WO2020001791A1 - Trockenmörtelzusammensetzungen für wärmedämmverbundsysteme - Google Patents

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Definitions

  • the invention relates to the use of dry mortar compositions for the production of thermal insulation composite systems.
  • the polyvinyl esters in the form of powders redispersible in water preferably contain 3 to 30% by weight, particularly preferably 5 to 20% by weight of protective colloids, based on the total weight of the polyvinyl esters.

Abstract

Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen enthaltend ein erhärtungsbeschleunigtes Bindemittelsystem, ein oder mehrere Füllstoffe und gegebenenfalls ein oder mehrere Additive als Klebemörtel und/oder Armierungsmörtel zur Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen, dadurch gekennzeichnet, dass das erhärtungsbeschleunigte Bindemittelsystem ein oder mehrere Polyvinylester in Form von Schutzkolloid stabilisierten, in Wasser redispergierbaren Pulvern, ein oder mehrere zementäre Bindemittel und ein oder mehrere Erhärtungsbeschleuniger umfasst, wobei die Polyvinylester zu ≥ 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyvinylester, auf einem oder mehreren Vinylestern basieren und die zementären Bindemittel Portland-Zement oder Portland-Zement-Klinker enthalten und die Erhärtungsbeschleuniger ausgewählt werden aus der Gruppe umfassend i) Aluminatzement, Calcium-Sulfo-Aluminatzement, Calcium- Aluminate, Tonerdezement, Kalkhydrat, Anhydrit, Gips, (Erd) Alkali-Oxide und (Erd) Alkali-Hydroxide, und ii) (Erd) Alkalisalze von Carbonsäuren mit 1 bis 5 C-Atomen und (Erd) Alkalisalze von anorganischen Säuren, wobei der Anteil von Portland-Zement und Portland-Zement-Klinker an den Trockenmörtelzusammensetzungen 7 bis 17 Gew.-% und die Gesamtmenge aus Portland-Zement, Portland-Zement-Klinker und den Erhärtungsbeschleunigern ≤ 20 Gew.-% beträgt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzungen.

Description

Trockenmörtelzusammensetzungen für Wärmedämmverbundsysteme
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Trockenmörtelzusam mensetzungen zur Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen.
Zum Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) werden übli cherweise Dämmplatten (wie Hartschaumplatten oder Steinwoll- platten) mit Klebemörtel am Bauwerk (beispielsweise Mauerwerk oder Beton) befestigt, anschließend wird auf die Dämmplatten Armierungsmörtel aufgetragen, in welchen gegebenenfalls Faser gewebe (meist Glasfasergewebe) eingelegt wird, und schließlich wird das Verbundsystem zumeist mit einem Oberputz abgedeckt und gegebenenfalls mit einem Farbanstrich versehen.
Zur Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen sind bereits ver schiedene Ansätze beschrieben, beispielsweise in der DE
3429251, DE 102004048584 und DE 4032769. Die DE 2516916 be schreibt gedämmte Putzfassaden mit kunststoffmodifiziertem Hartmörtel und thematisiert Materialermüdung und mangelnde Dauerhaftigkeit der gedämmten Fassaden in Folge des Polymer einsatzes, insbesondere bei Einsatz dickerer Dämmplatten.
Hierfür lehrt die DE 2516916 Klebe- und Beschichtungsmassen mit starren, nicht-elastischen und somit unflexiblen Eigen schaften, ohne Augenmerk auf die Art der zementären Bindemit tel. Die DE 2703342 nennt für die Beschichtung von Wärmedämm platten Mörtel mit erheblichen Mengen an hydraulischen Binde mitteln und Kalkhydrat. Die DE 19839295 betrifft WDVS mit mi neralischen Leichtdämmplatten, welche mit Leichtputz beschich tet und verklebt sind. Der Leichtputz enthält Leichtfüllstoffe und generisch Polymerdispersionen. Konkret sind Proteine ange führt. EP 0873978 beschreibt für Wärmedämmverbundsysteme Mör tel mit Acrylatpolymeren und im Fokus erheblichen Zementmen gen. Die EP1238958 befasst sich mit der Verzögerung der Abbin dung von zementären Mörteln und setzt den Mörteln zu diesem Zweck bestimmte, als Verzögerer wirkende Additive zu, wie bei spielsweise Zinkoxide/-hydroxide . Die DE 102008043988 lehrt faserhaltige Trockenmörtel zur Herstellung von armierungsgewe befreien WDVS. Die DE 102009003196 empfiehlt für solche Zwecke faserhaltige pastöse Baustoffmassen, die möglichst frei von hydraulisch abbindenden Bindemitteln sind. Die EP 1262465 of fenbart zementäre Baukleberrezepturen, die Schutzkolloid-sta- bilisierte Zweistufen-Mischpolymerisate enthalten. Der DE 3040077, DE 4216204 und DE 10248098 sind verschiedene Verputz trockenmörtel für Dämmschichten und Dämmplatten entnehmbar.
Auch vor dem Hintergrund all dieser Entwicklungen besteht wei terhin Bedarf, die anwendungstechnischen Eigenschaften von Wärmedämmverbundsystemen zu verbessern, um den Anforderungen der Endkunden gerecht zu werden, wie beispielsweise Bewitte rungsbeständigkeit der Wärmedämmverbundsysteme. Mangelnde Be ständigkeit kann zur Abnahme der Flexibilität des Verbundsys tems führen, was sich beispielsweise in einer Rissbildung äu ßern kann oder allgemein ein Verspröden des Wärmedämmverbund systems bewirken kann oder insgesamt die Dauerhaftigkeit des Wärmedämmverbundsystems reduzieren kann. Zudem sollten Wärme dämmverbundsysteme dauerhaft vorteilhafte mechanische Eigen schaften, wie Schlag- oder Stoßfestigkeit, aufweisen. Darüber hinaus ist von Bauleuten bei der Errichtung von Wärmedämmver bundsystemen aus arbeitszeitökonomischen Gründen gewünscht, dass die einzelnen Arbeitsschritte mit möglichst geringen War tezeiten zügig nacheinander ausgeführt werden können.
Vor diesem Hintergrund bestand die Aufgabe, Maßnahmen für die Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen bereitzustellen, mit denen einem oder mehreren der vorgenannten Problemstellungen begegnet werden kann.
Die Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst mit Trockenmör telzusammensetzungen, die ein austariertes Bindemittelsystem enthalten .
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Trockenmörtel zusammensetzungen enthaltend ein erhärtungsbeschleunigtes Bin demittelsystem, ein oder mehrere Füllstoffe und gegebenenfalls ein oder mehrere Additive als Klebemörtel und/oder Armierungs mörtel zur Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen, dadurch gekennzeichnet, dass das erhärtungsbeschleunigte Bindemittel system
ein oder mehrere Polyvinylester in Form von Schutzkolloid sta bilisierten, in Wasser redispergierbaren Pulvern,
ein oder mehrere zementäre Bindemittel und
ein oder mehrere Erhärtungsbeschleuniger umfasst,
wobei die Polyvinylester zu > 20 Gew.-%, bezogen auf das Ge samtgewicht der Polyvinylester, auf einem oder mehreren Vi nylestern basieren und
die zementären Bindemittel Portland-Zement oder Portland-Ze- ment-Klinker enthalten und
die Erhärtungsbeschleuniger ausgewählt werden aus der Gruppe umfassend
i) Aluminatzement, Calcium-Sulfo-Aluminatzement, Calcium- Aluminate, Tonerdezement, Kalkhydrat, Anhydrit, Gips, (Erd) Alkali-Oxide und (Erd) Alkali-Hydroxide, und ii) (Erd) Alkalisalze von Carbonsäuren mit 1 bis 5 C-Atomen und (Erd) Alkalisalze von anorganischen Säuren,
wobei der Anteil von Portland-Zement und Portland-Zement- Klinker an den Trockenmörtelzusammensetzungen 7 bis 17 Gew.-% und
die Gesamtmenge aus Portland-Zement, Portland-Zement-Klinker und den Erhärtungsbeschleunigern < 20 Gew.-% beträgt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzun gen .
Die Trockenmörtelzusammensetzungen enthalten vorzugsweise 8 bis 16 Gew.-%, besonders bevorzugt 9 bis 15 Gew.-% und am meisten bevorzugt 10 bis 14 Gew.-% an Portland-Zement und Portland-Zement-Klinker, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzungen .
Portland-Zement und Portland-Zement-Klinker können auch in Form von Abmischungen mit anderen Komponenten vorliegen oder Bestandteil einer oder mehrerer Zusammensetzungen sein, wie beispielsweise CEM-I, CEM-II, CEM-III, CEM-IV oder CEM-V. Bevorzugte zementäre Bindemittel sind CEM-II oder CEM-III, insbesondere CEM-I. Besonders bevorzugt sind Portlandzement CEM I, Portlandhüttenzement CEM II/A-S, CEM II/B-S, Portland kalksteinzement CEM II/A-LL, Portlandflugaschezement CEM II/A- V, Portlandflugaschehüttenzement CEM II/B-SV oder Hochofenze ment CEM III/A, CEM III/B. Am meisten bevorzugt ist CEM I, insbesondere CEM I-R, CEM 1-42, 5R, CEM 1-52, 5R oder CEM I- 32, 5R. Die zementären Bindemittel CEM-I bis CEM-V sind dem Fachmann geläufig und beispielsweise in der Norm EN 197-1:2011 näher beschrieben.
Gegebenenfalls können die Trockenmörtelzusammensetzungen ein oder mehrere sonstige hydraulisch abbindende Bindemittel ent halten, die gegebenenfalls Portland-Zement oder Portland-Ze- ment-Klinker enthalten. Beispiele für sonstige hydraulisch ab bindende Bindemittel sind Trasszement, Hüttenzement, Magnesia zement, Phosphatzement, Hochofenzement und Mischzemente (Kom- positzemente) . Die sonstigen hydraulisch abbindenden Bindemit tel können alternativ oder zusätzlich zu CEM-I, CEM-II, CEM- III, CEM-IV oder CEM-V in den Trockenmörtelzusammensetzungen enthalten sein.
Die sonstigen hydraulisch abbindenden Bindemittel können in den Trockenmörtelzusammensetzungen beispielsweise zu 0 bis 30 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 15 Gew.-% enthalten sein, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzungen. Am meisten bevorzugt enthalten die Trockenmörtelzusammensetzungen keine sonstigen hydraulisch abbindenden Bindemittel.
Bevorzugte Erhärtungsbeschleuniger der Gruppe i) sind Alumi- natzement, Calcium-Sulfo-Aluminatzement, Kalkhydrat und Oxide oder Hydroxide von Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium oder Calcium sowie natürlicher hydraulischer Kalk. Bevorzugt sind auch Aluminatzement, Calcium-Sulfo-Aluminatzement, Calcium- Aluminate, Tonerdezement, Anhydrit, Gips. Besonders bevorzugt sind Aluminatzement und Calcium-Sulfo-Aluminatzement . Die Trockenmörtelzusammensetzungen enthalten Erhärtungsbe schleuniger der Gruppe i) zu vorzugsweise 0,1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-% und am meisten bevorzugt 0,8 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trocken mörtelzusammensetzungen .
Die Erhärtungsbeschleuniger der Gruppe ii) enthalten als (Erd) - Alkali beispielsweise Lithium, Natrium, Kalium, Magnesium oder Calcium, insbesondere Calcium, Natrium, Kalium oder Lithium. Beispiele für anorganische Säuren sind Halogenide, Sulfate, Nitrite, Nitrate, Phosphate, Silikate, Carbonate oder Hydro- gencarbonate, insbesondere Carbonate oder Halogenide. Die (Erd) Alkalisalze von Carbonsäuren haben vorzugsweise 1 bis 4 C-Atome, besonders bevorzugt 1 bis 3 C-Atome. Bei den Carbon säuren handelt es sich vorzugsweise um Monocarbonsäuren oder um Carbonsäuren ohne weitere funktionelle Gruppen, wie Hydro xygruppen. Beispiele für Carbonsäuren sind Propionsäure und Butansäure, insbesondere Ameisensäure und Essigsäure. Beson ders bevorzugt werden Lithiumcarbonat, Natriumcarbonat, Kali umcarbonat, Calciumchlorid und die Calciumsalze von Carbonsäu ren mit 1 bis 4 C-Atomen, wie Calciumformiat und Calciu macetat .
Erhärtungsbeschleuniger der Gruppe ii) sind in den Trockenmör telzusammensetzungen zu vorzugsweise 0,01 bis 2,5 Gew.-%, be sonders bevorzugt 0,05 bis 1,5 Gew.-% und am meisten bevorzugt 0,1 bis 1,0 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzungen .
Bevorzugte Trockenmörtelzusammensetzungen enthalten ein oder mehrere Erhärtungsbeschleuniger der Gruppe ii) und gegebenen falls ein oder mehrere Erhärtungsbeschleuniger der Gruppe i) , insbesondere in den oben genannten Mengen.
Die Gesamtmenge an Portland-Zement, Portland-Zement-Klinker und Erhärtungsbeschleunigern in den Trockenmörtelzusammenset zungen ist vorzugsweise > 7 Gew.-% bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 8 bis 18 Gew.-% und am meisten bevorzugt 9 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmör telzusammensetzungen .
Die erfindungsgemäßen Bindemittelsysteme sind erhärtungsbe schleunigt. Das heißt insbesondere, dass Mörtel mit erfin dungsgemäßen Bindemittelsystemen schneller erhärten als ent sprechende Mörtel, die bloß zementäre Bindemittel, aber keine Erhärtungsbeschleuniger enthalten. Dies äußert sich beispiels weise in einer größeren Frühfestigkeit der Mörtel von erfin dungsgemäßen Trockenmörtelzusammensetzungen gegenüber entspre chenden Mörteln, die bloß zementäre Bindemittel, aber keine Erhärtungsbeschleuniger enthalten. Als Maß für die Frühfestig keit kann die Druckfestigkeit abgebundener Mörtel gemäß DIN EN 1015-11:2007 oder die HaftZugfestigkeit zwischen Klebemörtel (Einbettmörtel, Unterputz) und Wärmedämmplatten gemäß ETAG 004 herangezogen werden.
Als in Wasser redispergierbare Polymerpulver bezeichnet man Polymerpulverzusammensetzungen, welche beispielsweise durch Trocknung der entsprechenden wässrigen Dispersionen der Basis polymerisate in Gegenwart von Schutzkolloiden zugänglich wer den. Aufgrund dieses Herstellungsprozesses wird das feintei- lige Harz der Dispersion mit einem wasserlöslichen Schutzkol loid ausreichender Menge umhüllt. Bei der Trocknung wirkt das Schutzkolloid wie ein Mantel, welcher das Zusammenkleben der Teilchen verhindert. Beim Redispergieren in Wasser löst sich das Schutzkolloid wieder in Wasser und es liegt eine wässrige Dispersion der ursprünglichen Polymerteilchen vor (Schulze J. in TIZ, No. 9, 1985) .
Die Polyvinylester basieren auf einem oder mehreren Vinyl estern und gegebenenfalls einem oder mehreren ethylenisch un gesättigten Monomeren aus der Gruppe umfassend (Meth) acryl- säureester, Vinylaromaten, Olefine, 1,3-Diene und Vinylhalo genide und gegebenenfalls weiteren damit copolymerisierbaren Monomeren . Beispiele für Vinylester sind solche von Carbonsäuren mit 1 bis 15 C-Atomen. Bevorzugt werden Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinyl-2-ethylhexanoat, Vinyllaurat, 1-Methylvi- nylacetat, Vinylpivalat und Vinylester von a-verzweigten Mono carbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen, beispielsweise VeoVa9R oder VeoValOR (Handelsnamen der Firma Resolution) . Besonders bevorzugt ist Vinylacetat.
Beispiele für Monomere aus der Gruppe Acrylsäureester oder Me- thacrylsäureester sind Ester von unverzweigten oder verzweig ten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen. Bevorzugte Methacrylsäu- reester oder Acrylsäureester sind Methylacrylat, Methylmeth- acrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Propylacrylat, Propy- lmethacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, t-Butyl- acrylat, t-Butylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat . Besonders bevorzugt sind Methylacrylat, Methylmethacrylat, n-Butyl- acrylat, t-Butylacrylat und 2-Ethylhexylacrylat.
Als Vinylaromaten bevorzugt sind Styrol, Methylstyrol und Vi nyltoluol. Bevorzugtes Vinylhalogenid ist Vinylchlorid. Die bevorzugten Olefine sind Ethylen, Propylen und die bevorzugten Diene sind 1,3-Butadien und Isopren.
Gegebenenfalls können noch 0,1 bis 5 Gew.-% Hilfsmonomere, be zogen auf das Gesamtgewicht des Monomergemisches, copolymeri- siert werden. Bevorzugt werden 0,5 bis 2,5 Gew.-% Hilfsmonome re eingesetzt. Beispiele für Hilfsmonomere sind ethylenisch ungesättigte Mono- und Dicarbonsäuren, vorzugsweise Acrylsäu re, Methacrylsäure, Fumarsäure und Maleinsäure; ethylenisch ungesättigte Carbonsäureamide und -nitrile, vorzugsweise Ac rylamid und Acrylnitril; Mono- und Diester der Fumarsäure und Maleinsäure wie die Diethyl-, und Diisopropylester sowie Mal einsäureanhydrid; ethylenisch ungesättigte Sulfonsäuren bzw. deren Salze, vorzugsweise Vinylsulfonsäure, 2-Acrylamido-2- methyl-propansulfonsäure . Weitere Beispiele sind vorvernetzen de Comonomere wie mehrfach ethylenisch ungesättigte Comonome- re, beispielsweise Diallylphthalat, Divinyladipat, Diallyl- maleat, Allylmethacrylat oder Triallylcyanurat, oder nachver- netzende Comonomere, beispielsweise Acrylamidoglykolsäure (A- GA) , Methylacrylamidoglykolsäuremethylester (MAGME) , N-Me- thylolacrylamid (NMA) , N-Methylolmethacrylamid, N-Methy- lolallylcarbamat, Alkylether wie der Isobutoxyether oder Ester des N-Methylolacrylamids , des N-Methylolmethacrylamids und des N-Methylolallylcarbamats . Geeignet sind auch epoxidfunktionel le Comonomere wie Glycidylmethacrylat und Glycidylacrylat . Weitere Beispiele sind siliciumfunktionelle Comonomere, wie Acryloxypropyltri (alkoxy) - und Methacryloxypropyltri (alkoxy) - Silane, Vinyltrialkoxysilane und Vinylmethyldialkoxysilane, wobei als Alkoxygruppen beispielsweise Ethoxy- und Ethoxypro- pylenglykolether-Reste enthalten sein können. Genannt seien auch Monomere mit Hydroxy- oder CO-Gruppen, beispielsweise Me- thacrylsäure- und Acrylsäurehydroxyalkylester wie Hydroxy- ethyl-, Hydroxypropyl- oder Hydroxybutylacrylat oder -meth- acrylat sowie Verbindungen wie Diacetonacrylamid und Acetyla- cetoxyethylacrylat oder -methacrylat .
Die Polyvinylester basieren zu vorzugsweise > 50 Gew.-%, be sonders bevorzugt > 60 Gew.-% und am meisten bevorzugt > 70 Gew.-% auf einem oder mehreren Vinylestern, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyvinylester.
Die Monomerauswahl bzw. die Auswahl der Gewichtsanteile der Comonomere erfolgt dabei so, dass eine Glasübergangstemperatur Tg von vorzugsweise -50°C bis +50°C, besonders bevorzugt -15°C bis +20°C und am meisten bevorzugt -15°C bis 0°C resultiert. Die Glasübergangstemperatur Tg der Polymerisate kann in be kannter Weise mittels Differential Scanning Calorimetry (DSC) ermittelt werden. Die Tg kann auch mittels der Fox-Gleichung näherungsweise vorausberechnet werden. Nach Fox T. G., Bull. Am. Physics Soc. 1, 3, page 123 (1956) gilt: 1/Tg = xl/Tgl + x2/Tg2 + ... + xn/Tgn, wobei xn für den Massebruch (Gew. - %/100) des Monomeren n steht, und Tgn die Glasübergangstempe- ratur in Kelvin des Homopolymeren des Monomeren n ist. Tg- Werte für Homopolymerisate sind in Polymer Handbook 2nd Edi tion, J. Wiley & Sons, New York (1975) aufgeführt. Bevorzugt werden Polyvinylester von Vinylacetat mit 1 bis 50 Gew.-% Ethylen; Polyvinylester von Vinylacetat mit 1 bis 50 Gew.-% Ethylen und 1 bis 50 Gew.-% von einem oder mehreren weiteren Comonomeren aus der Gruppe Vinylester mit 1 bis 12 C- Atomen im Carbonsäurerest wie Vinylpropionat, Vinyllaurat, Vi nylester von alpha-verzweigten Carbonsäuren mit 9 bis 13 C- Atomen wie VeoVa9, VeoValO, VeoVall; Polyvinylester von Vi nylacetat, 1 bis 50 Gew.-% Ethylen und vorzugsweise 1 bis 60 Gew.-% (Meth) Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweig ten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, insbesondere n-Butyl- acrylat oder 2-Ethylhexylacrylat ; und Polyvinylester mit 30 bis 75 Gew.-% Vinylacetat, 1 bis 30 Gew.-% Vinyllaurat oder Vinylester einer alpha-verzweigten Carbonsäure mit 9 bis 11 C- Atomen, sowie 1 bis 30 Gew.-% (Meth) Acrylsäureester von unver zweigten oder verzweigten Alkoholen mit 1 bis 15 C-Atomen, insbesondere n-Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat, welche noch 1 bis 40 Gew.-% Ethylen enthalten; Polyvinylester mit Vi nylacetat, 1 bis 50 Gew.-% Ethylen und 1 bis 60 Gew.-% Vi nylchlorid; wobei die Polyvinylester noch die genannten Hilfs monomere in den genannten Mengen enthalten können, und sich die Angaben in Gew.-% auf jeweils 100 Gew.-% aufaddieren.
Am meisten bevorzugt werden Polyvinylester mit Vinylacetat und 5 bis 50 Gew.-% Ethylen, oder Polyvinylester mit Vinylacetat,
1 bis 50 Gew.-% Ethylen und 1 bis 50 Gew.-% von einem Vinyles ter von a-verzweigten Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 C-Atomen, oder Polyvinylester mit 30 bis 75 Gew.-% Vinylacetat, 1 bis 30 Gew.-% Vinyllaurat oder Vinylester einer alpha-verzweigten Carbonsäure mit 9 bis 11 C-Atomen, sowie 1 bis 30 Gew.-%
(Meth) Acrylsäureester von unverzweigten oder verzweigten Alko holen mit 1 bis 15 C-Atomen, welche noch 1 bis 40 Gew.-% Ethy len enthalten, oder Polyvinylester mit Vinylacetat, 5 bis 50 Gew.-% Ethylen und 1 bis 60 Gew.-% Vinylchlorid.
Die Herstellung der Polyvinylester erfolgt im Allgemeinen in wässrigem Medium und bevorzugt nach dem Emulsions- oder Sus pensionspolymerisationsverfahren - wie beispielsweise in DE-A 102008043988 beschrieben. Die Polyvinylester fallen dabei in Form von wässrigen Dispersionen an. Bei der Polymerisation können Schutzkolloide und/oder Emulgatoren eingesetzt werden, wie beispielsweise in der DE-A 102008043988 beschrieben. Die Polyvinylester in Form von wässrigen Dispersionen können wie in der DE-A 102008043988 beschrieben in entsprechende in Was ser redispergierbare Pulver überführt werden.
Beispiele für Schutzkolloide sind teilverseifte oder vollver seifte Polyvinylalkohole; Polyvinylpyrrolidone ; Polyvinylace tale; Polysaccharide in wasserlöslicher Form wie Stärken (Amy lose und Amylopectin) oder Dextrine oder Cyclodextrine, Cellu losen und deren Carboxymethyl- , Methyl-, Hydroxyethyl- , Hydro- xypropyl-Derivate ; Proteine wie Casein oder Caseinat, Sojapro tein, Gelatine; Ligninsulfonate ; synthetische Polymere wie Po- ly (meth) acrylsäure, Copolymerisate von (Meth) acrylaten mit carboxylfunktionellen Comonomereinheiten, Poly (meth) acrylamid, Polyvinylsulfonsäuren und deren wasserlöslichen Copolymere; Melaminformaldehydsulfonate, Naphthalinformaldehydsulfonate, Styrolmaleinsäure- und Vinylethermaleinsäure-Copolymere; kati onische Schutzkolloide, beispielsweise Polymere mit Monome reinheiten mit quarternären Ammoniumgruppen. Die genannten Schutzkolloide sind mittels dem Fachmann bekannter Verfahren zugänglich .
Bevorzugt werden als Schutzkolloide teilverseifte oder voll verseifte Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 100 Mol-%, insbesondere teilverseifte Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 80 bis 94 Mol-% und einer Höpplervis- kosität, in 4 %-iger wässriger Lösung von 1 bis 30 mPas (Me thode nach Höppler bei 20°C, DIN 53015) .
Die Polyvinylester in Form von wässrigen Dispersionen enthal ten vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% an Schutzkolloiden, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyvinylester.
Die Polyvinylester in Form von in Wasser redispergierbaren Pulvern enthalten vorzugsweise 3 bis 30 Gew.-%, besonders be- vorzugt 5 bis 20 Gew.-% an Schutzkolloiden, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polyvinylester.
Die Trockenmörtelzusammensetzungen enthalten vorzugsweise 0,2 bis 12 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 8 Gew.-% und am meisten bevorzugt 1 bis 5 Gew.-% an Polyvinylestern in Form von Schutzkolloid stabilisierten, in Wasser redispergierbaren Pulvern, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusam mensetzungen .
Beispiele für Füllstoffe sind Quarzsand, Quarzmehl, Calcium carbonat, Dolomit, Aluminiumsilicate, Ton, Kreide, Talkum oder Glimmer. Bevorzugt werden Quarzsand, Quarzmehl, Calciumcarbo nat oder Kreide.
Auch Leichtfüllstoffe, wie Bims, Schaumglas, Gasbeton, Perli- te, Fillite, Blähton, Vermiculite, Carbo-Nano-Tubes (CNT) , Po lystyrol-Kugeln (EPS-Kugeln) , können Einsatz finden. Vorzugs weise enthalten die Trockenmörtelzusammensetzungen < 10
Gew.-%, insbesondere < 5 Gew.-% oder keine Leichtfüllstoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzun gen .
Im Allgemeinen enthalten die Trockenmörtelzusammensetzungen 30 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 90 Gew.-%, mehr bevorzugt 50 bis 88 Gew.-% und noch mehr bevorzugt 60 bis 85 Gew.-% Füllstoffe, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzu sammensetzungen. Hierbei können beliebige Gemische an Füll stoffen eingesetzt werden.
Übliche Additive für Trockenmörtelzusammensetzungen sind bei spielsweise Verdickungsmittel, beispielsweise Polysaccharide wie Celluloseether und modifizierte Celluloseether, Stärke ether, Guar Gum, Xanthan Gum, Schichtsilikate, Polycarbonsäu ren wie Polyacrylsäure und deren Teilester, sowie Polyvinylal kohole, welche gegebenenfalls acetalisiert oder hydrophob mo difiziert sein können, Casein und assoziativ wirkende Verdi cker. Als Additiv können auch Fasern Einsatz finden, wie na- türliche organische Fasern, insbesondere Baumwolle, Hanf, Ju te, Flachs, Holzfasern, Cellulose, Viskose, Lederfasern oder Sisal; synthetische organische Fasern, insbesondere Viskosefa sern, Polyamidfasern, Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern, Dralonfasern, Polyethylenfasern, Polypropylenfasern, Polyvi nylalkoholfasern oder Aramidfasern; anorganische Fasern, ins besondere Glasfasern, Kohlenstofffasern, Mineralwollfasern o- der Metallfasern. Darüber hinaus sind noch zu nennen: Hydro phobierungsmittel, Konservierungsmittel, Filmbildehilfsmittel , Dispergiermittel, Schaumstabilisatoren, Luftporenbildner, Ent schäumer und Flammschutzmittel (z.B. Aluminiumhydroxid).
Bei Additiven kann es sich auch um Verzögerer handeln. Verzö gerer sind generell in einer solchen Art oder Menge einzuset zen, dass die erfindungsgemäßen Bindemittelsysteme erhärtungs beschleunigt reagieren; das heißt insbesondere, dass Trocken mörtelzusammensetzungen enthaltend erfindungsgemäße Bindemit telsysteme beschleunigt erhärten im Vergleich zu entsprechen den Trockenmörtelzusammensetzungen mit bloßen zementären Bin demitteln. Verzögerer finden vorzugsweise Einsatz, falls ein oder mehrere Erhärtungsbeschleuniger ausgewählt werden aus der Gruppe umfassend Aluminatzement, Calcium-Sulfo-Aluminatzement, Calcium-Aluminate und Tonerdezement. Verzögerer sind in den Trockenmörtelzusammensetzungen zu vorzugsweise 0 bis 10 Gew.- %, mehr bevorzugt 0,01 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,03 bis 3 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Tro ckenmörtelzusammensetzungen. Am meisten bevorzugt enthalten die Trockenmörtelzusammensetzungen keine Verzögerer. Beispiele für Verzögerer sind Hydroxycarbonsäuren, oder Dicarbonsäuren oder deren Salze, Saccharide, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Wein säure, Gluconsäure, Zitronensäure, Sucrose, Glucose, Fructose, Sorbit, Pentaerythrit, Zinkoxid, Zinkhydroxid, Zinkhydro xidcarbonat .
Die Additive können in den dafür üblichen Mengen eingesetzt werden, beispielsweise 0,05 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Ge samtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzungen. Die Herstellung der Trockenmörtelzusammensetzungen erfolgt im Allgemeinen, indem die einzelnen Bestandteile, gemeinsam oder separat, gleichzeitig oder nacheinander, in herkömmliche Pul vermischvorrichtungen gegeben und zu einem Trockenmörtel ver mischt und homogenisiert werden. Durch Zugabe üblicher Mengen an Wasser zu den Trockenmörtelzusammensetzungen werden Mörtel erhalten .
Die erfindungsgemäßen Trockenmörtelzusammensetzungen werden als Klebemörtel und/oder Armierungsmörtel zur Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) verwendet, beispielsweise als Klebemörtel für Wärmedämmplatten und/oder als Armierungsmörtel zur Herstellung von Armierungsschichten. Üblicherweise werden mit dem Klebemörtel zuerst Wärmedämmplatten auf dem Unter grund, beispielsweise einem Mauerwerk oder einer Betonwand, befestigt. Anschließend wird allgemein auf die Wärmedämmplat ten Armierungsmörtel zur Herstellung einer Armierungsschicht aufgetragen, in welche gegebenenfalls ein Fasergewebe (meist Glasfasergewebe) eingelegt wird. Schließlich kann auf die Ar mierungsschicht ein herkömmlicher Oberputz aufgetragen werden. Der Oberputz kann auch auf einer erfindungsgemäßen Trockenmör telzusammensetzung oder einem sonstigen Mörtel basieren. Der Oberputz kann mit einem Farbanstrich versehen werden. Bei all diesen Schritten können geläufige Verfahren Einsatz finden, beispielsweise manuelle oder maschinelle Verfahren.
Übliche Materialien für Wärmedämmplatten sind EPS (expanded Polystyrene) , XPS (= extruded Polystyrene) , Polyurethan, Re- solharzhartschaum, Mineralwolle, Steinwolle, Hanf, Schilf, Holzfasern. Die Wärmedämmplatten haben eine Dicke von vorzugs weise 3 bis 30 cm, besonders bevorzugt 5 bis 25 cm, mehr be vorzugt 10 bis 20 cm und noch mehr bevorzugt 11 bis 20 cm.
Die erfindungsgemäßen Trockenmörtelzusammensetzungen führen zu Wärmedämmverbundsystemen mit vorteilhaften anwendungstechni- schen Eigenschaften, wie beispielsweise überraschenderweise Bewitterungsbeständigkeit. So bewahren die Wärmedämmverbund systeme auch bei Bewitterung ihre Flexibilität, ohne zu ver- spröden. Rissbildung im Wärmedämmverbundsystem kann somit un terbunden werden. Auch sind die Wärmedämmverbundsysteme durch vorteilhafte mechanische Eigenschaften charakterisiert, wie Schlag- oder Stoßfestigkeit. Insgesamt zeichnen sich die er findungsgemäßen Wärmedämmverbundsysteme durch eine hohe Dauer haftigkeit aus.
Diese Effekte wurden überraschenderweise durch die Zusammen setzung des erfindungsgemäßen Bindemittelsystems bewirkt, ins besondere durch die Auswahl von dessen erfindungsgemäßen Be standteilen und deren erfindungsgemäße Einsatzmengen. Bei Ein satz von Trockenmörtelzusammensetzungen mit größeren, nicht erfindungsgemäßen Mengen an hydraulisch abbindenden Bindemit teln oder anderen hydraulisch abbindenden Bindemitteln nimmt die Flexibilität der Wärmedämmverbundsysteme im Laufe der Zeit unter alltäglichen Bewitterungsbedingungen ab, so dass es in den Klebemörteln beziehungsweise Armierungsmassen vermehrt zu Rissbildung oder Versprödung kommt. Bei entsprechendem Einsatz von Trockenmörtelzusammensetzungen mit geringem, das heißt nicht erfindungsgemäßem Anteil an hydraulisch abbindenden Bin demitteln erreichen die Wärmedämmverbundsysteme nicht das ge wünschte Eigenschaftsprofil, wie Schlagbeständigkeit, Dauer haftigkeit oder schnelles Abbinden. Durch Zusatz der erfin dungsgemäßen Erhärtungsbeschleuniger und Polyvinylester werden diese Effekte in synergistischer Weise weiter verstärkt.
Die Baustoffmassen auf Basis der erfindungsgemäßen Trockenmör telzusammensetzungen härten mit vorteilhafter Geschwindigkeit aus, was es Bauleuten bei der Errichtung von Wärmedämmverbund systemen erlaubt, die einzelnen Arbeitsschritte mit möglichst geringen Wartezeiten zügig nacheinander und damit arbeitszeit ökonomisch auszuführen.
Vorteilhafterweise binden Mörtel von erfindungsgemäßen Tro ckenmörtelzusammensetzungen auch bei niedrigen Temperaturen, beispielsweise im Bereich von 0 bis +18 °C, in der gewünschten Weise ab. Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Vergleichsbeispiel 1 :
Zum Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) kamen EPS- Dämmplatten (Bachl EPS 040 DEO dm; Durchmesser: 100 mm), eine Betonwand (3,7 m Länge und 2,5 m Höhe) sowie Klebe- und Armie rungsmörtel basierend auf folgender Trockenmörtelzusammenset zung zum Einsatz:
25.0 Gew.-% Zement (Heidelberger Zement OEM I 42, 5R) , 1.5 Gew.-% Kalkhydrat (Walhalla Kalk), 11.5 Gew.-% Kalksteinmehl (Durcal 40), 48.94 Gew.-% feiner Kalkstein (Calcilit 0,1-0, 5 mm), 9.9 Gew.-% grober Quarzsand (HR, 0,3-0, 8 mm), 0.16 Gew.-% Methylcellulose MH 15.002 P6 und 3.0 Gew.-% eines Schutzkollo id stabilisierten, in Wasser redispergierbaren Pulvers auf Ba sis eines Copolymers mit 80 Gew.-% Vinylester-Einheiten.
Anmachen der Trockenmörtelzusammensetzung mit Wasser (5,7 L Wasser auf 25 kg Trockenmörtelzusammensetzung) ergab Klebe- und Armierungsmörtel.
Der Klebemörtel wurde mit einer Zahntraufel (10 mm x 10 mm) auf die Betonwand und auf die EPS-Dämmplatte aufgezogen. Die Klebemörtel beschichtete EPS-Platte wurde auf die Klebemörtel beschichtete Betonwand aufgeklebt. Anschließend wurde über Nacht im Normklima konditioniert.
Normklima bedeutet generell 23°C und 50% relative Luftfeuchte. Am nächsten Tag wurde der oben beschriebene Armierungsmörtel mit einer Zahntraufel (12 mm x 12 mm) auf die Oberfläche der verklebten EPS-Platten aufgezogen (von oben nach unten) . An schließend wurde ein Glasfasergewebe als Bewehrung auf die Oberfläche des noch frischen Armierungsmörtels eingelegt (von oben nach unten) und die Armierungsmörtelschicht mit einer Glättspachtel geglättet. Die Schichtstärke der Armierungsmör telschicht (Unterputz) betrug 3-4 mm.
Nach einer Woche Konditionierung der so beschichteten Beton wand im Normklima wurde die Oberfläche der Armierungsmörtel schicht bis auf eine Höhe von 0,8 m der Betonwand mit Plastik folie abgedeckt. Auf die nicht mit Plastikfolie abgedeckte Fläche der Armierungsmörtelschicht wurde eine Grundierung auf Acrylat-Basis (weber. prim 801) mittels Farbrolle als Haftgrund aufgebracht und über Nacht im Normklima getrocknet.
Am folgenden Tag wurde auf die Grundierung ein mineralischer Oberputzmörtel aufgebracht. Für den mineralischen Oberputzmör tel kam folgender Trockenmörtel zum Einsatz: 8.0 Gew.-% Weiß zement (Dyckerhoff), 8.0 Gew.-% Kalkhydrat (Walhalla Kalk), 32.7 Gew.-% feine Kalkstein (Calcilit 100 KA) , 7.0 Gew.-% mittlerer Kalkstein (Calcilit 0, 5-1,0 mm), 42.0 Gew.-% grober Kalkstein (Calcilit 1, 5-2,0 mm), 0.2 Gew.-% Methylcellulose MH 10.007 P4, 0.1 Gew.-% kurze Propylenfasern (Schwarzwälder Tex- til-Werk, 2.8 dtex, 6 mm) und 2.0 Gew.-% eines Schutzkolloid stabilisierten, in Wasser redispergierbaren Pulvers auf Basis eines Copolymers mit 80 Gew.-% Vinylester-Einheiten.
Anmachen des Trockenmörtels mit Wasser (4.5 L Wasser auf 20 kg Trockenmörtel) ergab Oberputzmörtel.
Mittels Edelstahlglätter wurde der Oberputzmörtel in gleichmä ßiger Schichtstärke aufgetragen und mittels Reibebrett wurde wie üblich eine Struktur in den frischen Oberputz gezogen.
Nach einer Woche im Normklima wurde auf den Oberputz eine Au ßenfarbe (Dispersionsfarbe, Acrylat-Basis, weber. ton 412) mit tels Farbrolle aufgetragen.
Anschließend wurde die Abdeckfolie entfernt und das so erhal tene Wärmedämmverbundsystem weitere 28 Tage im Normklima kon ditioniert .
Die Austestung des Wärmedämmverbundsystems erfolgte gemäß ETAG 004 in der EOTA-Kammer (80 Wärme-Regen-Zyklen und fünf Wärme- Kälte-Zyklen, insgesamt 25 Tage) , wobei sowohl das mit Ober putz und Farbanstrich versehene Segment des WDVS als auch das Segment des WDVS ohne Oberputz/Farbanstrich der Bewitterung ausgesetzt waren.
Danach wurde das WDVS 14 Tage im Normklima konditioniert und dann begutachtet und gemäß ETAG 004 geprüft, wie in nachste hender Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle 1: Austestungsergebnisse mit dem Wärmedämmverbundsys tem von Vergleichsbeispiel 1:
Figure imgf000018_0001
Beispiel 2 :
Ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS) wurde analog zum Vergleichs beispiel 1 aufgebaut, konditioniert und ausgetestet, mit dem Unterschied, dass der Klebe- und Armierungsmörtel auf folgen der Trockenmörtelzusammensetzung basierte:
12.0 Gew.-% Zement (Milke Zement CEM I 42, 5R) , 1.5 Gew.-%
Kalkhydrat (Walhalla Kalk), 16.0 Gew.-% Kalksteinmehl (Durcal 40), 53.14 Gew.-% feiner Kalkstein (Calcilit 0,1-0, 5 mm), 14.0 Gew.-% grober Quarzsand (HR, 0,3-0, 8 mm), 0.2 Gew.-% Calcium- formiat, 0.16 Gew.-% Methylcellulose MH 15.002 P6 und 3.0 Gew.-% Schutzkolloid stabilisiertes, in Wasser redispergierba- res Pulver auf Basis eines Copolymers mit 80 Gew.-% Vinyles ter-Einheiten .
Die Austestungsergebnisse sind in folgender Tabelle 2 zusam mengefasst . Tabelle 2: Austestungsergebnisse mit dem Wärmedämmverbundsys tem von Beispiel 2:
Figure imgf000019_0001
Bei der Prüfung des Bewitterungsverhaltens eines Wärmedämmver bundsystems gemäß ETAG 004 wird üblicherweise zum einen mit Oberputz und Farbanstrich und zum anderen ohne Oberputz/Farb anstrich ausgetestet. Dies dient der Überprüfung der Dauerhaf tigkeit des WDVS . Denn durch Risse, auch durch feine (Mikro) - Risse im Oberputz, kann Feuchtigkeit in die Armierungsmörtel schicht eindringen, was zur Versprödung und damit zur Beein trächtigung der Dauerhaftigkeit des gesamten WDVS führen kann. Die (Vergleichs ) Beispiele 1 und 2 zeigen, dass bei Bewitterung des erfindungsgemäßen Wärmedämmverbundsystems keine Versprö- düng der Armierungsmörtelschicht stattfand. Das erfindungsge mäße Wärmedämmverbundsystem behielt auch bei Bewitterung seine Flexibilität. Im Gegensatz dazu kam es im Vergleichsbeispiel 1 durch Versprödung zu Rissbildung in der Armierungsmörtel schicht. Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise kann somit Rissbildung im Wärmedämmverbundsystem unterbunden werden. Versprödung zeigte sich insbesondere in der Stoßfestigkeit der Armierungsmörtelschicht, wo im Vergleichsbeispiel 1 große, kreisrunde Risse auftraten, die durch die gesamte Armierungs mörtelschichtdicke hindurchgingen. Im Gegensatz dazu zeigte die Armierungsmörtelschicht des WDVS von Beispiel 2 bei Stoß beanspruchung nur wenige, sehr feine Risse - der Mörtel war also durch höhere Flexibilität gekennzeichnet. Das erfindungs gemäße Wärmedämmverbundsystem ist durch höhere Stoßfestigkeit gekennzeichnet (Kategorie II statt III, gemäß ETAG 004) .
Der erfindungsgemäße Einsatz des erfindungsgemäßen Bindemit telsystems ermöglicht somit Wärmedämmverbundsysteme mit höhe rer Dauerhaftigkeit.
Beispiel 3:
Für den Armierungsmörtel kam ein Trockenmörtel mit folgender Zusammensetzung zum Einsatz:
12.0 Gew.-% Zement (Milke Zement CEM I 42, 5R) , 17.5 Gew.-% Kalksteinmehl (Durcal 40), feiner Kalkstein (Calcilit 0,1-0, 5 mm), 14.5 Gew.-% grober Quarzsand (HR, 0,3-0, 8 mm), Erhär tungsbeschleuniger entsprechend der Angaben in Tabelle 3, 0.16 Gew.-% Methylcellulose MH 15.002 P6 und 3.0 Gew.-% eines
Schutzkolloid stabilisierten, in Wasser redispergierbaren Pul vers auf Basis eines Copolymers mit 80 Gew.-% Vinylester-Ein- heiten .
Die Angaben in Gew.-% beziehen sich auf das Gesamtgewicht der TrockenmörtelZusammensetzung .
Die Menge an feinem Kalkstein (Calcilit 0,1-0, 5 mm) wurde so angepasst, dass sich sämtliche Bestandteile der Trockenmörtel zusammensetzung insgesamt zu 100 Gew.-% aufaddieren.
Anmachen der Trockenmörtel mit Wasser, wie in Tabelle 3 ange geben, ergab Armierungsmörtel.
Austestung der Abbindeeigenschaften der Armierungsmörtel der (Vergleichs) Beispiele 1 bis 3 ( (V) Bsp .1-3) :
Die Abbindeeigenschaften der Armierungsmörtel wurden bei +8°C, d.h. bei niedriger Temperatur, untersucht. Hierzu wurde die HaftZugfestigkeit zwischen Armierungsmörtelschicht und EPS- Dämmplatte gemäß ETAG 004 bestimmt. Es kamen die Armierungsmörtelrezepturen der (Vergleichs ) Bei spiele 1 bis 3 zum Einsatz. Zur Herstellung des jeweiligen Ar mierungsmörtels wurden dessen Ausgangsstoffe auf +8°C vorkon ditioniert anschließend bei +8°C in einer Klimakammer ange mischt .
Der jeweilige Armierungsmörtel wurde in der Klimakammer (+8°C) mit einer Zahntraufel (10 mm x 10 mm) auf eine EPS-Dämmplatte (Dimension: 50 mm x 100 mm x 10 mm) aufgezogen und geglättet. Der so erhaltene Probekörper wurde in der Klimakammer (+8°C)
48 h konditioniert.
Anschließend wurden mit einem Winkelschneider 5 cm x 5 cm Quadrate durch den Armierungsmörtel in den Dämmstoff geschnit ten, Abzugskrampen aufgeklebt und die HaftZugfestigkeit be stimmt .
Die Austestungsergebnisse sind in nachfolgender Tabelle 3 zu sammengefasst .
Tabelle 3: Abbindeeigenschaften der Armierungsmörtel der
(Vergleichs ) Beispiele 1 bis 3:
Figure imgf000021_0001
a) die Angabe in Gew.-% bezieht sich auf das Gesamtgewicht der TrockenmörtelZusammensetzung;
b) Wassermenge in [L] bezogen auf 25 kg des Trockenmörtels; c) der Mörtel war nach 48h bei +8°C im Mischgefäß noch nicht vollständig ausgehärtet.
Die Austestungsergebnisse mit den Armierungsmörteln der Bei spiele 2 und 3b-3d im Vergleich zu Vergleichsbeispiel 3a zei- gen, dass der Einsatz erfindungsgemäß erhärtungsbeschleunigter Bindemittelsysteme Armierungsmörtel mit einer hohen Frühfes tigkeit und raschen Abbinde- sowie Trocknungsgeschwindigkeit zugänglich macht.
Deswegen können bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise die einzelnen Arbeitsschritte für die Errichtung des Wärmedämmver bundsystems mit geringen Wartezeiten zügig nacheinander und damit arbeitszeitökonomisch ausgeführt werden.
All diese Vorteile kommen insbesondere auch bei niedrigeren Verarbeitungstemperaturen zum Tragen, beispielsweise bei Tem peraturen von 0 bis +18°C, wie sie im Frühling, Herbst oder Winter vielfach vorherrschen.
Herkömmlicherweise werden solch hohe Abbinde- sowie Trock nungsgeschwindigkeiten durch Einsatz von Mörteln mit höherem Gehalt an zementären Bindemitteln erreicht, wie mit Ver gleichsbeispiel 1 demonstriert. Im Falle von Mörteln mit solch hohen Zementgehalten wird durch Zugabe von Erhärtungsbeschleu nigern die Abbinde- sowie Trocknungsgeschwindigkeit aber nicht weiter gesteigert, wie aus Tabelle 3 mit Vergleichsbeispiel 1 und Beispiel 2 hervorgeht. Außerdem erwiesen sich hohe Gehalte an zementären Bindemitteln als nachteilig für die Dauerhaf tigkeit und Flexibilität des Wärmedämmverbundsystems, wie an hand von Vergleichsbeispiel 1 in Tabelle 1 dokumentiert.

Claims

Patentansprüche :
1. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen enthaltend ein erhärtungsbeschleunigtes Bindemittelsystem, ein oder mehrere Füllstoffe und gegebenenfalls ein oder mehrere Ad ditive als Klebemörtel und/oder Armierungsmörtel zur Her stellung von Wärmedämmverbundsystemen, dadurch gekenn zeichnet, dass das erhärtungsbeschleunigte Bindemittelsys tem
ein oder mehrere Polyvinylester in Form von Schutzkolloid stabilisierten, in Wasser redispergierbaren Pulvern, ein oder mehrere zementäre Bindemittel und
ein oder mehrere Erhärtungsbeschleuniger umfasst,
wobei die Polyvinylester zu > 20 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Polyvinylester, auf einem oder mehreren
Vinylestern basieren und
die zementären Bindemittel Portland-Zement oder Portland- Zement-Klinker enthalten und
die Erhärtungsbeschleuniger ausgewählt werden aus der Gruppe umfassend
i) Aluminatzement, Calcium-Sulfo-Aluminatzement, Calcium- Aluminate, Tonerdezement, Kalkhydrat, Anhydrit, Gips, (Erd) Alkali-Oxide und (Erd) Alkali-Hydroxide, und ii) (Erd) Alkalisalze von Carbonsäuren mit 1 bis 5 C-Atomen und (Erd) Alkalisalze von anorganischen Säuren, wobei der Anteil von Portland-Zement und Portland-Zement- Klinker an den Trockenmörtelzusammensetzungen 7 bis 17 Gew.-% und
die Gesamtmenge aus Portland-Zement, Portland-Zement-Klin- ker und den Erhärtungsbeschleunigern < 20 Gew.-% beträgt, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzu sammensetzungen .
2. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zementären Bindemittel CEM-I, CEM-II oder CEM-I II umfassen.
3. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenmörtelzusammenset zungen 8 bis 15 Gew.-% an Portland-Zement und Portland- Zement-Klinker enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzungen .
4. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhärtungsbeschleuniger ausgewählt werden aus der Gruppe umfassend
i) Aluminatzement, Calcium-Sulfo-Aluminatzement, Calcium- Aluminate, Tonerdezement, Anhydrit und Gips, Calci umoxid und
ii) (Erd) Alkalisalze von Halogeniden, Sulfaten, Nitraten, Phosphaten, Carbonaten, Hydrogencarbonaten und Carbon säuren mit 1 bis 4 C-Atomen.
5. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhärtungsbeschleuniger ausgewählt werden aus der Gruppe umfassend
i) Aluminatzement und Calcium-Sulfo-Aluminatzement und ii) Lithiumcarbonat, Calciumchlorid, Calciumformiat und Calciumacetat .
6. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenmörtelzusammenset zungen Erhärtungsbeschleuniger der Gruppe i) zu 0,1 bis 15 Gew.-% oder Erhärtungsbeschleuniger der Gruppe ii) zu 0,01 bis 1,5 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtelzusammensetzungen .
7. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtmenge an Portland- Zement, Portland-Zement-Klinker und Erhärtungsbeschleuni- gern in den Trockenmörtelzusammensetzungen 8 bis 18 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Trockenmörtel zusammensetzungen .
8. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenmörtelzusammenset zungen 0,2 bis 12 Gew.-% an Polyvinylestern in Form von Schutzkolloid stabilisierten, in Wasser redispergierbaren Pulvern enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der Tro ckenmörtelzusammensetzungen .
9. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenmörtelzusammenset zungen bei der Herstellung von Wärmedämmverbundsystemen in Klebemörteln für Wärmedämmplatten oder in Armierungsmör teln zur Herstellung von Armierungsschichten Einsatz fin den .
10. Verwendung von Trockenmörtelzusammensetzungen zur Herstel lung von Wärmedämmverbundsystemen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmplatten auf Materialien basieren ausgewählt aus der Gruppe umfassend EPS (expanded Polystyrene) , XPS (= extruded Polystyrene) , Polyurethan, Resolharzhartschaum, Mineralwolle, Steinwolle, Hanf,
Schilf und Holzfasern.
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