Verfahren zum Betreiben einer Bremse und zugehörige Maschine, insbesondere Roboter
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Bremse einer Maschine, die eine Maschinensteuerung und we¬ nigstens ein von der Maschinensteuerung ansteuerbares beweg¬ liches Glied aufweist, das mittels eines von der Maschinen¬ steuerung angesteuerten Antriebsmotors verstellbar ist, der eine Welle antreibt und der in einer Schließstellung einer automatisch von der Maschinensteuerung ansteuerbaren Bremse durch diese arretierbar ist. Die Erfindung betrifft außerdem eine Maschine mit einer Maschinensteuerung, insbesondere ei¬ nen Roboter mit einer Robotersteuerung, die ausgebildet und/oder eingerichtet ist, ein solches Verfahren durchzuführen .
Die DE 10 2008 041 866 B3 beschreibt ein Verfahren zum Überprüfen einer Bremse eines Roboters, aufweisend die Schritte des Betreibens eines eine Mehrzahl von Achsen aufweisenden Roboters, wobei der Roboter einen einer der Achsen der Mehrzahl von Achsen zugeordneten Antrieb, eine dieser Achse zugeordnete Bremse, die eingerichtet ist, eine Bewegung dieser Achse zumindest zu verringern, und einen dieser Achse zuge¬ ordneten Drehmoment-Sensor aufweist, der eingerichtet ist, das auf diese Achse wirkende Drehmoment zu ermitteln; des Aktivierens der Bremse; des Ermitteins des auf die Achse wirkenden Drehmoments mittels des Drehmoment-Sensors bei ak¬ tivierter Bremse und des Beurteilens der Funktionstüchtig¬ keit der Bremse aufgrund eines Auswertens des mittels des Drehmoment-Sensors ermittelten Drehmoments.
Die EP 1 239 354 Bl beschreibt ein Verfahren zur Steuerung und Überwachung einer Bremseinrichtung mit einem Nennmoment, die einer Antriebseinheit einer technischen Anlage, wie ei¬ nes Handhabungsgeräts, zugeordnet ist, wobei ein einem Hai-
temoment entsprechender Haltestrom der Antriebseinheit bei geöffneter Bremseinrichtung gemessen und gespeichert wird, und wobei die Antriebseinheit bei geschlossener Bremsein¬ richtung mit einem achsspezifischen Stromwert beaufschlagt wird, der die Bremseinrichtung mit einem Moment belastet, das gleich oder kleiner als das Nennmoment der Bremseinrichtung ist, und der Antrieb gleichzeitig auf Stillstand über¬ wacht wird.
Die EP 0 924 583 A2 beschreibt ein Verfahren zur Überprüfung von Motorbremsen für Elektromotoren, insbesondere von Robotern, wobei der Elektromotor mit einer mechanischen Motorbremse gekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die zu überprüfende mechanische Bremse aktiviert wird, wodurch eine Drehung des Rotors des Elektromotors verhindert wird, dass kurzzeitig der dem Elektromotor zugeleitete definierte An¬ laufstrom oder die an den Elektromotor angelegte Anlaufspannung verändert wird, dass ein erster Wert von mindestens ei¬ nem sich dadurch verändernden Motorparameter ermittelt wird, dass dieser erste Wert mit einem zweiten Wert des Motorpara¬ meters verglichen wird, welcher bei gleichem Anlaufstrom o- der gleicher AnlaufSpannung aber nicht aktivierter mechanischer Bremse ermittelt wurde und dass abhängig vom Unter¬ schied zwischen erstem Wert und zweitem Wert des Motorpara¬ meters ein Versagen der mechanischen Bremse erkannt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben einer Bremse einer Maschine, insbesondere einen zugehörigen Roboter mit einer solchen Bremse zu schaffen, deren Funktionsfähigkeit überprüfbar ist und dadurch die Maschine, ins¬ besondere der Roboter in einer sicheren Weise betreibbar ist .
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Bremse einer Maschine, die eine Maschinensteuerung und wenigstens ein von der Maschinensteuerung ansteuerbares bewegliches Glied aufweist, das mittels eines von der Maschinensteuerung angesteuerten Antriebsmotors verstellbar ist, der eine Welle antreibt und der in einer
Schließstellung einer automatisch von der Maschinensteuerung ansteuerbaren Bremse durch diese arretierbar ist, aufweisend die Schritte:
- Bereitstellen wenigstens zweier Bremsmomentwerte, welche in verschiedenen, über 360 Grad verteilten Drehwinkelstellungen der Welle bei jeweils geschlossener Bremse bestimmt sind,
- Auswerten der wenigstens zwei Bremsmomentwerte durch Ver¬ gleichen des einen Bremsmomentwertes mit dem wenigstens ei¬ nen anderen Bremsmomentwert, und - Ansteuern der Maschine, des Antriebsmotors und/oder der Bremse in Abhängigkeit eines Ergebnisses aus dem Vergleich der Bremsmomentwerte.
Die Aufgabe der Erfindung wird insbesondere gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben einer Bremse eines Roboters, der ei- ne Robotersteuerung und einen von der Robotersteuerung angesteuerten Roboterarm aufweist, der wenigstens ein erstes Glied, ein zweites Glied und ein das erste Glied mit dem zweiten Glied verbindendes Gelenk aufweist, das mittels ei¬ nes Antriebsmotors verstellbar ist, der eine Welle antreibt und der in einer Schließstellung einer automatisch von der Robotersteuerung ansteuerbaren Bremse durch diese arretierbar ist, aufweisend die Schritte:
- Bereitstellen wenigstens zweier Bremsmomentwerte, welche in verschiedenen, über 360 Grad verteilten Drehwinkelstellungen der Welle bei jeweils geschlossener Bremse bestimmt sind,
- Auswerten der wenigstens zwei Bremsmomentwerte durch Vergleichen des einen Bremsmomentwertes mit dem wenigs¬ tens einen anderen Bremsmomentwert, und
- Ansteuern des Roboters, des Antriebsmotors und/oder der Bremse in Abhängigkeit eines Ergebnisses aus dem Vergleich der Bremsmomentwerte.
Im Folgenden wird die Erfindung mitunter insbesondere bezogen auf einen Roboter als Maschine beschrieben. Soweit nicht explizit auf roboterspezifische Aspekte Bezug genommen wird, ist die beschriebene technische Lehre ganz allgemein erfin¬ dungsgemäß auch zur Anwendung bei anderen Maschinen als Roboter geeignet und/oder vorgesehen.
Die Bremse ist insbesondere eine Sicherheitsbremse. Die Bremse kann eine elektro-mechanische Bremse sein, welche ausgebildet ist, in einem Grundzustand geschlossen zu sein, die federvorgespannt in eine Offenstellung gebracht werden kann, in der die Bremse mittels elektrischer Energie offen gehalten wird und die bei Wegnahme der elektrischen Energie aufgrund der Federvorspannung, insbesondere mittels wenigs¬ tens einer mechanischen Feder, selbsttätig in ihre Schlie߬ stellung, d.h. in die Grundstellung zurückkehrt.
Die Bremse kann einen feststehenden Bremsenteil aufweisen, der mit dem ersten Glied des Roboterarms verbunden ist und einen in einer Offenstellung der Bremse drehbaren Bremsenteil aufweisen, der auf einer von dem Antriebsmotor angetrie-
benen Welle aufsitzt, die an das zweite Glied des Roboter¬ arms angekoppelt ist. Dabei kann der Antriebsmotor ein Mo¬ torgehäuse aufweisen, das fest mit dem ersten Glied des Ro¬ boterarms verbunden ist, insbesondere an diesem angeflanscht ist. Der Antriebsmotor kann eine Motorwelle aufweisen, die unmittelbar an das zweite Glied angekoppelt ist oder über ein zwischengeschaltetes Getriebe an das zweite Glied ange¬ koppelt ist. Die erfindungsgemäße Welle, welche in allen Ausführungsvarianten mittels des Antriebsmotors angetrieben ist, kann die Motorwelle selbst sein oder eine mit der Mo¬ torwelle unmittelbar verbundene Welle sein, oder eine mit¬ telbar an die Motorwelle angekoppelte Welle sein. Insbeson¬ dere kann die Bremse im Antriebsstrang zwischen dem Antriebsmotor und einem Getriebe angeordnet sein. Die erfin- dungsgemäße Welle kann insoweit auch eine Getriebeeingangs¬ welle sein. Insbesondere bei Getrieben mit einem geringen Übersetzungsverhältnis, beispielsweise von höchstens 1:10 kann die erfindungsgemäße Welle gegebenenfalls auch eine ab- triebsseitige Welle sein, auf welcher die Bremse sitzt. In einer speziellen Ausführungsform kann das Bereitstellen wenigstens zweier Bremsmomentwerte dadurch erfolgen, dass die Bremsmomentwerte in verschiedenen, über 360 Grad ver¬ teilten Drehwinkelstellungen der Motorwelle bei jeweils geschlossener Bremse bestimmt werden. Ein Auswerten der we- nigstens zwei Bremsmomentwerte erfolgt auch hierbei durch Vergleichen des einen Bremsmomentwertes mit dem wenigstens einen anderen Bremsmomentwert, und auch das Ansteuern des Roboters und/oder der Bremse erfolgt in Abhängigkeit eines Ergebnisses aus dem Vergleich der Bremsmomentwerte der ver- schiedenen Drehwinkelstellungen der Motorwelle.
Als Bremsmomentwert kann der Betrag desjenigen Drehmoments verstanden werden, welches bei betriebsgemäß geschlossener Bremse auf die Welle auszubringen ist, bzw. erforderlich ist
oder erforderlich wäre, um die feststehende Welle trotz ge¬ schlossener Bremse in Gang zu setzen.
Indem erfindungsgemäß vorgesehen ist, wenigstens zwei Brems¬ momentwerte in verschiedenen, über 360 Grad verteilten Dreh- winkelstellungen der Welle bei jeweils geschlossener Bremse zu erfassen, können unterschiedliche Bremswirkungen, die an derselben Bremse auftreten können, erkannt werden. Solche unterschiedlichen Bremswirkungen können in Abhängigkeit der jeweiligen Drehwinkelstellung der Welle, insbesondere der Motorwelle auftreten, in der die Bremse die Welle bzw. die Motorwelle zum Stillstand gebracht hat. Mögliche Ursachen für solche drehwinkelstellungsabhängigen Bremsmomentwerte können Bauteil- und/oder Montagelage-Toleranzen sein, wie beispielsweise geringfügig exzentrisch gelagerte Wellen, von der idealen Kreisform abweichende Querschnittsformen der
Wellen oder von einer Koaxialität abweichende Montagelagen der Bremsen.
Generell kann der Roboter mehrere Gelenke aufweisen, jedem Gelenk ein eigener Antriebsmotor und eine eigene Bremse zu- geordnet sein und das erfindungsgemäße Verfahren an mehreren oder an allen Gelenken bzw. Bremsen und/oder Antriebsmotoren des Roboters durchgeführt werden.
Beim Auswerten der wenigstens zwei Bremsmomentwerte durch Vergleichen des einen Bremsmomentwertes mit dem wenigstens einen anderen Bremsmomentwert, kann festgestellt werden, in welchen Drehwinkelstellungen der Welle, insbesondere der Motorwelle, die Bremse eine bessere Bremswirkung oder eine schlechtere Bremswirkung aufweist.
Beim anschließenden Ansteuern des Roboters, des Antriebsmo- tors und/oder der Bremse in Abhängigkeit eines Ergebnisses
aus dem Vergleich der Bremsmomentwerte, kann der Roboter, der Antriebsmotor und/oder die Bremse derart angesteuert werden, dass das Gelenk in einer Drehwinkelstellung der Welle, insbesondere der Motorwelle, zum Stehen kommt, in der die Bremse eine bessere Bremswirkung aufweist, als in ande¬ ren Drehwinkelstellungen. Dabei kann einerseits der Antriebsmotor bei sich bereits schließender Bremse aktiv, d.h. durch die Robotersteuerung erzwungen weitergedreht werden, bis die Welle die Drehwinkelstellung mit der besseren Brems- Wirkung erreicht hat. Alternativ oder ergänzend kann die Ro¬ botersteuerung die Bremse in gewissem Maße aktiv für einen Zeitabschnitt weiter offen halten, so dass die Welle inso¬ weit mit geringerer Bremswirkung abgebremst wird, bis dieje¬ nige Drehwinkelstellung mit der besseren Bremswirkung er- reicht ist.
In allen Ausführungen kann zur Bereitstellung der wenigstens zwei Bremsmomentwerte eine entsprechende Anzahl von Bremsen¬ tests in verschiedenen, über 360 Grad verteilten Drehwinkelstellungen der Welle durchgeführt werden. Zur Durchführung eines solchen Bremsentests kann die Welle, insbesondere die Motorwelle in eine erste Drehwinkelstellung gebracht werden. In dieser ersten Drehwinkelstellung wird die Bremse geschlossen und bei geschlossener Bremse der zugeordnete Antriebsmotor angefahren, d.h. sein Antriebsmoment erhöht, bis die Welle anfängt unter der geschlossenen Bremse durchzurut¬ schen. Das Durchrutschen, d.h. der Beginn einer Wellendrehung kann durch entsprechende, insbesondere im Roboter be¬ reits vorhandene Winkelmessgeber, wie Resolver, Inkremental- geber oder Absolutwinkelmess-Sensoren, erkannt und durch die Robotersteuerung ausgewertet werden. Zum Zeitpunkt zu dem sich die Welle unter der geschlossenen Bremse in Bewegung setzte, wird das vom Antriebsmotor kurz vor diesem Moment aufgebrachte Drehmoment gemessen und als Bremsmoment dieser Drehwinkelstellung zugeordnet abgespeichert. Das aufgebrach-
te Drehmoment kann insbesondere aus den Motorströmen be¬ stimmt werden, aber in einer alternativen oder ergänzenden Ausführung auch durch separate Drehmomentsensoren oder
Kraftsensoren, insbesondere unmittelbar an der Welle gemes- sen werden. In gleicher Weise wie beschrieben können weitere Bremsmomentwerte in weiteren Drehwinkelstellungen mittels eines solchen Bremsentests ermittelt und danach bzw. dadurch bereitgestellt werden.
In einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens liefert die Maschinensteuerung, insbesondere die Roboter¬ steuerung automatisch ein die Bremse als funktionstüchtig qualifizierendes Ergebnis der Bremsentests, wenn wenigstens einer der durch die Bremsentests bereitgestellten Bremsmomentwerte größer ist, als ein vorgegebener Bremsmomentmin- destwert. Der Bremsmomentmindestwert kann von einem maschi- nenbauartbedingten bzw. roboterbauartbedingten, werksseitig festgelegten Momentenwert gebildet werden. Der Bremsmoment- mindestwert kann sich auch aus dem maschinenbauartbedingten bzw. roboterbauartbedingten, werksseitig festgelegten Momen- tenwert, insbesondere unter Zuschlag eines Sicherheitsfak¬ tors errechnen. Das die Bremse als funktionstüchtig qualifi¬ zierende Ergebnis kann auf einer mit der Maschinensteuerung bzw. der Robotersteuerung verbundenen Anzeige dargestellt werden. Alternativ oder ergänzend kann die Maschinensteue- rung bzw. die Robotersteuerung auf Grundlage dieses Ergeb¬ nisses das automatische oder manuell angesteuerte Betreiben der Maschine bzw. des Roboters weiterhin zulassen.
In einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens liefert die Maschinensteuerung, insbesondere die Roboter- Steuerung automatisch ein die Bremse als funktionstüchtig qualifizierendes Ergebnis der Bremsentests nur dann, wenn alle der durch die Bremsentests bereitgestellten Bremsmo¬ mentwerte größer sind, als ein vorgegebener Bremsmomentmin-
destwert. Der Bremsmomentmindestwert kann von einem maschi- nenbauartbedingten bzw. roboterbauartbedingten, werksseitig festgelegten Momentenwert gebildet werden. Der Bremsmoment- mindestwert kann sich auch aus dem maschinenbauartbedingten bzw. roboterbauartbedingten, werksseitig festgelegten Momentenwert, insbesondere unter Zuschlag eines Sicherheitsfak¬ tors errechnen. Das die Bremse als funktionstüchtig qualifi¬ zierende Ergebnis kann auf einer mit der Maschinensteuerung bzw. der Robotersteuerung verbundenen Anzeige dargestellt werden. Alternativ oder ergänzend kann die Maschinensteue¬ rung bzw. die Robotersteuerung auf Grundlage dieses Ergeb¬ nisses das automatische oder manuell angesteuerte Betreiben der Maschine bzw. des Roboters weiterhin zulassen.
In einer dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens liefert die Maschinensteuerung, insbesondere die Roboter¬ steuerung automatisch ein die Bremse als funktionsuntüchtig qualifizierendes Ergebnis der Bremsentests, wenn wenigstens einer, insbesondere alle der durch die Bremsentests bereit¬ gestellten Bremsmomentwerte kleiner ist, als ein vorgegebe- ner Bremsmomentmindestwert. Der Bremsmomentmindestwert kann von einem maschinenbauartbedingten bzw. roboterbauartbedingten, werksseitig festgelegten Momentenwert gebildet werden. Der Bremsmomentmindestwert kann sich auch aus dem maschinenbauartbedingten bzw. roboterbauartbedingten, werksseitig festgelegten Momentenwert, insbesondere unter Zuschlag eines Sicherheitsfaktors errechnen. Das die Bremse als funktions¬ untüchtig qualifizierende Ergebnis kann auf einer mit der Maschinensteuerung bzw. der Robotersteuerung verbundenen Anzeige dargestellt werden, insbesondere mit einem Hinweis dargestellt werden, dass die Bremse zu reparieren ist bzw. zu ersetzen ist. Alternativ oder ergänzend kann die Maschinensteuerung bzw. die Robotersteuerung auf Grundlage dieses Ergebnisses das automatische oder manuell angesteuerte Be¬ treiben der Maschine, insbesondere des Roboters unterbinden,
d.h. die Maschine, insbesondere den Roboter außer Betrieb setzen und/oder automatisch einen Instandsetzungsfall mitteilen .
In einer speziellen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Verfahren die folgenden Schritte aufweisen:
- Bestimmen eines ersten Winkelbereiches kleiner 360 Grad, der wenigstens diejenige Drehwinkelstellung der Welle, insbesondere der Motorwelle des Antriebsmotors einschließt, in welcher die Bremse wenigstens einen Bremsmomentwert aufweist, der kleiner als ein vorgege¬ bener Bremsmomentmindestwert , und
- Ansteuern der Bremse und/oder des Antriebsmotors, insbesondere mittels der Maschinensteuerung oder der Robotersteuerung derart, dass die Welle, insbesondere der Motorwelle des Antriebsmotors bei geschlossener Bremse in einem von dem ersten Winkelbereich abweichen den zweiten Winkelbereich zum Stehen kommt.
In einer speziellen Variante des erfindungsgemäßen Verfah rens kann das Verfahren die folgenden Schritte aufweisen:
- Bestimmen eines ersten Winkelbereiches kleiner 360 Grad, der wenigstens diejenige Drehwinkelstellung der Welle, insbesondere der Motorwelle einschließt, in wel¬ cher die Bremse den kleinsten Bremsmomentwert aller be- reitgestellten Bremsmomentwerte aufweist, und
- Ansteuern der Bremse und/oder des Antriebsmotors, insbesondere mittels der Maschinensteuerung oder der Robotersteuerung derart, dass die Welle, insbesondere der Motorwelle bei geschlossener Bremse in einem von
dem ersten Winkelbereich abweichenden zweiten Winkelbereich zum Stehen kommt.
In einer weiteren speziellen Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann das Verfahren die folgenden Schritte aufwei- sen :
- Bestimmen eines oder mehrerer erster Winkelbereiche kleiner 360 Grad, der wenigstens diejenige Drehwinkel¬ stellung der Welle, insbesondere der Motorwelle des An triebsmotors einschließt, in welcher die Bremse Brems¬ momentwerte aufweist, die kleiner als ein vorgegebener Bremsmomentmindestwert sind,
- Bestimmen eines oder mehrerer zweiter Winkelbereiche kleiner 360 Grad, der wenigstens diejenige Drehwinkel¬ stellung der Welle, insbesondere der Motorwelle des An triebsmotors einschließt, in welcher die Bremse Brems¬ momentwerte aufweist, die gleich oder größer als ein vorgegebener Bremsmomentmindestwert sind, und
- Ansteuern der Bremse und/oder des Antriebsmotors, insbesondere mittels der Maschinensteuerung oder der Robotersteuerung derart, dass die Welle, insbesondere der Motorwelle des Antriebsmotors bei geschlossener Bremse in dem zweiten Winkelbereich oder einem der meh reren zweiten Winkelbereiche zum Stehen kommt.
In einer speziellen Ausführungsvariante des Verfahrens kann der erste Winkelbereich die dem kleinsten Bremsmomentwert entsprechende Drehwinkelstellung einfassen, insbesondere mittig einfassen. Der erste Winkelbereich kann bis etwa 270 Grad einschließen. In einer spezielleren Ausführungsvariante kann der erste Winkelbereich bis zu 180 Grad betragen. In
einer spezielleren Ausführungsvariante kann der erste Winkelbereich zwischen 10 Grad und 90 Grad betragen.
In einer speziellen Ausführungsvariante des Verfahrens kann der zweite Winkelbereich, die dem größten Bremsmomentwert entsprechende Drehwinkelstellung einfassen, insbesondere mittig einfassen. Der zweite Winkelbereich kann bis etwa 270 Grad einschließen. In einer spezielleren Ausführungsvariante kann der zweite Winkelbereich bis zu 180 Grad betragen. In einer spezielleren Ausführungsvariante kann der zweite Win- kelbereich zwischen 10 Grad und 90 Grad betragen.
In allen Ausführungsvarianten des Verfahrens kann das Ergebnis des Vergleichs der Bremsmomente insbesondere einer Per¬ son, die die Maschine, insbesondere den Roboter betreibt, automatisch angezeigt werden, insbesondere auf einem mit der Maschine, insbesondere der Robotersteuerung verbundenen Anzeigemittel angezeigt werden, und es vorgesehen sein, dass das Ansteuern der Maschine bzw. des Roboters, des An¬ triebsmotors und/oder der Bremse in Abhängigkeit des Ergeb¬ nisses aus dem Vergleich der Bremsmomentwerte nur dann er- folgt, wenn ein von der Person zu betätigendes Eingabemittel aktiviert ist.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Bestimmung eines Bremsmomentmindestwertes einer Bremse einer Maschine, insbesondere eines Roboters, die eine Maschinensteuerung bzw. Robotersteuerung und wenigstens ein von der Maschinensteuerung bzw. Robotersteuerung gemäß eines Maschinenprogramms bzw. Roboterprogramms ansteuerbares bewegliches Glied aufweist, das mittels eines von der Maschinensteuerung bzw. Robotersteuerung angesteuerten Antriebsmotors verstellbar ist, der eine Welle antreibt und der in einer Schließstel¬ lung einer automatisch von der Maschinensteuerung bzw. Robo-
tersteuerung ansteuerbaren Bremse durch diese arretierbar ist, insbesondere auch zur Durchführung eines Verfahrens oben beschrieben, aufweisend die Schritte:
- Ansteuern der Maschine, insbesondere des Roboters durch die Maschinensteuerung bzw. Robotersteuerung maß dem Maschinenprogramm bzw. dem Roboterprogramm,
- Bestimmen, insbesondere Messen von Antriebsmomenten des Antriebsmotors in mehreren durch ein Ausführen des Maschinenprogramms bzw. des Roboterprogramms eingenom¬ menen Stellungen oder Posen des wenigstens einen
Glieds ,
- Selektieren des größten bestimmten Antriebsmoments, insbesondere gemessenen Antriebsmoments als ein vorge¬ gebener Bremsmomentmindestwert .
Im Falle eines beispielhaften Roboters kann demgemäß zu¬ nächst das Roboterprogramm vollständig ausgeführt werden, dabei der Roboter in alle Stellungen, d.h. Posen gefahren werden, die der Roboter gemäß dem Roboterprogramm einnimmt, wobei während des automatischen Bewegens des Roboters nach dem Roboterprogramm insbesondere alle Antriebsmotoren überwacht werden, d.h. dessen Antriebsmomente beispielsweise schrittweise oder fortlaufend protokolliert werden und aus allen gemessenen Antriebsmomenten das größte Antriebsmoment selektiert und als vorgegebener Bremsmomentmindestwert ge¬ speichert wird. Die Antriebsmomente können beispielsweise durch Sensoren, wie beispielsweise Kraft- und/oder Moments¬ ensoren an der Welle gemessen werden oder aus den Motorströmen der Antriebsmotoren errechnet werden. Die Antriebsmomente können aber gegebenenfalls auch auf Grundlage eines dyna¬ mischen Modells des Roboters durch Simulation der Bewegungs¬ abläufe gemäß dem Roboterprogramm ermittelt werden, d.h. in
einem Offline-Verfahren bestimmt, insbesondere berechnet werden .
In einer speziellen Ausführungsvariante des Verfahren zur Bestimmung eines Bremsmomentmindestwertes kann das selek¬ tierte Antriebsmoment in der Maschinensteuerung bzw. Robotersteuerung gespeichert sein, ein Bremsmomentmindestwert vorgegeben werden, insbesondere ein Bremsmomentmindestwert manuell in die Maschinensteuerung bzw. Robotersteuerung eingegeben werden und die Maschinensteuerung bzw. Robotersteuerung eingerichtet sein, ein automatisches Lösen der Bremse und/oder ein automatisches Bewegen des wenigstens einen Glieds nur dann zuzulassen, wenn der vorgegebene Bremsmo¬ mentmindestwert größer ist als das gespeichert selektierte Antriebsmoment .
Die erfindungsgemäß beschriebenen Bremsentests und die er¬ findungsgemäß beschriebenen Verfahren zur Bestimmung eines Bremsmomentmindestwertes verifizieren, dass ein frei wählba¬ res Referenzmoment von der Bremse erreicht wird. Diese Refe¬ renzwerte können beispielsweise durch einen Bremsenherstel¬ ler spezifizierte Haltemomente sein. Gegebenenfalls kann da¬ bei eine Minimumsbildung mit Dauerhaltemomenten der verwendeten Antriebseinheit erfolgen, alternativ oder ergänzend kann dabei eine Berücksichtigung von Korrekturfaktoren bezüglich nichtmodellierbarer Messfehler erfolgen, und/oder kann dabei eine Berücksichtigung von Sicherheitsaufschlägen erfolgen, um rechtzeitig auf Verschleiß der Bremse reagieren zu können.
Insbesondere können maximale absolute Antriebsmomente über alle Posen der tatsächlichen Roboter-Applikation als Referenzwerte herangezogen werden. Je nach technischen Möglich-
keiten können diese Werte beispielsweise mithilfe Momenten- Sensorik oder Antriebsströmen ermittelt werden.
Um zu verhindern, dass beispielsweise ein Anlagenprogrammie¬ rer den Bremsentest mit ungeeigneten Referenzwerten aus- führt, können die Referenzwerte vom Bremsentest an die Bewe¬ gungsplanung der Steuerung gemeldet werden, insbesondere ohne Einflussmöglichkeit durch den Anlagenprogrammierer. Die Steuerung weist dann nach positivem Bremsentest alle programmierten Bewegungen ab, deren Ausführung zu statischen Überschreitungen der Referenzwerte führen würde.
Da in einer solchen Ausführungsform die Referenzwerte gegen statische Antriebsmomente geprüft werden, ist es bevorzugt, als Bremsentest-Referenzwerte die maximalen absoluten stati¬ schen Antriebsmomente über einen Applikationslauf zu wählen. Wenn für die Roboter-Applikation eine Simulationsumgebung mit einem statischen physikalischen Modell des Roboters zur Verfügung steht, können die Referenzwerte auch vorab bzw. offline ermittelt werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß auch gelöst durch eine Ma- schine, aufweisend eine Maschinensteuerung und wenigstens ein von der Maschinensteuerung ansteuerbares bewegliches Glied, das mittels eines von der Maschinensteuerung ange¬ steuerten Antriebsmotors verstellbar ist, der eine Welle an¬ treibt und der in einer Schließstellung einer automatisch von der Maschinensteuerung ansteuerbaren Bremse durch diese arretierbar ist, insbesondere durch einen Roboter, aufweisend eine Robotersteuerung, einen von der Robotersteuerung angesteuerten Roboterarm, der wenigstens ein erstes Glied, ein zweites Glied und ein das erste Glied mit dem zweiten Glied verbindendes Gelenk aufweist, und wenigstens einen An¬ triebsmotor, der ausgebildet ist, das Gelenk zu verstellen,
des Weiteren aufweisend eine von der Robotersteuerung automatisch ansteuerbare Bremse, welche in einer Schließstellung den Antriebsmotor arretiert, wobei die Maschinensteuerung, insbesondere die Robotersteuerung ausgebildet und/oder ein- gerichtet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren, wie be¬ schrieben, durchzuführen.
Konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Konkrete Merkmale dieser exemplarischen Ausführungsbeispiele können unabhängig davon, in welchem konkreten Zusammenhang sie erwähnt sind, gegebenenfalls auch einzeln oder in Kombination betrachtet, allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen.
Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Roboters mit einer Robotersteuerung und einem Roboterarm, dessen Gelenke durch elektrische Antriebsmotoren verstell¬ bar sind,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Anordnung eines
Antriebsmotors und einer zugeordneten Bremse an ei¬ nem der Gelenke des Roboterarms gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung durch einen beispielshaften
Antriebsmotor, in den eine Bremse integriert ist, die auf der Motorwelle aufsitzt, Fig. 4 eine grafische Vier-Quadranten-Darstellung von gemessenen Bremsmomenten einer beispielhaften Bremse über 360 Grad von Drehwinkelstellungen einer Motorwelle eines beispielhaften Antriebsmotors,
Fig. 5 die grafische Vier-Quadranten-Darstellung der gemessenen Bremsmomente der beispielhaften Bremse über 360 Grad von Drehwinkelstellungen der Motorwelle des beispielhaften Antriebsmotors gemäß Fig. 4 mit einem dunkel dargestellten zweiten Winkelbereich, in dem die Motorwelle erfindungsgemäß zum Stehen kommen soll ,
Fig. 6 eine grafische Vier-Quadranten-Darstellung der gemessenen Bremsmomente einer weiteren Bremse, insbe- sondere anderer Bauart mit mehreren, d.h. drei schraffiert dargestellten zweiten Winkelbereichen, in denen die Motorwelle erfindungsgemäß zum Stehen kommen soll, und
Fig. 7 ein beispielhaftes Ablaufschema erfindungsgemäßer
Verfahrensschritte .
Die Fig. 1 zeigt einen Roboter 1, der einen Roboterarm 2 und eine Robotersteuerung 12 aufweist. Der Roboterarm 2 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels mehrere, nacheinander angeordnete und mittels Gelenke 13 verbundene Glieder 14. Bei den Gliedern 14 handelt es sich insbesondere um ein Gestell 3 und ein relativ zum Gestell 3 um eine vertikal verlaufende Achse AI drehbar gelagertes Karussell 4. Weitere Glieder des Roboterarms 2 sind im Falle des vorlie¬ genden Ausführungsbeispiels eine Schwinge 5, ein Armausleger 6 und eine vorzugsweise mehrachsige Roboterhand 7 mit einer als Flansch 8 ausgeführten Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines nicht näher dargestellten Endeffektors. Die Schwinge 5 ist am unteren Ende z.B. an einem nicht näher dargestellten Schwingenlagerkopf auf dem Karussell 4 um eine vorzugsweise horizontale Drehachse A2 schwenkbar gelagert.
Am oberen Ende der Schwinge 5 ist wiederum um eine ebenfalls
vorzugsweise horizontale Achse A3 der Armausleger 6 schwenk¬ bar gelagert. Dieser trägt endseitig die Roboterhand 7 mit ihren vorzugsweise drei Drehachsen A4, A5, A6.
Der Armausleger 6 weist im Falle des vorliegenden Ausfüh- rungsbeispiels ein schwenkbar an der Schwinge 5 gelagertes Armgehäuse 9 auf. An dem Armgehäuse 9 ist ein Handgrundge¬ häuse 10 des Armauslegers 6 um die Achse A4 drehbar gela¬ gert .
Der Roboterarm 2 ist mittels dreier elektrischer Antriebsmo- toren 11 in seinen drei Grundachsen und mittels dreier weiterer elektrischer Antriebsmotoren 11 in seinen drei Handachsen beweglich.
Die Robotersteuerung 12 des Roboters 1 ist ausgebildet bzw. eingerichtet, ein Roboterprogramm auszuführen, durch welches die Gelenke 14 des Roboterarms 2 gemäß des Roboterprogramms automatisiert oder in einem Handfahrbetrieb automatisch ver¬ stellt bzw. drehbewegt werden können. Dazu ist die Roboter¬ steuerung 12 mit den ansteuerbaren elektrischen Antriebsmotoren 11 verbunden, die ausgebildet sind, die Gelenke 14 des Roboterarms 2 zu verstellen.
In der Fig. 2 ist beispielhaft einer der Antriebsmotoren 11 des Roboters 1 gemäß Fig. 1 schematisch in Alleinstellung gezeigt. Der dargestellte Antriebsmotor 11 weist eine von der Robotersteuerung 12 (Fig.l) automatisch ansteuerbare Bremse 15 auf, welche in einer Schließstellung den Antriebsmotor 11 arretiert.
Die Bremse 15 ist als eine Sicherheitsbremse ausgebildet und weist einen feststehenden Bremsenteil 16 auf, der mit dem ersten Glied 14.1 verbunden ist und einen in einer Offen-
Stellung der Bremse 15 drehbaren Bremsenteil 17 auf, der auf einer von dem Antriebsmotor 11 angetriebenen Welle 18, beispielsweise mittels einer Keilwellenverbindung aufsitzt, wo¬ bei die Welle 18 wie dargestellt unmittelbar oder ggf. unter Zwischenschaltung eines Getriebes (nicht dargestellt) mit¬ telbar an das zweite Glied 14.2 angekoppelt ist. Die Bremse 15 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als eine elekt- ro-mechanische Bremse 15 ausgebildet. Die Bremse 15 ist aus¬ gebildet, in einem Grundzustand geschlossen zu sein, wobei sie mittels Federwendeln 19 federvorgespannt in eine Offen¬ stellung gebracht ist, in der die Bremse 15 mittels elektri¬ scher Energie durch einen Elektromagneten 20 offen gehalten wird. Bei Wegnahme der elektrischen Energie kehrt aufgrund der Federvorspannung, insbesondere mittels der mechanischen Federwendeln 19, die Bremse 15 selbsttätig in ihre Schlie߬ stellung, d.h. in die Grundstellung zurück.
Eine beispielhafte Ausführungsform einer in den Antriebsmo¬ tor 11 integrierten Bremse 15 ist in Fig. 3 in einer
Schnittdarstellung gezeigt. Auch in dieser Ausführungsform ist die Bremse 15 als eine Sicherheitsbremse ausgebildet und weist einen feststehenden Bremsenteil 16 und einen in einer Offenstellung der Bremse 15 drehbaren Bremsenteil 17 auf, der auf der von dem Antriebsmotor 11 angetriebenen Motorwelle 18a drehfest aufsitzt. Die Bremse 15 wird durch den
Elektromagneten 20 offen gehalten.
Die Fig. 4 zeigt die drehwinkelabhängigen Bremsenmomente 21a, 21b in Abhängigkeit von der Motorposition, d.h. der Drehwinkelstellung der Motorwelle 18a zweier unabhängiger Messungsreihen an unterschiedlichen antriebsseitigen Positi- onen der Motorwelle 18a über einen gesamten Umlauf von 360 Grad .
Eine innere Kreislinie 22 stellt exemplarisch das bauartbe¬ dingte, vorgegebene minimale Soll-Bremsmoment (Bremsmoment- mindestwerte) dar, das für diese Bremse 15 spezifiziert ist. Eine äußere Kreislinie 23 stellt exemplarisch das Bremsmo- ment dar, bei dem eine Bremse 15 als ausreichend leistungs¬ fähig erachtet wird. Dies kann sich beispielsweise aus dem vorgegebenen minimalen Soll-Bremsmoment, d.h. den Bremsmo- mentmindestwerten (innere Kreislinie 22) unter Aufschlag ei¬ nes Sicherheitsfaktors ergeben. Es ist zu erkennen, dass es Bereiche, und zwar im darge¬ stellten Ausführungsbeispiel von 0 Grad bis 270 Grad, der Motorpositionen, d.h. der Drehwinkelstellung der Motorwelle 18a gibt, in denen das spezifizierte (minimale) Bremsenmo¬ ment nicht erreicht werden kann, wohingegen in anderen Be- reichen, und zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel von 270 Grad bis ca. 350 Grad, der Motorposition ein zumindest befriedigendes Bremsenmoment erreicht werden kann.
Die Fig. 5 zeigt die gemessenen Bremsmomente der beispiel¬ haften Bremse 15 über 360 Grad von Drehwinkelstellungen der Motorwelle 18a des beispielhaften Antriebsmotors 11 gemäß
Fig. 4 mit einem dunkel dargestellten zweiten Winkelbereich 24, in dem die Motorwelle erfindungsgemäß zum Stehen kommen soll. So kann im dargestellten Ausführungsbeispiel von 270 Grad bis ca. 350 Grad, der Motorposition ein zumindest be- friedigendes Bremsenmoment erreicht werden.
Vor Einnahme des energielosen Zustands des Roboters wird al¬ so, falls notwendig und möglich, eine Drehwinkelstellung der Motorwelle 18a des beispielhaften Antriebsmotors 11 inner¬ halb eines identifizierten Sektors (zweiter Winkelbereich 24) eingenommen und erst anschließend die Bremse 15 ge¬ schlossen .
Die Fig. 6 zeigt die gemessenen Bremsmomente repräsentiert durch die Linie 21 einer weiteren beispielhaften Bremse, insbesondere anderer Bauart mit mehreren, d.h. drei schraf¬ fiert dargestellten zweiten Winkelbereichen 24.1, 24,.2 und 24.3, in denen die Motorwelle erfindungsgemäß zum Stehen kommen soll.
Gemäß diesem beispielhaften Verlauf der Linie 21 der gemessenen tatsächlichen Bremsmomente ergeben sich drei Winkelbereich, in denen die Linie 21 den durch die Kreislinie 22 de- finierten Bremsmomentmindestwert erreicht bzw. überschrei¬ tet. In diesem Ausführungsbeispiel gibt es somit ein zweiter Winkelbereich 24.1, der den Winkelbereich von ca. 80 Grad bis 185 Grad einschließt, ein weiterer zweiter Winkelbereich 24.2, der den Winkelbereich von ca. 225 Grad bis 275 Grad einschließt, und noch ein zweiter Winkelbereich 24.3, der den Winkelbereich von ca. 320 Grad bis 350 Grad einschließt, In diesen drei Winkelbereichen 24.1, 24,.2 und 24.3 der Motorposition kann ein zumindest befriedigendes Bremsenmoment erreicht werden. Vor Einnahme des energielosen Zustands des Roboters wird al¬ so, falls notwendig und möglich, eine Drehwinkelstellung der Motorwelle 18a des beispielhaften Antriebsmotors 11 inner¬ halb eines dieser drei identifizierten Sektoren (schraffiert dargestellte zweite Winkelbereiche 24.1, 24,.2 und 24.3) eingenommen und erst anschließend die Bremse 15 geschlossen.
Gemäß dem in Fig. 7 dargestellten beispielhaften Ablaufschema weist ein erfindungsgemäßes Verfahren eine ersten Schritt Sl des Bereitstellens wenigstens zweier Bremsmomentwerte auf, welche in verschiedenen, über 360 Grad verteilten Dreh- winkelstellungen der Welle 18, 18a bei jeweils geschlossener Bremse 15 bestimmt sind. In einem zweiten Verfahrensschritt
S2 erfolgt ein Auswerten der wenigstens zwei Bremsmomentwerte durch Vergleichen des einen Bremsmomentwertes mit dem we¬ nigstens einen anderen Bremsmomentwert. In einem dritten Schritt S3 wird der Roboter 1, der Antriebsmotor 11 und/oder die Bremse 15 in Abhängigkeit eines Ergebnisses aus dem Ver¬ gleich der Bremsmomentwerte angesteuert.
Zur Bereitstellung der wenigstens zwei Bremsmomentwerte im Schritt Sl kann in einer ersten Variant in einem Zwischen- schritt Sl.l eine entsprechende Anzahl von Bremsentests in verschiedenen, über 360 Grad verteilten Drehwinkelstellungen der Welle 18, 18a durchgeführt werden.
Bei der Auswertung gemäß des Schrittes S2 kann in einem Unterschritt S2.1 die Robotersteuerung 1 automatisch ein die Bremse 15 als funktionstüchtig qualifizierendes Ergebnis der Bremsentests liefern, wenn wenigstens einer der durch die Bremsentests bereitgestellten Bremsmomentwerte größer ist, als ein vorgegebener Bremsmomentmindestwert .
Bei der Auswertung gemäß des Schrittes S2 kann alternativ zum Unterschritt S2.1 in einem zweiten Unterschritt S2.2 vorgesehen sein, dass die Robotersteuerung 1 automatisch ein die Bremse 15 als funktionstüchtig qualifizierendes Ergebnis der Bremsentests nur dann liefern, wenn alle der durch die Bremsentests bereitgestellten Bremsmomentwerte größer sind, als ein vorgegebener Bremsmomentmindestwert.
Alternativ oder ergänzend zu den Unterschritten S2.1 und S2.2 kann in einem dritten Unterschritt S2.3 die Robotersteuerung 1 automatisch ein die Bremse 15 als funktionsuntüchtig qualifizierendes Ergebnis der Bremsentests liefern, wenn wenigstens einer, insbesondere alle der durch die Brem-
sentests bereitgestellten Bremsmomentwerte kleiner ist, als ein vorgegebener Bremsmomentmindestwert .
In einem weiteren Unterschritt S2.4 kann ein Bestimmen eines ersten Winkelbereiches kleiner 360 Grad erfolgen, der we- nigstens diejenige Drehwinkelstellung einschließt, in wel¬ cher die Bremse 15 den kleinsten Bremsmomentwert aller be¬ reitgestellten Bremsmomentwerte aufweist.
In einem weiteren Unterschritt S3.1 kann ein Ansteuern der Bremse 15 und/oder des Antriebsmotors 11, insbesondere mit¬ tels der Robotersteuerung 12 derart erfolgen, dass die Welle 18, 18a bei geschlossener Bremse 15 in einem von einem ersten Winkelbereich 25 abweichenden zweiten Winkelbereich 24 zum Stehen kommt. Im Unterschritt S3.1 kann der erste Winkelbereich 25, insbe¬ sondere ein erster Winkelbereich 25 von 270 Grad, die dem kleinsten Bremsmomentwert entsprechende Drehwinkelstellung einfassen, insbesondere mittig einfassen.
Im Unterschritt S3.1 kann der zweite Winkelbereich 24, ins- besondere ein zweiter Winkelbereich 24 von 90 Grad, die dem größten Bremsmomentwert entsprechende Drehwinkelstellung einfassten, insbesondere mittig einfassen.
In einem ergänzenden und/oder abschließenden Verfahrensschritt S4 kann das Ergebnis des Vergleichs der Bremsmomente einer Person, die den Roboter 1 betreibt, auf einem Anzeigemittel 26, insbesondere an der Robotersteuerung 12 angezeigt werden. Das Ansteuern des Roboters 1, des Antriebsmotors 11 und/oder der Bremse 15 erfolgt dann in Abhängigkeit des Er¬ gebnisses aus dem Vergleich der Bremsmomentwerte nur dann, wenn ein von der Person zu betätigendes Eingabemittel 27,
insbesondere ein mit der Robotersteuerung 12 verbundenes Eingabemittel 27 aktiviert ist.