<Desc/Clms Page number 1>
Elektrischer Glib-, Härte-und Schmelzofen.
Die bis jetzt bekannten Kohlengriesöfen (siehe u. a. ,,Der elektrische Ofen im Dienste der keramischen Gewerbe und der Glas-und Quarzglaserzeugung"von J. Bronn, Halle a. S. 1910, Monographien über angewandte Elektrochemie, Bd. 34) haben folgende Nachteile :
Ihr Strombedarf ist ein verhältnismässig sehr hoher, weil die ziemlich dicke Widerstandsmasse, die in ihrem ganzen Querschnitt dieselbe Temperatur aufweist" einen grossen Umfang erreicht im Verhältnis zum Heizraum, wodurch die Wärmeabgabe nach aussen anderthalb bis zweimal so gross ist wie im Heizraum ; ferner wird bei stehenden Ofen, wenn die.
Widerstandsmasse eine gewisse Höhe erreicht, deren Widerstand ein verschiedener,'bedingt durch das Gewicht der oberen Massen, so dass die unteren Partien des Ofens immer heisser werden und eine gleichmässige Temperatur auf einem grösseren Ofenraum nicht zu erreichen ist. 0 ;
EMI1.1
Brennen z. B. von Porzellan, Keramik unbrauchbar macht.
Eine. durchaus gleichmässige Temperatur wird jedoch erreicht mit Öfen gemäss vorlegender Erfinlung, wobei zur Erzielung einer gleichmässigen Temperatur in der ganzen zu beheizenden Kammer die Querschnittsumfänge oder Stromweglängen derselben bzw. der Muffel entsprechend den auftretenden verschiedenen Widerständen der Widerstandsmasse, welche um die Kammer herumliegt, verschieden sind,-
Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel in vertikalem Längsschnitt nach Linie
EMI1.2
Stromzuführung dienende Elektroden 5 und 6, die voneinander durch feuerfestes Material 4 getrennt und isoliert sind.
Diese Elektroden erstrecken sich über die ganze Höhe der Widerstandsmasse und über die ganze Querschnittsbreite, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, also von der Muffelwandung 2 bis zur Seitenwandung des Ofens. Der Ofen ist mittels einer Ringplatte 8 aus feuerfestem Material abgedeckt, welche eine Öffnung, entsprechend dem. Querschnitt der Muffel 2, freilässt. Diese Öffnung ist durch eine Platte aus feuerfestem Material 9 abgedeckt Die'Elektroden'5 und'6 können aus Eisen bestehen, für hohe Temperaturen bestehen sie aber zweckmässig aus Kohle.'Nach Einschalten des Stromes wird die Widerstandsmasse sich erhitzen uni ihre Hitze auf die Muffelwandung übertragen, von wo aus die Wärme sich dem Inneren der Muffel mitteilt.
Da der elektrische Strom bekanntermassen das Bestreben hat, den kürzesten Weg zu nehmen, so werden diejenigen Kohlenteile, die an der Muffel anliegen und den kürzesten Weg bilden, am heissesten werden. Die Hitze der Widerstandsmasse 7 nimmt nach aussen hin, entsprechend dem grösseren Stromweg, ab, so dass diejenigen Kohlenteile, die an der inneren Ofenwandung 3 anliegen, bedeutend kälter bleiben, als die an der Muffel 2 anliegenden.
Dadurch ist der Wärmeverlust durch
<Desc/Clms Page number 2>
Strahlung nach aussen dementsprechend bedeutend kleiner und kann dabei die Hitze bis zur äussersten Grenze für das Material der Muffe ! 2 gesteigert werden, ohne dass dabei die äussere Ofenwandung. 3 und die beiden Platten 1 und 8 denselben Hitzegraden ausgesetzt sind, wie bei den bekannten Öfen, was, neben der bedeutenden Energieersparnis, eine bedeutend längere Lebensdauer des Ofens gewährleistet.
Bei dem dargestellten Ofen kann durch die Form der Muffel 2 eine möglichst gleichmässige Tem- peratur innerhalb der Muffel erzielt werden. Die Muffel 2 hat an ihrem unteren Ende einen grösseren
Umfang, als an ihrem oberen Ende. Wenn nun diese Umfangszunahme mit der Widerstandsabnahme in jeder Höhe übereinstimmt, so wird dadurch die Muffel auf ihrer ganzen Höhe gleich warm, was für
Glüh-, Einsatz-und Härteofen unbedingt erforderlich ist. Bei solchen Öfen braucht man unbedingt eine gleichmässige Temperatur in der zu beheizenden Kammer, also innerhalb der Muffel 2, was bei Schmelz- prozessen gewöhnlich nicht notwendig ist, wo die Temperaturunterschiede zwischen den oberen und unteren Teilen der Widerstandsmasse vernachlässigt werden können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrischer Glüh-, Härte-und Schmelzofen mit lose eingeschütteter Widerstandsmasse, wie
Kohlengries, bei dem der Stromweg parallel zum Horizontal- oder Querschnittsumfang der zu beheizenden
Kammer verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung einer an allen Stellen der Heizkammer gleichmässigen Temperatur der Querschnitt und die Weglänge für die Stromleitung von Horizontal- schicht zu Horizontalschicht der Heizmasse derart bemessen sind, dass alle Horizontalschichten annähernd den gleichen Widerstand besitzen.