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Rohrverbindung.
Die meisten der verschiedenen bekannten Rohrverbindungen zum flüssigkeitsdichten Aneinanderschluss zweier in einer Geraden liegenden Rohrstücke enthalten drei Bestandteile, nämlich zwei mit Gewinden versehene und an den Enden der zu vereinigenden Rohrteile anzuschliessende Rohrstutzen, von welchen der eine aussen mit einer Flansche oder Schulter und der andere mit einem Aussengewinde versehen ist, und eine Überwurf (Kupplung) mutter, die um den geflanschten Stutzen drehbar und auf den Gewinden des andern Stutzens aufsehraubbar ist. Häufig wird zwischen den aneinanderstossenden Enden der Rohrstutzen zur Sicherung eines dichten Anschlusses ein Dichtungsring od. dgl. eingelegt. Das Aneinanderschliessen der beiden Stutzen erfolgt durch Drehen der Kupplungsmutter.
Je nach der Verwendung der Rohrverbindung und der Art der durch die Rohre strömenden Flüssigkeit hat man die verschiedensten Dichtungen zur Anwendung gebracht ; dort, wo die Drücke nicht allzu hoch sind und die Flüssigkeit nicht angreift, eignen sich als Dichtung Kautschuk, Leder u. dgl. Wo jedoch eine ausserordentlich haltbare Verbindung geschaffen werden soll oder wo die Flüssigkeit heiss ist oder korrodierend wirkt, ist die Anwendung derartiger Dichtungen nicht angängig, und man begnügt sich sehr häufig mit dem blossen Anliegen, Metall an Metall, wobei man die Stirnseite des einen Rohrstutzens konvex und die zugehörige Stirnseite des andern Stutzens konkav ausbildet.
Bei einer solchen Rohrverbindung ist es jedoch ziemlich schwierig, einen flüssigkeitsdichten Abschluss zu erzielen und man hat zu letzterem Zwecke bereits vorgeschlagen, eine Weiehmetalldichtung zu verwenden. Dabei wird einer der Stutzen an seiner Stossfläche mit einem Ringkanal ausgestattet, welcher das Dichtungsmetall, Blei,
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erhält, welche in den Kanal passt und gegen das Weichmetall der Dichtung gepresst wird.
Ein Lecken tritt aber bei Weichmetalldichtungen dann leicht auf, wenn der von der Verbindungsmutter ausgeübte Druck nicht ausserordentlich gross ist. Um dieses Lecken hintanzuhalten und einen dichten Anschluss bei geringerem Pressdruck zu erzielen, hat man vorgeschlagen, den männlichen Teil der Verbindung, d. i. die ringförmige Rippe, mit einer Anzahl von Graten zu versehen, welche bei der Herstellung der Verbindung in das Weichmetall der Dichtung eindringen und so die Berührungsfläche vergrössern und den Abschluss verbessern.
Für die meisten Zwecke ist eine solche Verbindung praktisch genügend dicht. Unter ausserordentlich hohen Drücken, welchen solche Rohrverbindungen manchmal widerstehen müssen, ergab sieh jedoch, dass eine Flüssigkeit, beispielsweise heisses Öl, hinter und rund um die Dichtung durchtritt und so ein Lecken entsteht, obgleich zwischen der Aussenfläche der Dichtung und der in sie eingepressten genuteten Rippe Flüssigkeit nicht durehdringt. Erfindungsgemäss wird daher der Ringkanal oder der weibliche Teil der Verbindung mit einer Anzahl von verhältnismässig feinen Nuten und Graten versehen, welche in ihrer allgemeinen Form jenen am männlichen Teil gleichen können.
Bei erstmaliger Herstellung der Verbindung wird das Weichmetall der Dichtung in diese Nuten, sowie auch in jene der ringförmigen Rippe eingepresst und dadurch die Möglichkeit eines Durchleekens hinter der Dichtung praktisch ausgeschaltet.
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführung der Erfindung dargestellt, u. zw. ist Fig. 1 ein Längsschnitt durch die geschlossene Verbindung, Fig. 2 eine Ansieht des mit dem Kanal ausgestatteten Stutzens bei entfernter Dichtung, Fig. 3 eine gleiche Ansicht des die Rippe tragenden Stutzens und Fig. 4 ein Schnitt durch eine Einzelheit, aus welcher im vergrösserten Masse die Gestalt der Weiehmetalldiehtung nach Verwendung ersichtlich ist.
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'Die Rohrverbindung nach Fig. l besteht aus zwei mit Innengewinden 3 versehenen Rohrstutzen 1 und 2, die mit den Enden der zu verbindenden Rohrstücke zu vereinigen sind. Die Mutter 4 sitzt drehbar am Rohrstutzen 2 und besitzt Innengewinde 5, mit welchem sie auf Aussengewinde des Stutzens 1 aufgeschraubt werden kann. Der Stutzen 2 besitzt eine Ringflansch oder Schulter 6, gegen welche sieh die Mutter 4 anlegt, wenn mit ihrer Hilfe die Rohrstutzen zusammengezogen werden.
Die äussere Stirnfläche des Stutzens 2 ist mit einem Ringkanal 7 ausgestattet, der zum Teil mit einer Weichmetalldichtung 8 ausgefüllt ist, die vorzugsweise aus Blei oder Babbittmetall besteht, wiewohl auch ähnliche weiche und duktile Metalle verwendet werden können. Als Dichtungsmetall soll ein solches verwendet werden, das wesentlich weicher ist, als das Metall, aus welchem die Rohrstutzen bestehen. Die Stirnfläche des Stutzens 1 ist mit einer Ringrippe 9 von annähernd gleichem Durchmesser und gleicher Breite wie der Kanal 7 versehen, die in letzteren eintritt, wenn die Stutzen stirnseitig aneinanderstossen.
Die Aussenfläche dieser Rippe 9 ist mit einer Anzahl seichter, konzentrischer Nuten-M ausgestattet, die durch Ringgrate 11 voneinander getrennt sind. Die Sohle des Kanals 7 ist gleichfalls mit Nuten 12 versehen, die durch Grate 13 begrenzt sind.
-Bei Verwendung dieser Verbindung zur Vereinigung von zwei Rohrstücken werden die Teile in eine Linie gebracht und wird die Mutter 4 auf den Stutzen 1 aufgeschraubt, wodurch die beiden Stutzen zusammengezogen werden. Dabei wird die genutete Rippe 9 in den Kanal 7 und gegen die Dichtung 8 gepresst. Da die Rippe 9 den Kanal 7 annähernd vollständig ausfüllt, so wird das Weichmetall sicher an Ort und Stelle gehalten und kann nicht entlang der Rippe zwischen den Stutzen herausgedrückt werden.
Die Grate 11, welche die seichten Nuten 10 in der Stirnseite der Rippe 9 begrenzen, werden in das Weichmetall eingepresst, welches dabei in die Nuten 10 eindringt. Die Oberfläche der Dichtung zeigt dann den Abdruck der Oberfläche der Rippe 9 und gleichzeitig wird das Weichmetall auch in die Nuten 12 eingepresst, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist. Durch das Eindringen des Weichmetalles in die Nuten 10 und 12 wird die Berührungsfläche vergrössert und ein fast vollkommener Anschluss erzielt. Sollte irgendwo in einer der. Nuten die Berührung keine vollkommene sein, so ist dies belanglos, weil die andern ausgefüllten Nuten immer den Austritt von Flüssigkeit verhindern.
Infolge der Grate und Nuten im Kanal des einen Stutzens wird ein Austreten von Flüssigkeit hinter und rund um die Dichtung ebenso schwierig als ein solches Austreten quer über deren Vorderfläche hinweg.
PATENT-ANSPRÜCHE : 1. Rohrverbindung mittels aneinander pressbarer Stutzen und zwischen diesen befindlicher Weichmetalldichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die einander gegenüberliegenden Stirnflächen der Stutzen mit Nuten versehen sind, in welche das Weichmetall beim Zusammenziehen der Stutzen eindringt und den flüssigkeitsdichten Abschluss herstellt.