Beleuchtungseinrichtung für Mikroskope
Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für Mikroskope, welche auf der Nutzung von nichtklassischen Leuchtquellen beruht. Unter nichtklassischen Leuchtquellen werden im folgenden LED 's (Light Emitting Diodes), Laser, OLED 's (Organic Light Emitting Diαdes) oder andere nicht auf dem Glüheffekt heißer Materialien beruhende Leuchtquellen verstanden. Zur Vereinfachung werden die Beispiele an Hand von LED's erläutert, sind, aber auch auf die anderen Leuchtquellen anwendbar.
Herkömmliche Mikroskope verfügen zur Beleuchtung der Proben über klassische Lichtquellen wie Halogenlampen o.a.. Zur Anpassung an das jeweilige Präparat müssen diese in ihrer Helligkeit gesteuert werden, wozu die Mikroskope über entsprechende Bedienelemente verfügen. Da diese Leuchten häufig extern angeschlossen werden verfügen sie über einen elektrischen Stecker, mit dem sie an einer Buchse des Mikroskops angeschlossen werden können. Das entsprechende Bedienelement am Mikroskop steuert so die an der Buchse anliegende Spannung und damit die Helligkeit der Lichtquelle. In der DE 37 34 691 wurde vorgeschlagen, als Lichtquelle für Mikroskope LED's (Light Emitting Diodes) zu verwenden. Mit der Verbesserung der Parameter der LED's im Laufe der Entwicklung (höhere Lichtausbeuten, Weisslicht-LED 's usw.) wurde der Einsatz in der Mikroskopie attraktiver. Beispiele für einen solchen Einsatz sind u.a. die DE 199 19 096, DE 100 17 823, DE 102 14 703 und das DE-GM 298 16 055. Dabei hat sich als nachteilig erwiesen, dass diese LED-Beleuchtungen aufgrund der elektrischen Eigenschaften der LED's zur Regelung der Helligkeit mit eigenen, spezifischen Ansteuerschaltungen versehen sein müssen, welche üblicherweise in einem eigenen Ansteuergerät untergebracht sind, die Helligkeitsregelung erfolgt damit an einem Bedienelement des Ansteuergerätes und ist damit für den Benutzer des Mikroskops aufHvendig und ungewohnt.
Die Erfindung stellt sich der Aufgabe, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und insbesondere eine für den Benutzer akzeptable Lösung für die Nachrüstung von LED- Beleuchtungen an vorhandenen Mikroskopen anzugeben.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die erfmdungsgemäße Beleuchtungseinrichrurig an den zur Spannungsversorgung der externen Halogenleuchte angeschlossen werden kann und
das für die Regelung dieser Leuchte am Mikroskop vorgesehene Bedienelement zur
Helligkeitsregelung der LED -Beleuchtung verwendet werden kann.
Eine besonders einfache Lösung ergibt sich, wenn ein entsprechend dimensioniertes
Widerstandsnetzwerk der oder den LED 's vorgeschaltet wird, welches den zur Regelung der
Helligkeit der Halogenleuchte dienenden Spannungsbereich auf die zu einer entsprechenden
Helligkeitsänderung der LED 's umsetzt.
Um die sich bauartbedingt durch die Helligkeitsregelung der LED 's mittels Veränderung der anliegenden Spannung ergebenden Verschiebungen der abgestrahlten Wellenlänge und damit der Farbe des Lichtes zu vermeiden ist eine besonders "bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung durch die Verwendung einer Pulsweitenmodulation charakterisiert. Dabei wird eine konstante Spannung mit einer weit oberhalb der zeitlichen Auflösungsgrenze des menschlichen Auges (max. 50 Hz) liegenden Frequenz impulsförmig an die LED 's angelegt und die Helligkeit durch Veränderung des Zeitverhältnisses zwischen angelegter Spannung
(LED hell) und Spannung Null (LED dunkel) eingestellt.
Die zum Betrieb der zur Pulsweitenmodulation notwendigen Schaltung wird dabei aus der anliegenden, vom Benutzer entsprechend seiner Vorgabe zur Helligkeitsregelung eingestellten
Spannung gewonnen. Das bedeutet, dass die der gewünschten Helligkeit entsprechende
Spannung gleichzeitig zur Versorgung der Steuerschaltung und der LED 's dient und außerdem zwecks Ansteuerung der Pulsweitenschaltung zur Einstellung der entsprechenden
Helligkeit ausgewertet wird.
Der besondere Vorteil der Erfindung ist darin begründet, dass bei Nachrüstung eines
Mikroskops mit einer modernen LED- oder Laserb eleuchtung keine zusätzliche Steuereinheit notwendig ist und der Nutzer weiterhin zur Helligkeits Steuerung das entsprechende am
Mikroskopstativ angebrachte Bedienelement benutzen kann.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Figuren näher erläutert
Es zeigen
Fig. 1 schematisch den Strahlengang in einem Mikroskop
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel mit Vorwiderständen
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer variablen Stromquelle
Fig. 4 ein drittes Ausführungsbeispiel mit einer Pulsweitenschaltung
Fig. 5 ein Diagramm mit verschiedenen Spannungs/Helligkeitskennlinien
In Fig. 1 ist schematisch der Gesamtstrahlengang in einem Mikroskop dargestellt. Von einer
Lichtquelle 1 wird das Licht über ein Schutzfilter 2, die Aperturblende 3 und die
Leuchtfeldblende 4 auf den Anregungsfilter 5 gerichtet. Der Teilerspiegel 6 reflektiert das
Anregungslicht über das Objektiv 6 auf das Objekt 8. Das vom Anregungslicht im Objekt 8 erzeugte Fluoreszenzlicht passiert wiederum das Objektiv 7 und wird jetzt vom Teilerspiegel 6 durchgelassen und durch das Emissionsfilter 9 auf die Tubuslinse 10 und von dieser über ein Prismensystem in die Okulare 11 abgebildet. Alternativ kann das Licht auch mittels einer am Fototubus 12 angebrachte Kamera abgebildet werden. Die Lichtquelle 1 ist über eine mechanische Schnittstelle 13 lösbar mit dem Mikroskopstativ 14 verbunden. Die Spannungsversorgung der Lichtquelle 1 erfolgt über eine am Mikroskopstativ 14 angebrachte elektrische Schnittstelle 15 (z.B. Buchse) und eine Zuleitung 16. Die an der Schnittstelle 15 anliegende variable Spannung wird über ein Bedienelement 17 von Benutzer entsprechend seinen Anforderungen an die Helligkeit geregelt, es ist aber auch möglich Tasten für definierte Helligkeits- oder auch Farbtemperaturwerte vorzusehen. Als eigentliche Leuchtquelle 18 dient beispielsweise ein LED-Array, welches aus einer regelmäßigen zweidimensionalen Anordnung von Weißlicht-LED 's besteht, es sind aber auch andere Möglichkeiten wie Einzel-LED's oder LED's verschiedener Farben vorstellbar. Das dargestellte Schema betrifft ein Fluoreszenzmikroskop, die Erfindung ist aber selbstverständlich auch bei einem herkömmlichen Mikroskop anwendbar. In Fig. 2 ist eine einfache Schaltung zur Umsetzung der Erfindung angegeben. Dabei erfolgt die Umsetzung der variablen Eingangsspannung an der Schnittstelle 15 in einen variablen Strom durch die Verwendung von Widerständen 19, 19', 19", wobei im Fall von LED Arrays hierbei die Verwendung je eines Widerstandes 19, 19', 19" je LED 20, 20'. 20" vorteilhaft ist, um Unterschiede der Diodenkennlinien auszugleichen. Die Dimensionierung der Widerstände R ergibt sich durch
R = ( Umax - ULEDmax ) / Imax
Hierbei sind Umax die maximale Versorgungsspannung an der Schnittstelle 15, Imax der für die LED erlaubte Maximalstrom, ULEDmax der Spannungsabfall an der LED bei Maximalstrom.
Eine solch einfache Umsetzung der variablen Versorgungsspannung in einen variablen Strom ist jedoch mit relativ großen Verlustleistungen behaftet, da der Spannungsabfall an den Widerständen sehr groß gegenüber der Streuung der Strom-Spannungs-Kennlinien sein muss. Günstiger ist stattdessen die Verwendung einer gesteuerten Stromquelle, welche den Sollstrom aus der Versorgungspotentialdifferenz herleitet.
Eine solche Schaltung ist in Fig. 3 angeben, wobei hier nur die Schaltung für eine LED gezeigt wird, für LED-Arrays wird eine solche Schaltung jeder LED zugeordnet. Aus der variablen Versorgungsspannung, welche an der Buchse 15 anliegt, wird mit Hilfe der Widerstände Rl und R2, sowie der Diode Dl die Führungsgröße der Stromquelle mit Transistor Tl und Messwiderstand R3 erzeugt, welche einen der Versorgungsspannung etwa proportionalen Strom durch die LED 20 leitet.
Ein Nachteil der bisher beschriebenen einfachen Varianten ist, dass die Versorgungsspannung stets größer sein muss als die Schwellspannung der verwendeten Halbleiterlichtquellen. Gerade bei LED-Arrays werden häufig in Reihe geschaltete LED-Elemente benutzt, um nicht zu hohe Gesamtströme zu bewirken und um unterschiedliche Kennlinien auszugleichen. In diesem Fall addieren sich jedoch die Schwellspannungen. Bei Serienschaltung von beispielsweise drei weißen LEDs ergibt sich so eine Schwellspannung von ca. 8...9 Volt, damit ist eine der zu ersetzenden Halogenlampe angepasste Helligkeitsregelung nicht mehr möglich, da bei dieser bereits bei ca. 3V der Lichtfluss einsetzt. Daher ist in Fig. 4 ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben. Aus der an der Schnittstelle 15 anliegenden variablen Spannung wird über einen Leistungs- Aufwärtswandler 21 eine Spannung von beispielsweise 12 V zur Versorgung des Pulsweitenstellers 22 gewonnen. Dieser weist einen Rampengenerator 23 auf, welcher optional von einem externen Trigger 24 angesteuert werden kann. Aus der an der Schnittstelle 15 anliegenden, die Sollhelligkeit repräsentierenden Spannung wird mittels der Schaltung 25 (beispielsweise mit Hilfe einer Zener-Diode, die die Führungsspannung erst ab ca. 3V umsetzt, und eines Spannungsteilers, mit dessen Hilfe sich ein Kalibrierfaktor einstellen lässt) ein Sollwert 26 als Eingang für einen Differenzverstärker 27 gebildet, welcher diesen Sollwert 26 mit einem Istwert 28 vergleicht, wobei dieser über einen Tiefpass 29 und eine Anpassungsschaltung 39 aus dem aktuellen Stromwert 31 für die Ansteuerung des LED- Arrays 32 gewonnen wird. Das Differenzsignal des Differenzverstärkers 27 wird auf einen integralen Regler 33 gegeben, welcher mit einem Komparator 34 verbunden ist. Der zweite Eingang des Komparator 34 ist mit dem Ausgang des Rampengenerators 23 verbunden. Dieser erzeugt aus der vom Regler 33 abgegebenen Stellgröße und dem vom Rampengenerator 23 abgegebenen pulsförmigen Spannungsverlauf eine der gewünschten Helligkeit entsprechende Aufteilung zwischen Hell- und Dunkelphasen für das LED-Array 32. Der Wechsel zwischen diesen Phasen erfolgt mit einer so hohen Frequenz, dass sowohl das menschliche Auge als auch eine eventuell am Kameraausgang 12 angeschlossene Kamera diese nicht auflösen kann, und damit nur die integrale Helligkeit entsprechend des am
Bedienelement 17 eingestellten Wertes registrieren. Für das menschliche Auge reicht es axis wenn die Frequenz deutlich oberhalb von 50 Hz liegt, für die Kamera ist diese Frequenz von der Integrationszeit der Kamera abhängig und liegt typischerweise im kHz-Bereich oder darüber. Die Anpassungsschaltung 30 kann in Verbindung mit dem Tiefpass 29 dazu genutzt werden, eine gewünschte Kennlinie für den Zusammenhang zwischen der an der Schnittstelle
15 anliegenden Spannung und dem vom LED-Array 32 abgegebenen Lichtfluss zu erzeugen.
Dazu kann sie einen entsprechenden nichtlinearen Verlauf zwischen Eingang und Ausgang einbringen.
Beispiele für solche Kennlinien sind in Fig. 5 angegeben. Damit lässt sich die Kennlinie einer
Halogenlampe exakt nachbilden, aber auch gezielt ein linearer Verlauf oder anderes einbringen.
Die Erfindung ist nicht an die dargestellten Ausführungsbeispiele gebunden, fachmännische
Weiterentwicklungen z.B. durch andere Schaltungsvarianten führen nicht zu einem Verlassen des Schutzbereiches.