WO2015113983A1

WO2015113983A1 - Automatisierte verkaufsberatung beim bekleidungsvertrieb

Info

Publication number: WO2015113983A1
Application number: PCT/EP2015/051648
Authority: WO
Inventors: Carsten Norbert Johann DETZER
Original assignee: Vantastec Systems Germany Ug (Haftungsbeschränkt)
Priority date: 2014-01-28
Filing date: 2015-01-28
Publication date: 2015-08-06

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur automatisierten Verkaufsberatung beim Bekleidungsvertrieb mit einem virtuellen Spiegel (1), der mindestens ein Display (8, 9, 10) und mindestens eine Kamera (3) und mindestens eine Objektdatenbank (25) mit einer Vielzahl von gespeicherten Objekten in Form von Kleidungsstücken und Accessoires umfasst, sodass der virtuelle Spiegel (1) einen Nutzer mit mindestens einem virtuell dargestellten Objekt in Form von Kleidung oder Accessoires aus der Objektdatenbank zeigen kann, wobei das System weiter eine Nutzer-Charakterisierungseinheit (22) und eine Objektauswahleinheit (23) umfasst, wobei die Nutzer-Charakterisierungseinheit (22) auf Basis eines mit der Kamera erfassten Bildes des Nutzers eine automatisierte Charakterisierung des Nutzers durchführen kann und die Objektauswahleinheit (23) mit dem Ergebnis der automatisierten Charakterisierung eine automatisierte Objektauswahl treffen kann, sodass das ausgewählte Objekt in Verbindung mit dem Nutzer gezeigt werden kann.

Description

AUTOMATISIERTE VERKAUFSBERATUNG BEIM BEKLEIDUNGSVERTRIEB

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

GEBIET DER ERFINDUNG Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur automatisierten Verkaufsberatung beim Bekleidungsvertrieb mit einem virtuellen Spiegel, bei dem Objekte in Form von Kleidungsstücken und Accessoires virtuell mit einem Nutzer dargestellt werden können.

STAND DER TECHNIK Beim Vertrieb von Bekleidung oder entsprechenden Accessoires im stationären Einzelhandel oder beim Online - Vertrieb besteht eine Problematik darin, dass der Kunde üblicherweise gerne sehen möchte, wie die Bekleidungsstücke im angezogenen Zustand bei ihm wirken. Deshalb ist es im stationären Einzelhandel erforderlich, den Kunden die Möglichkeit zu bieten, die Bekleidungsstücke anzuprobieren. Dies stellt aber sowohl für den Einzelhandel als auch für den Kunden einen großen Aufwand dar, da der Kunde unter Umständen eine Vielzahl von Bekleidungsstücken probieren muss, die anschließend von den Mitarbeitern des Einzelhandelsgeschäfts wieder eingeräumt werden müssen. Im Online - Handel besteht die Problematik darin, dass der Kunde vor dem Bestellvorgang die Bekleidungsstücke gar nicht probieren kann, sodass es häufig zu einem Rücksenden der bestellten Ware kommt.

Um diese Problematik zu lindern bzw. zu umgehen, sind bereits sogenannte virtuelle Spiegel entwickelt worden, die den Kunden bzw. Nutzer mit den Bekleidungsstücken virtuell darstellen, sodass der Kunde bereits vor dem tatsächlichen Probieren einen Eindruck der möglichen Wirkungsweise der Kleidung erhält und so das aufwändige Anprobieren bzw. die Rücksendung von nicht gefallenen Bekleidungsstücken im Online - Handel reduziert werden kann.

Allerdings ist auch die virtuelle Anprobe immer noch sehr zeitaufwändig und führt häufig nicht zu dem gewünschten Erfolg, d.h. der Kunde findet nicht das für ihn passende Kleidungsstück oder Accessoire und der Händler kann keinen Verkaufserfolg erzielen. OFFENBARUNG DER ERFINDUNG AUFGABE DER ERFINDUNG

Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein System zur automatisierten Verkaufsberatung beim Bekleidungsvertrieb sowie ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen, welches den Aufwand für den Kunden und den Händler insbesondere hinsichtlich des Zeitaufwands weiter verringert und die Nutzerzufriedenheit, insbesondere Kundenzufriedenheit weiter erhöht. Gleichwohl soll ein derartiges System bzw. Verfahren einfach aufgebaut bzw. durchführbar sein.

TECHNISCHE LÖSUNG Diese Aufgabe wird gelöst mit einem System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, ein System zur automatisierten Verkaufsberatung beim Bekleidungsvertrieb bereitzustellen, bei welchem neben einem virtuellen Spiegel, der einen Nutzer bzw. Kunden virtuell mit möglichen Objekten wie Kleidungsstücken und Accessoires darstellen kann, eine Nutzer - Charakterisierungseinheit und eine Objektauswahleinheit vorgesehen sind, wobei die Objektauswahleinheit automatisiert eine Objektauswahl treffen und die ausgewählten Objekte dem Nutzer bzw. Kunden vorschlagen und ihn entsprechend damit im virtuellen Spiegel darstellen kann, sodass der Aufwand für die Auswahl von geeigneten Objekten reduziert werden kann und die Wahrscheinlichkeit, dass gefällige Objekte gefunden werden, erhöht werden kann. Hierzu kann die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Nutzer - Charakterisierung auf Basis eines mit einer Kamera erfassten Bildes des Nutzers erstellen und der Objektauswahleinheit zur Verfügung stellen, damit durch die entsprechende Charakterisierung des Nutzers geeignete Objekte in Form von Bekleidung und Accessoires ausgewählt werden können. Die Nutzer - Charakterisierungseinheit und die Objektauswahleinheit können softwaretechnisch in einer Datenverarbeitungsanlage realisiert werden, die mit dem virtuellen Spiegel kombiniert sein kann oder separat vorgesehen und insbesondere in einem Computer - Netzwerk realisiert sein kann. Durch die automatisierte Charakterisierung des Nutzers mittels der Nutzer - Charakterisierungseinheit lassen sich somit gezielt automatisiert potenzielle Objekte, wie Kleidungsstücke und Accessoires, auswählen, die auf einem virtuellen Spiegel mit dem Nutzer im virtuell angezogenen Zustand dargestellt werden können. Der virtuel- le Spiegel kann hierzu zumindest ein Display aufweisen, mittels dem die ausgewählten Objekte im Zusammenhang mit dem Nutzer dargestellt werden können. Außerdem umfasst der virtuelle Spiegel mindestens eine Kamera, mit der der Nutzer er- fasst werden kann, um auf Grund des erfassten Bildes des Nutzers die automatische Charakterisierung durchzuführen. Mit dem entsprechenden Verfahren und System lässt sich der Zeitaufwand für das Finden eines geeigneten Objekts deutlich reduzieren und die Wahrscheinlichkeit ein geeignetes Objekt zu finden, deutlich erhöhen, sodass sowohl ein Kunde als Nutzer des Systems als auch ein Händler, der ein derartiges System und Verfahren betreiben kann, einen entsprechenden Nutzen hiervon haben. Die Nutzer - Charakterisierungseinheit kann eine Größenbestimmungseinheit umfassen, mit der die Größe des Nutzers, beispielsweise die Schulterbreite, der Brustumfang, der Hüftumfang, die Beinlänge, die Körpergröße etc. erfasst werden kann, um eine Konfektionsgröße zu ermitteln. Auf Basis der Konfektionsgröße kann dann bereits die Objektauswahl auf die Objekte beschränkt werden, die in der bestimmten Konfektionsgröße vorhanden sind. Außerdem entfällt damit die personengebundene Bestimmung der Konfektionsgröße, was ebenfalls eine Verbesserung darstellt.

Darüber hinaus kann die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Gesichtserkennungseinheit umfassen, mit der Alter und/oder Geschlecht des Nutzers und/oder ein bereits in einer Kundendatenbank erfasster Kunde bestimmbar sind. Mit der Ge- sichtserkennungseinheit bzw. dem bestimmten Alter und/oder Geschlecht können die potenziell vorzuschlagenden Objekte, also Kleidungsstücke und Accessoires, weiter eingeschränkt werden, da bestimmte Objekte potentiell nur oder eher für bestimmte Personenkreise in Frage kommen.

Darüber hinaus kann die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Hautfarbenerken- nungseinheit umfassen, mit der die Hautfarbe und/oder der Hauttyp bestimmbar sind, sodass auf Grund dieser Information bestimmte Farben von Bekleidungsstücken und/oder Accessoires ausgewählt werden können, die besonders zu der ermittelten Hautfarbe oder dem Hauttyp passen.

Ferner kann die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Markenerkennungseinheit aufweisen, mit der aus einem von dem Nutzer aufgenommenen Bild Markenerken- nungszeichen identifiziert werden können, sodass aus der Information über die bereits getragenen Marken Informationen über Vorlieben von Marken gewonnen werden können.

Die Nutzer - Charakterisierungseinheit kann weiterhin eine Nutzeridentifizierungseinheit umfassen mit der Nutzer absolut oder indirekt identifiziert werden können, um beispielsweise gespeicherte Daten über den Nutzer, die in einer Kundendatenbank hinterlegt sein können, für die Charakterisierung des Nutzers einsetzen zu können. Eine absolute Identifizierung kann erfolgen, wenn der Nutzer registriert ist und entsprechend mit Registrierungsdaten bekannt ist, sodass eine eindeutige Zuordnung, beispielsweise über die Gesichtserkennungseinheit oder vom Nutzer eingegebene Anmeldeinformationen möglich ist. Eine indirekte Identifizierung ist beispielsweise über die Identifizierung von bestimmten elektronischen Geräten, die von dem Nutzer mitgeführt werden, wie beispielsweise Mobiltelefone, möglich. Da elektronische Geräte eine eindeutig identifizierbare MAC (media access control) - Adresse aufweisen, kann beispielsweise über einen MAC - Scanner zur Erfassung eines elektronischen Geräts eine mittelbare oder indirekte Identifizierung des Nutzers erfolgen, wenn beispielsweise das gleiche Gerät bereits früher erfasst worden ist. Auch andere mittelbare oder indirekte Identifizierungsmöglichkeiten können eingesetzt werden, wie z.B. im online - Handel IP (internet protocol) - Adressen oder dergleichen.

Die Nutzer - Charakterisierungseinheit kann mindestens einen Sensor zur Erfassung eines elektronischen Signals umfassen, beispielsweise einen MAC - Scanner zur Erfassung eines elektronischen Geräts, mit dem die Nutzeridentifizierungseinheit den Nutzer indirekt identifizieren kann. Darüber hinaus ist es auch möglich einen sogenannten RFID - Sensor vorzusehen, mit dem RFID - Etiketten erfasst werden können, um beispielsweise Informationen über die getragene Kleidung des Nutzers zu erhalten, die wiederum in die automatisierte Verkaufsberatung einfließen kann. So sind in vielen Kleidungsstücken RFID - Etiketten eingenäht, die mit einem entsprechenden RFID - Sensor gelesen werden können und die Informationen über die Marke und dergleichen enthalten, sodass weitere Informationen über den Stil des Nutzers bzw. Kunden erhalten werden können.

In der bereits angesprochenen Nutzer - Datenbank können eine Vielzahl von Informationen über den Nutzer gespeichert werden, insbesondere Daten zur Identif izie- rung und/oder Charakterisierung des Nutzers und/oder Daten zu seinem Einkaufsverhalten, wenn beispielsweise beim Einsatz des Systems im Handel Informationen über den Verkauf von bestimmten Produkten entsprechend erfasst werden können. Die Daten zur Identifizierung des Nutzers können neben den MAC - Adressen von elektronischen Geräten auch IP - Adressen im Internet oder Registrierungsdaten oder sonstige entsprechende Informationen über die jeweiligen Nutzer umfassen, während als Daten für die Charakterisierung des Nutzers eventuell im System getätigte Eingaben, Vorlieben für bestimmte Marken, Alter, Geschlecht, Bilder des Nutzers usw. gespeichert werden können.

Der virtuelle Spiegel, der mit dem System eingesetzt werden kann, kann in unter- schiedlicher Weise ausgebildet sein und insbesondere können auch verschiedene bereits existierende virtuelle Spiegel eingesetzt werden.

Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung, für den selbstständig und unabhängigen Schutz begehrt wird, kann ein entsprechender virtueller Spiegel jedoch aus einer Kombination von einem realen Spiegel, insbesondere einem halbdurchlässigen Spiegel und einem oder mehreren Displays bzw. Bildschirmen gebildet sein, sodass eine Kombination aus realem Spiegelbild und virtueller Darstellung in den Displays zur Erzeugung eines virtuellen Spiegelbildes genutzt werden kann.

Ein entsprechender virtueller Spiegel kann insbesondere einen Bewegungssensor, wie beispielsweise einen Kinect (Handelsname der Firma Microsoft) - Sensor um- fassen, der zusätzlich zu der Kamera oder als Kamera des Systems Bewegungen des Nutzers vor dem virtuellen Spiegel erfassen kann, sodass der Nutzer mit den virtuell darzustellenden Objekten gemäß den erfassten Bewegungen dargestellt werden kann.

Da die virtuelle Darstellung auf einem einzelnen oder mehreren Bildschirmen bzw. Displays des virtuellen Spiegels und/oder die Informationsverarbeitung der durch den virtuellen Spiegel oder anderen Komponenten des Systems erfassten Informationen in einer Datenverarbeitungsanlage erfolgt, können die entsprechenden Einheiten, wie Nutzeridentifizierungseinheit, Nutzer - Charakterisierungseinheit, Gesichtserkennungseinheit, Hautfarbenerkennungseinheit, Markenerkennungseinheit, Größenbestimmungseinheit usw. durch entsprechende Software in einer Datenverarbeitungsanlage realisiert sein. Darüber hinaus kann eine Nutzerschnittstelle vorhanden sein, mit der der Nutzer mit dem System kommunizieren und Steuerungsbefehle eingeben kann. Damit kann der Nutzer beispielsweise eine Vorauswahl des Objekts treffen oder bestimmte Suchanfragen stellen, wie beispielsweise die Angabe, dass er nach einem Hemd einer bestimmten Art sucht. Dadurch lässt sich die Zeit für die Auswahl des geeigneten Ob- jekts weiter verkürzen.

Die Objektdatenbank kann eine Konfektionsmodell - Datenbank umfassen, in der eine Vielzahl von Darstellungen eines Models mit einem oder mehreren Konfektionsmodellen (Objekten) enthalten sein können. Die Konfektionsmodell - Datenbank umfasst somit beispielsweise eine Vielzahl von Aufnahmen eines Models, das für eine bestimmte Konfektionsgröße steht und beispielsweise ein Objekt in mehreren Posen darstellt, um auf Grund der erfassten Position, Pose und Bewegung des Nutzers sowie des erkannten Alters, Geschlechts, Hauttyps und Größe des Nutzers eine geeignete Darstellung des Objekts mit Hilfe des Models auswählen zu können. Damit kann in dem virtuellen Spiegel der Körper mit dem Bekleidungsstück durch das Mo- del dargestellt werden, während der Kopf des Nutzers zu diesem Model kombiniert wird, beispielsweise durch das reale Spiegelbild. Um die Anzahl der hinterlegten Aufnahmen eines Models pro Konfektionsmodell zu verringern, kann eine Objekterfassungseinheit vorgesehen sein, die erfasste Aufnahmen eines Models in der Weise nachbearbeiten kann, dass Aufnahmen für unterschiedliche Hautfarben und Hautty- pen in der Konfektionsmodell - Datenbank hinterlegt werden können, ohne konkrete Aufnahmen mit entsprechenden Models machen zu müssen.

Die entsprechend in der Objektdatenbank hinterlegten Aufnahmen der Objekte bzw. Models mit den Konfektionsmodelle können nach Auswahl durch die Objektauswahleinheit über eine entsprechende Darstellungseinheit auf dem virtuellen Spiegel dargestellt werden.

KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN

Die beigefügten Zeichnungen zeigen in rein schematischer Weise in Fig. 1 eine Darstellung des erfindungsgemäßen Systems zur automatisierten

Verkaufsberatung,

Fig. 2 eine weitere Darstellung des erfindungsgemäßen Systems zur automatisierten Verkaufsberatung, Fig. 3 eine Darstellung des Verfahrensablaufs eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur automatisierten Verkaufsberatung,

Fig. 4 eine Darstellung des Verfahrensablaufs zur Erfassung von Objekten für ein erfindungsgemäßes System bzw. Verfahren zur automatisierten Verkaufsberatung und in Fig. 5 eine Darstellung der Erfassung eines Konfektionsmodells.

AUSFÜHRUNGSBEISPIELE

Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Darstellungen deutlich. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.

Die Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems zur automatisierten Verkaufsberatung beim Bekleidungsvertrieb mit einem virtuellen Spiegel 1 und einer Datenverarbeitungsanlage 2, die mit dem virtuellen Spiegel 1 zu- sammenwirkt.

Der virtuelle Spiegel 1 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel drei Bildschirme bzw. Displays 8, 9 und 10, die hinter einem halbtransparenten Spiegel 1 1 , einem so genannten Einwegspiegel, angeordnet sind. Durch die Anordnung hinter einem halbtransparenten Spiegel 1 1 kann für den Betrachter bzw. Nutzer, der vor dem virtuellen Spiegel 1 steht sowohl sein Spiegelbild sichtbar sein als auch das von den Displays 8, 9, 10 angezeigte Bild. Wird in den Displays 8, 9, 10 mit hoher Lichtstärke ein Bild angezeigt, so ist das reale Spiegelbild des halbdurchlässigen Spiegels 1 1 nicht mehr oder kaum mehr wahrzunehmen, während bei ausgeschalteten Displays 8, 9, 10 lediglich das Spiegelbild des halbdurchlässigen Spiegels 1 1 gezeigt wird. Anstelle der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform kann der halbdurchlässige Spiegel 1 1 auch nur auf einen kleineren Bereich beschränkt sein, bei dem beispielsweise nur der Kopfbereich gezeigt wird, während in den übrigen Bereichen entsprechende Displays 8, 9, 10 vorgesehen sind, da der virtuelle Spiegel dazu genutzt werden soll den Kopf des Nutzers mit durch die Displays 8, 9, 10 angezeigte virtuelle Kleidung darzustellen. Der virtuelle Spiegel 1 gemäß der Ausführungsform der Fig. 1 umfasst weiterhin eine Kamera 3, einen Bewegungssensor 4, beispielsweise in Form eines sogenannten Kinect (Markenbezeichnung der Firma Microsoft) - Sensors, einen MAC (Media- Access-Control) - Scanner 5, der MAC - Adressen eines elektronischen Geräts als eindeutige Identifikatoren des elektronischen Geräts erfassen kann, sowie einen RFID (Radio Frequency Identification) - Scanner 6. Darüber hinaus kann eine Nutzerschnittstelle in Form eines Bedienpanels 7 vorgesehen sein, über das Steuerbefehle eingegeben werden können. Das Bedienpanel kann beispielsweise als berührungsempfindliches Display ausgebildet sein, sodass gleichzeitig auch Steuerungsinformationen ausgegeben werden können. Das System zur automatisierten Verkaufsberatung, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, dient dazu, dass ein Nutzer sich in dem virtuellen Spiegel 1 mit verschiedenen Objekten, wie beispielsweise unterschiedlichen Kleidern oder Accessoires, betrachten kann. Dazu wird der Nutzer teilweise durch den halb durchlässigen Spiegel 1 1 als reales Spiegelbild dargestellt und andererseits über die Displays 8, 9, 10 virtuell mit unterschiedlichen Bekleidungsstücken oder Accessoires gezeigt, wobei die Verbindung von realem Spiegelbild und virtueller Darstellung die Möglichkeit bieten, den Nutzer in einfacher Weise mit verschiedenen Objekten, d. h. Kleidungsstücken und Accessoires darzustellen, da hierfür lediglich die virtuelle Anzeige der Objekte und Accessoires in den Displays 8, 9, 10 verändert werden muss. Die Displays 8, 9, 10 können hierbei so betrieben werden, dass sie außer dem Bereich des Kopfs des Nutzers ein künstliches Bild darstellen, während der Kopf des Nutzers durch das Spiegelbild des halbtransparenten Spiegels 1 1 abgebildet wird.

Über die Kamera 3 und den Kinect - Sensor 4 lassen sich über die Displays 8, 9, 10 sowohl unterschiedliche Hintergründe darstellen als auch Bewegungen des Nutzers erfassen, sodass die virtuelle Darstellung des Nutzers mit den Bekleidungsstücken in Abhängigkeit von seinen Bewegungen möglichst realitätsnah dargestellt werden kann. Der virtuelle Spiegel 1 umfasst in dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weiterhin einen sogenannten MAC - Scanner 5, mit dem die MAC - Adressen von elektronischen Geräten des Nutzers, der sich in dem virtuellen Spiegel 1 betrachtet, er- fasst werden können. Über die elektronischen Geräte kann der Nutzer mittelbar iden- tifiziert werden oder zumindest festgestellt werden, ob der Nutzer mit den entsprechenden elektronischen Geräten das System bereits genutzt hat. Im Zusammenhang mit einer Kundendatenbank in der Datenverarbeitungsanlage 2, in der der Nutzer beispielsweise erfasst ist, lässt sich auch eine unmittelbare Identifizierung des Nutzers durchführen. Weiterhin umfasst der virtuelle Spiegel 1 des gezeigten Ausführungsbeispiels der Fig. 1 einen RFID - Scanner 6, mit dem RFID - Etiketten, die sich in der Kleidung des Nutzers befinden können, erfasst werden können. Aus den RFID - Etiketten in der Kleidung des Nutzers können Informationen über die Kleidung des Nutzers gewonnen werden, wie z.B. Namen des Herstellers der Kleidung. Die Datenverarbeitungsanlage 2 des erfindungsgemäßen Systems kann neben der Kundendatenbank, in der Informationen über Nutzer gesammelt werden können, eine Objektdatenbank aufweisen, in welcher die virtuell darzustellenden Objekte gespeichert sind, beispielsweise in Form einer Vielzahl von Darstellungen eines Models mit einer Vielzahl von Objekten (Konfektionsmodellen). Darüber hinaus kann in der Datenverarbeitungsanlage 2 eine entsprechende Nutzer

- Charakterisierungseinheit in Form eines entsprechenden Softwaremoduls realisiert sein, welches die Informationen der Kamera 3, des MAC - Scanners 5 und des RFID

- Scanners 6 verarbeiten kann. Durch die Kamera 3 kann zusätzlich zu den Informationen über die Nutzeridentität aufgrund der identifizierten elektronischen Geräte (MAC - Scanner 5) und den Informationen über getragene Kleidung (Informationen des RFID - Scanners 6) eine Gesichtserkennungseinheit realisiert sein, mit der das Alter und/oder das Geschlecht des Nutzers bestimmt werden kann. Außerdem kann die Gesichtserkennungseinheit in der Kundendatenbank hinterlegte Bilder der Kunden vergleichen und über die Gesichtserkennung eine Identifizierung des Nutzers vornehmen. Darüber hinaus kann die Nutzer - Charakterisierungseinheit der Datenverarbeitungsanlage 2 eine Hautfarbenerkennungseinheit aufweisen, mit der die Hautfarbe und/oder der Hauttyp des Nutzers bestimmbar sind.

Ferner kann die Datenverarbeitungsanlage 2 in der Nutzer - Charakterisierungsein- heit eine Markenerkennungseinheit aufweisen, die es ermöglicht aus dem von dem Nutzer mittels der Kamera 3 gemachten Bildes zu erfassen, welche Markenkleidung der Nutzer trägt, indem beispielsweise erfasste Logos oder dergleichen ausgewertet werden.

Damit lassen sich mit der Kamera 3, dem MAC - Scanner 5 und dem RFID - Scan- ner 6 sowie mit den in der Datenverarbeitungsanlage in der Kundendatenbank gespeicherten Information über den Kunden vielfältige Informationen über den Nutzer sammeln, die in einer ebenfalls in der Datenverarbeitungsanlage 2 in Form einer Software verwirklichten Objektauswahleinheit genutzt werden können, um für den Nutzer interessante Objekte auszuwählen, die in der Objektdatenbank in der Daten- Verarbeitungseinheit hinterlegt sind, um in Verbindung mit dem Nutzer auf den Displays 8, 9, 10 des virtuellen Spiegels 1 gezeigt zu werden, sodass der virtuelle Eindruck entsteht, dass der Nutzer eine bestimmte Kleidung oder ein Accessoire trägt.

In einem einfachen Anwendungsfall kann der virtuelle Spiegel 1 lediglich über die Kamera 3 und eine Größenbestimmungseinheit die Größen und Proportionen des Nutzers und somit die Konfektionsgröße sowie über eine Gesichtserkennungseinheit das Alter und das Geschlecht des Nutzers bestimmen und aus diesen Informationen eine Auswahl aus in der Objektdatenbank hinterlegten Objekten zusammenstellen, um diese als Vorschläge in dem virtuellen Spiegel 1 darzustellen, wobei der Nutzer sich in dem virtuellen Spiegel zusammen mit den virtuell dargestellten Bekleidungs- stücken oder Accessoires betrachten kann.

Sofern weitere Informationen von dem MAC - Scanner 5 bzw. RFID - Scanner 6 und entsprechend der Kundendatenbank vorliegen, können diese weiteren Informationen in die Objektauswahl einfließen, um so ein auf den Nutzer abgestimmte Objektauswahl treffen zu können. Darüber hinaus kann der Nutzer über die Nutzerschnittstelle bzw. das berührungsempfindliche Display 7 auch selbst eine Vorauswahl treffen, indem er beispielsweise die vorgeschlagenen Bekleidungsstücke und Accessoires auf einen bestimmten Typ von Bekleidungsstück, beispielsweise Hose und/oder Pullover oder dergleichen beschränkt. Darüber hinaus kann über die Nutzerschnittstelle 7 auch ganz konkret die Darstellung eines bestimmten Bekleidungsstücks oder eines Accessoires angefordert werden. Obwohl mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ein bestimmter virtueller Spiegel 1 als Beispiel dargestellt ist, kann das System und Verfahren zur automatisierten Verkaufsberatung auch mit anderen virtuellen Spiegeln 1 realisiert werden. Beispielsweise können virtuelle Spiegel verwendet werden, die keinerlei reales Spiegelelement aufweisen, sondern lediglich mit entsprechenden Displays arbeiten, die ein von der Kamera aufgenommenes Bild ergänzt um die virtuelle Darstellung der Bekleidung oder der Accessoires erzeugen. Beispielsweise lässt sich das erfindungsgemäße System und Verfahren auch im Online - Handel einsetzen, wenn beispielsweise der Nutzer eine Web - Cam oder eine sonstige Kamera seines Computersystems verwendet und sein Bildschirm als virtueller Spiegel eingesetzt wird. Die Software für die Auswertung des von der Web - Cam des Nutzers aufgenommenen Bildes und für die Darstellung des Nutzers mit der virtuellen Bekleidung kann dann entsprechend beim Online - Händler ausgeführt werden. In diesem Fall würde sich somit die Verwendung eines MAC - Scanners oder eines RFID - Scanners erübrigen.

Dieses Beispiel zeigt weiterhin, dass die Komponenten des Systems örtlich getrennt und/oder auf mehreren Datenverarbeitungsanlagen verteilt realisiert sein können, insbesondere auf Datenverarbeitungsanlagen innerhalb eines Netzwerks.

Darüber hinaus kann bei weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Systems oder des erfindungsgemäßen Verfahrens die Anordnung einzelner Komponenten unterschiedlich erfolgen, und zwar beispielsweise die Anordnung des MAC - Scanners 5 und/oder des RFID - Scanners 6 separat von dem virtuellen Spiegel 1 .

Die Fig. 2 zeigt in einer weiteren Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems zur automatisierten Verkaufsberatung, wie die verschiedenen Komponenten in einer o- der mehreren Datenverarbeitungsanlage 2 in Form einer geeignet programmierten Software mit den Hardwarekomponenten eines oder mehrerer virtueller Spiegel 1 zusammenwirken können. In Fig. 2 sind wiederum die Kamera 3, der Kinect - Sensor 4, der MAC - Scanner 5, der RFID - Scanner 6 und die Nutzerschnittstelle 7 sowie die Displays 8, 9 und 10 des virtuellen Spiegels 1 gezeigt. Darüber hinaus sind die verschiedenen Einheiten, die softwaretechnisch in der Datenverarbeitungsanlage 2 realisiert sein können gezeigt.

Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind in der Datenverarbeitungseinheit 2 eine Kundendatenbank 20, eine Darstellungseinheit 21 , eine Nutzer - Cha- rakterisierungseinheit 22, eine Objektauswahleinheit 23, Objekterfassungseinheit 24 und eine Objektdatenbank 25 realisiert. Die Nutzer - Charakterisierungseinheit 22 umfasst eine Gesichtserkennungseinheit 26, eine Größenbestimmungseinheit 27, eine Hautfarbenerkennungseinheit 28 und eine Markenerkennungseinheit 29.

In der Kundendatenbank 20 werden Informationen zu bestimmten Kunden, die ent- weder namentlich bekannt sind oder mittelbar über verwendete elektronische Geräte (MAC - Adressen) in Erscheinung getreten sind, gespeichert. In der Kundendatenbank 20 werden sämtliche, über den Kunden vorhandene Daten gesammelt, wie Informationen über bereits getätigte Käufe, erfasste Vorlieben und dergleichen. Entsprechend wird die Kundendatenbank beim Erfassen einer MAC - Adresse durch den MAC - Scanner 5 abgefragt, ob über den erfassten Nutzer bereits Informationen vorliegen. Sofern bereits Informationen vorliegen, werden diese von der Kundendatenbank 20 in die Nutzer - Charakterisierungseinheit 22 weitergegeben, sodass sie in die Nutzer - Charakterisierung einfließen können.

Die Nutzer - Charakterisierungseinheit 22 erhält weiterhin Informationen von der Kamera 3 in Form von aufgenommenen Bildern des Nutzers, die in der Gesichtserkennungseinheit 26, der Größenbestimmungseinheit 27, der Hautfarbenerkennungseinheit 28 und der Markenerkennungseinheit 29 der Nutzer - Charakterisierungseinheit ausgewertet werden. Durch die Gesichtserkennungseinheit 26 lässt sich das Alter und/oder das Geschlecht des Nutzers bestimmen, während durch die Größenbe- Stimmungseinheit 27 die Konfektionsgröße ermittelt wird. Die Hautfarbenerkennungseinheit 28 ermittelt die Hautfarbe und/oder den Hauttyp, während die Markenerkennungseinheit 29 die getragene Kleidung des Nutzers auf bestimmte Marken untersucht, um aus identifizierten Marken Vorlieben für einen bestimmten Bekleidungsstil abzuleiten. Hierzu kann die Nutzererkennungseinheit bzw. Markenerken- nungseinheit eine Markendatenbank aufweisen, in der Informationen über bestimmte Marken und entsprechende Bekleidungsstücke enthalten sind. Die Nutzer - Charakterisierungseinheit kann mit den erfassten Informationen eine Nutzer - Charakterisierung erzeugen, die an die Objektauswahleinheit 23 weitergegeben wird, sodass auf Basis der erzeugten Nutzer - Charakterisierung die Objektauswahleinheit automatisiert eine Auswahl an bestimmten Objekten in Form von Kleidungsstücken und Accessoires erzeugen kann, die von der Objektdatenbank 25 bereit gestellt werden.

Neben den Informationen von der Nutzer - Charakterisierungseinheit 22 können auch Informationen von der Nutzerschnittstelle 7 in die Objektauswahl der Objektauswahleinheit 23 einfließen. Die Objektauswahleinheit 23 fordert aus der Objektdatenbank die entsprechend ausgewählten Objekte an, um sie an die Darstellungseinheit zur Darstellung auf den Displays 8, 9, 10 weiter zu geben. Die Darstellungseinheit 21 erhält nicht nur die Objektdaten von der Objektauswahleinheit 23 oder direkt von der Objektdatenbank 25, sondern zusätzlich auch Informationen von der Kamera 3 und dem Kinect - Sensor 4, die Informationen über die aktuellen Nutzungsbedingungen geben, wie beispielsweise ein aktuelles Hintergrundbild, die Bewegung des Nutzers und dergleichen. Daraus erzeugt die Darstellungseinheit 21 das auf den Displays 8, 9, 10 darzustellende Bild, sodass der Nutzer mit den ausgewählten Objekten dargestellt werden kann.

Da das erfindungsgemäße System zur automatisierten Verkaufsberatung Objektda- ten in der Objektdatenbank 25 benötigt, weist das System auch eine Objekterfassungseinheit 24 auf. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Fig. 2 umfasst das System in der Objektdatenbank 25 eine Konfektionsmodell - Datenbank, in der eine Vielzahl von Darstellungen eines Models mit einem oder mehreren Objekten (Konfektionsmodellen) enthalten ist. Beispielsweise können für die Darstellung eines Be- kleidungsstücks 300 Aufnahmen eines Models mit diesem Bekleidungsstück für eine bestimmte Konfektionsgröße enthalten sein. Das Model wird mit dem Kleidungsstück in verschiedenen Posen abgebildet, sodass die Darstellungseinheit 21 in Abhängigkeit der durch die Kamera 3 und/oder den Kinect - Sensor 4 erfassten Positionen und Bewegungen des Nutzers die entsprechend geeignete Konfektionsmodell - Dar- Stellungen auswählen kann.

Zur Aufnahmen des Models mit dem Objekt in verschiedenen Posen kann der virtuelle Spiegel 1 Verwendung finden. Stattdessen kann aber auch ein separates Aufnah- megerät zur Erfassung der Objektdaten bzw. der Konfektionsmodell - Daten Verwendung finden.

Die von der Kamera 3 erfassten Aufnahmen des Models werden in der Objekterfassungseinheit 24 aufbereitet, um die verschiedenen Aufnahmen in der Objektdaten- bank entsprechend zu hinterlegen. Darüber hinaus kann eine Nachbearbeitung der Aufnahmen in der Weise erfolgen, dass beispielsweise für verschiedene Hautfarben und Hauttypen die Darstellungen entsprechend nachbearbeitet werden, ohne dass weitere Aufnahmen eines anderen Models mit anderer Hautfarbe gemacht werden müssten. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist die Objekterfassungseinheit 24 als Teil der Datenverarbeitungseinheit 2 in Verbindung mit dem virtuellen Spiegel 1 dargestellt. Allerdings kann die Objekterfassung auch vollständig separat erfolgen. Dies ist beispielsweise vorteilhaft, wenn mehrere Systeme zur automatisierten Verkaufsberatung eingesetzt werden und die Objekterfassung lediglich einmalig zentral für alle entsprechenden Einheiten der automatisierten Verkaufsberatung vorgenommen wird. Darüber hinaus ist es auch vorstellbar, dass weitere Komponenten und Einheiten des entsprechenden Systems separiert voneinander vorgesehen werden und in unterschiedlicher Kombination mit anderen Komponenten genutzt werden, sodass beispielsweise eine Datenverarbeitungseinheit 2 für mehrere virtuelle Spiegel 1 einge- setzt werden kann. Entsprechend kann auch lediglich eine zentrale Kundendatenbank 20 oder Objektdatenbank 25 für mehrere virtuelle Spiegel und/oder mehrere Datenverarbeitungseinheiten 2 vorgesehen werden, die in einem Netzwerk verbunden sein können.

Die Fig. 3 zeigt den Ablauf einer entsprechenden automatisierten Verkaufsberatung, wobei zunächst in einem Schritt 100 ein Nutzer, der vor den virtuellen Spiegel 1 tritt, durch die entsprechenden Erfassungsgeräte, wie Kamera 3, Kinect - Sensor 4, MAC - Scanner 5 und RFID - Scanner 6 erfasst wird, wobei in einem Schritt 101 eine entsprechende Charakterisierung des Nutzers erfolgt bzw. in einem Schritt 102 die Kundendatenbank geprüft wird, ob der Nutzer bereits bekannt ist. Falls der Nutzer bereits in der Kundendatenbank bekannt ist, werden die in der Kundendatenbank hinterlegten Informationen, wie beispielsweise Informationen über frühere Einkäufe, Vorlieben und dergleichen für die Charakterisierung des Nutzers im Schritt 101 verwendet. Nach dem im Schritt 101 der Nutzer entsprechend charakterisiert worden ist, wird im Schritt 103 mindestens ein Objekt ausgewählt, welches im Schritt 104 in dem virtuellen Spiegel 101 zusammen mit dem Nutzer dargestellt wird, um dem Nutzer einen Vorschlag für ein mögliches Bekleidungsstück, das er kaufen könnte, zu unterbreiten. Im Schritt 104 können auch mehrere Objekte dargestellt werden, wobei entweder die Darstellung automatisiert nacheinander erfolgt oder durch eine Nutzerschnittstelle 7 vom entsprechenden Nutzer beeinflusst werden kann.

Nach Abschluss der automatisierten Beratung im Schritt 105 ist das Verfahren im Schritt 106 beendet. Allerdings kann vor dem Ende der automatisierten Verkaufsbe- ratung die Datenbank im Schritt 107 aktualisiert werden, um die Informationen, die aus der automatisierten Verkaufsberatung gewonnen worden sind, in der Kundendatenbank zu hinterlegen.

Die Fig. 4 zeigt den Verfahrensablauf zur Erfassung von Objekten für die Objektdatenbank. Danach wird in einem Schritt 1 10 das Konfektionsmodell, d.h. ein Klei- dungsstück an einem Model, erfasst, und zwar üblicherweise in einer Vielzahl von verschiedenen Positionen, um bei der späteren virtuellen Darstellung die unterschiedlichen Positionen und Bewegungen des Nutzers berücksichtigen zu können.

Im Schritt 1 1 1 können die erfassten Aufnahmen des Models mit dem Konfektionsmodell nachbearbeitet werden, beispielsweise hinsichtlich einer Bearbeitung der Hautfarbe oder des Hauttyps des Models, um aus den erfassten Aufnahmen eine größere Anzahl von verschiedenen Anwendungsfällen zu erzeugen. Nach der Bearbeitung der Aufnahmen des Konfektionsmodells mit einem Model im Schritt 1 1 1 können die entsprechenden Aufnahmen in der Objektdatenbank abgelegt werden

(Schritt 1 12) um zu einem späteren Zeitpunkt bei der Verkaufsberatung angezeigt zu werden.

Die Fig. 5 zeigt die Aufnahme eins Konfektionsmodells an einem Model in einer bestimmten Pose, die beispielsweise von dem Aufnahmegerät, welches durch einen virtuellen Spiegel 1 realisiert sein kann, für das Model vorgegeben sein kann. Hierzu kann in den Displays 8, 9, 10 des virtuellen Spiegels 1 jeweils die einzunehmende Position 30 für das Model vorgegeben werden, sodass dann anschließend die entsprechende Aufnahme über die Kamera 3 getätigt werden kann. Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder an- dersartige Merkmale miteinander kombiniert werden können, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die vorliegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE

1 . System zur automatisierten Verkaufsberatung beim Bekleidungsvertrieb mit

einem virtuellen Spiegel (1 ), der mindestens ein Display (8,9,10) und mindestens eine Kamera (3) umfasst, und mindestens einer Objektdatenbank (25) mit einer Vielzahl von gespeicherten Objekten in Form von Kleidungsstücken und Accessoires, sodass der virtuelle Spiegel (1 ) einen Nutzer mit mindestens einem virtuell dargestellten Objekt in Form von Kleidung oder Accessoires aus der Objektdatenbank zeigen kann,

dadurch gekennzeichnet, dass

das System weiter eine Nutzer - Charakterisierungseinheit (22) und eine Objektauswahleinheit (23) umfasst, wobei die Nutzer - Charakterisierungseinheit (22) auf Basis eines mit der Kamera erfassten Bildes des Nutzers eine automatisierte Charakterisierung des Nutzers durchführen kann und die Objektauswahleinheit (23) mit dem Ergebnis der automatisierten Charakterisierung eine automatisierte Objektauswahl treffen kann, sodass das ausgewählte Objekt in Verbindung mit dem Nutzer gezeigt werden kann.

2. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Gesichtserkennungseinheit (26) umfasst, mit der Alter und/oder Geschlecht des Nutzers bestimmbar ist, und/oder eine Größenbestimmungseinheit (27), mit der die Maße oder die Konfektionsgröße des Nutzers bestimmt werden können.

3. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Hautfarbenerkennungseinheit (28) umfasst, mit der die Hautfarbe und/oder der Hauttyp bestimmbar sind.

4. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Markenerkennungseinheit (29) um- fasst, mit der real vom Nutzer getragene Objekte erfasst und hinsichtlich der Herkunft identifiziert werden können.

5. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Nutzer - Charakterisierungseinheit eine Nutzeridentifizierungseinheit umfasst, mit der Nutzer absolut oder indirekt identifiziert werden können.

6. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Nutzer - Charakterisierungseinheit mindestens einen Sensor zur Erfassung eines elektronischen Signals, insbesondere einen RFID - Sensor und/oder einen MAC - Scanner (5) zur Erfassung eines elektronischen Geräts umfasst.

7. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das System eine Nutzer - Datenbank (20) umfasst, in der Daten der Nutzer gespeichert werden, insbesondere Daten zur Charakterisierung der Nutzer und/oder des Einkaufverhaltens.

8. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der virtuelle Spiegel (1 ) mit einem realen Spiegel kombiniert ist.

9. System zur automatisierten Verkaufsberatung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der virtuelle Spiegel (1 ) einen Bewegungssensor (4) umfasst, der die Bewegungen eines von dem virtuellen Spiegel erfassten Nutzers erfassen kann, wobei der Nutzer mit dem oder den Objekten entsprechend der erfassten Bewegungen dar- gestellt wird.

10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das System mindestens eine Nutzerschnittstelle (7) umfasst, mit dem ein Nutzer mit dem System kommunizieren kann.

1 1 . System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Objektdatenbank (25) eine Konfektionsmodell - Datenbank umfasst, in der eine Vielzahl von Darstellungen eines Models mit einem oder mehreren Objekten enthalten sind.

12. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das System eine Aufnahmeeinrichtung (24) zur Erstellung einer Objektdatenbank (25) und/oder eine Bearbeitungseinrichtung zur Bearbeitung von Objektdaten einer Objektdatenbank umfasst.

13. Verfahren zur automatisierten Verkaufsberatung beim Bekleidungsvertrieb, insbesondere mit einem System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem ein System mit einem virtuellen Spiegel (1 ) bereitgestellt wird, der mindestens ein Display (8,9,10) und mindestens eine Kamera (3) aufweist, wobei das System mindestens eine Objektdatenbank (25) mit einer Vielzahl von gespeicher- ten Objekten in Form von Kleidungsstücken und Accessoires umfasst, sodass der virtuelle Spiegel einen Nutzer mit mindestens einem virtuell dargestellten Objekt in Form von Kleidung oder Accessoires aus der Objektdatenbank zeigen kann, dadurch gekennzeichnet, dass

ein Nutzer von der Kamera (3) erfasst wird und das aufgenommene Bild von einer Nutzer - Charakterisierungseinheit (22) so ausgewertet wird, dass eine automatisierte Charakterisierung des Nutzers erfolgt, wobei anschließend auf Basis der Charakterisierung eine Objektauswahleinheit (23) automatisiert eine Objektauswahl trifft und das ausgewählte Objekt mit dem Nutzer angezeigt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Objektauswahleinheit (23) mindestens eine Information zur Objektauswahl be- rücksichtigt, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die Markeninformationen, Kundeninformationen und Verkaufsinformationen umfasst.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Vielzahl von Objektdaten erfasst werden, die in der Objektdatenbank (25) hinterlegt werden.