zellulosehaltigen Materialien und gehärtetem Phenolharz als Bindemittel und einer nichtleitenden organischen Oberflächenschicht besteht. Geschichtete Platten sind in der amerikanischen Patentschrift Nr. 1019406 von L. H. Baekeland beschrieben. Sie werden in der Weise hergestellt, dass man die Faserstoffbahnen, z. B. Papier oder Gewebe, mit einem härtbaren Phenolharz überzieht, die mit den Überzügen versehenen Bahnen in der gewünschten Anzahl aufeinanderlegt und in einer mit Dampf geheizten Presse vereinigt, wobei das Harz in den unschmelzbaren, resinoiden Zustand übergeht.
Die erhaltenen Platten oder Pappen sind hart und fest, sie sind widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Änderungen der Temperatur und zeigen hochwertige elektrische Eigenschaften, z. B. hinsichtlich der Isolierfähigkeit und des dielektrischen Verhaltens. Neben diesen erwünschten Eigenschaften besitzen sie jedoch den Nachteil, dass ihre Oberfläche bei hohen Temperaturen, wie sie z. B. bei der Einwirkung des elektrischen Lichtbogens oder elektrischer Funken auftreten, der Verkohlung ausgesetzt ist, wodurch ihre Benutzung auf gewisse elektrische Verwendungszwecke, wie z. B. Kästen für Anlassapparate u. dgl. beschränkt wurde, für die sie hervorragend geeignet sind.
Das Verkohlen ist eine Folge der Ausscheidung von Kohlenstoff aus der zellulosehaltigen Platte und dem Phenolharzbindemittel. Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Schwierigkeiten dadurch vermieden, dass eine geschichtete Platte hergestellt wird, deren nichtleitende, anorganische Aussenschicht mit dem aus zellulosehaltigen Materialien und gehärtetem Phenolharzbindemittel bestehenden Grundkörper oder inneren Teil durch eine nur teilweise Durchdringung mit dem harzartigen Bindemittel vereinigt ist, wobei die Aussenfläche der Oberflächenschicht mit einem Überzug aus einem anorganischen Stoff, wie Natriumsilikat, versehen wird. Da die Aussenschicht frei ist von kohlenstoffhaltigen Stoffen (Zellulose und Harz), so bildet sie bei der Einwirkung von Funken oder Lichtbogen keine leitenden Wege oder Flächen.
Der vorhandene Überzug, z. B. von Natriumsilikat, verbessert die Flächenbeschaffenheit des geschichteten Produkts und verhindert überdies das Eindringen des harzartigen Bindemittels in die Aussenschicht. Zur Erreichung dieser Wirkung wird die Erfindung zweckmässig derart ausgeführt, dass die mit einem Überzug versehenen Bahnen, wie in der genannten Patentschrift 1019406 beschrieben, aufeinandergelegt werden, wobei jedoch an der Oberfläche eine Schicht aus nicht zellulosehaltigem Material, vorteilhaft Asbest, aufgetragen wird. Diese die Oberfläche bildende Bahn wird auf der nach aussen liegenden Seite mit einem kohlenstofffreien Füllstoff oder Bindemittel, wie z. B. Natriumsilikat, überzogen werden, während ihre innere Fläche mit dem Phenolharz überzogen werden kann.
Dann wird das Ganze so lange der Heisspressung unterworfen, bis die Umwandlung des Harzes stattgefunden hat und bis das ganze Gebilde einschliesslich der Oberflächenbahn zu einer einheitlichen Platte, Pappe od. dgl. vereinigt ist.
Sind die zellulosehaltigen Bahnen mit dem härtbaren Harz ausreichend imprägniert oder überzogen, dann ist es nicht notwendig, auf die Asbestbahn Harz aufzubringen, da diese aus der darunterliegenden Bahn oder den Bahnen genügend Harz aufnehmen kann, um sich mit ihnen fest zu verankern. Es muss
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
der Dicke der an der Oberfläche angeordneten Bahn, ferner durch das Überziehen oder die Imprägnierung der Asbestbahn mit einem nicht kohlenstoffhaltigen Füllstoff oder Bindemittel.
Der Asbest kann zur Herstellung der Oberflächenschicht in jeder geeigneten Form verwendet werden. Man kann z. B. Asbestpapier verwenden, das sich infolge seiner Eignung für d : e Übliche Fabrikation von geschichteten Platten verwenden lässt. Man'kann aber den Asbest auch in Form von Geweben oder losen Fasern verwenden.
An Stelle von Asbest kann man zur Herstellung der von kohlenstoffhaltigen Materialien freien Oberflächenschicht auch andere Stoffe, wie z. B. Glimmer oder dünne Platten aus Schiefer verwenden. Zum Überziehen der Aussenseite kann man ferner'ausser Natriumsilikat auch andere Alkalisilikate oder Gemische von Alkalisilikaten mit andern anorganischen Stoffen, z. B. Gips, Zinkoxyd, Magnesiumoxyd oder alkalisilikatfreie Massen, z. B. Ton oder Magnesiumoxychlorid verwenden.
:. PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Geschichtetes Produkt, insbesondere für elektrische Isolationen, das aus einem Grundkörper aus zellulosehaltigen Materialien und gehärteten Phenolharzbindemitteln und einer nicht leitenden anorga-
EMI2.1
Teil durch eine nur teilweise Durchdringung mit dem harzartigen Bindemittel vereinigt ist und dass die nach aussen liegende Fläche der Oberflächenschicht einen Überzug aus einem anorganischen Stoff, wie z. B. Natriumsilikat, trägt.