Rastermikroskop
Die Erfindung betrifft ein Rastermikroskop mit einem Objektiv, das einen Beleuchtungsstrahl auf ein Objekt fokussiert, einem dem Objektiv vorgeordneten Rasterelement, das zur zeitlich veränderlichen Ablenkung des Beleuchtungsstrahls verstellbar ist, um den fokussierten Beleuchtungsstrahl in einer Rasterbewegung über das Objekt zu führen, und einem
Bildsensor, auf den das Objektiv ggf. im Zusammenhang mit weiterer Optik einen
Detektionsstrahl abbildet bzw. fokussiert, der von dem mit dem fokussierten
Beleuchtungsstrahl beleuchteten Objekt ausgeht, wobei der Bildsensor mehrere durch eine Steuerung einzeln auslesbare Sensorelemente aufweist, über die der Detektionsstrahl in eine der Rasterbewegung des fokussierten Beleuchtungsstrahls entsprechenden Bewegung geführt wird.
In der Rastermikroskopie wird mindestens ein Beleuchtungsstrahl mittels eines Objektivs auf eine Probe fokussiert. Um den Beleuchtungsstrahl in einer Raster- oder Abtastbewegung über die Probe zu führen, ist dem Objektiv ein Rasterelement (wie z.B. einen oder mehrere bewegliche Spiegel, ein AOD, d.h. ein Acousto Optical Deflector o.ä.) vorgeordnet, das den Beleuchtungsstrahl derart ablenkt, dass dieser auf der Probe die gewünschte
Rasterbewegung ausführt. Üblicherweise umfasst das Rasterelement einen oder mehrere Spiegel, deren Kippbewegung durch die optische Abbildung in eine laterale Bewegung des auf der Probe durch den Beleuchtungsstrahl erzeugten Lichtpunktes umgesetzt wird. Der fokussierte Beleuchtungsstrahl rastert so die Probe Punkt für Punkt ab. Das von der Probe ausgehende Detektionslicht wird dann für jeden Rasterpunkt detektiert. Schließlich wird das so erfasste Detektionssignal in einer Recheneinheit zu einem Bild zusammengesetzt.
Auf dem Gebiet der Rastermikroskopie stellt die Konfokalmikroskopie ein besonders bevorzugtes Mikroskopieverfahren dar. Die grundlegende Funktionsweise dieses
Mikroskopieverfahrens wird im Folgenden unter Bezugnahme auf Figur 1 erläutert, in der ein allgemein mit 10 bezeichnetes Konfokalmikroskop rein schematisch dargestellt ist.
Das Konfokalmikroskop 10 hat eine in Figur 1 nicht gezeigte Lichtquelle, die einen
Beleuchtungsstrahl 12 auf einen dichroitischen Strahlteilerspiegel 14 aussendet. Der Strahlteilerspiegel 14 ist so ausgeführt, dass er Licht mit der Wellenlänge des
Beleuchtungsstrahls 12 durchlässt. Der Beleuchtungsstrahl 12 geht somit durch den
Strahlteilerspiegel 14 und fällt auf einen Abtastspiegel 16. Wie in Figur 1 durch den
Doppelpfeil angedeutet, ist der Abtastspiegel 16 kippbar. Durch die Kippbewegung des Abtastspiegels 16 wird der Beleuchtungsstrahl 12 entsprechend der gewünschten
Rasterbewegung abgelenkt.
Nach Reflexion an dem Abtastspiegel 16 tritt der Beleuchtungsstrahl 12 durch eine
Abtastlinse 18 der Brennweite f3, eine Tubuslinse 20 der Brennweite f2 und ein Objektiv 22 der Brennweite f1 . Das Objektiv 22 fokussiert den Beleuchtungsstrahl 12 schließlich auf eine Probe 24. Durch die Kippbewegung des Abtastspiegels 16 rastert der fokussierte
Beleuchtungsstrahl 12 die Probe 24 Punkt für Punkt ab.
Ein in Figur 1 mit 26 bezeichneter Detektionsstrahl, der von einem mit dem fokussierten Beleuchtungsstrahl 12 beleuchteten Rasterpunkt ausgeht, gelangt zurück in das Objektiv 22 und durchläuft den vorstehend beschriebenen Strahlengang in entgegengesetzter Richtung, bis er auf den Strahlteilerspiegel 14 fällt. Letzterer ist so ausgebildet, dass er Licht mit der Wellenlänge des Detektionsstrahls 26 reflektiert. Der Strahlteilerspiegel 14 lenkt den
Detektionsstrahl 26 somit auf eine Linse 28, die den Detektionsstrahl 26 auf eine konfokal angeordnete Lochblende 30 fokussiert. Durch die Lochblende 30 wird aus dem
Detektionsstrahl 26 sämtliches Licht herausgefiltert, das aus Bereichen der Probe 24 stammt, die außerhalb des durch den Beleuchtungsstrahl 12 auf der Probe 24 erzeugten Lichtpunktes stammt. Das Licht, das die Lochblende 30 passiert, gelangt schließlich auf einen Bildsensor 32, der sich über eine Steuerung 34 auslesen lässt. Das von der Probe 24 ausgehende Licht kann so für jeden einzelnen Rasterpunkt detektiert und das so erzeugte Detektionssignal zu einem Bild zusammengesetzt werden.
Ein für das Konfokalmikroskop 10 nach Figur 1 im vorliegenden Kontext wesentliches Merkmal ist nun darin zu sehen, dass der von der Probe 24 ausgehende Detektionsstrahl 26 zurück auf den Abtastspiegel 16 geleitet wird, so dass der Detektionsstrahl 26 durch den Abtastspiegel 16 in gleicher Weise beeinflusst wird wie der Beleuchtungsstrahl 12. Dies hat zur Folge, dass der Detektionsstrahl 26 ortsfest auf den Bildsensor 32 fällt, während der Beleuchtungsstrahl 12 durch die Abtastbewegung des Abtastspiegels 16 eine
Rasterbewegung auf der Probe 24 ausführt. Der Detektionsstrahl 26 wird durch diese
Rückführung auf den Abtastspiegel 16 auf dem Bildsensor 32 gleichsam stationär gehalten. Stationär bedeutet in diesem Zusammenhang, dass zwar der Einfallswinkel, unter dem der Detektionsstrahl 26 auf den Bildsensor 32 fällt, variieren kann (im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ist dieser Einfallswinkel stationär), nicht jedoch der Ort des Lichteinfalls. Das Prinzip, den Detektionsstrahl 26 durch Rückführung auf das Rasterelement 16 auf dem Bildsensor 32 in vorstehend erläutertem Sinne stationär zu halten, wird auf dem
vorliegenden technischen Gebiet auch als„descanning" bezeichnet. Um ein solches „descanning" zu ermöglichen, ist bei dem Konfokalmikroskop nach Figur 1 der Abtastspiegel 16 in einer Ebene 36 angeordnet, die eine zu der in Figur 1 mit 38 bezeichneten
Objektebene optisch konjugierte Ebene darstellt. In Figur 1 sind ferner eine
Zwischenbildebene 40 und 42 dargestellt. Die Zwischenbildebene 40 entspricht optisch der Ebene 36 und ist zur Objektebene 38 optisch konjugiert. Die Zwischenbildebene 42 entspricht optisch der Objektebene 38 und ist optisch konjugiert zur Ebene 36.
Für viele Anwendungen in der Mikroskopie ist es nun wichtig, eine möglichst kontinuierlich variable spektrale Detektion zu ermöglichen. Dies bedeutet, dass das Detektionslicht möglichst beliebig nach Wellenlängen differenziert in verschiedene Detektionskanäle unterteilt werden kann. Dies ist beispielsweise nötig, um die von verschiedenen Farbstoffen herrührenden Detektionssignale möglichst gut voneinander zu trennen. Ebenso lassen sich unterschiedliche Bedingungen in der Probe durch Variationen im Emissionsspektrum eines Farbstoffes erkennen. Sind diese Variationen durch eine gut aufgelöste spektrale Detektion messbar, so kann der Anwender die unterschiedlichen Bedingungen in der Probe rekonstruieren.
Eine solche Spektraldetektion ließe sich bei einem Konfokalmikroskop der in Figur 1 gezeigten Art vergleichsweise einfach realisieren. Hierzu wird auf Figur 2 verwiesen, die das Konfokalmikroskop 10 in einer Abwandlung zeigt, die eine Spektraldetektion ermöglicht. Bei der Abwandlung nach Figur 2 ist in dem Strahlengang lichtstromabwärts der Lochblende 30 ein dispersives Element 44 vorgesehen, das den Detektionsstrahl 26 in seine verschiedenen spektralen Anteile zerlegt und diese Anteile dem Bildsensor 32 zuführt. Der Bildsensor 32 weist eine Vielzahl von Sensorelementen auf, die sich über eine Steuerung 34 einzeln auslesen lassen. Die verschiedenen spektralen Anteile sind in Figur 2 durch Teilstrahlen 26- 1 bis 26-7 veranschaulicht. Dem dispersiven Element 44 ist eine Sammellinse 46 vorgeordnet, die den durch die Lochblende 30 tretenden Detektionsstrahl 26 auf das dispersive Element 44 bündelt.
Die Abwandlung nach Figur 2 macht sich das in dem Konfokalmikroskop 10 angewandte descanning-Prinzip zunutze. Da nämlich der Detektionsstrahl 26 die Lochblende 30 als stationärer Strahl verlässt, lassen sich die verschiedenen spektralen Anteile des
Detektionsstrahls 26 ungeachtet des gerade abgebildeten Rasterpunktes auf der Probe 24 durch das dispersive Element 44 leicht in der in Figur 2 veranschaulichten Weise räumlich voneinander trennen. Beispielsweise über eine in Figur 2 nicht gezeigte Blende kann dann exakt der interessierende spektrale Anteil aus dem Detektionsstrahl 26 herausgefiltert und dem Bildsensor 32 zugeführt werden.
Anders verhält es sich bei dem sogenannten„non-descanned"-Prinzip, wie es auf dem Gebiet der Fluoreszenzmikroskopie etwa bei einem Multiphotonenmikroskop in der in Figur 3 veranschaulichten Art zur Anwendung kommt. Figur 3 zeigt ein Multiphotonenmikroskop 50, bei dem eine nicht gezeigte Lichtquelle einen Beleuchtungsstrahl 52 auf einen kippbaren
Abtastspiegel 54 richtet, an dem der Beleuchtungsstrahl 52 reflektiert wird und anschließend durch eine Abtastlinse 56 der Brennweite f3, eine Tubuslinse 58 der Brennweite f2, einen dichroitischen Strahlteilerspiegel 60 und schließlich ein Objektiv 62 der Brennweite f1 tritt, um auf eine Probe 64 fokussiert zu werden. Ein Detektionsstrahl 66, der von der mit dem fokussierten Beleuchtungsstrahl 52 beleuchteten Probe 64 ausgeht, gelangt zurück in das Objektiv 62 und wird dann durch den dichroitischen Spiegel 60 auf einen Bildsensor 68 gerichtet, der mit einer Steuerung 70 gekoppelt ist. Der Abtastspiegel 54 befindet sich in einer Ebene 72, die optisch konjugiert zu einer Bildebene 74 ist, in der sich die Probe 64 befindet. In Figur 3 sind weitere Ebenen 76 und 78 gezeigt. Die Ebene 76 stellt eine
Zwischenbildebene dar, die optisch der Ebene 72 entspricht und zur Objektebene 74 optisch konjugiert ist. Die Ebene 78 ist wiederum eine Zwischenbildebene, die optisch der
Objektebene 74 entspricht und zur Ebene 72 optisch konjugiert ist.
Im Unterschied zum Konfokalmikroskop 10 nach den Figuren 1 und 2 wird bei dem
Multiphotonenmikroskop 50 der Detektionsstrahl 66 durch den dichroitischen
Strahlteilerspiegel 60 aus dem auf den Abtastspiegel 54 führenden Strahlengang
ausgekoppelt und direkt dem Bildsensor 70 zugeführt, bevor er den Abtastspiegel 54 erreicht. Dementsprechend variiert der Detektionsstrahl 66 sowohl in seinem Einfallswinkel als auch in seinem Einfallsort auf dem Bildsensor 70, wenn der Beleuchtungsstrahl 52 seine Rasterbewegung auf der Probe 64 ausführt. Die spektrale Detektion nach Figur 2 ist somit auf das Konfokalmikroskop 50 nach Figur 3, das nach dem non-descanned-Prinzip arbeitet, nicht anwendbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rastermikroskop eingangs genannter Art so
weiterzubilden, dass es eine einfache und zuverlässige spektrale Detektion eines auf einen Bildsensor fallenden Detektionsstrahls ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch das Rastermikroskop mit den Merkmalen des Anspruchs 1 .
Erfindungsgemäß ist in dem Rastermikroskop ein dem Bildsensor vorgeordnetes dispersives Element vorbestimmter Dispersionswirkung vorgesehen, das verschiedene spektrale Anteile des Detektionsstrahls auf dem Bildsensor räumlich voneinander trennt. Die Steuerung erfasst die zeitlich veränderliche Verstellung des Rasterelementes, ordnet in Abhängigkeit dieser Verstellung den Sensorelementen des Bildsensors die räumlich voneinander getrennten spektralen Anteile des Detektionsstrahl unter Berücksichtigung der
vorbestimmten Dispersionswirkung des dispersiven Elementes zu und liest die den jeweiligen spektralen Anteilen zugeordneten Sensorelemente aus, um die spektral aufgelöste Erfassung des Detektionsstrahls zu ermöglichen.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, die räumliche Aufspaltung des Detektionsstrahls, die durch die spektrale Trennung mithilfe des dispersiven Elementes bewirkt wird, von der räumlichen Bewegung des Detektionsstrahls zu trennen, die von dem Rasterelement bewirkt wird. Hierzu erfasst die Steuerung die gerade vorliegende Verstellung des Rasterelementes, also beispielsweise den oder die Kippwinkel einer das Rasterelement bildenden
Abtastspiegelanordnung, die aus einem oder mehreren Spiegeln gebildet sein kann. Die Steuerung berücksichtigt ferner die vorbekannte Dispersionswirkung des dispersiven Elementes. Anhand dieser beiden Informationen, nämlich der Verstellung des
Rasterelementes und der Dispersionswirkung des dispersiven Elementes, ist es der
Steuerung zu jedem Zeitpunkt möglich, eine exakte Zuordnung zwischen den
Sensorelementen und den verschiedenen spektralen Anteilen des auf den Bildsensor fallenden Detektionsstrahls vorzunehmen. Die Art und Weise, wie die Steuerung die zeitlich veränderliche Verstellung des Rasterelementes erfasst, ist in keiner Weise beschränkt. So ist es beispielsweise denkbar, dass das Rasterelement selbst eine entsprechende
Information beispielsweise über einen Winkelgeber direkt an die Steuerung ausgibt. Ebenso kann aber auch ein eigener Sensor vorgesehen sein, der die aktuelle Verstellung des Rasterelementes erfasst und der Steuerung mitteilt. Was die vorbekannte
Dispersionswirkung des dispersiven Elementes betrifft, so kann diese beispielsweise in einem Speicher vorgehalten werden, auf den die Steuerung zugreift, um die
Dispersionswirkung bei der spektralen Detektion in Anrechnung zu bringen.
Vorzugsweise ist das dispersive Element in einer Ebene angeordnet, die optisch konjugiert zu einer Ebene ist, in der die Probe angeordnet ist. Die Ebene, in der das dispersive
Element angeordnet ist, ist vorzugsweise optisch äquivalent zu einer Ebene, in der das Rasterelement angeordnet ist. Mit„optisch äquivalent" ist in diesem Kontext gemeint, dass die beiden genannten Ebenen in einer Weise einander optisch entsprechen, dass die räumliche Variation des Beleuchtungsstrahls am Ort des Rasterelementes in eine entsprechende räumliche Variation des Detektionsstrahls am Ort des dispersiven Elementes übersetzt wird. Besteht etwa die räumliche Variation des Beleuchtungsstrahls am Ort des Rasterelementes darin, dass der Beleuchtungsstrahl zwar in seinem Einfallswinkel, nicht jedoch in seiner Einfallsposition variiert, so gilt dies auch für den Detektionsstrahl am Ort des dispersiven Elementes, d.h. auch der Detektionsstrahl variiert seinen Einfallswinkel, nicht jedoch seine Einfallsposition. Ist in diesem Sinne die genannte optische Äquivalenz gegeben, so ist es besonders einfach, das dispersive Element geeignet zu realisieren, da sich die Einfallsposition des Detektionsstrahls am dispersiven Element nicht ändert.
Vorzugsweise führt das Rasterelement den Beleuchtungsstrahl in einer ersten
Abtastrichtung über die Probe. In diesem Fall ist das Rasterelement beispielsweise ein einzelner Spiegel, der um eine feste Achse gedreht wird, um den Beleuchtungsstrahl vorzugsweise geradlinig in der ersten Abtastrichtung über die Probe zu bewegen.
Das Rasterelement kann den Beleuchtungsstrahl zusätzlich in einer zur ersten
Abtastrichtung senkrechten zweiten Abtastrichtung über die Probe führen, wobei die Bewegung des Beleuchtungsstrahls in der ersten Abtastrichtung schneller als in der zweiten Abtastrichtung ist. In dieser Ausführung umfasst das Rasterelement beispielsweise zwei separate Abtastspiegel, von denen ein erster Spiegel die Rasterbewegung in der ersten Abtastrichtung und der zweite Abtastspiegel die Rasterbewegung in der zweiten
Abtastrichtung bewirkt. Es kann jedoch ebenso ein einziger Abtastspiegel vorgesehen sein, der in beiden Abtastrichtungen bewegt wird. Diejenige Abtastrichtung, in der sich der Beleuchtungsstrahl auf der Probe schneller als in der anderen Abtastrichtung bewegt, wird im Folgenden einfach als schnelle Abtastrichtung bezeichnet. Dementsprechend wird die andere Richtung als langsame Abtastrichtung bezeichnet.
Vorzugsweise ist die Dispersionswirkung des dispersiven Elementes derart vorbestimmt, dass die spektralen Anteile des Detektionsstrahls auf dem Bildsensor in einer Richtung räumlich voneinander getrennt werden, die senkrecht zu einer Richtung ist, in die der Detektionsstrahl über den Bildsensor geführt wird, wenn der Beleuchtungsstrahl in der ersten Abtastrichtung über die Probe geführt wird. Bei dieser Ausgestaltung ist also die
Ebene, in der der Detektionsstrahl durch das dispersive Element spektral aufgespalten wird, parallel zur langsamen Abtastrichtung. Das dispersive Element erzeugt durch die spektrale Aufspaltung gleichsam einen„spektralen Fächer", in dem die Spektralinformation in einer Winkelinformation codiert ist. Indem die Lichtanteile unterschiedlicher Wellenlänge das dispersive Element mit unterschiedlichen Austrittswinkeln verlassen, wird also die spektrale Information in eine Winkelinformation übersetzt. Da der Scheitelpunkt des Abtastwinkels des Rasterelementes vorzugsweise in der zur Objektebene optisch konjugierten Ebene liegt, ist gleichzeitig der Abtastwinkel bezogen auf die langsame Abtastrichtung dem Winkel der spektralen Aufspaltung überlagert. Dies bedeutet, dass in dieser Ausführungsform der vorstehend genannte spektrale Fächer um den auf die langsame Abtastrichtung bezogenen Abtastwinkel hin- und herkippt. Gleichzeitig kippt der spektrale Fächer auch mit dem auf die schnelle Abtastrichtung bezogenen Abtastwinkel hin und her. Die Kippbewegung in der schnellen Abtastrichtung verläuft senkrecht zur Kippbewegung in der langsamen
Abtastrichtung und ist somit von dieser entkoppelt.
In einer besonders bevorzugten Ausführung befindet sich zwischen dem dispersiven Element und dem Bildsensor eine Detektionsoptik, die den durch das dispersive Element spektral aufgespalteten Detektionsstrahl bei jeder Verstellung der Rasterelementes in seiner Gesamtheit auf dem Bildsensor bündelt. Da zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten ist, dass der Detektionsstrahl, der eine der Rasterbewegung des Beleuchtungsstrahls entsprechende Bewegung auf dem Bildsensor ausführt und zudem durch das dispersive Element räumlich aufgefächert wird, in seiner Gesamtheit auf den Bildsensor fällt, trägt eine bündelnde Detektionsoptik vorstehend genannter Art dazu bei, den Bildsensor nicht zu groß werden zu lassen.
In einer Ausführungsform ist die Detektionsoptik eine Linse, in deren Brennebene das dispersive Element angeordnet ist. Eine solche Ausführungsform kann insbesondere dann gewählt werden, wenn der Bildsensor ein Flächensensor ist.
Die Detektionsoptik kann auch ausgebildet sein, den spektral aufgespalteten
Detektionsstrahl bei jeder Verstellung des Rastelementes längs einer vorgegebenen Linie auf den Bildsensor zu bündeln. In diesem Fall kann ein Liniensensor als Bildsensor verwendet werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Detektionsoptik eine gekreuzte Anordnung von drei Zylinderlinsen, deren mittlere Zylinderlinse einen
brechungswirksamen Schnitt aufweist, der in einer ersten Ebene liegt, während die brechungswirksamen Schnitte der beiden anderen Zylinderlinsen in einer zur ersten Ebene senkrechten zweiten Ebene liegen. Mit einer solchen Zylinderlinsenanordnung lässt sich der spektral aufgespaltete Detektionsstrahl besonders einfach unabhängig von der gerade vorliegenden Verstellung des Rasterelementes auf einen Liniensensor bündeln.
Die Steuerung kann ausgebildet sein, mindestens einen der spektralen Anteile auszuwählen und nur diejenigen Sensorelemente auszulesen, die diesem ausgewählten spektralen Anteil zugeordnet sind. Dies ermöglicht eine besonders effiziente Spektraldetektion.
Das dispersive Element ist beispielsweise ein Prisma oder ein Gitter. Es ist jedoch nicht auf solche Ausführungsformen beschränkt. Beispielsweise kann auch ein akustooptisches Bauelement wie etwa ein AOTF als dispersives Element eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Lösung lässt sich gewinnbringend in jeder Art von Rastermikroskop anwenden, insbesondere jedoch in Mikroskopen, die nach dem non-descanned-Verfahren arbeiten, d.h. in denen der Detektionsstrahl auf den Bildsensor ausgekoppelt wird, bevor er das Rasterelement erreicht.
Eine besonders bevorzugte Anwendung legt in der der Multiphotonenmikroskopie, bei der im Unterschied zur Konfokalmikroskopie zugunsten eines verbesserten Signal-Rausch- Verhältnisses darauf verzichtet wird, den Detektionsstrahl auf das Rasterelement zurückzuführen und anschließend durch eine Lochblende zu leiten. So wird die
Multiphotonenmikroskopie häufig in stark streuenden Proben angewandt. Dies hat zur Folge, dass das Detektionslicht so stark gestreut wird, dass es gar nicht mehr aus dem zentralen Fokusbereich zu stammen scheint. Dennoch sollte dieses Licht durch den Bildsensor aufgefangen werden, um ein besseres Detektionssignal zu erreichen.
Ferner sieht der Erfindung ein Verfahren zur rastermikroskopischen Abbildung einer Probe mit den Merkmalen des Anspruchs 15 vor.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Konfokalmikroskops;
Figur 2 eine zum Zwecke der Spektraldetektion abgewandelte Ausführungsform des Konfokalmikroskops nach Figur 1 ;
Figur 3 eine schematische Darstellung eines herkömmlichen Multiphotonenmikroskops;
Figur 4 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Rastermikroskops;
Figur 5 eine schematische Darstellung einer bei dem erfindungsgemäßen Rastermikroskop verwendbaren Detektionsoptik in verschiedenen Abwandlungen; und
Figur 6 die Detektionsoptik nach Figur 5 in einer anderen Schnittansicht.
Figur 4 zeigt in einer rein schematischen Darstellung ein Rastermikroskop 100, das nach dem non-descanned-Prinzip arbeitet. Bei dem Rastermikroskop 100 sendet ein in Figur 4 nicht gezeigte Lichtquelle einen Beleuchtungsstrahl 102 auf einen Abtastspiegel 104. Wie durch den Doppelpfeil in Figur 4 angedeutet, ist der Abtastspiegel 104 zur variablen Ablenkung des Beleuchtungsstrahls 102 kippbar. In Figur 4 sind rein schematisch eine erste Kippstellung mit durchgezogener Linie und eine zweite Kippstellung mit einer gestrichelten Linie dargestellt. Dementsprechend ist in dem Strahlengang lichtstromabwärts des
Abtastspiegels 104 der Beleuchtungsstrahl 102 für die erste Kippstellung mit
durchgezogener Linie und für die zweite Kippstellung mit gestrichelter Linie dargestellt. Der an dem Abtastspiegel 104 reflektierte Beleuchtungsstrahl durchläuft nacheinander eine Abtastlinse 106 der Brennweite f3, eine Tubuslinse 108 der Brennweite f2, einen dichroitischen Strahlteilerspiegel 1 10 und ein Objektiv 1 12 der Brennweite f 1 , der den Beleuchtungsstrahl 102 auf eine Probe 1 15 fokussiert. Entsprechend den beiden
Kippstellungen des Abtastspiegels 104 sind in Figur 4 zwei Rasterpunkte gezeigt, in denen der durch das Objektiv 1 12 fokussierte Beleuchtungsstrahl 102 jeweils zusammenläuft.
Ein Detektionsstrahl 1 14, der von der mit dem fokussierten Beleuchtungsstrahl 102 beleuchteten Probe 1 15 ausgeht, gelangt zurück in das Objektiv 1 12 und fällt anschließend auf den dichroitischen Strahlteilerspiegel 1 10. Der dichroitische Strahlteilerspiegel 1 10 ist so ausgeführt, dass er Licht mit der Wellenlänge des Beleuchtungs- bzw. Anregungsstrahls 102 durchlässt, jedoch Licht mit der Wellenlänge des Detektions- bzw. Fluoreszenzstrahls 1 14 reflektiert. Somit wird der Detektionsstrahl 1 14 am Ort des dichroitischen Strahlteilerspiegels 1 10 aus dem Strahlengang des Beleuchtungsstrahls 102 ausgekoppelt. Wiederum ist der Detektionsstrahl 1 14 in Figur 4 für die beiden Kippstellungen des Abtastspiegels 104 mit einer durchgezogenen Linie und mit einer gestrichelten Linie dargestellt.
Nach Reflexion an dem dichroitischen Strahlteilerspiegel 1 10 durchläuft der Detektionsstrahl 1 14 zwei Linsen 1 16, 1 18 und fällt anschließend auf ein dispersives Element 120, das einem Bildsensor 122 vorgeordnet ist. Der Bildsensor 122 weist eine Vielzahl von
Sensorelementen 124 auf, die durch eine Steuerung 126 einzeln auslesbar sind.
Das dispersive Element 120 ist in einer Zwischenbildebene 128 angeordnet, die optisch äquivalent zu einer Ebene 130 ist, in der sich der Abtastspiegel 104 befindet. Die
Zwischenbildebene 128 ist zudem optisch konjugiert zu einer in Figur 4 mit 132
bezeichneten Objektebene, in der sich die Probe 1 15 befindet. In Figur 4 sind ferner Zwischenbildebenen 134, 136 und 138 dargestellt. Die Zwischenbildebene 134 ist eine
Ebene, die optisch äquivalent zur Ebene 130 und optisch konjugiert zur Objektebene 132 ist. Die Zwischenbildebene 136 ist wie auch die Zwischenbildebene 138 optisch äquivalent zur Objektebene 132 und optisch konjugiert zur Ebene 130.
Da die Zwischenbildebene 128, in der sich das dispersive Element 120 befindet, optisch äquivalent zur Ebene 130 ist, in der der Abtastspiegel 104 angeordnet ist, variiert der Detektionsstrahl 1 14 mit Verkippen des Abtastspiegels 104 lediglich in seinem
Einfallswinkel, nicht jedoch in seiner Einfallsposition am Ort des dispersiven Elementes 120. Die räumliche Variation des Detektionsstrahls 1 14 am Ort des dispersiven Elementes 120 entspricht insoweit der räumlichen Variation des Beleuchtungsstrahls 102 am Ort des Abtastspiegels 104. Der Detektionsstrahl 1 14 ist also am Ort des dispersiven Elementes 120 stationär.
Das dispersive Element 120 hat eine vorbestimmte Dispersionswirkung, die dazu führt, dass der Detektionsstrahl 1 14 in seine verschiedenen spektralen Anteile aufgespalten wird. Die spektralen Anteile sind in der Darstellung nach Figur 4 in Form von Teilstrahlen 1 14-1 bis
1 14-7 veranschaulicht. Wiederum sind die Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 für die beiden in Figur 4 dargestellten Kippstellungen des Abtastspiegels 104 einmal mit durchgezogenen Linien und einmal mit gestrichelten Linien dargestellt.
Wie man der Darstellung nach Figur 4 entnehmen kann, bilden die Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 gleichsam einen spektralen Fächer, in dem die Spektralinformation in einer
Winkelinformation codiert ist. Diese Winkelinformation ist durch die Winkel gegeben, unter denen die verschiedenen Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 aus dem dispersiven Element 120 austreten und dann auf die einzelnen Sensorelemente 124 des Bildsensors 122 treffen.
In der Ausführungsform nach Figur 4 soll der Beleuchtungsstrahl 102 die Probe 1 15 in zwei zueinander senkrechten Abtastrichtungen abtasten. Dabei erfolgt die Abtastung in einer
Richtung schneller als in der anderen Richtung. Die beiden Abtastrichtungen werden in zwei entsprechende Richtungen auf dem Bildsensor 122 umgesetzt. Diese entsprechenden Richtungen werden im Folgenden der Einfachheit halber auch als Abtastrichtungen bezeichnet.
In dem Ausführungsbeispiel nach Figur 4 ist das dispersive Element 120 so ausgeführt, dass die Ebene, in der der Detektionsstrahl 1 14 durch das dispersive Element 120 spektral aufgespalten wird, parallel zur langsamen Abtastrichtung liegt. Dabei ist die Ebene der spektralen Aufspaltung in der Darstellung nach Figur 4 durch die Zeichenebene gegeben. Somit bewegt sich der durch das dispersive Element 120 gebildete, aus den Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 gebildete spektrale Fächer in der Zeichenebene, wenn der Abtastspiegel 1 14 in der langsamen Abtastrichtung bewegt wird. Gleichzeitig kippt der durch die
Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 gebildete spektrale Fächer in der schnellen Abtastrichtung senkrecht zur Zeichenebene nach Figur 4., wenn der Abtastspiegel in der schnellen
Abtastrichtung bewegt wird.
Um eine spektral aufgelöste Erfassung des Detektionsstrahls 1 14 zu ermöglichen, erfasst die Steuerung 126 die gerade vorliegende Verkippung des Abtastspiegels 104 und ermittelt daraus unter Berücksichtigung der vorgegebenen dispersiven Wirkung des dispersiven Elementes 120 diejenigen Sensorelemente 124, die gerade einen zu betrachtenden spektralen Anteil des Detektionsstrahls 1 14 in Form eines der Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 empfangen. Diese Sensorelemente 124 liest die Steuerung 126 dann zum jeweiligen Zeitpunkt aus, um zu diesem Zeitpunkt den betrachteten spektralen Anteil des
Detektionsstrahls 1 14 zu erfassen.
Figur 5 zeigt in einer rein schematischen Darstellung eine Detektionsoptik 140, die zwischen dem dispersiven Element 120 und dem Bildsensor 122 angeordnet ist. Das
Ausführungsbeispiel nach Figur 4 kann durch die Detektionsoptik 140 ergänzt werden.
In einer ersten Ausführungsform ist die Detektionsoptik 140 allein aus einer Sammellinse 142 gebildet, die eine Brennebene 144 aufweist. Die Sammellinse 142 bündelt die den spektralen Anteilen des Detektionsstrahls 1 14 entsprechenden Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 so auf den Bildsensor 122, dass diese senkrecht auf den Bildsensor 122 fallen. In dem Beispiel nach Figur 5 bewegt sich der in der x-z-Ebene in die Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 aufgespaltene Detektionsstrahl 1 14 in x-Richtung, wenn der Beleuchtungsstrahl 102 die Probe 1 15 in der langsamen Abtastrichtung abtastet. Demgegenüber bewegt er sich auf dem Bildsensor 122 in y-Richtung, wenn der Beleuchtungsstrahl 102 die Probe 1 15 in der schnellen Abtastrichtung abtastet. In dieser Ausführungsform ist der Bildsensor 122 infolge der vorstehend beschriebenen Bewegungen des Detektionsstrahls 1 14 vorzugsweise als Flächensensor ausgebildet, in dem die einzelnen Sensorelemente 124 matrixartig in Zeilen (x-Richtung) und Spalten (y-Richtung) angeordnet sind. Da die in einer bestimmten Spalte (y-Richtung) angeordneten Sensorelemente 124 jeweils den gleichen spektralen Anteil empfangen, können die aus den Sensorelementen 124 dieser Spalte ausgelesenen Signale bei der spektralen Detektion integriert werden.
Anstelle eines Flächensensors kann auch ein Liniensensor als Bildsensor 122 verwendet werden. In diesem Fall ist die Detektionsoptik 140 so ausgebildet, dass sie die Teilstrahlen 1 14-1 bis 1 14-7 auf eine einzelne Linie fokussiert. Die lässt sich beispielsweise mit einer Anordnung aus drei Zylinderlinsen realisieren. Auch für die Ausführungsform wird im
Folgenden auf Figur 5 Bezug genommen. Die Linse 142 ist in diesem Fall als Zylinderlinse ausgebildet, die den durch sie hindurchtretenden Detektionsstrahl 1 14 nur in der x-z-Ebene brechungswirksam beeinflusst. Zudem sind zwei weitere Zylinderlinsen 144 und 146 vorgesehen, von denen sich die Linse 144 lichtstromaufwärts und die Linse 146
lichtstromabwärts der mittleren Zylinderlinse 142 befindet. Die Zylinderlinsen 144 und 146 sind mit ihren Zylinderachsen senkrecht zur mittleren Zylinderlinse 142 angeordnet.
Demnach beeinflussen die Zylinderlinsen 144 und 146 den durch sie hindurchtretenden Detektionsstrahl 1 14 brechungswirksam nur in der y-z-Ebene, wie die Darstellung nach Figur 6 veranschaulicht, die einen y-z-Schnitt durch die Detektionsoptik 140 zeigt. In den Figuren 5 und 6 wirken also die jeweils gestrichelt dargestellten Linsen nur auf die senkrecht zur Zeichenebene orientierte Achse. Durch eine geeignete Wahl der Linsenabstände lässt sich so erreichen, dass der Detektionsstrahl 1 14, der durch diese gekreuzte Anordnung der Zylinderlinsen 142, 144, 146 tritt, in y-Richtung nur noch in seinem Einfallswinkel, nicht
jedoch in seiner Einfallsposition variiert. Dies erlaubt den Einsatz einen Liniensensors, d.h. eines einzeiligen Detektors, der zu jedem Zeitpunkt die gesamte Lichtmenge detektiert.