Beschreibung
OPTOELEKTRONISCHER HALBLEITERCHIP UND VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES OPTOELEKTRONISCHEN HALBLEITERCHIPS
Es wird ein optoelektronischer Halbleiterchip angegeben.
Darüber hinaus wird ein Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen Halbleiterchips angegeben. Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, einen
optoelektronischen Halbleiterchip mit einer effizienten
Wärmeabfuhr anzugeben. Eine weitere zu lösende Aufgäbe besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Halbleiterchips anzugeben.
Diese Aufgaben werden durch den Gegenstand und das Verfahren der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst der
optoelektronische Halbleiterchip eine
Halbleiterschichtenfolge mit einer aktiven Schicht zur
Erzeugung elektromagnetischer Strahlung. Die
Halbleiterschichtenfolge basiert zum Beispiel auf einem III- V-Verbindungshalbleitermaterial . Bei dem Halbleitermaterial handelt es sich zum Beispiel um ein Nitrid- Verbindungshalbleitermaterial, wie AlnIn]__n_mGamN, oder um ein Phosphid-Verbindungshalbleitermaterial , wie AlnIn]__n_ mGamP, oder um ein Arsenid-Verbindungshalbleitermaterial , wie AlnIn]__n_mGamAs oder AlnIn]__n_mGamAsP, wobei jeweils 0 ^ n 1, 0 ^ m < 1 und m + n < 1 ist. Dabei kann die
Halbleiterschichtenfolge Dotierstoffe sowie zusätzliche
Bestandteile aufweisen. Der Einfachheit halber sind jedoch nur die wesentlichen Bestandteile des Kristallgitters der Halbleiterschichtenfolge, also AI, As, Ga, In, N oder P, angegeben, auch wenn diese teilweise durch geringe Mengen weiterer Stoffe ersetzt und/oder ergänzt sein können.
Bevorzugt basiert die Halbleiterschichtenfolge auf AlInGaN.
Die aktive Schicht der Halbleiterschichtenfolge beinhaltet insbesondere wenigstens einen pn-Übergang und/oder mindestens eine Quantentopfstruktur und kann zum Beispiel im
bestimmungsgemäßen Betrieb elektromagnetische Strahlung im blauen oder grünen oder roten Spektralbereich oder im UV- Bereich erzeugen. Bevorzugt umfasst der Halbleiterchip eine, insbesondere genau eine, zusammenhängende aktive Schicht.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst der
Halbleiterchip zwei oder mehr Kontaktelemente auf einer
Rückseite der Halbleiterschichtenfolge. Die Kontaktelemente sind insbesondere metallisch ausgebildet. Beispielsweise umfassen die Kontaktelemente Silber, Kupfer, Nickel, Gold, Titan, Palladium oder bestehen aus einem dieser Materialien oder einer Mischung aus diesen Materialien.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst der
Halbleiterchip ein strahlungsdurchlässiges Kühlelement auf einer der Rückseite gegenüberliegenden Vorderseite der
Halbleiterschichtenfolge. Das Kühlelement überdeckt
beispielsweise in Draufsicht die Halbleiterschichtenfolge vollständig, bedeckt also die gesamte Vorderseite der
Halbleiterschichtenfolge. Bevorzugt bedeckt das Kühlelement nur die Vorderseite der Halbleiterschichtenfolge.
Das Kühlelement kann transparent, also bild- oder blickdurchlässig, oder transluzent für eine von der aktiven Schicht erzeugte elektromagnetische Strahlung sein. Mit anderen Worten kann das Kühlelement klarsichtig oder milchig- trüb sein.
Besonders bevorzugt ist das Kühlelement transparent oder transluzent für solche elektromagnetische Strahlung, die aus Richtung der aktiven Schicht auf das Kühlelement trifft.
Diese Strahlung kann die unmittelbar von der aktiven Schicht erzeugte Primärstrahlung und/oder eine durch Konversion aus der Primärstrahlung erzeugte Sekundärstrahlung sein. Die Transparenz des Kühlelements beträgt beispielsweise zumindest 80 % oder zumindest 90 % oder zumindest 95 % oder zumindest 99 % für die aus Richtung der aktiven Schicht kommende
Strahlung .
Das Kühlelement kann die Form eines Plättchens mit zwei im Wesentlichen parallelen Hauptseiten aufweisen, wobei die Hauptseiten dann im Wesentlichen parallel zu der Vorderseite der Halbleiterschichtenfolge verlaufen. Das Kühlelement kann aber auch auf einer der Halbleiterschichtenfolge abgewandten Seite eine gekrümmte Hauptseite haben. In diesem Fall ist das Kühlelement beispielsweise als Linse ausgebildet. Das
Kühlelement kann ferner einstückig ausgebildet sein oder aus mehreren unterschiedlichen Einzelschichten aufgebaut sein. Bevorzugt ist die Materialzusammensetzung des Kühlelements aber homogen über das gesamte Volumen des Kühlelements. Die Vorderseite und/oder die Rückseite grenzen zum Beispiel unmittelbar an die Halbleiterschichtenfolge. Insbesondere sind die Vorderseite und/oder die Rückseite aus dem
Halbleitermaterial der Halbleiterschichtenfolge gebildet. Die
Vorderseite und die Rückseite verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander und zur aktiven Schicht.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst der
Halbleiterchip eine Siloxan-haltige Konverterschicht zwischen dem Kühlelement und der Halbleiterschichtenfolge. Bevorzugt handelt es sich bei dem Siloxan oder den Siloxanen der
Konverterschicht um Polysiloxan oder Polysiloxane, wie
Silikon .
Die Konverterschicht basiert bevorzugt auf Siloxan. Der
Siloxan-Anteil in der Konverterschicht beträgt beispielsweise zumindest 60 Vol.-% oder zumindest 70 Vol.-% oder zumindest 80 Vol.-% oder zumindest 90 Vol.-%. Beispielsweise umfasst oder besteht die Konverterschicht aus einer Siloxanmatrix mit darin eingebetteten Konverterpartikeln. Die Konzentration der Konverterpartikel in der Konverterschicht beträgt
beispielsweise zumindest 10 Vol.-% oder zumindest 20 Vol.-%. Alternativ oder zusätzlich beträgt die Konzentration der Konverterpartikel in der Konverterschicht zum Beispiel höchstens 40 Vol.-% oder höchstens 30 Vol.-%. Zum Beispiel ist die Konverterschicht einstückig ausgebildet. Zum Beispiel ist die Materialzusammensetzung der Konverterschicht homogen über ihr gesamtes Volumen. Insbesondere ist die
Konverterschicht nur durch eine einzige Schicht gebildet und nicht durch übereinandergelegte Einzelschichten. Alternativ kann die Konverterschicht auch aus mehreren
aneinandergrenzenden Einzelschichten aufgebaut sein, wobei dann zum Beispiel jede Einzelschicht Siloxan umfasst oder darauf basiert.
Die Konverterschicht weist beispielsweise eine Dicke, gemessen senkrecht zur Vorderseite der
Halbleiterschichtenfolge, von mindestens 30 ym oder
mindestens 40 ym oder mindestens 50 ym auf. Alternativ oder zusätzlich beträgt die Dicke der Konverterschicht
beispielsweise höchstens 80 ym oder höchstens 70 ym oder höchstens 60 ym.
Die Konverterschicht ist bevorzugt nur auf der Vorderseite der Halbleiterschichtenfolge angeordnet. Insbesondere
überdeckt die Konverterschicht die Vorderseite der
Halbleiterschichtenfolge vollständig. Die Konverterschicht kann dabei in direktem Kontakt mit der Vorderseite
beziehungsweise dem Halbleitermaterial der
Halbleiterschichtenfolge stehen. Die Konverterschicht konvertiert im bestimmungsgemäßen
Betrieb des Halbleiterchips die von der aktiven Schicht erzeugte Primärstrahlung ganz oder teilweise in
Sekundärstrahlung mit größerer Wellenlänge. Beispielsweise konvertiert die Konverterschicht eine von der aktiven Schicht erzeugte blaue Primärstrahlung ganz oder teilweise in gelbe oder grüne oder rote Sekundärstrahlung. Die aus der
Konverterschicht austretende Strahlung kann also eine
Mischung aus Primär- und Sekundärstrahlung sein oder
ausschließlich aus Sekundärstrahlung gebildet sein. Bevorzugt handelt es sich bei der aus der Konverterschicht austretenden und von dem Halbleiterchip emittierten Strahlung um
sichtbares Licht wie weißes Licht.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind die
Kontaktelemente zur elektrischen Kontaktierung des
Halbleiterchips beziehungsweise der Halbleiterschichtenfolge eingerichtet und liegen im unmontierten Zustand des
Halbleiterchips, zum Beispiel an einer Unterseite des
Halbleiterchips, frei. Bei dem Halbleiterchip kann es sich also insbesondere um einen oberflächenmontierbaren
Halbleiterchip handeln. Der Halbleiterchip kann
beispielsweise auf einem Anschlussträger montiert werden. Auf der Vorderseite des Halbleiterchips sind vorzugsweise keine Kontaktelemente angebracht.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Kühlelement von einem Aufwachssubstrat der Halbleiterschichtenfolge
verschieden. Insbesondere ist bei dem Halbleiterchip das
Aufwachssubstrat , auf dem die Halbleiterschichtenfolge zum Beispiel epitaktisch aufgewachsen wurde, abgetragen
beziehungsweise entfernt. Der Halbleiterchip ist bevorzugt frei von dem Aufwachssubstrat .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Kühlelement eine thermische Leitfähigkeit von mindestens 0,7 W/(m-K) oder mindestens 0,8 W/ (m-K) oder mindestens 0,9 W/ (m-K) oder mindestens 1,0 W/ (m-K) auf. Unter der thermischen
Leitfähigkeit wird dabei insbesondere die über das gesamte Kühlelement gemittelte thermische Leitfähigkeit verstanden.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform beträgt der Abstand zwischen der Konverterschicht und dem Kühlelement höchstens 10 ym oder höchstens 8 ym oder höchstens 5 ym oder höchstens 3 ym. Unter dem Abstand wird dabei bevorzugt der maximale oder mittlere Abstand entlang der gesamten lateralen
Ausdehnung des Halbleiterchips verstanden. Der Abstand wird insbesondere in Richtung senkrecht zur Vorderseite gemessen.
Des Weiteren wird vorliegend unter einem optoelektronischen Halbleiterchip ein Bauelement verstanden, wie es durch
Vereinzeln aus einem Waferverbund erzeugt wird. Dies kann
bedeuten, dass die lateralen Abmessungen des Halbleiterchips im Wesentlichen der lateralen Abmessung der aktiven Schicht der Halbleiterschichtenfolge entsprechen. Beispielsweise ist die laterale Abmessung des Halbleiterchips höchstens um 10 % oder höchstens um 5 "6 oder höchstens um 1 % größer als die laterale Abmessung der aktiven Schicht. Die laterale
Richtung, bezüglich der die lateraler Abmessung bestimmt wird, ist dabei eine Richtung parallel zur
Haupterstreckungsrichtung der aktiven Schicht. Der
optoelektronische Halbleiterchip ist bevorzugt selbsttragend ausgebildet. Mit anderen Worten kann es sich um ein
sogenanntes Chip-size-Package handeln, kurz CSP, sodass zumindest die laterale Größe des Halbleiterchips im
Wesentlichen durch die Halbleiterschichtenfolge bestimmt ist. Der Verguss sowie die Kontaktelemente tragen somit nicht signifikant zur lateralen Größe bei.
In mindestens einer Ausführungsform umfasst der
optoelektronische Halbleiterchip eine
Halbleiterschichtenfolge mit einer aktiven Schicht zur
Emission elektromagnetischer Strahlung. Ferner umfasst der Halbleiterchip zwei Kontaktelemente auf einer Rückseite der Halbleiterschichtenfolge sowie ein strahlungsdurchlässiges Kühlelement auf einer der Rückseite gegenüberliegenden
Vorderseite der Halbleiterschichtenfolge. Zwischen dem
Kühlelement und der Halbleiterschichtenfolge ist eine
Siloxan-haltige Konverterschicht angeordnet. Die
Kontaktelemente dienen zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterchips und liegen im unmontierten Zustand des
Halbleiterchips frei. Das Kühlelement ist von einem
Aufwachssubstrat der Halbleiterschichtenfolge verschieden und weist eine thermische Leitfähigkeit von mindestens 0,7
W/(m-K) auf.
Der hier beschriebenen Erfindung liegt insbesondere die
Erkenntnis zugrunde, dass für Konverterschichten in
optoelektronischen Halbleiterchips häufig Siloxan-basierte, insbesondere Silikon-basierte, Konverterschichten verwendet werden, unter anderem weil diese einen hohen Brechungsindex aufweisen. Diese Konverterschichten haben aber den Nachteil, dass sie eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,2 bis 0,3 W/(m-K) oder weniger, beispielsweise zwischen 0,16 und 0,25 W/ (m-K), aufweisen. Die durch die in dem Siloxan
eingebetteten Konverterpartikel bei der Konversion von Licht erzeugte Wärme kann daher nur schlecht aus der
Konverterschicht abgeführt werden. Dadurch kommt es im
Betrieb zu einer starken Erwärmung der Konverterschicht, insbesondere an dessen Außenflächen, wodurch die
Konverterschicht schnell altert, was sich beispielsweise durch Rissbildung bemerkbar macht. Ein weiterer Nachteil der Siloxan-haltigen Konverterschicht ist, dass diese klebrig ist, sodass an einer freiliegenden Konverterschicht
unerwünschte Partikel kleben bleiben können.
Bei der vorliegenden Erfindung wird von der Idee Gebrauch gemacht, ein strahlungsdurchlässiges Kühlelement auf die Konverterschicht aufzulegen. Bereits eine geringe
Wärmeleitfähigkeit von 0,7 W/(m-K) kann dabei ausreichen, um die thermische Eigenschaft des gesamten Halbleiterchips stark zu verbessern. Um diesen Effekt zu verbessern, wird der
Abstand zwischen der Konverterschicht und dem Kühlelement bevorzugt gering gewählt, sodass es zu einem effizienten Wärmeübertrag von der Konverterschicht auf das Kühlelement kommt. Des Weiteren bedeckt das strahlungsdurchlässige
Kühlelement die klebrige Oberfläche der Konverterschicht und verhindert, dass unerwünschte Partikel kleben bleiben.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst das Kühlelement Glas oder besteht aus Glas, insbesondere hochbrechendes Glas. Insbesondere kann es sich bei dem Kühlelement um ein
Glassubstrat oder eine Glasplatte handeln. Das Glas kann zum Beispiel Quarzglas, Borsilikatglas, Flintglas oder
Bleikristallglas sein. Glas hat zudem den Vorteil, dass es im Gegensatz zu der Konverterschicht ein vergleichsweise großes E-Modul aufweist. Normalerweise kommt es bei Erwärmung des Halbleiterchips zu einer relativ starken Ausdehnung der
Konverterschicht, was, wie oben bereits erwähnt, mit der Zeit zu Rissen in der Konverterschicht führen kann. Ein auf die Konverterschicht aufgebrachtes glashaltiges Kühlelement sorgt mit seinem hohen E-Modul dafür, dass sich das
Konverterelement kaum noch ausdehnen kann, sodass der gesamte Halbleiterchip alterungsstabiler wird.
Alternativ ist es aber auch möglich, statt Glas zum Beispiel Saphir oder Kunststoff als Material für das Kühlelement zu wählen .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist eine mechanische Verbindung, zum Beispiel eine Klebeschicht, zwischen dem Kühlelement und der Konverterschicht so gewählt, dass das Kühlelement dauerhaft mit der Konverterschicht verbunden ist. Es handelt sich zum Beispiel um eine Stoffschlüssige
Verbindung zwischen dem Kühlelement und der Konverterschicht. Das Kühlelement ist mit der Konverterschicht insbesondere nicht zerstörungsfrei lösbar verbunden. Im bestimmungsgemäßen Betrieb, also bei üblicherweise auftretenden Kräften und Beschleunigungen, löst sich das Kühlelement bevorzugt nicht von der Konverterschicht. Zum Beispiel ist die Verbindung so stark gewählt, dass das Kühlelement eine laterale
Wärmeausdehnung der Konverterschicht unterbindet oder einschränkt. Insbesondere ist die Verbindung so stark gewählt, dass die Verbindung durch die im bestimmungsgemäßen Betrieb durch Erwärmung auftretenden lateralen Kräfte nicht vollständig oder nicht lokal, also an bestimmten Stellen, gelöst wird.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Kühlelement selbsttragend. Beispielsweise ist das Kühlelement dann eine oder die einzige tragende Komponente in dem Halbleiterchip.
Zum Beispiel ist kein weiteres selbsttragendes Element in dem Halbleiterchip vorhanden. Das Kühlelement trägt
beispielsweise die Halbleiterschichtenfolge und die
Kontaktelemente .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform beträgt die Dicke des Kühlelements zumindest 250 ym oder zumindest 300 ym oder zumindest 400 ym. Insbesondere mit einer solchen Dicke und typischen lateralen Ausdehnung von Halbleiterchips von beispielsweise höchstens 5 mm kann ein solches Kühlelement selbsttragend sein.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform beträgt der Abstand zwischen der Rückseite der Halbleiterschichtenfolge und den im unmontierten Zustand freiliegenden Seiten der
Kontaktelemente beziehungsweise der Unterseite des
Halbleiterchips höchstens 5 ym oder höchstens 3 ym oder höchstens 2 ym. Insbesondere ist auf der Rückseite also keine tragende Komponente des Halbleiterchips vorhanden.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist auf der Rückseite der Halbleiterschichtenfolge ein Träger angeordnet. Der Träger kann beispielsweise durch die Kontaktelemente und
einer dazwischen angebrachten Isolierung, wie beispielsweise ein Polymerverguss oder ein Epoxidverguss oder ein
Silikonverguss , gebildet sein. Der Träger ist insbesondere selbsttragend ausgebildet. Beispielsweise ist der Träger auf der Rückseite eine oder die einzige den Halbleiterchip tragende und mechanisch stabilisierende Komponente in dem Halbleiterchip. In diesem Fall ist beispielsweise das
Kühlelement nicht selbsttragend und kann alleine nicht die Stabilität des Halbleiterchips gewährleisten.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform beträgt die Dicke des Kühlelements höchstens 100 ym oder höchstens 50 ym oder höchstens 30 ym oder höchstens 10 ym. In diesen Fällen ist das Kühlelement beispielsweise nicht selbsttragend. Auch eine so geringe Dicke von beispielsweise höchstens 10 ym reicht aber aus, um die schlechte Wärmeleitfähigkeit der
Konverterschicht teilweise zu kompensieren. Bevorzugt beträgt die Dicke des Kühlelements aber zumindest 5 ym. Gemäß zumindest einer Ausführungsform weisen die
Kontaktelemente auf der Rückseite eine Dicke von mindestens 100 ym oder mindestens 120 ym auf. Die Kontaktelemente sind beispielsweise galvanisch auf die Halbleiterschichtenfolge aufgebracht. In diesem Fall bilden die Kontaktelemente beispielsweise einen Teil eines Trägers an der Rückseite der Halbleiterschichtenfolge .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform bildet das Kühlelement eine Strahlungsaustrittsfläche des Halbleiterchips.
Beispielsweise werden zumindest 80 % oder zumindest 90 % oder zumindest 95 % der aus dem Halbleiterchip austretenden
Strahlung über das Kühlelement ausgekoppelt. Das Kühlelement
kann dabei unmittelbar an ein Umgebungsgas, wie Luft,
grenzen .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst die
Konverterschicht eine Silikonmatrix mit darin eingebetteten Konverterpartikeln oder besteht aus einer Silikonmatrix mit darin eingebetteten Konverterpartikeln. Silikon ist ein bevorzugtes Siloxan für die Verwendung in Konverterschichten. Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfassen die
Konverterpartikel Partikel mit der Strukturformel
A3B5°12:Ce + mit A = Lu' Y oder Tb und B = A oder Ga,
und/oder (Ca, Sr) AlSiN3 : Eu2+, und/oder Sr (Ca, Sr) Si2Al2N6 : Eu2 + , und/oder (Ca, Ba, Sr) 2Si5Ng : Eu2 + , und/oder Sr4Al]_4025 : Eu2 + , und/oder EuxSi6_zAlzOzNg_z, und/oder MxSi]_2-m-nAlm+n^nNl 6- n:Eu2+ und/oder M2Si04:Eu2+ mit M = Ba, Sr, Ca oder Mg, und/oder K2SiF6:Mn4+, und/oder MS12 2O2 : Eu2+ mit M = Ba, Sr oder Ca. Auch andere Arten von Konverterpartikeln sind denkbar .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist zwischen der
Konverterschicht und dem Kühlelement eine
strahlungsdurchlässige Klebeschicht angeordnet. Die
Klebeschicht weist beispielsweise eine Dicke von höchstens 10 ym oder höchstens 8 ym oder höchstens 5 ym oder höchstens 3 ym auf. Beispielsweise ist die Klebeschicht aus Silikon gebildet oder umfasst Silikon. Die Klebeschicht ist
insbesondere für die Primärstrahlung und/oder die
Sekundärstrahlung transparent oder transluzent. Die
Klebeschicht ist bevorzugt sowohl mit der Konverterschicht als auch mit dem Kühlelement in direktem Kontakt.
Die Klebeschicht dient insbesondere dazu, das Kühlelement zuverlässig auf der Konverterschicht beziehungsweise der Halbleiterschichtenfolge zu befestigen. Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist die Klebeschicht eine Matrix, wie eine Silikonmatrix, mit darin eingebetteten, für die Primärstrahlung und/oder Sekundärstrahlung
transparenten Füllpartikeln auf. Besonders bevorzugt haben die Füllpartikel eine höhere thermische Leitfähigkeit, beispielsweise eine zumindest doppelt so hohe thermische Leitfähigkeit, wie das Matrixmaterial der Klebeschicht.
Dadurch kann weiter die thermische Ankopplung der
Konverterschicht an das Kühlelement verbessert werden. Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist die
Konverterschicht in direktem Kontakt mit dem Kühlelement. Mit anderen Worten ist zwischen der Konverterschicht und dem Kühlelement keine weitere Schicht wie eine Klebeschicht angeordnet. Das Kühlelement ist also zum Beispiel direkt auf die Konverterschicht aufgebracht. Der direkte Kontakt
zwischen der Konverterschicht und dem Kühlelement ist im Hinblick auf die thermische Ankopplung besonders vorteilhaft.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist die
Halbleiterschichtenfolge an der Vorderseite strukturiert. Insbesondere ist die Halbleiterschichtenfolge derart
strukturiert, dass die Totalreflexion von elektromagnetischer Strahlung an der Vorderseite reduziert wird und somit die Auskoppeleffizienz aus der Halbleiterschichtenfolge erhöht ist.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform sind die
Kontaktelemente seitlich teilweise oder vollständig von einem
Verguss, insbesondere einem elektrisch isolierenden Verguss, umgeben. Seitlich bedeutet dabei, dass die Kontaktelemente in lateraler Richtung, also parallel zu einer
Haupterstreckungsrichtung der aktiven Schicht, von dem
Verguss umgeben sind. Die Kontaktelemente können an einer Unterseite des Halbleiterchips bündig mit dem Verguss
abschließen. Alternativ ist es aber auch möglich, dass der Verguss nicht bis zur Unterseite des Halbleiterchips reicht und beispielsweise die Kontaktelemente seitlich nur bis höchstens zur Hälfte bedeckt. Die Kontaktelemente stehen dann aus dem Verguss hervor. Bei dem Verguss kann es sich
beispielsweise um ein Polymer oder ein Epoxid oder ein
Silikon handeln. Der Verguss kann zusammen mit den
Kontaktelementen einen den Halbleiterchip stabilisierenden Träger bilden.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform weist das Kühlelement eine oder mehrere funktionale Schichten auf. Beispielsweise umfasst das Kühlelement eine dielektrische Spiegelschicht und/oder einen Braggspiegel und/oder eine Konversionsschicht. Insbesondere kann auf diese Weise durch das Kühlelement die Abstrahlcharakteristik des Halbleiterchips weiter beeinflusst werden . Gemäß zumindest einer Ausführungsform dient das Kühlelement, das insbesondere aus Glas ist, primär als Träger zur
mechanischen Verstärkung der Konverterschicht und/oder des Halbleiterchips und lediglich sekundär zur Kühlung der
Konverterschicht und/oder der Halbleiterschichtenfolge. Durch das Kühlelement gibt es zwar eine gewisse Umverteilung der
Wärme, aber dieser Effekt kann vergleichsweise klein sein, da es keinen thermisch hochleitenden Wärmeleitungspfad von dem Kühlelement bis zu den Kontaktelementen gibt. Zum Beispiel
trägt das Kühlelement zu einer Kühlung der Konverterschicht und/oder der Halbleiterschichtenfolge zu höchstens 50 % oder 20 % oder 10 % bei, wobei eine hauptsächliche Kühlung über die Kontaktelemente hin zu einer Montagefläche des
Halbleiterchips und dann weiter zu einer externen Wärmesenke erfolgen kann. Darüber hinaus wird ein Verfahren zur
Herstellung eines optoelektronischen Halbleiterchips
angegeben. Das Verfahren eignet sich insbesondere dazu, einen wie eben beschriebenen Halbleiterchip herzustellen. Das heißt, sämtliche in Verbindung mit dem Halbleiterchip
offenbarten Merkmale sind auch für das Verfahren offenbart und umgekehrt.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst das Verfahren einen Schritt A) , in dem eine Halbleiterschichtenfolge mit einer aktiven Schicht auf einem Aufwachssubstrat aufgewachsen wird .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform umfasst das Verfahren einen Schritt B) , in dem Kontaktelemente auf eine dem
Aufwachssubstrat abgewandte Rückseite der
Halbleiterschichtenfolge aufgebracht werden.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird in einem Schritt C) die Halbleiterschichtenfolge auf einen Hilfsträger aufgebracht. Beispielsweise wird die Halbleiterschichtenfolge mit den Kontaktelementen voran auf einen Hilfsträger
aufgebracht . Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird in einem Schritt D) das Aufwachssubstrat entfernt. Beispielsweise wird das Aufwachssubstrat mittels eines Laser-Liftoff-Prozesses abgetragen .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird in einem Schritt
E) eine Konverterschicht auf eine der Rückseite
gegenüberliegende Vorderseite der Halbleiterschichtenfolge aufgebracht. Die Konverterschicht umfasst Siloxan.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird in einem Schritt
F) ein strahlungsdurchlässiges Kühlelement auf die
Vorderseite der Halbleiterschichtenfolge aufgebracht. Das Kühlelement weist dabei eine thermische Leitfähigkeit von mindestens 0,7 W/ (m-K) auf. Der Abstand zwischen der
Konverterschicht und dem Kühlelement wird zum Beispiel auf höchstens 10 ym eingestellt. Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird in einem Schritt
G) der Hilfsträger abgelöst.
Das Verfahren umfasst bevorzugt einen weiteren Schritt H) , bei dem die Halbleiterschichtenfolge mit dem Kühlelement in einzelne Halbleiterchips geschnitten oder gesägt oder
gewürfelt wird. Insbesondere bilden während des
Herstellungsverfahrens ein großflächiges Kühlelement und eine großflächige Halbleiterschichtenfolge einen Waferverbund . Das großflächige Kühlelement und die großflächige
Halbleiterschichtenfolge werden anschließend in einzelne
Kühlelemente und einzelne Halbleiterschichtenfolgen für jeden einzelnen Halbleiterchip geteilt. Das Kühlelement jedes einzelnen Halbleiterchips kann daher insbesondere an
Seitenflächen Spuren eines Materialabtrags aufweisen.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform werden die Schritte A) bis H) nacheinander in der angegebenen Reihenfolge
ausgeführt .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird die
Konverterschicht mittels Sprühbeschichtung, englisch Spray Coating, auf die Halbleiterschichtenfolge aufgebracht.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird das Kühlelement auf eine ungetrocknete Konverterschicht aufgebracht, sodass die Konverterschicht als Kleber für das Kühlelement dient. Wird die Konverterschicht beispielsweise über Spray Coating aufgebracht, so ist sie anfangs flüssig und klebrig. Dies wird vorliegend ausgenutzt, um das Kühlelement auf der
Konverterschicht zu befestigen, ohne dass eine weitere
Klebeschicht benötigt wird.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform ist das Kühlelement eine Glasschicht, die mittels Verdampfen aufgebracht wird. Dadurch wird es ermöglicht, eine besonders dünne Glasschicht herzustellen, die dann als Kühlelement dient.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird die
Konverterschicht nicht strukturiert, sondern ganzflächig und/oder durchgehend aufgebracht, bevorzugt im
Chipwaferverbund . Dies führt insbesondere dazu, dass es keine Seitenwände um die Konverterschicht herum gibt. Somit liegt die Konverterschicht an den Seitenflächen der vereinzelten Halbleiterchips frei. Die Konverterschicht kann seitlich bündig mit dem Kühlelement abschließen.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform erfolgt das Vereinzeln zu den Halbleiterchips, auch als Trennen oder Aufteilen bezeichnet, in einem einzigen, gemeinsamen Schritt. Das heißt, das Kühlelement, die Konverterschicht, der Verguss, die Kontaktelemente sowie die Isolationsschichten werden in
einem einzigen Schritt durchtrennt. Das Vereinzeln erfolgt zum Beispiel mittels Sägen oder Laserbestrahlung.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform erfolgt das Vereinzeln durch Sägen, insbesondere in einem einzigen Sägeschritt und/oder mit einem einzigen Sägeblatt. Sägespuren sind dabei bevorzugt schmal, typischerweise höchstens 100 ym breit, bevorzugt höchstens 50 ym breit. Beispielsweise liegt eine Breite der Sägespuren zwischen einschließlich 20 ym und
50 ym.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform wird das
Aufwachssubstrat von der Halbleiterschichtenfolge entfernt.
Dies erlaubt einen geringeren thermischen Widerstand des Halbleiterchips. Das Aufwachssubstrat wird bevorzugt
entfernt, bevor die Konverterschicht und das Kühlelement an der Halbleiterschichtenfolge angebracht werden, kann jedoch auch erst danach entfernt werden. Beim Entfernen des
Aufwachssubstrats befindet sich die Halbleiterschichtenfolge bevorzugt an einem temporären Hilfsträger. Insbesondere durch das Entfernen des Aufwachssubstrats ist es möglich, den kompletten Chipwafer mit bevorzugt einem einzigen Glaswafer für die Kühlelemente und auch als Träger zu verbinden, sodass das Aufwachssubstrat als ganzer Wafer abgelöst und trotzdem die Anordnung nachfolgend noch als Wafer gehandhabt werden kann .
Nachfolgend wird ein hier beschriebener optoelektronischer Halbleiterchip sowie ein hier beschriebenes Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen Halbleiterchips unter Bezugnahme auf Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen geben dabei gleiche Elemente in den einzelnen Figuren an. Es sind dabei jedoch
keine maßstäblichen Bezüge dargestellt, vielmehr können einzelne Elemente zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein. Es zeigen:
Figuren 1A bis 1F verschiedene Positionen in einem
Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zur Herstellung eines optoelektronischen Halbleiterchips ,
Figuren 2A bis 2E verschiedene Ausführungsbeispiele eines optoelektronischen Halbleiterchips in Querschnittsansicht.
In der Figur 1A ist eine Position in einem
Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen Halbleiterchips 100 gezeigt. Auf einem Aufwachssubstrat 15, beispielsweise einem Saphirsubstrat, ist eine Halbleiterschichtenfolge 1 gewachsen. Die
Halbleiterschichtenfolge 1 basiert beispielsweise auf GaN. Sie umfasst eine erste Schicht 13, die beispielsweise eine n- leitende Schicht ist, eine zweite Schicht 14, die
beispielsweise eine p-leitende Schicht ist, und eine aktive Schicht 10 zwischen der ersten Schicht 13 und der zweiten Schicht 14. Die aktive Schicht 10 ist dazu vorgesehen, im bestimmungsgemäßen Betrieb elektromagnetische Strahlung zu erzeugen. Die an das Aufwachssubstrat 15 grenzende Seite der Halbleiterschichtenfolge 1 bildet eine Vorderseite 11 der Halbleiterschichtenfolge 1, die gegenüberliegende Seite der Halbleiterschichtenfolge 1 bildet eine Rückseite 12.
In der Figur 1B ist eine Position in dem Verfahren zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt. Auf die Rückseite 12 der
Halbleiterschichtenfolge 1 sind Kontaktelemente 21, 22
aufgebracht, die durch Isolationsschichten elektrisch
voneinander isoliert sind. Ein jeweils zweites Kontaktelement 22 ist elektrisch leitend mit der zweiten Schicht 14
verbunden, ein jeweils erstes Kontaktelement 21 ist über eine Durchkontaktierung, die sich durch die zweite Schicht 14 und die aktive Schicht 10 in die erste Schicht 13 erstreckt, mit der ersten Schicht 13 elektrisch leitend verbunden.
In der in der Figur IC gezeigten Position des Verfahrens ist die Halbleiterschichtenfolge 1 mit den Kontaktelementen 21, 22 voran auf einen Hilfsträger aufgebracht. Der Hilfsträger dient zur vorübergehenden Stabilisierung der
Halbleiterschichtenfolge 1. Zusätzlich ist in Figur IC zu erkennen, dass das
Aufwachssubstrat 15 von der Halbleiterschichtenfolge 1 abgelöst ist. Dies kann beispielsweise mittels eines Laser- Liftoff-Prozesses erfolgt sein. Die Vorderseite 11 der
Halbleiterschichtenfolge 1 liegt daher in Figur IC frei.
In der Figur 1D ist eine Position in dem Verfahren gezeigt, nachdem die Vorderseite 11 der Halbleiterschichtenfolge 1 strukturiert beziehungsweise aufgeraut wurde. Dies kann zum Beispiel durch einen Ätzprozess erfolgt sein. Die
Strukturierung oder Aufrauung der Halbleiterschichtenfolge 1 an der Vorderseite 11 bewirkt eine effizientere
Strahlungsauskopplung aus der Halbleiterschichtenfolge 1.
In der Figur IE ist eine Position in dem Verfahren gezeigt, nachdem auf die Vorderseite 11 der Halbleiterschichtenfolge 1 zunächst eine Konverterschicht 4, dann eine Klebeschicht 41 und anschließend ein strahlungsdurchlässiges Kühlelement 3 aufgebracht wurde. Die Konverterschicht 4 umfasst ein
Siloxan, wie Silikon. Beispielsweise handelt es sich bei der Konverterschicht 4 um eine Silikonmatrix mit darin
eingebetteten Konverterpartikeln. Die Konverterschicht 4 wandelt im bestimmungsgemäßen Betrieb einen Teil oder die gesamte von der aktiven Schicht 10 erzeugte
elektromagnetische Primärstrahlung in Sekundärstrahlung einer anderen Wellenlänge um. Die Konverterschicht 4 hat
beispielsweise eine Dicke zwischen einschließlich 40 ym und 60 ym.
Bei der Klebeschicht 41 kann es sich zum Beispiel um eine klarsichtige Silikonschicht handeln. Die Dicke der
Klebeschicht 41 beträgt beispielsweise zwischen
einschließlich 3 ym und 8 ym.
Die Klebeschicht 41 verbindet die Halbleiterschichtenfolge 1 beziehungsweise die Konverterschicht 4 mit dem
strahlungsdurchlässigen Kühlelement 3. Alternativ kann aber auch auf die Klebeschicht 41 verzichtet sein, sodass das Kühlelement 3 in direktem Kontakt mit der Konverterschicht 4 steht .
Bei dem Kühlelement 3 handelt es sich beispielsweise um eine Glasschicht oder ein Glasplättchen oder ein Glassubstrat. Das Kühlelement 3 ist zum Beispiel klarsichtig für die von der Halbleiterschichtenfolge 1 kommende Primärstrahlung und
SekundärStrahlung .
In der Figur IE ist das Kühlelement 3 beispielhaft
selbsttragend ausgebildet und weist beispielsweise eine Dicke von zumindest 250 ym auf. Insbesondere handelt es sich bei dem Kühlelement 3 der Figur IE also um ein Glasplättchen. Anders als in der Figur IE kann das Kühlelement 3 aber auch
als eine sehr dünne Glasschicht, beispielsweise mit einer Dicke von höchstens 50 ym, ausgebildet sein. Eine solche Glasschicht wäre beispielsweise nicht selbsttragend. In der Figur 1F ist eine weitere Position in dem Verfahren gezeigt, nachdem der Waferverbund aus dem Kühlelement 3 und der Halbleiterschichtenfolge 1 vereinzelt wurde. Dabei entstehen einzelne Halbleiterchips 100, die noch auf dem Hilfsträger befestigt sind. Der Hilfsträger kann anschließend abgelöst werden.
In der Figur 2A ist ein Ausführungsbeispiel eines
Halbleiterchips 100 in Querschnittsansicht gezeigt. Der Halbleiterchip 100 der Figur 2A ist beispielsweise durch den Prozess beziehungsweise das Verfahren der Figuren 1A bis 1F hergestellt. Im Fall der Figur 2A ist das Kühlelement 3 selbsttragend und bildet die tragende Komponente des
Halbleiterchips 100. Das heißt, das Kühlelement 3 trägt und stabilisiert die Halbleiterschichtenfolge 1 und die
Kontaktelemente 21, 22 alleine. Ohne das Kühlelement 3 wäre der Halbleiterchip 100 mechanisch nicht selbsttragend. Die Kontaktelemente 21, 22 in der Figur 2A weisen beispielsweise eine Dicke von höchstens 5 ym auf. Der Abstand zwischen der Rückseite 12 der Halbleiterschichtenfolge 1 und den der Halbleiterschichtenfolge 1 abgewandten Seiten der
Kontaktelemente 21, 22 beträgt beispielsweise ebenfalls höchstens 5 ym.
In der Figur 2B ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Halbleiterchips 100 in Querschnittsansicht gezeigt. Anders als in der Figur 2A sind die Kontaktelemente 21, 22 nun wesentlich dicker ausgebildet, beispielsweise mit einer Dicke von zumindest 100 ym. Die Kontaktelemente 21, 22 sind
beispielsweise über ein galvanisches Verfahren aufgebracht. Um die Kontaktelemente 21, 22 herum ist ein Verguss 23 angeordnet. Bei dem Verguss 23 kann es sich zum Beispiel um ein Polymer oder ein Epoxid oder ein Silikon handeln.
Vorliegend bilden der Verguss 23 und die Kontaktelemente 21, 22 eine Unterseite des Halbleiterchips 100, die im
unmontierten Zustand freiliegt. Der Verguss 23 und die
Kontaktelemente 21, 22 schließen an der Unterseite bündig miteinander ab. Der Verguss 23 umgibt die Kontaktelemente 21, 22 seitlich, das heißt in lateraler Richtung, vollständig.
Im Fall der Figur 2B bildet der Verguss 23 zusammen mit den Kontaktelementen 21, 22 einen Träger 5 an der Rückseite 12 der Halbleiterschichtenfolge 1. Dieser Träger 5 ist
beispielsweise selbsttragend. Der Träger 5 kann die
Halbleiterschichtenfolge 1 mechanisch stabilisieren und tragen. In diesem Fall kann das Kühlelement 3 nach wie vor selbsttragend ausgebildet sein, das Kühlelement 3 kann aber auch nicht selbsttragend sein.
In dem Ausführungsbeispiel der Figur 2C ist ein
Halbleiterchip 100 gezeigt, der im Wesentlichen dem
Halbleiterchip 100 der Figur 2B entspricht. Anders als in der Figur 2B umgibt der Verguss 23 nun aber die Kontaktelemente 21, 22 seitlich nicht vollständig. Insbesondere schließt der Verguss 23 mit den Kontaktelementen 21, 22 an einer
Unterseite des Halbleiterchips 100 nicht bündig ab. Vielmehr sind die Kontaktelemente 21, 22 seitlich nur teilweise von dem Verguss 23 umgeben. Die Dicke des Vergusses 23 auf der Rückseite 12 der Halbleiterschichtenfolge 1 ist
beispielsweise nur höchstens halb so dick wie die der
Kontaktelemente 21, 22.
Im Ausführungsbeispiel der Figur 2C bilden zum Beispiel die Kontaktelemente 21, 22 zusammen mit dem Verguss 23 keinen mechanisch stabilen Träger. In diesem Fall wird die
Halbleiterschichtenfolge 1 beziehungsweise der Halbleiterchip 100 wiederum durch das mechanisch selbsttragende Kühlelement 3 stabilisiert und getragen. Es kann aber auch sein, dass die Kontaktelemente 21, 22 und der Verguss 23 in der Figur 2C die Stabilität des Halbleiterchips 100 unterstützen
beziehungsweise die Stabilität bewirken.
Der Halbleiterchip 100 der Figur 2C zeichnet sich
insbesondere dadurch aus, dass bei ihm die verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten der verschiedenen Materialien kompensiert werden. Insbesondere weist die
Halbleiterschichtenfolge 1 üblicherweise einen anderen thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf als ein
Anschlussträger, auf dem der Halbleiterchip 100 montiert wird. Dieser Unterschied in dem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten wird durch die dicken
Kontaktelemente 21, 22 und den dazwischen angeordneten
Verguss 23 teilweise kompensiert, sodass es innerhalb der Halbleiterschichtenfolge 1 im Betrieb zu weniger
Verspannungen kommt, was die Gefahr von Rissen in der
Halbleiterschichtenfolge 1 reduziert.
In der Figur 2D ist ein Ausführungsbeispiel eines
Halbleiterchips 100 gezeigt, bei dem der Verguss 23 zusammen mit den Kontaktelementen 21, 22 einen die
Halbleiterschichtenfolge 1 beziehungsweise den Halbleiterchip 100 stabilisierenden Träger 5 bildet. Das Kühlelement 3 auf der Vorderseite 11 der Halbleiterschichtenfolge 1 ist
beispielsweise wiederum aus Glas gebildet. Vorliegend handelt es sich bei dem Kühlelement 3 aber um eine sehr dünne
Glasschicht mit einer Dicke von beispielsweise höchstens 50 ym. Eine solche dünne Glasschicht 3 ist beispielsweise nicht selbsttragend, trägt also nicht zur mechanischen
Stabilisierung des Halbleiterchips 100 bei. Die dünne
Glasschicht 3 kann beispielsweise mit Hilfe von einem
Aufdampfverfahren aufgebracht sein.
In den bisher gezeigten Ausführungsbeispielen war im
Randbereich jedes Halbleiterchips 100 eine Mesastruktur vorgesehen, in der die Halbleiterschichtenfolge 1 von der Rückseite 12 bis hinein in die zweite Halbleiterschicht 14 entfernt war und der so entstandene Mesagraben durch eine Isolationsschicht verkapselt war. Da die Mesagräben nicht bis hinein in die erste Schicht 13 gereicht haben, kann in diesen Ausführungsbeispielen elektromagnetische Strahlung seitlich aus der ersten Schicht 13 austreten.
Um die Lichtauskoppeleffizienz zu steigern, ist in Figur 2E ein Ausführungsbeispiel eines Halbleiterchips 100 gezeigt, bei dem sich die seitlichen Mesagräben komplett von der
Rückseite 12 durch die zweite Halbleiterschicht 14, die aktive Schicht 10 bis hinein in die erste Schicht 13
erstrecken. Bevorzugt durchdringen die Mesagräben auch die erste Schicht 13 vollständig. Auf diese Weise kann eine seitliche Lichtauskopplung aus der ersten Schicht 13
unterdrückt werden. Nahezu das gesamte Licht wird dann über die Vorderseite 11 beziehungsweise das strahlungsdurchlässige Kühlelement 3 aus dem Halbleiterchip 100 emittiert. Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der
Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in
den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn diese Merkmale oder diese Kombination selbst nicht explizit in den
Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist. Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2017 109 485.7, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.
Bezugs zeichenliste
1 Halbleiterschichtenfolge
3 Kühlelement
4 Konverterschicht
5 Träger
10 aktive Schicht
11 Vorderseite
12 Rückseite
13 erste Schicht
14 zweite Schicht
21 erstes Kontaktelement
22 zweites Kontaktelement
23 Verguss
41 Klebeschicht
100 optoelektronischer Halbleiterchip