Beleuchtungsvorrichtung mit konsistenten Lichteigenschaften
Beschreibung Die Erfindung betrifft allgemein Beleuchtungssysteme. Im Speziellen betrifft die Erfindung
Beleuchtungen mit Lichtquellen, die aufeinander und auf die Lichtverhältnisse abzustimmen sind.
Bei Beleuchtungssystemen mit mehreren Lichtquellen kann das Bedürfnis bestehen, diese Lichtquellen farblich und bezüglich der Helligkeit aufeinander abzustimmen, dies ist insbesondere dann wünschenswert, wenn die Lichtabstrahlung über einen ausgedehnten Bereich, wie etwa entlang einer Linie oder Fläche erfolgt. Unterschiedliche Helligkeiten oder Farbtöne werden hier besonders augenfällig. Auch sind oft weitere Lichtquellen vorhanden, deren Intensität überdies schwankt. Beispielsweise ist dies in einem Raum mit Tageslichteinfall gegeben. Hier kann aber dennoch verlangt sein, Farbort und Helligkeit konstant zu halten.
Aus der deutschen Patentanmeldung DE 10 2013 112 906 A1 ist bereits eine geregelte
Farblichtquelle bekannt, umfassend eine Beleuchtungseinrichtung, welches zumindest zwei LED aufweist, wobei die Färb- und/oder Helligkeitsdarstellung über einen Sensor geregelt wird.
Mehrere solcher Lichtquellen mit jeweils identischen Austrittsoptiken können zu einer
Beleuchtungseinrichtung verbunden werden. Die Austrittsoptik umfasst einen Lichtleiter, bei welchem das Licht mittels einer seitlich auf dem Lichtleiter aufgebrachten Streuschicht, welcher beispielhaft als Stab aus Kunststoff oder Glas ausgebildet sein kann, ausgekoppelt wird.
Schwierigkeiten stellen sich allerdings hinsichtlich eines aufeinander abgestimmten, also konsistenten Färb- und/oder Helligkeitsdarstellung dann, wenn im Rahmen eines speziellen
Beleuchtungskonzepts nicht nur Beleuchtungsvorrichtungen gleichen Aufbaus, sondern vielmehr unterschiedlichen Aufbaus aufeinander abgestimmt werden sollen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn unterschiedliche Austrittsoptiken verwendet werden sollen, beispielsweise Austrittsoptiken, welche ihr Licht in Linien, großflächig oder lediglich punktförmig oder in einer Vielzahl von Punkten (beispielsweise als sogenannter„Sternenhimmel") abgeben, oder wenn in den Beleuchtungsvorrichtungen unterschiedliche LED-Typen oder LED-Bins mit abweichenden
spektralen Eigenschaften verbaut sind, oder wenn zum Beispiel RGB- und RG BW-Leuchten aufeinander abgestimmt werden sollen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Beleuchtungssystem bereitzustellen, welches eine konsistente Beleuchtung bei Verwendung unterschiedlicher
Beleuchtungseinrichtung bereitstellt. Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Definitionen
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung gelten die folgenden Definitionen:
Unter einer Austrittsoptik wird ein optisches Bauteil verstanden, mittels welchem Licht von einer Lichtquelle, welche typischerweise nur einen geringen Durchmesser aufweist, also beispielsweise als nahezu punktförmig anzusehen ist, wie dies beispielsweise bei Leuchtdioden der Fall ist, aufgenommen, weitergeleitet und gemäß einer vorgegebenen Verteilung über eine vorgegebene Fläche und/oder einen vorgegebenen Raumwinkelbereich verteilt wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Begriff der Austrittsoptik daher als synonym zum Begriff des Lichtverteilers verwendet.
Unter einer Beleuchtungseinrichtung wird eine Vorrichtung verstanden, welche
elektromagnetische Strahlung im Wellenlängenbereich von 380 nm bis 780 nm abgibt. Eine Beleuchtungseinrichtung umfasst dabei mindestens eine Lichtquelle, also eine Vorrichtung, mittels welcher Licht erzeugt wird.
Unter einem Speicher wird im eine Vorrichtung verstanden, in welcher Daten abgelegt sind, beispielsweise in Form einer Matrix oder einer Liste. Als konsistent wird eine Ausleuchtung verstanden, bei welcher die Färb- sowie die
Helligkeitsdarstellung mehrerer Beleuchtungseinrichtungen aufeinander abgestimmt ist, sowie
vorzugsweise das von den Beleuchtungseinnchtungen emittierte Licht von den abgestimmten Werten im Rahmen der physiologischen Wahrnehmung nicht oder kaum abweicht.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Beleuchtungsvorrichtung zur abgestimmten Beleuchtung, insbesondere von Innenräumen, vorgesehen, welche mehrere räumlich verteilte Beleuchtungseinrichtungen umfasst, wobei die Beleuchtungseinrichtungen jeweils mindestens eine Lichtquelle aufweisen, sowie jeweils mindestens einen ersten Sensor, und eine
Kalibriereinrichtung mit einem Speicher, in welchem Kalibrierwerte abgelegt sind, und wobei die einzelnen Beleuchtungseinrichtungen individuell kalibriert sind, so dass jede Kalibriereinrichtung individuelle Kalibrierwerte aufweist, wobei insbesondere die Kalibrierwerte Wertepaare von kalibrierten Ist-Werten und entsprechenden Messwerten des Sensors der Lichtquellen repräsentieren. Die Kalibriereinrichtung ist eingerichtet, Messwerte des Sensors zu empfangen und anhand der Sensorwerte einen korrigierten Färb- und/oder Intensitätswert zu bilden. Die Beleuchtungsvorrichtung umfasst weiterhin mindestens eine Regelungsvorrichtung, welche anhand der korrigierten Färb- und/oder Intensitätswerte einen Stellwert bildet, mit welchem die Lichtquellen zur Erzielung eines vorgegebenen Färb- und/oder Intensitätswertes angesteuert werden.
Auf diese Weise ist es auf einfache Art und Weise möglich, dass eine konsistente, also aufeinander abgestimmte Färb- und/oder Helligkeitsdarstellung in einer Umgebung, wie etwa einem Innenraum realisiert wird.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist eine Beleuchtungsvorrichtung zur abgestimmten Beleuchtung mit mehreren räumlich verteilten Beleuchtungseinrichtungen vorgesehen, wobei die Beleuchtungseinrichtungen wiederum jeweils mindestens eine Lichtquelle aufweisen, sowie jeweils mindestens einen ersten Sensor, sowie eine Kalibriereinrichtung mit einem Speicher, in welchem Kalibrierwerte abgelegt sind. Die einzelnen
Beleuchtungseinrichtungen sind ebenfalls individuell kalibriert, so dass jede
Beleuchtungseinrichtung folglich individuelle Kalibrierwerte aufweist, wobei insbesondere die Kalibrierwerte Wertepaare von kalibrierten Ist-Werten und entsprechenden Messwerten des Sensors der Lichtquellen repräsentieren. Die Beleuchtungsvorrichtung umfasst in dieser Ausführungsform mindestens eine Regelungsvorrichtung, welche eingerichtet ist, Messwerte des
Sensors zu empfangen und an die Kalibriereinrichtung weiterzugeben, sowie der
Kalibriereinrichtung vorgegebene Färb- und/oder Intensitätswerte weiterzugegeben, wobei die Kalibriereinrichtung anhand der Messwerte des Sensors sowie aus den von der
Regelungsvorrichtung vorgegebenen Färb- und/oder Intensitätswerten einen Stellwert bildet, mit welchem die Lichtquellen zur Erzielung eines vorgegebenen Färb- und/oder Intensitätswertes der Beleuchtungseinrichtungen angesteuert werden. Im Unterschied zu der weiter oben erläuterten Ausführungsform der Erfindung wird der Stellwert hier also von der Kalibriereinrichtung erzeugt, wobei das Erzeugen auch das Ändern eines Stellwerts anhand der gespeicherten Kalibrierwerte umfasst.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Beleuchtungseinrichtungen jeweils mindestens zwei getrennt angesteuerte Lichtquellen aufweisen, die Licht in zueinander unterschiedlichen spektralen Verteilungen abgeben. Auf diese Weise kann durch getrennte Ansteuerung nicht nur die Helligkeit, sondern auch ein gewünschter Farbwert genau eingestellt werden.
Besonders bevorzugt ist eine Beleuchtungsvorrichtung, welche eine Vorgabeeinrichtung umfasst. Diese ist eingerichtet, Soll-Werte der Helligkeit und/oder Intensität an die zumindest eine Regelungsvorrichtung auszugeben, so dass unter Ansprechen der Regelungsvorrichtung auf einen erhaltenen Soll-Wert die Helligkeit und/oder Farbe der Lichtquellen mehrerer
Beleuchtungseinrichtungen geändert wird. Mit der Vorgabeeinrichtung wird eine übergeordnete Einstellung der Lichtquellen erreicht. Für eine konsistente Beleuchtung ist es weiterhin besonders vorteilhaft, wenn die Vorgabeeinrichtung und die Regelungsvorrichtung eingerichtet sind, die Helligkeit und/oder Farbe der Lichtquellen mehrerer Beleuchtungseinrichtungen so zu ändern, dass Lichtstärke und/oder Farbton des abgegebenen Lichts angeglichen sind, beziehungsweise angeglichen werden. Dieser Angleich, bei dem keine augenfälligen Helligkeitsunterschiede, etwa zwischen benachbarten Beleuchtungseinrichtungen mehr vorhanden sind, wird dabei im
Zusammenwirken mit der individuellen Kalibrierung der einzelnen Beleuchtungseinrichtungen erreicht. Mit den Kalibrierwerten können die unter Berücksichtigung der Soll- und Sensorwerte so korrigiert werden, dass Helligkeits- und Farbunterschiede zwischen den
Beleuchtungseinrichtungen ausgeglichen werden.
Wenn ein Angleich mehrerer Beleuchtungseinrichtungen hinsichtlich Helligkeit und/oder Farbe erfolgt, ist es allgemein günstig, wenn gemäß einer Ausführungsform der Erfindung die von den jeweiligen Kalibriereinrichtungen gebildeten korrigierten Färb- und/oder Intensitätswerte im Wesentlichen gleich sind oder angeglichen werden.
Insbesondere kann die Beleuchtungsvorrichtung auch so eingerichtet sein, dass diese im Betriebszustand homogenes Licht mit einer Lichtfarbe und einer Intensität ausstrahlt, derart, dass für den menschlichen Betrachter die einzelnen Beleuchtungseinrichtungen als im Wesentlichen die gleiche Lichtfarbe und Intensität ausstrahlend erscheinen.
Vorteilhaft ist eine solche Anordnung von unterschiedlichen Beleuchtungseinrichtungen in der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung insbesondere dadurch, dass auf diese Weise beispielsweise Alterungserscheinungen, welche in einer Änderung der Abstrahlcharakteristik einer Lichtquelle beruhen, ausgeglichen werden können. Auch der Austausch von
Beleuchtungseinrichtungen ist auf einfache Weise möglich geworden, ohne dass sich ein
Unterschied in der Färb- und Helligkeitsdarstellung der gesamten Beleuchtungsvorrichtung ergibt.
Sind beispielsweise gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Lichtquellen als Halbleiter-Leuchtelemente (sogenannte Leuchtdioden oder LED, oder auch Laserdioden) ausgebildet, kann in der Beleuchtungsvorrichtung die Alterung eines solchen Halbleiterelements auf einfache Weise kompensiert werden. Auch können Beleuchtungseinrichtungen
unterschiedlicher Hersteller oder Bauart verwendet werden.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist wenigstens eine Austrittsoptik wenigstens eines Beleuchtungseinrichtung als Faseroptik ausgestaltet oder umfasst eine Lichtleitfaser oder einen Lichtleiterstab.
Beispielhaft kann die Austrittsoptik in der Form ausgebildet sein, dass das in die Austrittsoptik eingekoppelte Licht seitlich austritt, also in Form einer schmalen, langgestreckten Fläche oder „linienförmig", abgegeben wird. Allerdings ist auch ein Austritt des Lichts an einer Stirnfläche eines Lichtleiters möglich, sodass das Licht in Form eines Punkts bzw. Kreises, beispielsweise mit einem Durchmesser von wenigen Millimetern, abgegeben wird Im Rahmen der vorliegenden
Erfindung wird eine solche Austrittsoptik auch als„punktförmig" bezeichnet. Ebenfalls ist es möglich, dass die Austrittsoptik eine Vielzahl von unterschiedlichen Lichtleitfasern, beispielsweise ein sogenanntes Faserbündel, umfasst. Bei der erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung ist jeweils einer Beleuchtungseinrichtung mindestens ein erster Sensor zugeordnet. Dieser ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung so angeordnet, dass ein Teil des Lichts, welches vom jeweiligen Beleuchtungseinrichtung emittiert wird, detektiert wird, und der Sensor jeweils über eine Schnittstelle mit der
Regelungsvorrichtung der entsprechenden Beleuchtungseinrichtung oder der Kalibriereinrichtung verbunden ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Beleuchtungsvorrichtung mehrere gleichartige Beleuchtungseinrichtungseinheiten mit Lichtquellen, Sensor, Speicher und Regelungsvorrichtung, an welche unterschiedliche Austrittsoptiken gekoppelt sind, wobei die Beleuchtungseinrichtung jeweils mit den Beleuchtungseinrichtungseinheiten und den an diese gekoppelten Austrittsoptiken gebildet werden.
Bevorzugt sind im jeweiligen Speicher Kalibrierungswerte sowie Sollwertvorgaben zur
Abstrahlcharakteristik der entsprechenden Beleuchtungseinrichtung abgelegt, wobei die Kalibrierungswerte und/oder die Sollwertvorgaben zwischen unterschiedlichen
Beleuchtungseinrichtungen unterschiedlich ausgebildet sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist dabei die Regelungsvorrichtung jeweils so ausgestaltet, dass sie die Messwerte des jeweiligen Sensors in Istwerte umrechnet und anhand eines Regelalgorithmus aus dem jeweiligen aktuellen Stellwert, der betreffenden jeweiligen Sollwertvorgabe sowie den jeweiligen Istwerten einen neuen Stellwert berechnet.
Weiterhin bevorzugt ist die Regelungseinreichung jeweils über eine Schnittstelle mit einer Versorgungseinheit verbunden, mittels derer die elektrische Leistung und/oder die Pulsweite und/oder die Frequenz der elektrischen Versorgung der Lichtquellen im jeweiligen
Beleuchtungseinrichtung geregelt wird.
Das Sensorsignal wird also mit einem Sollwert abgeglichen und zur Regelung der Lichtquellen genutzt, beispielsweise, indem es einer Regelungsvorrichtung zur Verfügung gestellt wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Sensor einer Beleuchtungseinrichtung so angeordnet, dass dieser Licht empfängt, welches vor der Austrittsoptik ausgekoppelt wird.
Eine solche Anordnung des Sensors ist insbesondere dazu geeignet, eine Alterung der
Lichtquellen unabhängig vom Einfluss der Austrittsvorrichtung zu ermitteln und zu korrigieren. Gemäß einer nochmals weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Menge der Kalibrierwerte so groß und sind die spektralen Helligkeitsverteilungen der Lichtquellen so unterschiedlich, dass ein Farbwinkel von mindestens 180° im HSV-Farbraum mit einer Beleuchtungseinrichtung darstellbar ist. Beim sogenannten HSV-Farbraum handelt es sich um eine Farbdarstellung, bei welcher ein Farbeindruck definiert ist durch die Angaben dreier Werte, nämlich dem Farbton („hue", H), welcher in einem Farbkreis durch Angabe eines Winkels definiert ist, einer Sättigung (S), welche durch den Abstand vom Mittelpunkt des Farbkreises definiert ist, sowie dem Wert für die Helligkeit („value", V), welcher zwischen 0% (keine Helligkeit) und 100% (volle Helligkeit) angegeben ist. Der Farbraum kann beispielhaft in Form eines Zylinders angegeben werden, dessen eine Grundfläche einem V-Wert von 0% (keiner Helligkeit) und dessen zweite
Grundfläche von 100% (volle Helligkeit) entspricht und den Farbkreis bei voller Helligkeit wiedergibt, wobei S-Werte, welche bei geringem Abstand vom Mittelpunkt des Farbkreises erhalten werden, einem Farbton mit nur geringer Sättigung entsprechen, beispielsweise auf der zweiten Grundfläche einem fast reinen Weiß, und bei größerem Abstand die Farbigkeit der Farbe zunimmt, die Farbe also eine größere Farbsättigung aufweist. Die S-Werte werden dabei oft ebenfalls in % oder auf einer Skala von 0 (keine Sättigung) bis 1 (volle Sättigung) angegeben.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Beleuchtungsvorrichtung so ausgebildet, dass mindestens einer Beleuchtungseinrichtung mindestens ein zweiter Sensor zugeordnet ist, wobei der erste und der zweite der entsprechenden Beleuchtungseinrichtung zugeordnete Sensor sich hinsichtlich ihrer räumlichen Orientierung in Bezug auf die betreffende
Beleuchtungseinrichtung unterscheiden. Insbesondere ist der erste Sensor näher an der Beleuchtungseinrichtung angeordnet als der zweite Sensor.
Auf diese Weise ist es möglich, sowohl intrinsische als auch extrinsische Effekte bei der Einstellung der Färb- und/oder Helligkeitsdarstellung der Beleuchtungsvorrichtung zu berücksichtigen.
Hierbei wird unter einem intrinsischen Effekt ein solcher verstanden, welcher auf die einzelne Beleuchtungseinrichtung selbst bezogen ist, beispielsweise in Folge einer Alterung der
Beleuchtungseinrichtung oder aufgrund ihrer unterschiedlichen Bauart wie zum Beispiel hinsichtlich der von ihr umfassten Lichtquellen. Im Gegensatz dazu ist ein extrinsischer Effekt ein solcher, welcher durch äußere Gegebenheiten beeinflusst wird. Ein solcher kann auch für mehr als eine Beleuchtungseinrichtung, beispielsweise auch für alle Beleuchtungseinrichtungen, zu berücksichtigen sein. Häufig sind solche extrinsischen Effekte nicht lokal, d.h. in räumlich großer Nähe zu den von der Beleuchtungseinrichtung umfassten Lichtquellen, bestimmbar, sondern lediglich in einer bestimmten Entfernung. Beispielhaft kann es sich bei solchen extrinsischen Effekten oder Faktoren um eine über den Tageslauf schwankende Helligkeit in der mit einer Beleuchtungsvorrichtung ausgerüsteten Räumlichkeit handeln, aber auch um Verschmutzungen oder Alterungen einer oder mehrerer Austrittsoptiken.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der zweite Sensor ebenfalls ein
Speicherelement, in welchem Kalibrierwerte abgelegt sind, welche Sollwerte von Farbe und/oder Helligkeit mit möglichen Istwerten verknüpfen. Dieses Speicherelement des zweiten Sensors ist über eine Schnittstelle mit der entsprechenden Beleuchtungseinrichtung verbunden.
Bevorzugt ist der zweite Sensor einer Gruppe von Beleuchtungseinrichtungen in der Form zugeordnet, dass über die Schnittstelle der zweite Sensor mit mehreren
Beleuchtungseinrichtungen verbunden ist.
Dabei ist gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der zweite Sensor allen Beleuchtungseinrichtungen der Beleuchtungsvorrichtung zugeordnet.
Für spezielle Beleuchtungskonzepte kann es notwendig sein, dass ein bestimmter Parameter, beispielsweise die Farbdarstellung, zwischen den unterschiedlichen Beleuchtungseinrichtungen stets aufeinander abgestimmt werden soll, wohingegen hinsichtlich eines anderen Parameters, beispielsweise der Helligkeit, bestimmte Beleuchtungseinrichtung von anderen
Beleuchtungseinrichtungen der Beleuchtungsvorrichtung entkoppelt vorliegen sollen. Beispielhaft kann in einer Ausgestaltung der Beleuchtungsvorrichtung ein Teil der Beleuchtungseinrichtungen mittels einer Vielzahl von Lichtleitfasern in Form eines sogenannten„Sternenhimmels" ausgerüstet sein, wohingegen ein zweiter Teil der Beleuchtungseinrichtung über Austrittsoptiken mit flächiger oder linienförmiger Lichtabgabe verfügt. Bei einer solchen Ausgestaltung der Beleuchtungsvorrichtung kann es zweckmäßig sein, dass die Beleuchtungseinrichtungen untereinander in der Form aufeinander abgestimmt sind, dass stets ein einheitlicher Farbeindruck oder eine einheitliche Farbtemperatur realisiert ist, allerdings solche Beleuchtungseinrichtung, welche das Licht beispielsweise linienförmig abgeben, hinsichtlich der Helligkeit in der Form unterschiedlich von den übrigen Beleuchtungseinrichtungen angesteuert werden, dass diese bei Dunkelheit heller eingestellt sind als die übrigen Beleuchtungseinrichtung. So eine Anordnung kann beispielsweise aus Sicherheitsgründen sinnvoll sein, wenn die linienförmigen
Austrittsoptiken Sicherheitswege markieren.
Gemäß einer nochmals weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Beleuchtungsvorrichtung daher so ausgestaltet, dass sie mehrere zweite Sensoren umfasst, welche jeweils einer Gruppe von Beleuchtungseinrichtungen zugeordnet sind, bevorzugt einer Gruppe von
Beleuchtungseinrichtungen, welche gleiche oder gleichartige Austrittsoptiken umfassen.
Eine solche abgestimmte Innenraumausleuchtung, welche insbesondere auch in der Lage ist, extrinsische Effekte zu berücksichtigen, beispielsweise zu kompensieren, ist dabei besonders für solche Innenräume relevant, welche beim Personen- und/oder Güterverkehr Einsatz finden. Beispielsweise ist eine Beleuchtungseinrichtung wie vorstehend beschrieben geeignet für eine Fahrzeug- oder Flugzeugkabine. Bevorzugt ist eine solche Fahrzeug- oder Flugzeugkabine dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung mindestens eine linienförmige Orientierungsleuchte und mindestens eine Leseleuchte umfassen.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur abgestimmten
Innenraumbeleuchtung. Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden mit mindestens einem zweiten Sensor der vorstehend beschriebenen Beleuchtungsvorrichtung die Färb- und/oder Helligkeitswerte der Beleuchtung des Innenraums bestimmt. Die erhaltenen Ist-Werte werden mit Soll-Werten der Beleuchtung vergleichen. Anhand der Sensorwerte wird eine Abweichung eines Sollwerts der Helligkeit und/oder Farbe zu einem Istwert ermittelt. Dabei wird über die
Regelungsvorrichtung des mindestens einen zweiten Sensors die Helligkeit und/oder Farbe der diesem zweiten Sensor zugeordneten Beleuchtungseinrichtung eingestellt, um Soll- und Istwert anzugleichen.
In einer Weiterbildung des Verfahrens variieren die in dem Speicher des zweiten Sensors abgelegten Soll-Werte zeitlich in der Form, dass eine auf den Tageslauf abgestimmte
Innenraumbeleuchtung ermöglicht wird.
Zeichnungen
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 bis 5 unterschiedliche Ausführungsformen erfindungsgemäßer
Beleuchtungsvorrichtungen, sowie
Fig. 6 und 7 Innenräume mit einer erfindungsgemäßen Beleuchtungsvorrichtung, in
Fig. 7 insbesondere ausgestaltet als Fahr- oder Flugzeugkabine.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer Beleuchtungsvorrichtung 1 zur abgestimmten
Beleuchtung. Diese umfasst wenigstens zwei Beleuchtungseinrichtungen 10 und 12, welche jeweils mindestens eine Lichtquelle 101 , 102 sowie je mindestens einen Sensor 7 und eine Kalibriereinrichtung 48 umfassen. Der Sensor 7 misst jeweils die von der mindestens einen Lichtquelle 101 , 102 emittierte Strahlung und gibt die erhaltenen Messwerte an die
Kalibriereinrichtung 48 weiter. Die Beleuchtungseinrichtungen liegen dabei räumlich verteilt vor.
Beispielsweise können die Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 in einem Innenraum verteilt vorliegen, sodass mittels einer solcherart ausgestalteten Beleuchtungsvorrichtung 1 eine abgestimmte Innenraumbeleuchtung möglich ist. Die Lichtquellen 101 , 102 sind vorzugsweise Halbleiter-Leuchtelemente, wie insbesondere Leuchtdioden.
Die Kalibriereinrichtung 48 verfügt über einen Speicher, in welchem Kalibrierwerte abgelegt sind. Dabei sind die einzelnen Beleuchtungseinrichtungen 10, 12, individuell kalibriert, sodass jede Beleuchtungseinrichtung 10, 12 im Allgemeinen bereits aufgrund der unterschiedlichen
Charakteristik der Lichtquellen individuelle Kalibrierwerte aufweist. Insbesondere repräsentieren die Kalibrierwerte Wertepaare von kalibrierten Ist-Werten und entsprechenden Messwerten des Sensors der Lichtquellen.
Die Kalibriereinrichtung 48 ist eingerichtet, Messwerte des Sensors 7 zu empfangen und anhand der der Sensorwerte einen korrigierten einen korrigierten Färb- und/oder Intensitätswert zu bilden. Die Beleuchtungsvorrichtung 1 umfasst weiterhin eine Regelungsvorrichtung 50, welche anhand der korrigierten färb- und/oder Intensitätswerte einen Stellwert bildet, mit welchem die Lichtquellen zur Erzielung eines vorgegebenen Färb- und/oder Intensitätswertes angesteuert werden. Alternativ können in den Beleuchtungsvorrichtungen statische oder dynamische Vorgaben zu Farbort und Intensität hinterlegt sein, die von der Vorgabeeinrichtung zu einem bestimmten Zeitpunkt abgerufen werden.
Beispielhaft umfasst die Beleuchtungsvorrichtung 1 weiterhin eine Vorgabeneinrichtung 6, welche die Vorgaben der Beleuchtungsvorrichtung 1 hinsichtlich von der Beleuchtungsvorrichtung ausgestrahltem Spektrum und Intensität bestimmt.
Vorzugsweise sind die Lichtquellen 101 , 102 Halbleiter-Leuchtelemente (sogenannte LED) ausgebildet. Beispielhaft können die Lichtquellen als blaue LED ausgebildet sein, welche vorzugsweise Licht im Wellenlängenbereich von 430 nm bis 780 nm emittiert, oder als rote LED, welche vorzugsweise Licht in einem Wellenlängenbereich von 600 nm bis 660 nm emittiert, oder als grüne LED, welche vorzugsweise Licht im Wellenlängenbereich von 500 nm bis 560 nm emittiert. Ebenfalls beispielhaft kann eine Lichtquelle als weißes Licht emittierende LED ausgebildet sein.
Besonders geeignet ist die Erfindung auch für den Einsatz von Beleuchtungseinrichtungen 10, 12, die jeweils mindestens zwei getrennt angesteuerte Lichtquellen aufweisen, die Licht in zueinander unterschiedlichen spektralen Verteilungen abgeben. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel weist jede der Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 jeweils zwei Lichtquellen 101 , 103, beziehungsweise 102, 104 auf, die sich im Spektrum des abgegebenen Lichts unterscheiden. Die Lichtquellen 101 , 102, 103, 104 werden alle separat von der Regelungsvorrichtung 50 angesteuert. Demgemäß kann bei beiden Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 nicht nur die Helligkeit, sondern durch Einstellung unterschiedlicher Intensitäten der Lichtquellen und damit einer Abmischung der spektralen Verteilungen der Farbton geändert werden. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, ohne Beschränkung auf das spezielle dargestellte
Ausführungsbeispiel weist zumindest eine der Beleuchtungseinrichtungen Drei- oder Vierfarb- Leuchtdioden, also drei oder vier Leuchtdioden auf, um unterschiedliche Farben und Helligkeiten darstellen zu können.
Die Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 können Austrittsoptiken 2, beispielsweise als Faseroptik, Lichtleitfaser oder einem Lichtleitstab umfassen. Die Austrittsoptiken 2 können sich dabei auch einzeln oder gruppenweise hinsichtlich ihrer Form und Abstrahlcharakteristik unterscheiden. Um für einen Betrachter ein hinsichtlich Farbe und Lichtstärke gleichmäßiges Bild zu bewirken, können die von den jeweiligen Kalibriereinrichtungen 48 gebildeten korrigierten Färb- und/oder Intensitätswerte im Wesentlichen gleich sein. Damit wird von der Beleuchtungsvorrichtung 1 im Betriebszustand homogenes Licht mit einer Lichtfarbe und einer Intensität abgegeben, so dass für den menschlichen Betrachter die einzelnen Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 die gleiche Lichtfarbe und Intensität ausstrahlen. Verbleibende Unterschiede werden damit nicht oder allenfalls kaum noch wahrgenommen.
Mit anderen Worten beschreibt Fig. 1 auch eine Beleuchtungsvorrichtung 1 insbesondere zum abgestimmten Beleuchten insbesondere von Innenräumen, mit wenigstens zwei räumlich voneinander getrennten Beleuchtungseinrichtungen 10, 12, welche jeweils mindestens eine Lichtquelle 101 , 102 mit insbesondere Halbleiter-Leuchtelementen umfassen, die insbesondere
unterschiedlichen Charakteristiken aufweisen, sowie je mindestens einen Sensor 7 und eine allgemeine oder den Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 zugeordnete Kalibriereinrichtung 48, wobei im Betriebszustand der Sensor 7 jeweils die von der mindestens einen Lichtquelle 101 , 102) emittierte Strahlung misst und die erhaltenen Messwerte an die Kalibriereinrichtung (48) weitergibt,
und wobei die Kalibriereinrichtung 48 über einen Speicher verfügt oder zumindest ein Speicher dieser Kalibriereinrichtung 48 zugeordnet ist, in welchem Kalibrierwerte abgelegt sind, und wobei die einzelnen Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 individuell kalibriert sind, so dass jede
Beleuchtungseinrichtung 10, 12 individuelle Kalibrierwerte aufweist,
und wobei die Kalibriereinrichtung 48 im Betriebszustand Messwerte des Sensors 7 empfängt und anhand der Sensorwerte einen korrigierten Färb- und/oder Intensitätswert bildet, und wobei das Beleuchtungssystem weiterhin eine Regelungsvorrichtung 50 umfasst, welche im Betriebszustand anhand der korrigierten färb- und/oder Intensitätswerte einen Stellwert bildet, mit welchem die Lichtquellen 101 , 102 zur Erzielung eines vorgegebenen Färb- und/oder
Intensitätswertes angesteuert werden, oder wobei im Betriebszustand in den
Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 statische oder dynamische Vorgaben zu Farbort und/oder Intensität hinterlegt sind, die von der Vorgabeeinrichtung zu einem bestimmten Zeitpunkt abgerufen werden. Fig. 2 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Beleuchtungsvorrichtung 1. Bei dieser Beleuchtungsvorrichtung 1 sind mehrere separate Regelungsvorrichtungen 50 vorgesehen, wobei jeder Beleuchtungseinrichtung 10, 12 eine Regelungsvorrichtung 50 zugeordnet ist, oder Bestandteil der zugeordneten Beleuchtungseinrichtung 10, 12 ist. Auch hier sind die Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 individuell kalibriert, wobei die Kalibriereinrichtungen 48 eingerichtet sind, Messwerte des Sensors 7 der jeweiligen Beleuchtungseinrichtungen 10, 12 zu empfangen und anhand der Sensorwerte einen korrigierten Färb- und/oder Intensitätswert zu bilden. Die Regelungsvorrichtungen 50 bilden jeweils für die zugeordnete
Beleuchtungseinrichtung 10, 12 Stellwerte, mit welchem die Lichtquellen zur Erzielung eines vorgegebenen Färb- und/oder Intensitätswertes angesteuert werden.
Fig. 3 stellt eine Variante der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform dar. Auch bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform sind die Kalibriereinrichtungen 48 mit einer übergeordneten
Regelungsvorrichtung 50 verbunden, wobei hier auch die Kalibriereinrichtungen 48 von den Beleuchtungseinrichtungen getrennt sind. Demgegenüber sind bei dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel die Kalibriereinrichtungen 48 Bestandteil der jeweiligen Beleuchtungseinrichtungen 10, 12.
Die Ausführungsformen der Fig. 4 und Fig. 5 unterscheiden sich von den vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen dahingehend, dass hier die Stellwerte mit einer
Kalibriereinrichtung 49 anhand der in dieser abgespeicherten Kalibrierwerte korrigiert werden. Demgemäß ist die Kalibriereinrichtung der Regelungsvorrichtung 50 und der Lichtquelle 101 , 102 zwischengeschaltet. Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis Fig. 3 ist demgegenüber die Kalibriereinrichtung dem Sensor 7 nachgeschaltet, beziehungsweise dem Sensor 7 und der Regelungsvorrichtung 50 zwischengeschaltet. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform sind die Kalibriereinrichtungen 49 außerhalb der Beleuchtungseinrichtungen 14, 16 angeordnet, während sie bei der Ausführungsform der Fig. 5 Bestandteil der Beleuchtungseinrichtungen 14, 16 sind.
Jedenfalls basieren diese Ausführungsformen darauf, dass die Beleuchtungsvorrichtung mindestens eine Regelungsvorrichtung 50 umfasst, welche eingerichtet ist, Messwerte des Sensors 7 zu empfangen und an die Kalibriereinrichtung 49 weiterzugeben sowie der
Kalibriereinrichtung 49 vorgegebene Färb- und/oder Intensitätswerte weiterzugegeben, wobei die Kalibriereinrichtung 49 anhand der Messwerte des Sensors sowie aus den von der
Regelungsvorrichtung 50 vorgegebenen Färb- und/oder Intensitätswerten einen Stellwert bildet, mit welchem die Lichtquellen zur Erzielung eines vorgegebenen Färb- und/oder Intensitätswertes angesteuert werden.
Bei allen Ausführungsformen der Fig. 1 bis Fig. 5 ist eine Vorgabeeinrichtung 6 vorgesehen, welche eingerichtet ist, Soll-Werte der Helligkeit und/oder Intensität an die zumindest eine Regelungsvorrichtung 50 auszugeben, so dass unter Ansprechen der Regelungsvorrichtung 50 auf einen erhaltenen Soll-Wert die Helligkeit und/oder Farbe der Lichtquellen jeweils mehrerer angeschlossener Beleuchtungseinrichtungen 10, 12, 14, 16 geändert wird. Die
Vorgabeeinrichtung 6 kann allgemein als Benutzerschnittstelle eingerichtet sein. Beispielsweise kann so programmtechnisch gesteuert ein bestimmtes gewünschtes Beleuchtungsszenario mit
Hilfe der Mehrzahl von angeschlossenen Beleuchtungseinrichtungen eingestellt werden. So könnte beispielsweise ein Programm ablaufen, welches das sich in Helligkeit und Farbton ändernde Licht bei aufgehender Sonne simuliert. In Fig. 6 ist ein Innenraum 100 dargestellt, welcher mit einer Beleuchtungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ausgerüstet ist. Die Beleuchtungsvorrichtung ist dabei so verbaut, dass lediglich die unterschiedlichen Austrittsoptiken im Innenraum 100 sichtbar sind. Beispielhaft erfolgt die Lichtverteilung an der Decke in Form von Lichtpunkten 31 (der Übersichtlichkeit halber nicht alle bezeichnet) mit jeweils nur geringem Durchmesser von höchstens einem Zentimeter, bevorzugt jedoch weniger, sodass der Eindruck eines Sternenhimmels realisiert ist. Am Boden erfolgt die Lichtverteilung in einem zentralen Bereich flächig, hier beispielhaft dargestellt in Form einer rechteckigen Lichtkachel 32. Eine solche Lichtkachel kann beispielsweise für die
Ausbildung sogenannter„Bodenampeln" sinnvoll sein. Im seitlichen Bodenbereich des hier dargestellten Innenraums erfolgt die Lichtverteilung in Form von Linien 33. Beispielhaft können mit solchen Linien 33 Podeste im Boden gekennzeichnet sein. Auch möglich ist es, auf diese
Weise eine Orientierungsbeleuchtung zur Kennzeichnung von Fluchtwegen zu realisieren. Mittels kreisförmiger (330) oder rechteckiger (332) Linienführung ist es weiterhin möglich, besondere Stellen im Innenraum zu kennzeichnen, beispielsweise in Form einer Konturbeleuchtung von Fenstern (331) oder Rahmen (333), wie beispielhaft ebenfalls in Fig. 3 dargestellt. Im oberen Wandbereich ist weiterhin eine weitere linienförmige Lichtverteilung 33 abgebildet. Schließlich ist ebenfalls eine Lichtverteilung in Form einer Leselampe 34 möglich, welche hier schematisch im rechten Wandbereich dargestellt ist.
Erfindungsgemäß möglich ist es weiterhin, diese Beleuchtungsvorrichtung mittels eines Sensors 70 aufeinander sowie auf extrinsische Effekte, beispielsweise durch das Fenster 331 fallendes Tageslicht, abzustimmen. Dieser ist hier beispielhaft in der Stirnseite des mit der
Beleuchtungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ausgestatteten Innenraums angeordnet. Es ist allerdings auch möglich, diesen Sensor 70 an einer anderen, hinsichtlich der Innenraumbeleuchtung besonders sensiblen Stelle, anzubringen. Auch kann es sinnvoll sein, unterschiedliche Beleuchtungseinrichtungen zu Gruppen zusammenzufassen und mit unterschiedlichen Sensoren abzustimmen. Beispielsweise kann es sinnvoll sein, einen Sensor für extrinsische Effekte im Bodenbereich eines Innenraums 100, welcher beispielsweise in Form
einer Fahrzeug- oder Flugzeugkabine ausgebildet ist, anzuordnen, da dieser Bereich erfahrungsgemäß weit weniger stark vom durch die Fenster der Kabine fallenden Licht beeinflusst wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass in Abhängigkeit von der Gesamthelligkeit der Flugzeugkabine die Orientierungsbeleuchtung zur Fluchtwegmarkierung stets gut sichtbar ist, ohne dass es jedoch während der Nachtzeitruhe des Fluges zu einer Beeinträchtigung der Passagiere durch störende Lichteffekte (sogenannte Lichtverschmutzung) kommt.
Um eine konsistente Beleuchtung, etwa eines Innenraums 100, beispielsweise in Form der oben beschriebenen Flugzeugkabine, zu erhalten, kann es allgemein, ohne Beschränkung auf die speziellen Ausführungsformen der Erfindung sehr vorteilhaft sein, die verschiedenen
Beleuchtungseinrichtungen gruppenweise zu betreiben. Allgemein ist dazu in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Beleuchtungsvorrichtung 1 zumindest eine erste Gruppe von Beleuchtungseinrichtungen und somit eine erste Anzahl von Kalibriereinrichtungen 48, 49 in der ersten Gruppe und eine zweite Anzahl von Kalibriereinrichtungen 48, 49 in der zweiten Gruppe umfasst, wobei die von den jeweiligen Kalibriereinrichtungen der ersten Gruppe gebildeten korrigierten Färb- und/oder Intensitätswerte im Wesentlichen gleich innerhalb der ersten Gruppe sind und die von den jeweiligen Kalibriereinrichtungen der zweiten Gruppe gebildeten korrigierten Färb- und/oder Intensitätswerte im Wesentlichen gleich innerhalb der zweiten Gruppe sind, so dass im Betriebszustand die erste Gruppe von Beleuchtungseinrichtungen Licht in einem ersten Spektralbereich und/oder einer ersten Intensität abstrahlt und die zweite Gruppe von
Beleuchtungseinrichtungen Licht in einem zweiten Spektralbereich und/oder einer zweiten Intensität abstrahlt. Solche Gruppen können sinnvoll sein, um etwa die Deckenbeleuchtung mit einer anderen Farbe oder Helligkeit leuchten zu lassen gegenüber anderen Beleuchtungen, wie etwa
Orientierungslichtern. Innerhalb der jeweiligen Gruppe sollen aber die einzelnen
Beleuchtungseinrichtungen in Bezug auf Farbe und Helligkeit andererseits möglichst aufeinander abgestimmt sein, so dass möglichst keine Helligkeits- und Farbunterschiede wahrnehmbar sind. Dazu ist in Weiterbildung vorgesehen, dass die Beleuchtungsvorrichtung 1 im Betriebszustand in der ersten Gruppe von Beleuchtungseinrichtungen Licht mit einer ersten Lichtfarbe und einer ersten Intensität und in der zweiten Gruppe von Beleuchtungseinrichtungen Licht mit einer
zweiten Lichtfarbe und einer zweiten Intensität ausstrahlt, derart, dass für den menschlichen Betrachter die einzelnen Beleuchtungseinrichtungen der ersten Gruppe als die im Wesentlichen gleiche Lichtfarbe und Intensität ausstrahlend erscheinen und die einzelnen
Beleuchtungseinrichtungen der zweiten Gruppe als die im Wesentlichen gleiche Lichtfarbe und Intensität ausstrahlend erscheinen, wobei sich die Lichtfarben und/oder Intensitäten der
Beleuchtungseinrichtungen der ersten Gruppe von denen der Beleuchtungseinrichtungen der zweiten Gruppe unterscheiden.
Bei dem in Fig. 6 gezeigten Beispiel können etwa die punktförmigen Lichtverteilungen 31 an der Decke durch mehrere Beleuchtungseinrichtungen erzeugt werden, die gemeinsam als eine erste Gruppe 21 betrieben werden. Als zweite Gruppe 22 können beispielsweise die
Beleuchtungseinrichtungen für die linienförmigen Lichtverteilungen 33, 330, 332
zusammengefasst werden, so dass diese in einem einheitlichen Farbton mit gleicher Helligkeit leuchten. Dieser kann sich dann bei Bedarf vom Farbton der punktförmigen Lichtverteilungen unterscheiden, wobei die unterschiedlichen Werte gruppenweise eingestellt werden.
Fig. 7 zeigt beispielhaft eine Darstellung eines weiteren Innenraums 100 mit einer
Beleuchtungsvorrichtung 1 , welcher beispielhaft verschiedene linienformige Lichtverteilungen 33, welche beispielhaft in Form von Orientierungsleuchten oder als besondere Hervorhebung von Bauelementen ausgebildet sind, umfasst. Als linienförmig wird hierbei eine Lichtverteilung bezeichnet, welche in Form einer Linie oder auch in Form einer schmalen, langgestreckten Fläche ausgebildet ist. Unter schmal wird hierbei eine Fläche dann verstanden, wenn in der Fläche der Lichtverteilung die laterale Ausdehnung in einer Richtung mindestens eine
Größenordnung kleiner ist als in der in der Ebene befindlichen Richtung senkrecht zur ersten Richtung. Auch sind die Fenster 331 beispielhaft mit linienförmigen Lichtverteilungen 330 abgesetzt. Der besseren Übersichtlichkeit halber ist nur ein Fenster 331 und eine Lichtverteilung 330 bezeichnet. Der Innenraum 100 ist hier in Form einer Fahrzeug- oder Flugzeugkabine 110 ausgebildet. Die Beleuchtungsvorrichtung zur abgestimmten Beleuchtung kann dabei ein Subsystem der Gesamtbeleuchtungsvorrichtung für den zu beleuchtenden Raum sein. Dies wird insbesondere dann der Fall sein, wenn Abweichungen von Farbe und/oder Intensität bei bestimmten
Lichtquellen keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die wahrgenommene Ausgewogenheit der Beleuchtung des Raumes haben. Dies ist zum Beispiel der Fall bei Lichtquellen, die zwar die gleiche Farbe aufweisen sollen, aber räumlich zueinander weit entfernt sind, sodass sie nicht bewusst gleichzeitig wahrgenommen werden. Ein anderes Beispiel kann eine punktförmige „Sternenhimmelbeleuchtung" sein, da Farbabweichungen auch zwischen natürlichen Sternen auftreten und daher in einem künstlichen System nicht negativ bewertet werden. In diesen oder ähnlichen Fällen wird der Kostenvorteil eines ungeregelten Systems die nur geringen Nachteile der Abweichungen überkompensieren.
Bezugszeichenliste
1 Beleuchtungsvorrichtung
10, 12, 14, 16 Beleuchtungseinrichtung
100 Innenraum
110 Innenraum in Form einer Fahrzeug- oder Flugzeugkabine
101 , 102, 103, 104 Halbleiter-Leuchtelement
2 Austrittsoptik
21 , 22 Gruppe von Beleuchtungsvorrichtungen
31 punktförmige Lichtverteilung
32 flächige Lichtverteilung, Lichtkachel
33, 330, 332 linienförmige Lichtverteilung, beispielsweise Orientierungsbeleuchtung
331 Fenster
333 Rahmen
34 Leseleuchte
41 Datenverbindung
48, 49 Kalibriereinrichtung
50 Regelungsvorrichtung
6 Vorgabeeinrichtung
7, 8 erster Sensor
70 zweiter Sensor