Halte-, Hebe- und Sicherungsvorrichtung zur Anbringung an hohen, turmartigen Bauwerken
Die Erfindung betrifft eine Halte-, Hebe- und Sicherungsvorrichtung, im weiteren als Haltevorrichtung bezeichnet, zur Anbringung an hohen turmartigen Bauwerken, insbesondere zur Anbringung an Windenergieanlagen. Die Haltevorrichtung dient insbesondere dem Heraufziehen und Herablassen von Arbeitsplattformen, Wartungs- und Prüfsystemen und anderen Lasten, um Inspektionen, Reparaturen und Wartungsarbeiten an den Rotorblättern und am Turm ausführen zu können und zur Befestigung von Sicherungseinrichtungen. Diese Vorrichtung wird im Weiteren als Haltevorrichtung bezeichnet. Die Haltevorrichtung besteht aus zwei oder mehreren Segmenten, die in ihrer Form mit dem entsprechenden Turmquerschnitt korrespondieren und auf einer Seite scharnierartig verbunden und auf der anderen Seite durch eine Spannvorrichtung verspannbar ausgeführt sind. Ein Ausleger dient der Befestigung/Führung der Zugseile und Versorgungsleitungen für die Arbeitsplattform.
Haltevorrichtungen für turmartige Bauwerke sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt.
Gemäß dem Stand der Technik besteht eine Möglichkeit die Rotorblätter zu erreichen darin, dass sich eine Person von der Nabe, beziehungsweise der Gondel der Windenergieanlage, abseilt. Ebenso ist es möglich, eine Arbeitsplattform, zum Beispiel eine Rotorblattbefahranlage, an Last- und Sicherungsseilen von der Gondel auf unterschiedliche Höhen hinauf und herab zu bewegen.
Aus der Schrift WO 2010/1360136026 ist eine Vorrichtung für Inspektions- und Wartungsarbeiten an Rotorblättern bzw. der Turmoberfläche großer Windkraftanlagen bekannt. Dabei werden an zwei Ringen teleskopierbare Traversen ausgefahren, wobei die Ringe durch Hubgeräte miteinander verbunden sind. Durch die Hubgeräte zwischen den Ringen und dem wechselweisen Ausfahren der Traversen kann die Vorrichtung selbststeigend ausgeführt werden.
Eine weitere selbstkletternde Vorrichtung für hohe schlanke Bauwerke ist im Dokument DE 102005053782 B4 offenbart. Die Vorrichtung besteht aus einem Bühnengerüst und einem Klettergerüst, die durch eine Hubvorrichtung miteinander verbunden sind. Bühnengerüst und Klettergerüst bestehen aus jeweils vier Traversen, die das Bauwerk umschließen. Die gegenüberliegenden Traversen sind gegeneinander vertikal verschiebbar. Auf diese Weise erfolgt ein Verspannen mit der Bauwerksoberfläche.
Beide Vorrichtungen sind mit einem hohen technischen Aufwand verbunden und haben ein großes Eigengewicht. Zudem besteht die Herausforderung, dass der Turmdurchmesser sich vom Boden bis zur Gondel auf mindestens die Hälfte reduziert.
Des Weiteren offenbart die Schrift DE 465292 A eine selbstkletternde Vorrichtung, wobei die Verspannung mit dem Schornstein mittels eines nach dem Prinzip der Nürnberger Schere aufgebauten Ringes erfolgt.
Gemäß Dokument DE 19909698 A1 ist eine Schiene am Turm befestigt, an der die Arbeitsbühne in die entsprechende Höhe bewegt wird.
Entsprechend einer aus der Schrift DE 1951 162 bekannten Lösung werden die beiden Ringe mit einer Winde verspannt und hydraulisch gehoben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Haltevorrichtung zur Hebung von Lasten wie Arbeitsplattformen, Ersatzteilen, Werkzeugen bzw. anderen Vorrichtungen bereitzustellen, die eine Anbringung an hohen turmartigen Bauwerken,
insbesondere zur Anbringung an Windenergieanlagen ermöglicht und dabei leicht und schnell montierbar ist.
Die Aufgabe wird durch einen Gegenstand gemäß den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst, Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein hohes, turmartiges Bauwerk mit einer weitgehend geschlossenen Oberfläche und einem kreisförmigen, elliptischen oder vieleckigen Querschnitt. Die Haltevorrichtung ist mit einem Ausleger versehen, an den über Seile Lasten, wie beispielsweise Arbeitsplattformen, Ersatzteile oder auch Wartungs- und Prüfsysteme, befestigt und hinaufgezogen beziehungsweise herabgelassen werden können. Gemäß erfinderischer Lehre besteht die Haltevorrichtung zur Aufnahme von Lasten, insbesondere als Haltevorrichtung für eine Arbeitsplattform an Windenergieanlagen, aus mindestens zwei Segmenten, die auf der Kontaktseite zum Turm eine mit dem Querschnitt des Turms korrespondierende Form beziehungsweise Aussparung aufweisen. Die Segmente der Haltevorrichtung sind durch Scharniere klappbar miteinander verbunden und durch eine Spannvorrichtung miteinander verspannbar. Bei mehreren Segmenten ergibt sich die mit dem Turm korrespondierende Form in der Regel durch den Winkel der einzelnen Segmente zueinander. Die Haltevorrichtung ist einfach und kostengünstig aufgebaut. Sie kann mit dem im Maschinenhaus der Windenergieanlage bereitstehenden Lastenaufzug schnell in die entsprechende Höhe gebracht werden. Die Montage ist einfach und schnell ausführbar. Die beiden jeweils etwa zur Hälfte den Turm umschließenden Segmente werden mit der Spannvorrichtung zunächst zusammengeklappt und im Weiteren gegen den Turm verspannt. Die Haltekraft wird durch Haftreibung aufgrund der Flächenpressung zwischen Turm und
Haltevorrichtung realisiert. Mit der am Turm angeordneten Haltevorrichtung können neben Arbeitsplattformen auch andere Lasten, wie Roboter, Ersatzteile Werkzeuge, Maschinen etc. gehoben, gesichert oder in einer bestimmten Position gehalten werden.
Nach einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die lasttragende Haltevorrichtung zur Anbringung an hohen turmartigen Bauwerken mit der Turmoberfläche korrespondierend und ringförmig den Turm umschließend ausgebildet und dauerhaft mit dem Turm verbunden. Die Haltevorrichtung ist gleichfalls für das Heben und Senken von Lasten wie Arbeitsplattformen, Wartungs- und Prüfsystemen, Ersatzteilen etc. an Windenergieanlagen vorgesehen. Die dauerhafte Verbindung kann vorzugsweise durch eine schellenartige Verschraubung mit dem Turm oder am Turm oder durch Ausbilden eines entsprechenden Halterings im oberen Bereich des Turmes, z.B. durch Verschweißen, realisiert werden. Am Haltering sind dann die Lastausleger befestigt.
Nach einer konkreten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht die Haltevorrichtung aus zwei Segmenten, die den Turm jeweils etwa zur Hälfte umschließen und eine mit dem Turm korrespondierende Aussparung aufweisen. Diese Aussparung bildet die Kontaktfläche zum Turm. Die Befestigung am Turm entspricht der einer passgenauen Schelle. Auf einer Seite ist das Scharnier angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Spannvorrichtung angeordnet. Durch eine gewisse Elastizität der Segmente erfolgt eine exakte Formanpassung an den Turm. Die Segmente sind nach dieser Ausgestaltung spezifisch für bestimmte Turmdurchmesser und entsprechende Steigungswinkel des Turms gefertigt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht die Haltevorrichtung aus blockkettenartig, ähnlich wie Fahrradketten, miteinander verbundenen Segmenten. Die Segmente sind scharnierartig miteinander
verbunden. Auf der Innenseite der Segmente befinden sich entsprechend große Kontaktflächen zum Turm. Die Spannvorrichtung verspannt die beiden letzten mit dem Turm in Kontakt stehenden Segmente. Durch die Mehrgliedrigkeit und die Vielzahl der Segmente entsprechend dieser Ausgestaltung der Erfindung ist eine sehr gute Anpassung an geometrisch verschiedene Turmquerschnitte, beispielsweise elliptische Turmquerschnitte, und verschiedene Durchmesser möglich. Die Anzahl der eingesetzten Segmente variiert entsprechend den Querschnitten und den Dimensionen des Turmquerschnittes.
Einer Weiterbildung der Haltevorrichtung entsprechend sind die Kontaktflächen jeweils als mit dem Segment um eine horizontale Achse schwenkbare verbundene Kontaktelemente ausgebildet. Durch die verschwenkbaren Kontaktelemente können diese sich insbesondere an den Steigungswinkel des Turms anpassen.
In einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Kontaktflächen um eine vertikale Achse gebogen und mit einer Vorspannung versehen. Damit ist eine Anpassung der Kontaktelemente an die äußere Kontur des Turms möglich. Durch die Vorspannung werden die Kontaktelemente auf einen größeren Radius des Turms mit dem Ziel gebogen, eine optimale beziehungsweise größtmögliche Flächenpressung beziehungsweise -passung zu erhalten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Haltevorrichtung sind ein oder mehrere zusätzliche Ausleger fest oder lösbar mit der Haltevorrichtung verbunden. Die Ausleger dienen der Führung der Lastseile zum Herablassen der Arbeitsplattform in einem größeren Abstand zum Turm. Damit können Beschädigungen am Turm und eine Schrägführung der Zugseile vermieden werden. Ein zweiter Ausleger dient der Führung von Lastseilen und Versorgungsleitungen von unten zur Arbeitsplattform. Die Ausleger können dabei auch teleskopartig ausfahrbar oder klappbar ausgeführt sein.
Durch lösbar befestigte Ausleger ist es möglich, dass die Haltevorrichtung dauerhaft am Turm verbleibt beziehungsweise in den Turm integriert ist. Zum Beispiel kann die Haltevorrichtung als zusätzliches Turmsegment ausgeführt sein. Die Haltevorrichtung kann so an der höchsten Stelle unterhalb der Gondel fest montiert verbleiben. Diese Lösung bietet den Vorteil, dass die Rüstzeit bis zur Einsatzbereitschaft der Arbeitsplattform erheblich verkürzt wird.
Selbstverständlich können am Ausleger bzw. an der Haltevorrichtung Seilwinden, Umlenkrollen und Ähnliches zur Führung der Seile und Versorgungsleitungen angeordnet sein.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind an der Haltevorrichtung Führungsrollen zur Führung von Zugseilen und/oder Versorgungsleitungen angeordnet. Die Führungsrollen ermöglichen eine Führung der Zugseile, an denen Lasten, wie beispielsweise eine höhenvariable Arbeitsplattform, hängen. Weiterhin können Versorgungsleitungen wie elektrische und Druckluftleitungen über entsprechend angeordnete Führungsrollen herabgelassen werden. Damit ist die Haltevorrichtung für höhenveränderbare Arbeitsplattformen nutzbar.
Einer Ausgestaltung der Erfindung gemäß ist die Haltevorrichtung so ausgeführt, dass ein von unten geführtes Zugseil über eine oder mehrere Führungsrollen an der Haltevorrichtung umgelenkt wird, wobei das Zugseil mit einer von der Haltevorrichtung herablassbaren Last, insbesondere einer Arbeitsplattform, verbunden ist.
Durch die Führung des Zugseils und gegebenenfalls der Versorgungsleitungen von unten kann die Arbeitsplattform bei einmal installierter Haltevorrichtung unabhängig von der Windenergieanlage betrieben werden. Die Veränderung der Höhe und die Versorgung der Arbeitsplattform erfolgt von einer Versorgungseinheit am Boden, z.B. über ein Fahrzeug, auf dem eine Seilwinde und gegebenenfalls ein Stromaggregat, ein Druckluftaggregat, Wasserversorgung und gegebenenfalls weitere Medien etc. bereitstehen. Vorteilhafterweise kann das am Boden mit der Winde verbundene Zugseil an
einer ersten Führungsrolle um ca. 90° umgelenkt werden, um dann auf der anderen Seite des Turmes über eine zweite Führungsrolle wiederum um ca. 90° umgelenkt zur Arbeitspattform herabgelassen zu werden. Die Versorgungsleitungen können in ähnlicher Weise geführt werden. Durch diese Lösung kann die Arbeitsplattform gegebenenfalls bis zum Boden herabgelassen werden, ohne dass es zu Platzproblemen bezüglich der Versorgungseinheit kommt.
Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung kreuzen sich die Zugseile durch eine entsprechende Anordnung der Führungsrollen im Bereich der Spannvorrichtung beziehungsweise der Scharniere. Die von den Zugseilen übertragenen Kräfte führen zu einer zusätzlichen Kraft zur Verspannung der Haltevorrichtung mit dem Turm. Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Aussparung als separates austauschbares Aussparungsbauteil mit der Haltevorrichtung verbunden. Durch Verbindung eines zum Turm und zur Turmhöhe passenden Aussparungsbauteils kann die Haltevorrichtung universeller ausgeführt werden und ist daher für unterschiedliche modulare Einsatzbedingungen, wie beispielsweise unterschiedliche Turmdurchmesser nutzbar. Dadurch können Kosten reduziert werden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind an der Haltevorrichtung Fahrrollen angeordnet. Die Fahrrollen sorgen dafür, dass die Haltevorrichtung beim Heraufziehen den Turm nicht beschädigt, sondern die Rollen auf der Turmoberfläche entlang rollen. Durch eine entsprechende Anordnung der Fahrrollen zum Turmumfang kann gewährleistet werden, dass die Haltevorrichtung auch bei mäßigem Wind am Turm geführt wird. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Haltevorrichtung horizontal und vertikal selbstverfahrend ausgeführt. Durch eine mit eigenem
Aufzug bzw. Steigemechanismus ausgeführte Haltevorrichtung ist eine vom Aufzug der Windenergieanlage unabhängige Höhenvariabilität der Haltevorrichtung gegeben. Die vertikale Verfahrbarkeit der Haltevorrichtung, also letztlich die Drehung um den Turm, bietet den Vorteil, dass auch der Turm von allen Seiten erreichbar ist. Ebenso sind die Rotorblätter unabhängig vom Azimutwinkel der Gondel erreichbar.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 : eine geschlossene Haltevorrichtung von oben,
Fig. 2: eine geschlossene Haltevorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 3: eine Windenergieanlage mit Haltevorrichtung,
Fig. 4: eine aufgeklappte Haltevorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 5: eine Haltevorrichtung mit überkreuz geführten Zugseilen in
Seitenansicht,
Fig. 6: ein Segment mit austauschbarem Aussparungsbauteil,
Fig. 7: eine Windenergieanlage mit Haltevorrichtung und zweitem Ausleger,
Fig. 8: eine Haltevorrichtung im Schnitt von oben,
Fig. 9: eine Detailansicht eines Kontaktelementes in der Draufsicht,
Fig. 10: eine Detailansicht eines Kontaktelementes in der Seitenansicht und
Fig. 1 1 : eine Haltevorrichtung aus Blockkettensegmenten.
In Figur 1 ist eine geschlossene Haltevorrichtung 1 von oben dargestellt. Die gezeigte Haltevorrichtung 1 besteht aus zwei Segmenten, die den Turm 3 der Windenergieanlage jeweils etwa zur Hälfte umschließen. Die Kontaktfläche 6 der Haltevorrichtung 1 weist eine Aussparung 7 auf, die mit der zylindrischen bzw. konischen Oberfläche des Turmes 3 korrespondiert. Somit kann durch die
Flächenpressung zwischen Haltevorrichtung und Turm eine Haftreibung erzeugt werden, die die Haltevorrichtung 1 und die Lasten 4, wie z.B. eine Arbeitsplattform 4, wie in Fig. 3 dargestellt sowie die Seilkräfte, auf den Turm 3 überträgt. Die Aussparung ist vorzugsweise mit einem elastischen Material ausgeführt, so dass die Haftreibung erhöht und eine Beschädigung des Turmes 3 vermieden wird.
Die Haltevorrichtung 1 besteht aus einem Gelenk mit einer vertikalen Drehachse, im Weiteren als Scharnier 8 bezeichnet. Das Scharnier 8 ermöglicht einerseits das Aufklappen und Zusammenklappen der beiden Segmente 5 der Haltevorrichtung 1 und somit eine einfache Montage, da beide Segmente 5 bereits verbunden sind. Andererseits überträgt das Scharnier 8 die Spannkräfte der Segmente 5. Der Klappmechanismus ist vorzugsweise so ausgeführt, dass er ferngesteuert, zum Beispiel elektromotorisch betrieben werden kann.
Die Spannkraft, die letztlich über die korrespondierende Aussparung 7 eine Druckkraft auf den Turm 3 ausübt, wird durch eine auf der dem Scharnier 8 gegenüberliegenden Seite angeordnete Spannvorrichtung 9 aufgebracht. Als Spannvorrichtung 9 kann eine Schraubverbindung dienen, die auch elektromotorisch betrieben werden kann. Ebenso kann die Spannvorrichtung 9 hydraulisch oder pneumatisch ausgeführt sein. Die Spannvorrichtung 9 überträgt eine Kraft auf die beiden Segmente 5. Durch einen Hebel kann die Spannkraft auf die Haltevorrichtung 1 und damit auf den Turm 3 verstärkt werden. Daher ist die Spannvorrichtung 9 an einem Hebel der Segmente 5 angebracht, der zugleich als Ausleger 2 dient. Die Spannvorrichtung ist wie der Klappmechanismus bevorzugt vollautomatisch und fernsteuerbar ausgeführt.
Am Ausleger 2 sind die Lasten 4 angebracht bzw. können mit Seilen 1 1 von dort herabgelassen werden. Der Ausleger 2 sorgt dafür, dass die Lasten in einem Abstand zum Turm 3 befestigt sind bzw. herabgelassen werden können.
Im oberen Teil von Fig. 1 ist eine Führung des Seiles 1 1 über Umlenkrollen 10 exemplarisch dargestellt. Hier sind zusätzlich Vertikalachsenrollen 16 gezeigt, die es ermöglichen, dass das Seil 1 1 um den Turm 3 herum geführt wird. Die Umlenkrollen 10 sind am Ausleger 2, der hier zusammen mit den Segmenten 5 in einem Bauteil ausgeführt ist, angebracht. Die Umlenkrollen 10 lenken das Zugseil 1 1 nach unten zur Arbeitsplattform 4 und ggf. zu einer am Boden angeordneten Winde, wie in Figur 2 zu sehen ist.
In Figur 2 ist die Haltevorrichtung 1 aus Fig. 1 in einer Seitenansicht am Turm 3 dargestellt. Das Scharnier 8 hält beide Segmente 5 zusammen. Die Umlenkrollen 10 sind am Ausleger 2 der Haltevorrichtung 1 angebracht und lenken das Zugseil 1 1 nach unten um. Am Ausleger 2 ist auch die Spannvorrichtung 9 angebracht Figur 3 zeigt eine Windenergieanlage 3 mit Haltevorrichtung 1 . Diese Darstellung ergänzt die Darstellung aus Fig. 2 um die prinzipielle Führung der Seile 1 1 an der Windenergieanlage 3. Das über die Umlenkrollen 10 geführte Zugseil 1 1 ist am Boden mit einer Seilwinde 13 verbunden, die auf einer Versorgungseinheit 17, wie z.B. auf der Ladefläche eines Fahrzeugs 17, angeordnet ist. Durch den Betrieb der Seilwinde 13 können somit die Arbeitsplattform 4 beziehungsweise andere Lasten, wie Wartungs- und Prüfsysteme gehoben bzw. herabgelassen werden. Damit ist es zweckmäßig, die Haltevorrichtung 1 am höchsten Punkt des Turmes 3 zu verspannen, um von dort alle Lasten zu heben bzw. herablassen zu können.
An der Arbeitsplattform 4 sind Fahrrollen 15 angeordnet, die für einen Abstand zum Turm 3 und für eine seitliche Führung der Arbeitsplattform 4 sorgen, um auch bei mäßigem Wind eine Nutzung zu ermöglichen. Die Fahrrollen 15 können an einem um den Turm 3 gelegten Ring (nicht dargestellt) angeordnet sein. Damit ist eine Führung der Arbeitsplattform 4 am Turm gegeben, die auch bei stärkeren Winden Sicherheit bietet.
Die Arbeitsplattform 4 wird hier über exemplarisch dargestellte Versorgungsleitungen 12 mit Strom, Wasser, Druckluft etc. von der am Boden platzierten Versorgungseinheit 17 versorgt. Damit können Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Rotorblättern 18 und am Turm 3 unabhängig vom Zugang zur Windenergieanlage 3 ausgeführt werden. Die Versorgungsleitungen 12 werden gleichfalls über an der Haltevorrichtung 1 angeordnete Umlenkrollen 10 geführt. Lediglich für die Hebung der Haltevorrichtung 1 ist die Nutzung des in der Gondel 19 angeordneten Aufzuges 20 vorgesehen.
Zur Hebung der Haltevorrichtung 1 können leichtere Seile (nicht dargestellt) durch die Umlenkrollen 10 an der Haltevorrichtung 1 geführt sein.
Nach der Verspannung der Haltevorrichtung 1 können an den leichteren Seilen die Zugseile 1 1 und Versorgungsleitungen 12 befestigt werden, die dann entsprechend zur Haltevorrichtung 1 hinaufgezogen und an der Arbeitsplattform befestigt werden können.
In Figur 4 ist die in Fig. 1 gezeigte und in der zugehörigen Beschreibung erläuterte Haltevorrichtung 1 im aufgeklappten Zustand dargestellt. Dazu sind beide Segmente 5 zueinander um das Scharnier 8 verdrehbar. Somit kann die Haltevorrichtung 1 geöffnet und um den Turm 3 gelegt werden. Damit ist eine einfache Montage von einem zusammenhängenden Bauteil gegeben. Figur 5 stellt die in Fig. 1 gezeigte und in der zugehörigen Beschreibung erläuterte Haltevorrichtung 1 mit überkreuz geführten Lastseilen 1 1 dar. Dazu sind zusätzliche Vertikalachsrollen 16 an der Haltevorrichtung 1 angeordnet, die das Zugseil 1 1 entsprechend umlenken. Die Verkreuzung der Zugseile 1 1 im Bereich der Spannvorrichtung 9 führt dazu, dass durch die Seile 1 1 zusätzliche Kräfte zur Verspannung der beiden Segmente 5 mit dem Turm 3 eingeleitet werden.
In Figur 6 ist ein aus Fig. 1 bekanntes Segment 5 dargestellt. Dieses Segment 5 ist auf der Innenseite mit einem Aussparungsbauteil 14 verbunden, das die Kontaktfläche 6 zum Turm (nicht dargestellt) bereitstellt.
Das Aussparungsbauteil 14 ist beispielsweise durch Schraubverbindungen mit dem Segment 5 verbunden. Somit ist das Aussparungsbauteil 14 gegen andere Aussparungsbauteile (nicht dargestellt), die für einen anderen Querschnitt bzw. Durchmesser des Turmes die entsprechend korrespondierende Aussparung 7 bieten, austauschbar. Damit kann die Haltevorrichtung universell für verschiedene Türme genutzt werden.
Das Aussparungsbauteil 14 ist auf der Kontaktseite 6 in einem elastischen Material ausgeführt, um Beschädigungen der Turmoberfläche zu vermeiden.
In Figur 7 ist eine Windenergieanlage mit Haltevorrichtung hervorgehend aus Figur 3 mit einem zweiten Ausleger 22 dargestellt. Der zweite Ausleger 22 dient hier dazu, die Zugseile 1 1 und Versorgungsleitungen 12 von der Haltevorrichtung zum Versorgungsfahrzeug 17 hinabzuführen. Durch den zweiten Ausleger 22 wird der Abstand zum Turm 3 vergrößert. Dazu können die Ausleger 22 auch teleskopartig verstellbar (nicht dargestellt) ausgeführt sein. Damit ist es möglich, das Zugseil 1 1 senkrecht zur Versorgungseinheit 17 zu führen. Zugleich wird erreicht, dass durch die Haltevorrichtung 1 aufgrund der beiden gleich langen Ausleger 2, 22 und damit gleichgroßen Hebel durch die Seilkräfte kein Biegemoment in den Turm 3 eingebracht wird. Auch eine eventuell entstehende hohe Druckbelastung an den Kanten der Haltevorrichtung 1 auf den Turm 3 kann so vermieden werden.
Die Figur 8 zeigt eine Haltevorrichtung 1 mit im Bereich der Kontaktflächen 6 angeordneten Kontaktelementen 6 im Schnitt von oben. Selbstverständlich können weitere Kontaktelemente 6 zwischen Haltevorrichtung 1 und Turmumfang 3 angeordnet sein.
Die Kontaktelemente 6 sind um eine horizontale Achse 21 (in Fig. 9, 10) in einem Winkel drehbar mit der Haltevorrichtung 1 verbunden. Damit sind sie schwenkbar und ermöglichen so eine selbsttätige Anpassung an den Steigungswinkel des Turmes 3, wie auch die Figuren 9 und 10 verdeutlichen.
Figur 9 stellt dazu ein Kontaktelement 6 aus Figur 8 in Detailansicht von oben dar. Die horizontale Achse 21 zwischen der Befestigung an der Haltevorrichtung 1 und dem eigentlichen Kontaktelement 6 ermöglicht ein Verschwenken des Kontaktelementes 6 und damit eine Anpassung an den Steigungswinkel der Turmoberfläche 3.
In Figur 10 ist das Kontaktelement 6 aus Fig. 9 in der Seitenansicht gezeigt. Durch die Anpassung an den Turm 3 werden hohe Kantenpressungen und somit Schäden an der Oberflächenbeschichtung des Turmes 3 vermieden, da das Kontaktelement 6 mit der gesamten Fläche gleichmäßig gegen den Turm 3 drückt. Durch ein Kreuzgelenk (nicht dargestellt) - also eine zur horizontalen Achse zusätzliche vertikale Achse - kann zugleich eine Anpassung der Kontaktelemente 6 in Umfangsrichtung an den Turmquerschnitt 3 erfolgen. Figur 11 zeigt eine Haltevorrichtung 1 , die aus mehreren blockkettenartig verbundenen Segmenten 5 besteht, die durch eine Spannvorrichtung 9 gespannt werden. Die Segmente 5 sind scharnierartig durch Bolzen 8 verbunden. Die Ausleger bzw. die Seilführung sind nicht dargestellt. Auch die Kontaktflächen sind nicht explizit dargestellt. Sie können analog zu den in Fig. 8-10 ausgeführten Kontaktelementen realisiert sein. Dazu können die Kontaktelemente mit den Bolzen 8 verbunden oder beispielsweise mittig an den Segmenten 5 angebracht werden.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
1 Haltevorrichtung, Klemmvorrichtung
2 Ausleger
3 Bauwerk, Turm, Windenergieanlage, Turmquerschnitt, Turmumfang,
Turmoberfläche
4 Lasten, Arbeitsplattform
5 Segment, Haltevorrichtungssegment
6 Kontaktseite, Kontaktfläche, Kontaktelemente
7 korrespondierende Aussparung, Aussparung
8 Scharnier, Bolzen
9 Spannvorrichtung
10 Führungsrolle, Umlenkrolle
1 1 Zugseil, Seil, Lastseil
12 Versorgungsleitung
13 Seilwinde
14 Aussparungsbauteil
15 Fahrrolle
16 Vertikalachsenrolle
17 Versorgungseinheit, Fahrzeug
18 Rotorblätter
19 Gondel
20 Aufzug
21 horizontale Achse des Kontaktelementes
22 zweiter Ausleger