WO2016177707A1

WO2016177707A1 - Als wobbler ausgebildeter kunstköder

Info

Publication number: WO2016177707A1
Application number: PCT/EP2016/059855
Authority: WO
Inventors: Werner GIERL
Original assignee: Gierl Werner
Priority date: 2015-05-05
Filing date: 2016-05-03
Publication date: 2016-11-10
Also published as: CA2984982A1; EP3291671B1; US20180125047A1; EP3291671A1

Abstract

Es wird ein Kunstköder (10) für den Fischfang mit einem Grundkörper aus einem schwimmfähigen Material in Nachbildung eines Köderfisches beschrieben, an welchem mindestens ein Angelhaken befestigt ist. Am Kopfbereich des Grundkörpers sind eine Befestigungsöse (11, 21) zum Verbinden mit einer Angelschnur oder einem Vorfach (15) und ein schaufelartiger Vorsprung (12, 22) vorgesehen. Im benutzten Zustand des Kunstköders (10) im Wasser ist der Vorsprung (12, 22) schräg nach oben ausgebildet und ist die Befestigungsöse (11, 21) unterhalb von dem Vorsprung (12, 22) angeordnet. Vorzugsweise ist im Grundkörper eine Gewichtseinlage (13, 23) zur Festlegung von Auftrieb und zur Lagestabilisierung im Wasser vorgesehen. Des Weiteren wird ein System aus einem derartigen Kunstköder (10), einem Grundgewicht (14) und einer mit einer Angel verbundenen Angelschnur beschrieben.

Description

ALS WOBBLER AUSGEBILDETER KUNSTKÖDER

Die Erfindung betrifft einen auch als Wobbier bekannten Kunstköder in Form eines Köderfisches für den Fischfang.

Kunstköder oder auch Angelköder, welche in Form eines Köderfisches für den Fischfang, insbesondere für den Raubfischfang, Einsatz finden und welche auch wegen der nachgeahmten Bewegung des Köderfisches als Wobbier bezeichnet werden, sind bekannt. Derartige Wobbier weisen die unterschiedlichsten Konstruktionen auf, wobei die vielfältigen Anforderungen an derartige Wobbier sich in unterschiedlichsten Konstruktionen widerspiegeln. Bei den bekannten Raubfischwobblern soll mit speziellen Ausgestaltungen dafür Sorge getragen werden, dass der Köderfisch in üblicher Weise beim nach dem Auswerfen erfolgenden Einholen, d. h. beim Ziehen im Wasser, sich möglichst wie ein natürlicher Beutefisch bewegt.

In DE 298 04 745 U1 ist ein künstlicher Raubfischköder beschrieben, welcher als Auftriebskörper unter Weglassung einer Beschwerung als schwimmfähiger Körper ausgebildet ist, welcher im Schwanzbereich sich über den Körper des Köders hinauserstreckende Fasern aufweist. Diese Fasern sollen beim Bewegen des Köderfisches durch Ziehen desselben durch das Wasser oder in einer gewässerbedingten Strömung die Lage des Köderfisches stabilisieren, und zwar insbesondere dann, wenn dieser Köderfisch an einer Angelschnur befestigt ist, welche ein Grundgewicht, welches auch als Grundblei bezeichnet wird, aufweist, so dass der Köderfisch als Auftriebskörper in einer gewissen Höhe über dem Grund des Gewässers verharrt und dort in Folge der Strömung und der den Schwanz bildenden Fasern eine schlängelnde Schwimmbe- wegung vollführt. Wird dieser Köderfisch nun beispielsweise durch Einholen der Angelschnur im Gewässer bewegt, so bewegt sich zunächst das Grundgewicht über den Grund, nicht aber der Köderfisch. Zwar wird der Köderfisch dabei geschont, wenn jedoch die Zugkraft beim Einholen größer ist als die Kraft des Grundgewichtes, wird dieser Fisch in Richtung der Zugkraft der Angelschnur durch das Wasser und schließlich nach oben zur Wasseroberfläche gezogen. Dies könnte einen Raubfisch daran hindern, dieser nicht unbedingt natürlichen Bewegung des Köderfisches zu folgen. Um zu erreichen, dass derartige Raubfischköder beim Ziehen durch das Gewässer oder, wenn mit einem Grundgewicht gearbeitet wird, beim Stehen des Raubfisch köders in einer Gewasserströmung im Wesentlichen einer natürlichen Fischbewegung folgen, ist versucht worden, diese Fischbewegung durch das Vorsehen eines zusätzlichen flossenartigen Teils in der Regel im vorderen Bereich des Kunstköders zu realisieren. Derartige zusätzliche flossenartige, auch als Tauchschaufeln bezeichnete Ausgestaltungen an einem bekannten Kunstköder sind z. B. bekannt aus DE 123 635 , DE 4236 848 C2, DE 203 14 054 U1 , US 5 99 2083 A,

WO 2 005 03 22 47 A1 , WO 99 56 536, US 2004/021 63 58 A1 , DE 296 06 802 U1 und

EP 1 112 685 A1. Diesen bekannten Wobblern ist gemein, dass die flossenartigen Tauchschau- fein, welche im vorderen Bereich derartiger Wobbier angebracht sind, stets nach unten weisen, wobei der Angriffshaken bzw. Befestigungshaken für die Angelschnur in Schwimmposition dar- ü beiliegend angeordnet ist. Wenn bei einer derartigen Anordnung die Angelschnur zum Einholen gezogen wird oder wenn in Folge einer Gewässerströmung der Wobbier den in seine Längsrichtung verlaufenden Strömungskräften ausgesetzt ist, wird dieser in der Regel im Gewässer nach unten in Richtung auf den Grund geführt. Häufig führt das zum Verhaken in dem Grund, was nicht selten zum Ärger des Anglers mit einem Verlust des Wobbiers verbunden ist.

Ein ähnlicher bekannter künstlicher Angelköder ist in DE 20 2004 003 251 U1 beschrieben, welcher als sogenannte leichte Beute einen kranken oder bereits verendeten Fisch symbolisieren soll, in dem dieser mit einem helleren Bauch nach oben und dunkleren Rücken nach unten schwimmt, was dadurch erreicht wird, dass der Schwerpunkt des künstlichen Angelköders in den Rücken gelegt wird. Im vorderen Bereich weist dieser auf dem Bauch schwimmende, Raubfische anlockende Köder ebenfalls eine Tauchschaufel auf, welche vom Kopf weg nach unten weist. Oberhalb dieser Tauchschaufel ist der Angriffspunkt für den Angelhaken angebracht, so dass beim Ziehen dieses Angelköders durch das Gewässer oder bei dessen Anströmung in einem strömenden Gewässer dieser Köder stets im Gewässer nach unten in Richtung auf den Grund oder auf den Grund gezogen wird bzw. sich dorthin bewegt. Des Weiteren ist in

US 2005 008 68 49 A1 ein Sport-Angelhaken zum Spinnfischen beschrieben, welcher zum Erreichen einer starken Wobble-Bewegung im Wasser einen gebogenen Flügelteil mit einer öff- nung darin aufweist, durch welchen die Angelschnur an einen auf den Haken aufgesteckten Köder geführt ist. Dieser aus flexiblem Kunststoffmaterial und aus einer dünnen Platte geringen Auftriebs bestehende Flügel kann gekrümmt oder eben ausgebildet sein und soll beim Ziehen durch das Gewässer eine Schwimmbewegung eines Beutefisches nachahmen. Dieser mehrteilig ausgebildete Kunstköder weist keine den Auftrieb beeinflussende Gewichtseinlage auf und soll sich wegen des aufwärts gebogenen Vorderteils des Flügels unter Zug in Folge des erforderlichen Einholens der Angelschnur im Gewässer kontinuierlich nach oben in Richtung auf die Wasseroberfläche bewegen. Ein Positionieren in einer definierten Höhe über dem Grund ist nicht vorgesehen, so dass Grundfisch wie Zander oder Wels eher nicht anbeißt.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Kunstköder in Form eines Wobbiers zu schaffen, welcher unter Anströmbedingungen im Wasser sich im Wesentlichen in einer gewünschten Tiefe und bei Nachahmung einer natürlichen Beutefischbewegung verbleibt, und zwar ohne dass sich der Wobbier in Richtung auf den Grund des Gewässers bewegt. Dieses Ziel wird mit einem Kunstköder mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein System aus einem Kunstköder und einer mit einer Angel verbundenen Angelschnur gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen sowohl für den Kunstköder als auch für das System definiert. Gemäß der Erfindung weist der für den Fischfang vorgesehene Kunstköder, welcher auch als Angelköder bezeichnet wird und in der Form eines sogenannten Wobbiers ausgebildet ist, einen Grundkörper aus einem schwimmfähigen Material auf, welcher einem Köderfisch bzw. Beutefisch nachgebildet ist. Der erfindungsgemäße Kunstköder weist mindestens einen Angelhaken auf, welcher an diesem befestigt ist, und ist mit einer Befestigungsöse am Kopfbereich des Grundkörpers zum Verbinden mit einer Angelschnur oder einem Vorfach als Teil der Angelschnur versehen. Der Kunstköder weist im Kopfbereich des Grundkörpers einen schaufelartigen Vorsprung auf. Erfindungsgemäß weist im Benutzungszustand des Kunstköders im Wasser der Vorsprung schräg nach oben und ist die Befestigungsöse unterhalb von dem Vorsprung angeordnet. Das bedeutet, dass der Kunstkörper so ausgebildet ist, dass er beim Schwimmen in einer definierten Wassertiefe z. B. beim Einziehen der Angelschnur vom Grund weg bewegt wird bzw. sich über dem Grund hält. Dazu ist der Winkel, unter welchem der Vorsprung gegenüber der waag rechten Längsachse des Köderfisches nach oben weist, so ausgebildet, dass entsprechend der Strömung des Wassers relativ zu dem Kunstköder der Kunstköder in seiner im Wesentlichen waagerechten oder leicht nach oben geneigten Ausrichtung verbleibt. Dieser schau- feiartige Vorsprung trägt dazu bei, dass der Kunstköder nicht nur in der gewünschten Tiefe des Gewässers verbleibt wie beispielsweise beim Ziehen des Kunstköders mittels Einziehen der Angelschnur, sondern auch beim Anströmen des Kunstköders, wenn dieser mittels eines Grundgewichtes an der Angelschnur in einer definierten Tiefe am Boden des Gewässers sozusagen verankert ist und durch eine Gewässerströmung angeströmt wird. Das Material des Grundkörpers und dessen Masseverteilung in Längsrichtung des Kunstköders sind dabei in direkter Abstimmung zu dem Anströmwinkel des schaufelartigen Vorsprungs ausgewählt bzw. dimensioniert, wobei der Grundkörper vorzugsweise als natürlicher Fisch nachgebildet ist und eine Dichte geringer als Wasser aufweist und somit einen nennenswerten Auftrieb aufweist, um nach dem Auswerfen mit Grundgewicht vom Grund aufgrund seines Auftriebs wieder aufzuschwimmen. Vorzugsweise ist der Grundkörper aus einem schwimmfähigen Material in Form von Kunststoff, Holz oder beispielsweise auch Styrodur oder aus einer Kombination dieser Werkstoffe hergestellt. Dies hat den Vorteil, dass der Grundkörper einfach hergestellt werden kann und nicht als Hohlkörper ausgebildet sein muss. Dadurch entfällt eine Abdichtung gegen das Eindringen von Wasser in einen solchen Hohlkörper, wodurch ein derartiger Kunstkörper verloren wäre.

Im Grundkörper ist eine Gewichtseinlage vorgesehen, welche der Festlegung des Auftriebs des Grundkörpers des Kunstköders und dessen Lagestabilisierung im Wasser dient. Mit dem Vorsehen einer Gewichtseinlage im Grundkörper des Kunstkörpers kann dessen Ausrichtung im Benutzungszustand unter umströmten Bedingungen und unter Beachtung des Anstellwinkels des schaufelartigen Vorsprungs exakt definiert und beeinflusst werden. Ohne Anströmung stellt sich der Kunstköder im Wasser nach oben auf, wird aber beim Ziehen des Kunstköders durchs Wasser durch den schaufelartigen Vorsprung in eine Schwimmlage vom Grund weg in Richtung auf die Wasseroberfläche bewegt. Bei zu wenig oder ohne Gewicht könnte das Kopfteil des Kunstköders nach unten weisen, so dass selbst bei gering nach oben angestelltem schaufelartigem Vorsprung sich der Kunstköder bei seiner Bewegung durch die Strömung im Gewässer nach unten in Richtung auf den Grund bewegen würde. Daher ist es erforderlich, die Gewichtseinlage sowohl auf den Auftrieb, als auch auf die Schwimmposition des Kunstköders im Benutzungszustand wie auch auf den nach oben ausgerichteten Anstellwinkel des schaufelartigen Vorsprungs zu dimensionieren bzw. zu beziehen. Bei Vorhandensein eines Vorfaches wird der Kunstköder selbst bei geringer Gewässerströmung aufschwimmen, bis die Länge des Vorfaches zwischen Grundgewicht und Befestigungsöse die Höhe über dem Grund festlegt, ohne dass der Kunstköder auf den Grund sinkt. Erst recht beim Einziehen der Angelschnur wird der Kunstköder immer vom Grund entfernt sein. Vorzugsweise ist die Gewichtseinlage im hinteren Drittel des Grundköpers angeordnet, weil dadurch am besten auf die gewünschte Schwimmposition für ein erfolgreiches Fischen von insbesondere Raubfischen hingewirkt werden kann.

Vorzugsweise weist der Grundkörper neben einer Befestigungsöse für die Angelschnur, welche unterhalb des schaufelartigen Vorsprungs angeordnet ist, weitere Ösen für Angelhaken auf, wobei einer der Angelhaken oder ein einziger Angelhaken auch als sogenannter Drillingsangelhaken ausgestaltet sein kann. Der gemäß der Erfindung ausgebildete Kunstköder ist wegen der Anordnung des schaufei artigen Vorsprungs im Kopfbereich von seinem Grundkörper d räche nartig ausgebildet, so dass er im Rahmen dieser Anmeldung auch als sogenannter Drachenwobbier bezeichnet wird.

Der Kunstköder gemäß der Erfindung kann je nach Größe sowohl für das Angeln bzw. Fischen in Binnengewässern verwendet als auch in der Hochseefischerei, insbesondere auch in der industriell betriebenen Hochseefischerei und dort vor allen Dingen für die Langleinenfischerei, eingesetzt werden.

Die unterhalb des schaufelartigen Vorsprungs am Kopfteil des Grundkörpers des Kunstköders angeordnete Befestigungsöse für die Angelschnur dient in vorteilhafter Weise auch für die Ausbildung eines Vorfaches mittels der Angelschnur, wenn diese in einem definierten Abstand zu der Befestigungsöse ein Grundgewicht aufweist, mittels welchem eine gewisse Verankerung des Kunstköders auf dem Gewässergrund erreicht wird. Die Länge des Vorfaches zwischen dem Grundgewicht und der Befestigungsöse für den Kunstköder legt die Höhe des Kunstköders über dem Grund und damit dessen Tiefe im Gewässer fest. Vorzugsweise ist das Grundgewicht mittels eines Wirbels an der Angelschnur befestigt. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass sich der Kunstköder auch um die zeitweilige Verankerungsstelle in einem durch die Länge des Vor- faches definierten Radius bewegt.

Vorzugsweise ist der Kunstköder einteilig ausgebildet, d. h. der Grundkörper des Kunstköders und der schaufelartige Vorsprung bilden ein im Wesentlichen steif ausgebildetes Teil. Es ist jedoch auch möglich, dass der Grundkörper aus zwei miteinander verbindbaren Teilen besteht, wobei dessen vorderer Teil als Kopfteil mit dem schaufelartigen Vorsprung und unter diesem die Befestigungsöse für die Angelschnur ausgebildet sind. An seinem dem Schwanzende zugewandten Ende ist ein Koppelelement zur Verbindung mit einem Schwanzteil als zweitem Teil des Kunstköders vorgesehen. Durch die gelenkartige und bewegliche Verbindung des Kopfteils mit dem Schwanzteil ist eine weitere zusätzliche, der natürlichen Bewegung eines Beutefisches angepasste Bewegung des Kunstköders in seinem Benutzungszustand bei vorhandener An- strömung gegeben.

Auch bei diesem zweiteilig ausgebildeten Kunstköder ist ein Gewicht in Form einer Gewichtseinlage vorgesehen. Der Kopfteil weist dabei eine Befestigungsöse für den Angelhaken auf, wäh- rend im hinteren Drittel des Kopfteiles das Gewicht bzw. die Gewichtseinlage vorgesehen ist.

Der hintere Teil des zweigeteilten Wobbiers, d. h. dessen Schwanzteil, weist in auswechselbarer Weise beispielsweise einen sogenannten Gummifisch oder einen Twister auf. Ein Twister dient dazu, dem Wobbier eine zusätzliche Bewegungskomponente zu verleihen, wenn dieser im Wasser umströmt wird oder durch das Wasser bewegt wird.

Der wegen seines breiten schaufelartigen Vorsprunges in einer Strömung aufwärts wobbelnde, daher auch als sogenannter Drachenwobbier bezeichnete erfindungsgemäße Kunstköder verbindet das Spinnfischen mit dem Grundfischen, da sich der Drachenwobbier im Wasser selbst bei geringer Strömung bewegt und wegen seiner gewissen Verankerung durch ein Grundgewicht im Abstand vom Grund schwimmt und somit sich am Grund nicht verhaken kann. Über den Wirbel am Grundgewicht wird die Angelschnur mit der Vorfachschnur verbunden.

Vorzugsweise sollte die Vorfachschnur mindestens eine Länge von 120 cm haben, damit der Wobbier weit genug vom Grund des Gewässers entfernt ist, so dass beim Einholen der Angelschnur dessen Abreißen verhindert werden kann. Dadurch, dass der Drachenwobbier neben einer Gewichtseinlage in Form beispielsweise eines Blei- oder Metallstreifens vorzugsweise ein Grundgewicht und damit ein höheres Gewicht aufweist, als wenn der Wobbier nur aus dem schwimmfähigen Material hergestellt wäre, kann der Wobbier über eine viel größere Distanz ausgeworfen werden. Eine Wurfweite von ca. 100 m kann ohne weiteres erreicht werden. Bei herkömmlichen Wobblern ohne ein Ausgleichsgewicht und ohne Grundgewicht beträgt die Wurfweite häufig nicht mehr als 30 m.

Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung weist ein erfindungsgemäßes System einen Kunstköder und eine mit einer Angel verbundene Angelschnur auf. Der Kunstköder weist in seinem Kopfbereich einen Vorsprung auf, welcher schaufelartig, auftriebsflügeSartig und sich zur Vor- derkante hin verbreiternd ausgebildet ist. Unterhalb dieses Vorsprungs ist eine Befestigungsöse vorgesehen, welche bei angezogener Angelschnur mit entsprechendem Grundgewicht ein Vorfach definiert. Am Grundgewicht ist ein Wirbel vorgesehen, so dass der Kunstköder sozusagen auf dem Grund entsprechend der Länge des Vorfaches in einer definierten Tiefe gehalten werden kann. Mit dem im Grundkörper des Kunstköders vorhandenen Gewicht, d. h. einer dort vor- handenen Gewichtseinlage, wird zusammen mit der aufwärts gerichteten Schaufel der Kunstköder bei seiner An Strömung im Wasser in einer definierten Schwimmlage gehalten. Das erfindungsgemäße System ist vor allen Dingen von Vorteil, wenn es in einem Gewässer eingesetzt wird, in dem nur relativ geringe Strömungen vorhanden sind. Denn bereits bei relativ geringen Strömungen wird mittels des erfindungsgemäßen Kunstköders erreicht, dass dieser sich mit einer tänzelnden Schwimmbewegung im ihn umströmenden Wasser bewegt, welche der natürlichen Schwimmbewegung eines Beutefisches sehr nahekommt. Damit der Kunstköder bezüglich seiner Verankerung mittels des Grundgewichts sich auch entsprechend der Länge des Vorfaches auf einer Kreisbahn bewegen kann, ist an dem Grundgewicht ein Wirbel an dessen Befestigungsöse befestigt. Vorzugsweise weist der Kunstköder am Bauch und/oder Schwanzbereich einen Angelhaken auf. Ein Angelhaken oder mehrere Angelhaken können dabei vorgesehen sein und können auch als sogenannte Drillingshaken ausgebildet sein.

Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten werden nun anhand von zwei Ausführungsbei- spielen in der nachfolgenden Zeichnung detailliert erläutert. Es zeigen:

Figur 1 einen erfindungsgemäßen als Wobbier ausgebildeten Kunstköder als schwimmendes System mit Verankerung auf dem Grund eines Gewässers mittels eines Grundgewichts; und

Figur 2 ein zweigeteilter Wobbier mit Kopfteil und Schwanzteil.

In Figur 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen als Wobbier ausgebildeten Kunstköder 10 bzw. Drachenwobbiers gezeigt. Der Wobbier 10 ist aus einem schwimmfähi- gen Material wie Holz, Kunststoff oder Styrodur hergestellt und weist damit eine Dichte auf, welche geringer ist als Wasser. In seiner äußeren Form imitiert der Wobbier einen Köderfisch in Farbe und Form. Im hinteren Bereich weist der Wobbier 10 eine Gewichtseinlage auf, während im vorderen Bereich der Grundkörper des Wobbiers einen schaufelartigen Vorsprung 12 in Form einer Verlängerung aufweist. Dieser schaufelartige Vorsprung 12 ist bezogen auf die waa- gerechte Längsachse des Wobbiers nach oben gerichtet, so dass bezogen auf eine Strömung im im Wesentlichen waagerechten Schwimmzustand des Wobbiers ein Strömungsanstellwinkel an der Unterseite des Vorsprungs gebildet wird. Unterhalb des schaufelartigen Vorsprungs 12 ist eine Befestigungsöse für eine Vorfachschnur 15 vorgesehen, welche Teil der Angelschur ist. Dieses Endteil der Angelschnur, die Vorfachschnur 15, ist über einen sogenannten Wirbel 17 mit einem Grundgewicht 14 verbunden, von wo aus die Angelschnur zur Angel geführt ist. Das Grundgewicht 14 sichert eine gewisse Verankerung des Wobbiers 10 in einer Tiefe ab, welche entsprechend der Länge des Vorfaches 15 in einem definierten Abstand über dem Gewässergrund 30 gehalten ist. Über ein im Inneren des Grundkörpers des Wobbiers 10 vorhandenes Drahtsystem sind im Bauchbereich des Wobbiers und an dessen Ende jeweils weitere Befestigungsösen 11 vorgesehen. Diese weiteren Befestigungsösen dienen der Befestigung von Angelhaken, von dem beispielhaft in der hinteren Befestigungsöse 11 ein Drillingshaken 16 prinzipiell dargestellt ist. Die in Form eines streifenförmig im Inneren des Wobbiers angeordnete Gewichtseinlage 13, welche auch aus Blei ausgebildet sein kann, ist bezüglich ihres Gewichtes so dimensioniert, dass der Wobbier unter Berücksichtigung einer Anströmung im Gewässer, sei es durch Einzie- hen der Angelschnur oder durch natürliche Wasserströmung im Gewässer, in einer im Wesentlichen waagerechten, d. h. die natürliche Schwimmlage eines Beutefisches imitierenden Anordnung, ausgerichtet bzw. gehalten ist. Es kommt also dabei auf eine genaue Dimensionierung zwischen Größe und Anstellwinkel des schaufelartigen Vorsprungs und Größe und Gewicht der Gewichtseinlage 13 einschließlich des für den Grundkörper des Wobbiers 10 verwendeten Ma- terials an. Die genaue Abstimmung der jeweiligen Teile bzw. Materialien, aus denen der Wobbier besteht, liegen im Belieben des Durchschnittsfachmanns, wenn dieser vor die Aufgabe gestellt ist, den Wobbier unter den in Figur 1 angegebenen Bedingungen im Wesentlichen in waagerechter Schwimmlage zu halten. Wenn der Wobbier 10 gemäß Figur 1 durch Einziehen der Angelschnur über den Grund bewegt wird, so bewegt sich auch das Grundgewicht 14 über den Grund. Der Wobbier 10 bleibt dabei im Wesentlichen in der entsprechenden Wassertiefe über dem Grund, so dass die Gefahr des Verhakens des Wobbiers im Grund oder mit auf dem Grund vorhandenen Pflanzen oder Steinen oder anderen Gegenständen weitestgehend ausgeschlossen wird. Der Verlust eines Wobbiers beim Einziehen der Angelschnur wird dadurch deutlich verringert. Die unter einem nach oben gerichteten Anstellwinkel angeordnete Schaufel bzw. der schaufelartige Vorsprung 12 sichert in Verbindung mit dem Ausgleichsgewicht einen gleichmäßigen Auftrieb während der Bewegung des Wobbiers durch das Wasser, so dass neben der im Wesentlichen waagerechten Bewegung des Wobbiers im Wasser auch eine gewisse tänzelnde Bewegung, wie es ein Beutefisch norma- lerweise tut, imitiert wird. Dadurch erfährt der Wobbier eine der natürlichen Bewegung eines Beutefisches weitestgehend nachempfundene Bewegung, welche die Grundlage für einen erfolgreichen Fischfang bietet.

Für Binnengewässer, wenn Raubfische wie beispielsweise Hechte gefangen werden sollen, bietet sich als Größe für einen derartigen Wobbier eine Länge von ca. 15 cm an, wobei die Gewichtseinlage ca. 40 g sein kann. Die Verwendung von Blei hat dabei den Vorteil, dass eine relativ große Dichte die für die Stabilität des Wobbiers erforderliche Gewichtskonzentration in vorteilhafter Weise bietet. Der schaufelartige Vorsprung kann dabei ca. 3 bis 4 cm lang sein und sich in Richtung der Vorderkante auf 2 bis 2,5 cm verbreitern. Diese Form kann selbstverständ- lieh variieren und hängt von der zu erzielenden Schwimmbewegung im Gewässer ab. In Figur 2 ist gemäß einem zweiten Ausfuhrungsbeispiel ein zweigeteilter Wobbier 20 dargestellt. Der Grundaufbau ähnelt dem gemäß Figur 1 , wobei der Wobbler jedoch aus zwei Teilen besteht. Dies ist zum einen der Kopfteil, welcher einen schaufelartigen Vorsprung 22 mit an dessen Unterseite angeordneter Befestigungsöse 21 aufweist. Die Gewichtseinlage 23 befindet sich im hinteren Drittel des vorderen Kopfteils. In diesem Bereich befindet sich auch eine weitere Befestigungsöse für beispielsweise einen weiteren Drillingshaken 26. Am Ende des Kopfteils ist ein Koppelelement 24 in Form einer korkenzieherartigen Wendelung ausgebildet, wofür der im Inneren des Grundkörpers des Wobbiers 20 zur Verbindung der Befestigungsösen 21 miteinander vorhandene Draht, vorzugsweise als Edelstahldraht, verwendet wird. An das Kop- pelelement 24 kann ein entsprechend ausgestaltetes Schwanzteil in Form eines sogenannten Twisters 25 oder Gummifisches befestigt werden. Aufgrund der Flexibilität des relativ dünnen Drahtes für das Koppelelement 24 ist für die Nachahmung der natürlichen Bewegung eines Beutefisches eine zusätzliche seitliche Schwanzbewegung imitierbar. In Verbindung mit einer speziellen Gestaltung des schaufelartigen Vorsprungs 22 und des Twisters 25 kann bei einer Bewegung des Wobbiers 20 durch das Wasser bzw. bei einer Strömung des Wassers an dem Wobbler 20 vorbei eine zusätzliche seitliche Bewegung des Schwanzteils relativ unabhängig vom Kopfteil erreicht werden. Der Kopfteil ist in Figur 2a gezeigt, wohingegen die Schwanzteile 25 in Figur 2b gezeigt sind. In Figur 2c ist eine prinzipielle Draufsicht eines sich nach vorn verbreiternden schaufelartigen Vorsprungs 22 für den Kopfteil des Wobbiers 20 dargestellt.

Bei entsprechend gewähltem Anstellwinkel des schaufelartigen Vorsprungs 12 bzw. 22 ist es mit Abstimmung der Größe der Gewichtseinlage 13 bzw. 23 auch möglich, dass bei entsprechender Anströmung bzw. beim Ziehen des Wobbiers 10, 20 durch das Gewässer ein Aufsteigen des Wobbiers realisiert wird, wenn nicht mit einer Vorfachschnur und einem Grundgewicht gearbei- tet wird.

Bezuoszeichenliste Wobbier

Befestigungsöse

schaufelartiger Vorsprung

Gewichtseinlage

Grundgewicht

Vorfachschnur

Drillingshaken

Wirbel

zweiteiliger Wobbier

Befestigungsöse

schaufelartiger Vorsprung

Gewichtseinlage

Koppelelement

Schwanzteil

Driilingshaken

Gewässergrund

Claims

Ansprüche

Kunstköder (10, 20) für den Fischfang mit einem Grundkörper aus einem schwimmfähigen Material in Nachbildung eines Köderfisches, an welchem mindestens ein Angelhaken befestigt ist, und mit einer im Kopfbereich des Grundkörpers angeordneten Befestigungsöse (11 , 21 ) zum Verbinden mit einer Angelschnur oder einem Vorfach (15) sowie mit einem im Kopfbereich des Grundkörpers angeordneten schaufelartigen Vorsprung (12; 22),

dadurch gekennzeichnet,

dass im Benutzungszustand des Kunstköders (10, 20) im Wasser der Vorsprung (12, 22) schräg nach oben weist und die Befestigungsöse (1 1 , 21) unterhalb von dem Vorsprung (12, 22) angeordnet ist.

Kunstköder (10, 20) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper aus Kunststoff, Holz oder Styrodur oder aus einer Kombination dieser Werkstoffe hergestellt ist.

Kunstköder (10, 20) gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper mit einer Gewichtseinlage (13, 23) zur Festlegung des Auftriebs und Lagestabilisierung im Wasser versehen ist.

Kunstköder (10, 20) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtseinlage (13, 23) im hinteren Drittel des Grundkörpers angeordnet ist.

Kunstköder (10, 20) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunstköder im Benutzungszustand bei Wasserströmung relativ zum Kunstköder im Wesentlichen waagerecht ausgerichtet ist.

Kunstköder gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper mehrere Befestigungsösen (11 , 21 ) für Angelhaken aufweist oder mit mindestens einem Drillingsangelhaken (16, 26) versehen ist.

7. Kunstköder (10, 20) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Befestigungsöse (11 , 21 ) für ein Vorfach mit einem weiteren Gewicht als Grundgewicht (14) ein Wirbel (17) für eine Angelschnur befestigbar ist.

Kunstköder (20) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper aus zwei miteinander verbind baren Teilen besteht, wobei der vordere Teil als Kopfteil mit der Befestigungsöse (21 ) und dem Vorsprung (22) ausgebildet ist und ein Koppelelement (24) zur Verbindung mit einem Schwanzteil (25) aufweist. 9. Kunstköder gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfteil mindestens eine Befestigungsöse (21 ) zur Befestigung eines Angelhakens und eine im hinteren Drittel angeordnete Gewichtseinlage (23) aufweist.

System aus einem Kunstköder (10, 20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 und aus einer mit einer Angel verbunden Angelschnur, dadurch gekennzeichnet, dass an einer unterhalb einer auftriebsflügelartigen Schaufel (12, 22) am Kopfbereich des Kunstköders (10, 20) angebrachten Befestigungsöse (11 , 21 ) ein Vorfach befestigt ist und das Vorfach ein Grundgewicht (14) aufweist, welches bei mittels eines im Körper des Kunstkörpers (10, 20) befindlichen, dessen Schwimmlage stabilisierenden Gewichtseinlage (13, 23) den Kunstköder zusammen mit der aufwärts weisenden Schaufel (12, 22) bei seiner Anström ung im Wasser in einer im Wesentlichen waagerechten Schwimmlage hält.

System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorfach mittels eines Wirbels (17) an der Befestigungsöse (11 , 21 ) befestigt ist.

System nach Anspruch 10 oder 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kunstköder (10, 20) am Bauch- und/oder Schwanzbereich einen Angelhaken aufweist.