WO2019007841A1

WO2019007841A1 - Kraftfahrzeug

Info

Publication number: WO2019007841A1
Application number: PCT/EP2018/067618
Authority: WO
Inventors: Wolfgang Segerer; Robert Painer
Original assignee: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
Priority date: 2017-07-07
Filing date: 2018-06-29
Publication date: 2019-01-10
Also published as: DE102017211661A1

Abstract

Aus der EP 2 213 505 B1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem drehbaren Einzelsitz bekannt. Der drehbare Einzelsitz ist in Richtung einer Türöffnung verdrehbar, um ein Einsteigen und Aussteigen zu erleichtern. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem Einzelsitze, die in Fahrzeugquerrichtung nebeneinander angeordnet sind, zueinander verdrehbar sind. Zu diesem Zweck sind in einem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs mindestens zwei in Fahrzeugquerrichtung zueinander benachbarte Einzelsitze angeordnet. Die Einzelsitze sind mit einer Vorrichtung zur Längsverstellung, mit einer Vorrichtung zur Höhenverstellung, ggf. mit einer Vorrichtung zur Kippverstellung eines Sitzteiles und mit einer Vorrichtung zum Verschwenken der Rückenlehne versehen. Oberhalb der Vorrichtung zur Längsverstellung ist eine Vorrichtung zum Drehen angeordnet, auf der die Vorrichtung zur Höhenverstellung und damit verbunden das Sitzteil des Einzelsitzes angeordnet ist. Der jeweilige Einzelsitz ist in Richtung einer Längssymmetrieachse des Kraftfahrzeuges um einen Winkel a verschwenkbar.

Description

Kraftfahrzeug

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Aus der EP 2 213 505 B1 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, bei dem ein Fahrzeug-Einzelsitz in seiner Längsrichtung, in Hochrichtung oder vertikaler Richtung und in Querrichtung verstellbar ist. Zusätzlich ist der Fahrzeug-Einzelsitz über eine Drehvorrichtung von einer Ausrichtung in Längsrichtung in eine Ausrichtung in Querrichtung und zurück verdrehbar. Durch die Verdrehbarkeit des Fahrzeug-Einzelsitzes und ggf. einer Längsverschiebung in Fahrzeugquerrichtung in Richtung einer Türöffnung wird das Ein- und Aussteigen in das Kraftfahrzeug erleichtert.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem Einzelsitze, die in einem Fahrzeuginnenraum nebeneinander in Fahrzeugquerrichtung angeordnet sind, zueinander verdrehbar sind.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug ist mit einer Karosserie versehen, die einen Fahrzeuginnenraum umgibt. In dem Fahrzeuginnenraum sind zumindest zwei in Fahrzeugquerrichtung zueinander benachbarte Einzelsitze angeordnet. Die Einzelsitze sind mit einer Vorrichtung zur Längsverstellung, mit einer Vorrichtung zur Höhenverstellung, ggf. mit einer Vorrichtung zur Kippverstellung eines Sitzteiles und mit einer Vorrichtung zum Verschwenken der Rückenlehne versehen. Oberhalb der Vorrichtung zur Längsverstellung ist eine Vorrichtung zum Drehen angeordnet. Auf der Vorrichtung zum Drehen ist die Vorrichtung zur Höhenverstellung und damit verbunden das Sitzteil des Einzelsitzes angeordnet. Der jeweilige Einzelsitz ist in Richtung einer Längssymmetrieachse des Kraftfahrzeuges um einen Winkel α verschwenkbar.

Vorteilhafterweise liegt der Drehwinkel α in einem Bereich von 0° < α < 25°.

In einer vorteilhaften Ausführungsform liegt ein Drehpunkt der Vorrichtung zum Drehen des Einzelsitzes auf einer Längssymmetrielinie des jeweiligen Einzelsitzes und ist von einem Hüftpunkt einer jeweiligen auf dem Einzelsitz sitzenden Person um einen vorbestimmten Abstand beabstandet.

Der Abstand des Drehpunktes liegt vorteilhafterweise bei 150 mm < .20, 22 -£ 250 mm, insbesondere bei .20, 21 = 200 mm.

Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielshalber beschrieben. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht in einen Fahrzeuginnenraum eines Kraftfahrzeuges, in dem zwei Einzelsitze in einem vorderen Bereich des Fahrzeuginnenraumes nebeneinander in Fahrzeugquerrichtung angeordnet sind,

Fig. 2 eine Ansicht von oben auf die in der Fig. 1 gezeigten Einzelsitze, wobei sich auf dem jeweiligen Einzelsitze eine Person befindet und die beiden Einzelsitze zueinander um einen maximalen Winkel zueinander gedreht sind und

Fig. 3 eine Seitenansicht eines Einzelsitzes, der mit einer Drehvorrichtung oberhalb einer Vorrichtung zur Längsverstellung versehen ist.

Die Figur 1 zeigt einen Fahrzeuginnenraum 2 eines Kraftfahrzeuges 1 . In einem vorderen Bereich des Fahrzeuginnenraumes 2 befinden sich in einer ersten Sitzreihe zwei als Einzelsitze ausgebildete Vordersitze 3 und 4. In Fahrzeuglängsrichtung x sind hinter den beiden Vordersitzen 3 und 4 in einer zweiten Sitzreihe zwei Rücksitze 5 und 6 angeordnet.

Vor den Vordersitzen 3 und 4 ist in der gezeigten Ausführungsform eine Instrumententafel 7 ausgebildet, an der kein Lenkrad oder dgl. vorgesehen ist. Ferner ist am Boden des in der Figur 1 gezeigten Kraftfahrzeuges 1 kein Mitteltunnel, z.B. für einen Heckantrieb, und keine Mittelkonsole zwischen den Einzelsitzen 3 und 4 vorhanden.

In der gezeigten Ausführungsform ist kein Fahrer mehr erforderlich, da die Fahraufgaben vom System des Kraftfahrzeuges übernommen werden. Das Lenken, Bremsen, Beschleunigen, Überholen des in der Figur 1 gezeigten Kraftfahrzeuges 1 erfolgt selbstständig. Die Fahrzeugbenutzer können sich somit anderweitig beschäftigen. Für das selbständige oder autonome Fahren sind Computer, Mikroprozessoren oder dergleichen, Sensoren, wie beispielsweise Radar, Video und Laser, und Aktoren, wie eine Motorsteuerung, eine Lenkung und Bremsen, erforderlich.

Die Computer, Mikroprozessoren oder dergleichen verarbeiten die von den Sensoren ermittelten Daten, die zu automatischen Fahrentscheidungen führen. Die Fahrentscheidungen bewirken Signale, die an die Aktoren, wie die Motorsteuerung, die Lenkung und die Bremsen, weitergeleitet werden.

Zur Sicherheit von Personen 8 und 9, die sich auf den vorderen Einzelsitzen 3 und 4 befinden, sind in den beiden gegenüberliegenden Seitenwänden 10 und 1 1 und/oder den beiden gegenüberliegenden Türen 31 einer Karosserie 12 nicht dargestellte Airbags angeordnet.

In der Figur 2 ist eine Außenkontur 15a eines Sitzteils 15 und einer daran beispielsweise verschwenkbar angeordneten Rückenlehne 16 des jeweiligen Einzelsitzes 3, 4 durch eine entlang der Außenkontur 15a des jeweiligen Einzelsitzes 3, 4 verlaufende Linie 17 symbolisch dargestellt.

Ein Abstand ΐτ zwischen einer Innenfläche 13, 14 der jeweiligen Seitenwand 10, 1 1 und der Außenkontur 15a bzw. der Linie 17 des jeweiligen Einzelsitzes 3, 4 bestimmt einen Freiraum zur Entfaltung eines in diesem Freiraum sich entfaltenden Airbags. Der Abstand ΐτ ist so ausgelegt, dass ein zum Schutz für den Thorax (Brustkorb) vorgesehener Airbag einen ausreichenden Entfaltungsfreiraum hat.

Eine Au ßenkontur 19a einer Kopfstütze 19 ist durch eine entlang der Au ßenkontur 19a der jeweiligen Kopfstütze 19 verlaufende Linie 18 symbolisch dargestellt. Ein Abstand k zwischen der Innenfläche 13, 14 der jeweiligen Seitenwand 10, 1 1 und der Außenkontur 19a bzw. der Linie 18 der Kopfstütze 19 bestimmt einen Freiraum zur Entfaltung eines in diesem Freiraum sich entfaltenden Airbags. Der sich in diesem Entfaltungsfreiraum entfaltende Airbag dient zum Schutz des Kopfes einer sich auf dem jeweiligen vorderen Einzelsitz 3, 4 befindlichen Person 8, 9. Zur Bestimmung eines Drehpunktes 20 einer in der Fig. 3 im Prinzip dargestellten Drehvorrichtung oder Vorrichtung 21 zum Drehen des Einzelsitzes 3,4 ist es erforderlich, den aus Crash-Tests bekannten H-Punkt oder Hüftpunkt 22 zu bestimmen.

Bei der Auslegung des Drehpunktes und eines Drehwinkels muss die Funktion eines Sicherheitsgurtes in Bezug auf Ergonomie und Sicherheit, wie Submarining, gewährleistet sein.

Der Drehpunkt 20 verläuft vertikal in Richtung der z-Achse. Ferner liegt der Drehpunkt 20 auf einer Symmetrielinie 23. Die Symmetrielinie 23 teilt die in der Figur 2 gezeigten Einzelsitze 3, 4 jeweils in eine linke Hälfte und eine rechte Hälfte. Die jeweilige Hälfte weist jeweils eine Breite von 0,5 y3, 4 auf.

Ferner liegt der Drehpunkt 20 in einem Abstand .20, 22 beabstandet zu dem Hüftpunkt 22. In der gezeigten Ausführungsform liegt der Abstand .20, 22 bei 150 mm < t2o, 22 ^ 250 mm, insbesondere bei .20, 21 = 200 mm.

Die Fig. 3 zeigt einen Einzelsitz, der als Vordersitz 3, 4 oder als Rücksitz in hinteren Sitzreihen des Kraftfahrzeuges 1 verwendbar ist. Der Einzelsitz 3, 4 weist ein Sitzteil 15, eine Rückenlehne 16 sowie eine Kopfstütze 19 auf. Der Einzelsitz 3, 4 ist über eine Vorrichtung zur Längsverstellung 24 in Fahrzeuglängsrichtung x längsverschiebbar.

Oberhalb der Vorrichtung 24 zur Längsverstellung ist die Drehvorrichtung 21 angeordnet. An der Drehvorrichtung 21 ist eine Vorrichtung 25 zur Höhenverstellung des Einzelsitzes 3, 4 angelenkt. Bedienelemente zum Entriegeln und Verriegeln der jeweiligen Versteilvorrichtung sind in der Fig. 3 nicht dargestellt.

Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, ist der jeweilige Einzelsitz 3, 4 aus einer in Fahrzeuglängsrichtung x parallel zu einer Längssymmetrieachse 28 verlaufenden Position 26 in eine in der Fig. 2 gezeigte, um einen Drehwinkel α zur Längssymmetrieachse 28 des Kraftfahrzeuges 1 hin gedrehten Position 27 reversibel verstellbar.

Der Drehwinkel α liegt beispielsweise bei 13° < α < 25° in Abhängigkeit von dem Abstand .8, 9 zwischen den beiden Knien 29, 30 der auf den Einzelsitzen 3, 4 befindlichen Personen 8, 9. Die Breite des zwischen den beiden auf den Einzelsitzen 3, 4 befindlichen Personen 8, 9 und dem dadurch zur Verfügung stehenden Freiraum mit dem Abstand ts, 9 kann dadurch erhöht werden, dass kein Mitteltunnel für einen Heckantrieb und keine Mittelkonsole vorhanden sind.

Claims

Patentansprüche

1 . Kraftfahrzeug (1 ) mit einer Karosserie (12), die einen Fahrzeuginnenraum (2) umgibt, wobei in dem Fahrzeuginnenraum (2) mindestens zwei in Fahrzeugquerrichtung zueinander benachbarte Einzelsitze (3, 4) angeordnet sind, wobei die Einzelsitze (3, 4) mit einer Vorrichtung zur Längsverstellung (24), mit einer Vorrichtung zur Höhenverstellung (25), mit einer Vorrichtung zum Verschwenken der Rückenlehne (16) und gegebenenfalls mit einer Vorrichtung zur Kippverstellung eines Sitzteiles (15) versehen sind, wobei oberhalb der Vorrichtung zur Längsverstellung (24) eine Vorrichtung (21 ) zum Drehen angeordnet ist, wobei auf der Vorrichtung (21 ) zum Drehen die Vorrichtung (25) zur Höhenverstellung und damit verbunden das Sitzteil (15) des Einzelsitzes (3, 4) angeordnet ist, wobei der jeweilige Einzelsitz (3, 4) in Richtung einer Längssymmetrieachse (28) des Kraftfahrzeuges (1 ) um einen Winkel α verschwenkbar ist.

2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Drehwinkel α in einem Bereich von 0° < α < 25° liegt.

3. Kraftfahrzeug nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drehpunkt (20) der Vorrichtung (21 ) zum Drehen des Einzelsitzes (3, 4) auf einer Längssymmetrielinie (23) des jeweiligen Einzelsitzes (3, 4) liegt und von einem Hüftpunkt (22) einer jeweiligen auf dem Einzelsitz (3, 4) sitzenden Person (8, 9) um einen Abstand t2o, 22 beabstandet ist.

4. Kraftfahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand .20, 22 des Drehpunktes (20) bei 150 mm < .20, 22 ^ 250 mm, insbesondere bei .20, 21 = 200 mm, liegt.