ANLAGE ZUM ASPETI SCHEN BEFÜLLEN El NES BEHÄLTNI SSES
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zum aseptischen Befüllen eines Behältnisses mit einer, vorzugsweise enteralen, Ernährungslösung.
Im Gegensatz zu aseptischen Abfüllanlagen muss bei nicht aseptischen
Abfüllanlagen eine Nachsterilisation des befüllten und verschlossenen Behälters erfolgen, um die mikrobiologische Unbedenklichkeit und lange Haltbarkeit des Produkts zu gewährleisten. Jedoch weisen aseptische Abfüllanlagen eine
Verfügbarkeit auf, die deutlich unter derjenigen von konventionellen nicht aseptischen Abfüllanlagen liegt. Um eine aseptische Abfüllung, die ohne die energieintensive Nachsterilisation auskommt, aufrecht zu erhalten, werden diese Abfüllanlagen üblicherweise, je nach mikrobiologischer Sensibilität des Produkts, nach mehreren Produktionsstunden einem Reinigungs- und Sterilisationsvorgang unterzogen. In der Regel werden daher solche aseptische Abfüllanlagen innerhalb eines Isolators angeordnet, der als verkleinerter aseptischer Reinraum innerhalb der aseptischen Abfüllanlagen betrachtet werden kann. Das Einbringen von Behältern und Verschlüssen erfolgt über spezielle Schleusen. Der Innenraum des Isolators ist durch eine überdruckbedingte Verdrängungsströmung vor einer möglichen Kontamination geschützt. Im Allgemeinen werden aseptische
Abfüllanlagen eingesetzt für mikrobiologisch sensible Produkte mit einem ph- Wert von größer als 4.
Die Druckschrift DE 69810235 T2 betrifft eine derartige aseptische Füllmaschine für flexible Behälter mit einer Druckkappe. Diese Füllmaschine umfasst eine
Sterilkammer, in der die Arbeitsvorgänge zum Öffnen, Füllen und Schließen des Behälters durchgeführt werden.
Die EP 1 067052 A1 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zum sterilen Abfüllen eines Beutels, welcher einen Füllstutzen und eine Kappe aufweist. Die Vorrichtung umfasst ein Füllventil und eine Kammer, welche durch eine integrale Einheit gebildet werden. Über eine offene Unterseite der Kammer wird der zu befüllende Beutel mittels Klemmbacken in die Kammer eingeführt. In der
Kammer erfolgt eine Sterilisation des Beutels, des Füllstutzens und der Kappe. Nachdem die Kappe entfernt ist, wird der Beutel durch die Kammer hindurch an die Fülldüse herangeführt und dann befüllt. Bei zunehmender Größe der zu reinigenden Oberfläche innerhalb des Isolators steigt jedoch der Reinigungsaufwand. Je nach Sensibilität des zu verarbeitenden Produkts ist dieser Reinigungs- und Sterilisationsvorgang nach einer
Produktionsdauer von einigen Stunden durchzuführen, um den aseptischen Zustand der Anlage zu gewährleisten. Um den aseptischen Zustand der
Abfüllanlage zu erhalten, sind hierzu die produktführenden Rohrleitungen sowie der Innenraum des Isolators, innerhalb dessen die Abfüllung erfolgt, zu reinigen und zu sterilisieren. Je nach der Komplexität der Anlage und insbesondere der Größe der Innenoberfläche der aseptischen Zone dauert ein solcher
Reinigungszyklus mehrere Stunden. Durch die Notwendigkeit der häufigen Reinigung und der dadurch unterbrochenen Produktion bleibt weniger effektive Produktionszeit für die Abfüllanlage übrig. Durch lange Reinigungs- und
Sterilisationsvorgänge kann die Verfügbarkeit einer aseptischen Abfüllanlage sogar auf 60 - 70% zurückgehen. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine aseptische Abfüllanlage zu schaffen, die eine höhere Verfügbarkeit ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände mit den Merkmalen nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind
Gegenstand der Beschreibung, der Figuren und der abhängigen Ansprüche.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum aseptischen Befüllen eines Behältnisses mit einer Ernährungslösung. Vorzugsweise ist die Ernährungslösung für die enterale Ernährung vorgesehen. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Bereitstellen einer Abfülleinrichtung mit einer ersten
Abdichtungseinrichtung, in der wenigstens eine Fülldüse, vorzugsweise ortsfest, angeordnet ist und in der eine erste aseptische Zone bereitgestellt werden kann
oder wird und wobei sich die erste Abdichtungseinrichtung in einer eine Öffnung aufweisenden Stellung befindet und somit die erste Abdichtungseinrichtung und die erste aseptische Zone in einer geöffneten Stellung befinden;
Greifen eines Behältnisses, das wenigstens ein Anschlussstück mit einem Kanal zum Befüllen des Behältnisses umfasst, mit einem Greifer;
Heranführen des Behältnisses, vorzugsweise mittels des Greifers, an die erste Abdichtungseinrichtung in einer ersten Bewegung derart, dass das
Behältnis, insbesondere das Anschlussstück des Behältnisses, dichtend an der Öffnung der ersten Abdichtungseinrichtung anliegt und die erste aseptische Zone, in welcher wenigstens das Anschlussstück des Behältnisses zumindest abschnittsweise angeordnet ist, geschlossen oder gebildet wird;
Zuführen eines Sterilisierungsm ittels, vorzugsweise mittels der Fülldüse, in die geschlossene oder gebildete erste aseptische Zone, so dass wenigstens der Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses zumindest abschnittsweise sterilisiert wird;
Heranführen des Behältnisses, vorzugsweise mittels des Greifers, an die Fülldüse innerhalb der ersten aseptischen Zone in einer sich der ersten
Bewegung, vorzugsweise unmittelbar, anschließenden zweiten Bewegung derart, dass die Fülldüse das Behältnis über den Kanal des Anschlussstücks des
Behältnisses befüllen kann und vorzugsweise die erste Abdichtungseinrichtung in ihrer Längserstreckung reduziert wird;
Befüllen des Behältnisses durch oder über den Kanal in dem
Anschlussstück mit der Ernährungslösung mittels der Fülldüse in der ersten aseptischen Zone; und
Aufbringen oder Aufsetzen eines Verschlusses auf den Kanal des
Anschlussstücks in einer aseptischen Umgebung, vorzugsweise in einer
Verschließeinrichtung, so dass das befüllte Behältnis aseptisch verschlossen wird. Beispielsweise wird die aseptische Umgebung durch eine zweite aseptische Zone bereitgestellt, welche in einer in der Verschließeinrichtung angeordneten zweiten Abdichtungseinrichtung erzeugt werden kann (siehe dazu nachfolgend in der Beschreibung).
Im Bereich der Erfindung liegt auch eine Anlage zum, vorzugsweise aseptischen, Befüllen eines Behältnisses, welches wenigstens ein Anschlussstück mit einem Kanal zum Befüllen des Behältnisses mit einer, vorzugsweise enteralen,
Ernährungslösung, aufweist. Die Anlage umfasst:
eine Abfülleinrichtung mit einer ersten, eine verschließbare Öffnung aufweisenden und vorzugsweise in der Längserstreckung veränderbaren
Abdichtungseinrichtung, in der wenigstens eine Fülldüse, vorzugsweise ortsfest, angeordnet ist und in der über ein Verschließen der Öffnung eine erste
aseptische Zone bereitgestellt werden kann;
einen Greifer zum Greifen und zum Heranführen des Behältnisses an die erste Abdichtungseinrichtung in einer ersten Bewegung derart, dass das
Behältnis, insbesondere das Anschlussstück des Behältnisses, dichtend an der Öffnung der ersten Abdichtungseinrichtung angelegt und die erste aseptische Zone geschlossen werden kann, in welcher wenigstens das Anschlussstück des Behältnisses zumindest abschnittsweise angeordnet ist; und
wobei der Greifer ausgebildet ist zum Heranführen des Behältnisses an die Fülldüse innerhalb der ersten aseptischen Zone in einer sich der ersten
Bewegung, vorzugsweise unmittelbar, anschließenden zweiten Bewegung derart, dass die Fülldüse zumindest abschnittsweise in den Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses hineinragen und das Behältnis in der ersten aseptischen Zone befüllen kann. Die Abfülleinrichtung der Anlage umfasst eine Einrichtung zum Zuführen eines Sterilisierungsm ittels in die bereitgestellte erste aseptische Zone, so dass wenigstens der Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses zumindest abschnittsweise sterilisierbar ist. Die Anlage umfasst zudem eine
Verschließeinrichtung zum Aufbringen eines Verschlusses auf das Anschlussstück des Behältnisses.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere ausführbar mittels der erfindungsgemäßen Anlage. Die erfindungsgemäße Anlage ist insbesondere ausgebildet zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Anlage und/oder das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann bzw. können insbesondere für mikrobiogisch sensible Produkte mit einem pH-Wert größer als 4 eingesetzt werden, beispielsweise für die Abfüllung enteraler Ernährungsmittel,
insbesondere für die klinische Ernährung, deren pH-Wert im Bereich von 6 bis 7 liegt.
Eine mikrobiologische Unbedenklichkeit und eine ausreichend lange Haltbarkeit des Produktes müssen gewährleistet sein. Eine aseptische Zone ist eine
Umgebung, die den Zustand der Keimfreiheit aufweist oder die im Wesentlichen keimfrei ist. Die Vermehrung möglicher Keime wird in dieser Umgebung im Wesentlichen unterbunden. Keime sind Mikroorganismen, die in anderen
Organismen gesundheitsschädigende Abläufe verursachen können. Insbesondere darf die Anzahl der nach der Sterilisation verbliebenen vermehrungsfähigen
Mikroorganismen einen gewissen Grenzwert nicht überschreiten. Vorzugsweise definiert sich der sterile, aseptische oder keimfreie Zustand oder die sterile, aseptische oder keimfreie Umgebung über für die enterale, klinische Ernährung einzuhaltende Anforderungen oder Standards. Nach der Sterilisation werden die, vorzugsweise im Wesentlichen alle, vermehrungsfähigen Mikroorganismen abgetötet. Die einer Sterilisation unterzogenen oder ausgesetzten Bauteile oder Bereiche und/oder die in einer sterilen Umgebung durchgeführten
Verfahrensschritte werden als steril bezeichnet. Ziel einer aseptischen
Herstellung ist, die Sterilität der aus sterilisierten Komponenten
zusammengesetzten Ernährungsmittelanordnung zu bewahren.
Die Längserstreckung der ersten Abdichtungseinrichtung beschreibt sozusagen die Höhe der ersten Abdichtungseinrichtung. Diese ist hier veränderbar. In der vorliegenden Abfülleinrichtung verläuft die Längserstreckung vorzugsweise in Richtung der Fülldüsenachse und/oder in Richtung der ersten und/oder der zweiten Bewegung. Durch die in der Längserstreckung veränderbare erste Abdichtungseinrichtung wird insbesondere gewährleistet, dass beim Heranführen des Behältnisses an die Fülldüse und/oder beim Wegführen des Behältnisses von der Fülldüse, eine in sich geschlossene Einheit gebildet wird. Dadurch wird die Dichtigkeit der ersten Abdichtungseinrichtung, in welcher die erste aseptische Zone bereitgestellt wird, erhöht.
In einer Ausführungsform ist die erste Abdichtungseinrichtung ausgebildet, beim Heranführen des Behältnisses an die Fülldüse zusammengedrückt zu werden. Die erste aseptische Zone der Abfülleinrichtung wird durch die zweite Bewegung, in der das Behältnis an die Fülldüse herangeführt wird, in ihrer Längserstreckung reduziert. In einer Ausgestaltung der ersten Abdichtungseinrichtung ist die erste Abdichtungseinrichtung durch eine Seitenwand begrenzt, welche in ihrer Höhe veränderbar ist. Über ein Zusammendrücken der ersten Abdichtungseinrichtung oder über ein Verringern der Seitenwandhöhe der ersten Abdichtungseinrichtung ist das Behältnis an die Fülldüse heranführbar. Die Seitenwand der ersten Abdichtungseinrichtung wird in einer ersten Variante zumindest abschnittsweise durch einen, insbesondere die Fülldüse umlaufenden, Balg gebildet. In einer zweiten Variante der Seitenwand wird diese zumindest abschnittsweise durch ein, insbesondere die Fülldüse umlaufendes, Teleskopsystem aus gegeneinander verschiebbaren Röhren gebildet.
Vorzugsweise wird das zu befüllende Behältnis bereitgestellt mit einem
abgeschlossenen, sterilen Innenraum und mit einem Anschlussstück, das mit einer, insbesondere mittels der Fülldüse, durchstoßbaren Membran verschlossen ist. Die Membran kann wiederverschließbar oder nicht wiederverschließbar sein. Die geschlossene Membran und zumindest ein oberhalb der geschlossenen Membran liegender Kanal des Anschlussstücks werden durch das
Sterilisierungsm ittel sterilisiert. In einer Ausführungsform wird die Einrichtung zum Zuführen des Sterilisierungsm ittels durch die Fülldüse selbst bereitgestellt. Beim Heranführen des Behältnisses an die Fülldüse in der zweiten Bewegung kann die Fülldüse dichtend zur Anlage an dem Behältnis, vorzugsweise an dem Kanal oder dem Anschlussstück, kommen. Vorzugsweise wird das Behältnis in der zweiten Bewegung derart an die Fülldüse herangeführt, dass die Fülldüse zumindest abschnittsweise in den Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses hineinragt.
Die sterilisierte Membran wird vor dem Befüllen des Behältnisses geöffnet. Dazu wird in einer Ausführungsform der Erfindung das Behältnis in der sich der ersten
Bewegung, vorzugsweise unmittelbar, anschließenden zweiten Bewegung soweit an die Fülldüse herangeführt wird, dass die sterilisierte Membran durch die Fülldüse durchstoßen wird. Vorzugsweise ist die Fülldüse als Dorn ausgebildet zum Öffnen, vorzugsweise Durchstoßen, der Membran des Anschlussstücks des Behältnisses. In einer Ausgestaltung weist die Fülldüse, vorzugsweise das
Außenrohr der Fülldüse, ein abgeschrägtes Ende zum Öffnen oder Durchstechen der Membran auf. Vorzugsweise wird die Fülldüse so weit in das Anschlussstück des Behältnisses hineinbewegt, dass eine Außenseite der Fülldüse, vorzugsweise ein Dichtkonus der Fülldüse, an dem Anschlussstück anliegt und den Kanal in dem Anschlussstück, vorzugsweise dichtend, abschließt. Dazu umfasst die
Fülldüse, vorzugsweise das Außenrohr der Fülldüse, in einer Ausgestaltung einen außenliegenden Dichtkonus zum Abdichten der Fülldüse gegenüber dem
Behältnis. Dann kann die Befüllung des Behältnisses erfolgen. Die Fülldüse umfasst in einer Ausführungsform einen ersten Kanal zum Zuführen einer, vorzugsweise enteralen, sterilen Ernährungslösung und einen zweiten Kanal zum Zuführen eines Sterilisierungsm ittels. In einer alternativen
Ausführungsform besitzt die Fülldüse einen ersten Kanal zum Zuführen eines Sterilisierungsm ittels und/oder einer sterilen Ernährungslösung und einen zweiten Kanal zum Absaugen eines Sterilisierungsm ittels und/oder einer
Ernährungslösung. In einer Ausgestaltung der Fülldüse wird der erste Kanal der Fülldüse durch ein Innenrohr und der zweite Kanal der Fülldüse durch ein, vorzugsweise konzentrisches, Außenrohr gebildet. Der Verschluss wird vorzugsweise als eine Verschlusskappe bereitgestellt, die auf den Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses aufgesetzt wird. Vorzugsweise ist der Verschluss ein Originalitätsverschluss, zum Beispiel mit einer Abbrech- und/oder Abdrehkappe. In einer Ausführungsform wird der Verschluss auf den Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses in einer Verschließeinrichtung aufgebracht. Dazu wird das befüllte Behältnis von der Abfülleinrichtung zu der Verschließeinrichtung, vorzugsweise mittels des Greifers, transportiert. Die Verschließeinrichtung wird mit einer zweiten Abdichtungseinrichtung
bereitgestellt wird, in der ein Verschlussgreifer, vorzugsweise beweglich,
angeordnet ist und in der eine zweite aseptische Zone bereitgestellt werden kann oder wird. Die Anlage zum aseptischen Befüllen umfasst in dieser Ausgestaltung somit eine Verschließeinrichtung zum Aufbringen oder Aufsetzen eines
Verschlusses auf den Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses mit einer eine verschließbare Öffnung umfassenden zweiten Abdichtungseinrichtung. In dieser zweiten Abdichtungseinrichtung kann über ein Verschließen der Öffnung die zweite aseptische Zone bereitgestellt werden. Die zweite Abdichtungseinrichtung ist in einer Ausgestaltung eine Schutzglocke. In einer Ausgestaltung weist die Schutzglocke an einer Unterseite die genannte verschließbare Öffnung auf.
Der Verschlussgreifer, mit welchem mittels einer, vorzugsweise pneumatischen, Einrichtung der Verschluss auf den Kanal des Anschlussstücks aufgesetzt oder aufgepresst werden kann, ist in der zweiten Abdichtungseinrichtung beweglich angeordnet. Vorzugsweise werden ein Fördersystem zum Bereitstellen eines Verschlusses und ein, vorzugsweise separates, Greifelement zum Entnehmen des Verschlusses aus dem Fördersystem und zum Übergeben des Verschlusses an den in der Verschließeinrichtung positionierten Verschlussgreifer bereitgestellt. Die zweite Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung wird zur Aufnahme des Verschlusses geöffnet und der, vorzugsweise sterile, Verschluss, welcher auf das Anschlussstück aufgebracht wird, wird aus dem Fördersystem mit dem Greifelement entnommen und an den in der Verschließeinrichtung in der geöffneten Verschließeinrichtung positionierten Verschlussgreifer übergeben.
Vorzugsweise erfolgt das Öffnen der zweiten Abdichtungseinrichtung der
Verschließeinrichtung und/oder das Übergeben des Verschlusses an den
Verschlussgeifer, während das Behältnis für das Heranführen an die Öffnung der ersten aseptischen Zone bereitgestellt wird und/oder während das Behältnis in der ersten Bewegung an die Öffnung der ersten aseptischen Zone herangeführt wird und/oder während der zweiten Bewegung, wenn das Behältnis an die Fülldüse herangeführt wird.
In einem nachfolgenden Schritt werden die zweite Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung geschlossen und der Verschluss, insbesondere bereits
während das Behältnis in der Abfülleinrichtung befüllt wird, in der geschlossenen zweiten Abdichtungseinrichtung gereinigt, sterilisiert und/oder getrocknet. Dies erfolgt durch eine Einrichtung zum Reinigen, Sterilisieren und/oder Trocknen. Nach Beendigung des Füllvorgangs wird das befüllte Behältnis in einer dritten Bewegung von der Fülldüse weg bewegt. In einer sich der dritten Bewegung, vorzugsweise unmittelbar, anschließenden vierten Bewegung wird das befüllte Behältnis von der ersten Abdichtungseinrichtung entfernt, so dass die erste aseptische Zone geöffnet wird.
Das befüllte Behältnis wird in einer der vierten Bewegung, vorzugsweise unmittelbar, anschließenden fünften Bewegung von der Abfülleinrichtung zu der Verschließeinrichtung so bewegt, dass sich zumindest der Bereich des
Anschlussstücks, in dem sich der Kanal zum Befüllen, insbesondere die geöffnete Membran, befindet, in einer Schutzatmosphäre befindet. Die Schutzatmosphäre kann durch ein Schutzgas, beispielsweise umfassend Stickstoff und/oder sterile Luft, bereitgestellt werden. Die Schutzgasatmosphäre kann dabei als eine Verdrängungsströmung bereitgestellt werden. Das Behältnis wird in einer der fünften Bewegung, vorzugsweise unmittelbar, anschließenden sechsten Bewegung so an die zweite Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung herangeführt und dichtend angelegt, dass um den
Verschluss und zumindest um den Bereich des Anschlussstücks, in dem sich der Kanal zum Befüllen, insbesondere die geöffnete Membran, befindet, eine geschlossene, zweite aseptische Zone gebildet wird, in welcher der Verschluss auf das Anschlussstück des befüllten Behältnisses aufgebracht wird.
Das mit dem Verschluss verschlossene Behältnis wird in einer der sechsten, vorzugsweise unmittelbar, anschließenden siebten Bewegung von der zweiten Abdichtungseinrichtung entfernt, so dass die zweite aseptische Zone geöffnet wird. Das befüllte und nun verschlossene Behältnis kann dann einer weiteren Verarbeitung, beispielsweise der Etikettierung und/oder der Verpackung, zugeführt werden.
Parallel oder zeitgleich zum Verschließen des Behältnisses in der
Verschließeinrichtung kann eine Reinigung, Sterilisation und/oder Trocknung wenigstens der Fülldüse in der Abfülleinrichtung durchgeführt werden. Auch kann parallel oder zeitgleich zum Befüllen des Behältnisses in der Abfülleinrichtung eine Reinigung, Sterilisation und/oder Trocknung wenigstens des Verschlusses in der Verschließeinrichtung durchgeführt werden. Hierzu ist in einer
Ausführungsform der Erfindung eine beweglich angeordnete Einrichtung zum Reinigen, Sterilisieren und/oder Trocknen vorgesehen, welche an der ersten Abdichtungseinrichtung der Abfülleinrichtung und/oder an der zweiten
Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung anlegbar ist. Dadurch können die erste und/oder die zweite Abdichtungseinrichtung und die darin enthaltenen Komponenten, wie zum Beispiel die Fülldüse und/oder der Verschluss, nach jedem Füllvorgang oder Verschlussvorgang gereinigt, sterilisiert und/oder getrocknet werden. Vorzugsweise wird die Einrichtung zum Reinigen, Sterilisieren und/oder Trocknen dazu zwischen der ersten Abdichtungseinrichtung der
Abfülleinrichtung und der zweiten Abdichtungseinrichtung der
Verschließeinrichtung hin und her bewegt. In der Ausführungsform mit der im nachfolgenden Text eingeführten Dichtplatte ist die Einrichtung zum Reinigen, Sterilisieren und/oder Trocknen an der Dichtplatte angeordnet, vorzugsweise befestigt. Über ein Verschieben der Dichtplatte wird die Einrichtung zum
Reinigen, Sterilisieren und/oder Trocknen zwischen der der ersten
Abdichtungseinrichtung der Abfülleinrichtung und der zweiten
Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung hin und her bewegt.
Beispielsweise kann die Einrichtung zum Reinigen, Sterilisieren und/oder
Trocknen auch die Verdrängungsströmung in dem zwischen der Dichtplatte und der Trägerplatte gebildeten Spalt bereitstellen.
Das Behältnis, insbesondere das Anschlussstück des Behältnisses, kann zum Schließen der ersten aseptischen Zone und/oder der zweiten aseptischen Zone unmittelbar oder mittelbar an der Öffnung der ersten und/oder der zweiten Abdichtungseinrichtung anliegen. In der im nachfolgenden Text beschriebenen Ausführungsform mit der Dichtplatte und später der Trägerplatte liegt das
Behältnis, insbesondere das Anschlussstück des Behältnisses, mittelbar an der Öffnung der ersten Abdichtungseinrichtung und/oder an der Öffnung der zweiten Abdichtungseinrichtung an. In einer Ausführungsform umfasst die Anlage eine Dichtplatte, wobei das
Behältnis, vorzugsweise das Anschlussstück des Behältnisses dichtend an einer Öffnung der Dichtplatte, insbesondere mittels des Greifers, gehalten werden kann. Die Dichtplatte zum Bilden oder Schließen der ersten aseptischen Zone kann dichtend an die erste Abdichtungseinrichtung angelegt werden.
Vorzugsweise ist die Dichtplatte eine verschiebbare Dichtplatte.
Nach Abschluss des Füllvorgangs wird die Dichtplatte zusammen mit dem
Behältnis, das dichtend an der Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, von der ersten Abdichtungseinrichtung, insbesondere mittels des Greifers, weg und zu der Verschließeinrichtung hin verschoben und zum Bilden oder Schließen der zweiten aseptischen Zone dichtend an die zweite Abdichtungseinrichtung angelegt.
In einer Ausführungsform liegt die erste Abdichtungseinrichtung der
Abfülleinrichtung zum Bilden der ersten aseptischen Zone an einer Trägerplatte an. Insbesondere ist die erste Abdichtungseinrichtung mit der Trägerplatte verbunden. In dieser Ausgestaltung wird die Dichtplatte zum Schließen der ersten aseptischen Zone dichtend an die Trägerplatte angelegt, insbesondere mittels des Greifers.
In einer weiteren Ausführungsform wird die zweite Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung zum Schließen oder Bilden der zweiten, aseptischen Zone an die Trägerplatte angelegt. Die Schutzglocke wird nach unten auf die
Trägerplatte bewegt und dichtend zur Anlage gebracht, um die zweite aseptische Zone bereitzustellen. Die Dichtplatte zum Schließen der zweiten aseptischen Zone wird dichtend an die Trägerplatte angelegt, insbesondere mittels des Greifers. Die zweite Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung zum Bilden der zweiten, aseptischen Zone ist somit an die Trägerplatte anlegbar.
Die Dichtplatte wird, insbesondere zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, von der Abfülleinrichtung zu der Verschließeinrichtung und/oder umgekehrt, insbesondere mittels des Greifers, unter Ausbildung eines Spalts zwischen der Dichtplatte und der Trägerplatte, vorzugsweise seitlich, verschoben. Die Schutzatmosphäre wird zumindest in dem Spalt, beispielsweise durch eine Verdrängungsströmung nach Außen,
bereitgestellt. Die Verdrängungsströmung kann beispielsweise eine
Stickstoffströmung sein.
Die erste, zweite, dritte, vierte, fünfte, sechste und siebte Bewegung dienen der Unterscheidung der einzelnen Verfahrensschritte und gegebenenfalls zur
Festlegung einer Reihenfolge der Verfahrensschritte. Die Bewegungen müssen aber keine getrennten oder diskreten Bewegungen sein. Die Bewegungen können auch ineinander übergehen. Beispielsweise können die erste und zweite
Bewegung durch den Greifer hintereinander ohne Unterbrechung ausgeführt werden.
Unter Berücksichtigung der Dichtplatte und/oder der Trägerplatte erfolgen die einzelnen Bewegungen insbesondere folgendermaßen:
Die Dichtplatte wird zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, die erste Bewegung, insbesondere mittels des Greifers, ausführen, mit der die erste aseptische Zone bereitgestellt oder geschlossen wird und/oder
die Dichtplatte wird zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der
Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, und der Trägerplatte die zweite
Bewegung, insbesondere mittels des Greifers, ausführen, in der das Behältnis derart an die Fülldüse herangeführt wird, dass die Fülldüse zumindest
abschnittsweise in den Kanal des Anschlussstücks des Behältnisses hineinragt und/oder
die Dichtplatte wird zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, und der Trägerplatte die dritte Bewegung, insbesondere mittels des Greifers, ausführen, in der das Behältnis von der
Fülldüse entfernt wird und/oder
die Dichtplatte wird zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, die vierte Bewegung, insbesondere mittels des Greifers, ausführen, mit der die erste aseptische Zone geöffnet wird und/oder
die Dichtplatte wird zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, die fünfte Bewegung, insbesondere mittels des Greifers, ausführen, mit der das befüllte Behältnis von der
Abfülleinrichtung zu der Verschließeinrichtung bewegt wird und/oder
die Dichtplatte wird zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der
Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, die sechste Bewegung, insbesondere mittels des Greifers, ausführen, mit der das Behältnis an die zweite
Abdichtungseinrichtung der Verschließeinrichtung herangeführt und dichtend angelegt wird, um die zweite aseptische Zone zu bilden oder zu schließen und/oder
die Dichtplatte wird zusammen mit dem Behältnis, das dichtend an der Öffnung der Dichtplatte gehalten wird, die siebte Bewegung, insbesondere mittels des Greifers, ausführen, mit der das mit dem Verschluss verschlossene Behältnis von der zweiten Abdichtungseinrichtung entfernt wird, so dass die zweite aseptische Zone geöffnet wird.
Die Bewegung des Behältnisses, der Dichtplatte und/oder der Trägerplatte kann, wie vorstehend ausgeführt, mittels des Greifers erfolgen. Die Bewegung kann aber auch ohne die Hilfe des Greifers erfolgen. In diesem Fall dient der Greifer im Wesentlichen zum Halten des Behältnisses. Die Bewegung kann beispielsweise über eine mittels der Dichtplatte und/oder mittels der Trägerplatte bereitgestellte Bewegung erfolgen. Dazu können die Dichtplatte und/oder die Trägerplatte einen eigenen Antrieb besitzen. Im Bereich der Erfindung liegt auch Behältnis, welches gemäß dem vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahren befüllbar und verschließbar ist und/oder befüllt und verschlossen wurde. Es ist ein Behältnis, das mit einem flüssigen, sterilen Ernährungsmittel befüllt ist, einem an oder in das Behältnis
eingebrachten Anschlussstück mit einer in einem Kanal angeordneten,
durchstoßenen oder aufgebrochenen, gegebenenfalls geöffneten, Membran; und einem mit dem Anschlussstück verbundenen Verschluss, welcher den Kanal des Anschlussstücks, vorzugsweise aseptisch, verschließt. Das Behältnis ist vorzugsweise ein Beutel oder Standbodenbeutel. In dieser Ausgestaltung basiert die vorliegende Erfindung auf der Idee, zunächst ein geschlossenes, leeres Behältnis für ein, vorzugsweise enterales, Ernährungsmittel bereitzustellen, dessen Innenraum zum einen steril und zum anderen hermetisch gegenüber der Umgebung abgeschlossen ist. Ein steriles, vorzugsweise enterales
Ernährungsmittel wird dann unter aseptischen Bedingungen mittels der Anlage und/oder des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung in den sterilen Innenraum des Behältnisses eingefüllt und dann verschlossen. Im Ergebnis wird ein Behältnis mit einem keimfreien Ernährungsmittel bereitgestellt, ohne dass das bisher übliche abschließende Autoklavieren des gesamten, gefüllten
Behältnisses erforderlich ist.
Weitere Ausführungsformen werden Bezug nehmend auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Querschnittsansicht einer Abfülleinrichtung einer Anlage zum aseptischen Befüllen eines Behältnisses mit einer enteralen Ernährungslösung;
Fig. 2 eine vergrößerte Querschnittsansicht der Fülldüse und des Behältnisses mit geschlossener Membran und nicht eingeführter Fülldüse (linke Figur) und mit durchstoßener, hier geöffneter Membran und eingeführter Fülldüse (rechte Figur);
Fig. 3 eine Querschnittsansicht einer Verschließeinrichtung der Anlage zum aseptischen Befüllen mit aufgenommener Verschlusskappe und noch nicht herangeführtem Behältnis.
Die erfindungsgemäße Anlage zum aseptischen Befüllen eines Behältnisses 105 mit einer enteralen Ernährungslösung ist aus Gründen einer verbesserten
Übersicht nicht in ihrer Gesamtheit in den Figuren dargestellt. Die Komponenten der Anlage, nämlich die Abfülleinrichtung 100 und die Verschließeinrichtung 200 sind hier einzeln dargestellt und beschrieben. Die Anlage kann noch weitere Komponenten umfassen. Die Abfülleinrichtung 100 und die Verschließeinrichtung 200 können beispielsweise auf einem Rundläufer angeordnet sein.
Figur 1 zeigt eine Querschnittsansicht einer Abfülleinrichtung 100 einer Anlage zum aseptischen Befüllen eines Behältnisses 105 mit einer enteralen
Ernährungslösung. Die Abfülleinrichtung 100 dient zum aseptischen Befüllen des Behältnisses 105 mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise zur enteralen, klinischen Ernährung. Das Behältnis 105 ist in der dargestellten Ausführungsform ein mit einer Membran 103 verschlossenes, vorsterilisiertes Behältnis 105. Das Behältnis 105 besitzt ein Anschlussstück 129 mit einem Kanal 130, der mit der Membran 103 verschlossen ist. In der Figur 1 sind das Anschlussstück 129 des
Behältnisses 105 und die in dem Anschlussstück 129 angeordnete und hier noch nicht geöffnete Membran 103 dargestellt. Das Behältnis 105 selbst ist in der Figur 1 nicht dargestellt.
Das Behältnis 105 kann beispielsweise ein Kunststoffbeutel, eine
Kunststoffflasche, eine Beutel, eine Standbodenbeutel oder jedes andere
Behältnis sein, das zur Aufnahme einer Flüssigkeit für die enterale, klinische Ernährung geeignet ist. Das Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 kann zum Beispiel durch einen Kunststoffkörper gebildet werden, welcher einen,
vorzugsweise zylindrischen, Kanal 130 aufweist. Das Anschlussstück 129 kann auch als Port bezeichnet werden
Die Abfülleinrichtung 100 umfasst eine erste Abdichtungseinrichtung 125. In dieser kann eine erste aseptische Zone 127 bereitgestellt werden. Die erste aseptische Zone 127 zeichnet sich durch einen zur Umgebung abgeschlossenen oder abschließbaren Raum aus. In dieser ersten aseptischen Zone 127 erfolgt das aseptische Befüllen des Behältnisses 105. Im Inneren der durch die erste Abdichtungseinrichtung 125 gebildeten oder bereitgestellten ersten aseptischen Zone 127 ist die Fülldüse 111 angeordnet. Die erste Abdichtungseinrichtung 125
ist in ihrer Längserstreckung veränderbar. Vorzugsweise ist die erste Abdichtungseinrichtung 125, insbesondere axial und/oder vertikal,
zusammendrückbar oder zusammenschiebbar. Die erste Abdichtungseinrichtung 125 umfasst Seitenwände 125a, welche in ihrer Längserstreckung 125h veränderbar sind. In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform werden die Seitenwände 125a der ersten Abdichtungseinrichtung 125 durch einen Balg bereitgestellt. Der Balg ist ein elastischer, sich ziehharmonikaartig
zusammenfaltender Schlauch, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff, der um die Fülldüse 111 herum angebracht wird, um diese vor einer Kontamination mit Keimen zu schützen und gegenüber der Umgebung abzudichten. Die erste
Abdichtungseinrichtung 125 kann beispielsweise durch einen Gummibalg gebildet sein, der an seiner Oberseite auf einer Grundplatte 145 montiert ist. Im
Allgemeinen können jedoch auch andere Einrichtungen als erste
Abdichtungseinrichtung 125 verwendet werden, die geeignet sind, ein Eindringen von Keimen oder Verunreinigungen zu verhindern. In einer alternativen, hier nicht in den Figuren dargestellten Ausführungsform werden die Seitenwände 125a der ersten Abdichtungseinrichtung 125 durch ein Teleskopsystem aus gegeneinander verschiebbaren Röhren bereitgestellt. Zur Oberseite hin ist die erste aseptische Zone 127 begrenzt durch die
Grundplatte 145. Die erste Abdichtungseinrichtung 125 ist hier über einen Ringflansch 146 mit der Grundplatte 145 verbunden. Die Grundplatte 145 weist hier eine Durchführung auf. Durch die Durchführung ist die Fülldüse 111 geführt. Die Fülldüse 111 ist im Inneren der ersten aseptischen Zone 127 angeordnet und wird nachfolgend noch im Detail erläutert.
Zur Unterseite hin ist die erste aseptische Zone 127 begrenzt durch eine
Trägerplatte 131. Diese kann auch als Balgplatte bezeichnet werden. Die erste Abdichtungseinrichtung 125 ist mit der hier vertikal verschiebbaren Trägerplatte 131 verbunden. Die Trägerplatte 131 umfasst eine Öffnung 133 zum
Hindurchführen der Fülldüse 111. Diese Öffnung 133 stellt hier die Öffnung der ersten aseptischen Zone 127 dar. Eine Dichtplatte 135 ist unterhalb der
Trägerplatte 131 angeordnet. Die Dichtplatte 135 ist hier gegenüber der
Trägerplatte 131 horizontal verschiebbar angeordnet.
Figur 1 zeigt die Abfülleinrichtung 100 während und/oder kurz vor der ersten Bewegung. Das Behältnis 105 liegt über sein Anschlussstück 129 und die
Dichtplatte 135 dichtend an der Öffnung 135 in der Trägerplatte 131 an. Die Öffnung 135 ist verschlossen. Die erste aseptische Zone 127 ist in dieser
Darstellung noch nicht vollständig geschlossen, da die Dichtplatte 135 noch nicht an der Trägerplatte 131 anliegt sondern noch von der Trägerplatte 131
beabstandet ist. In dem dargestellten Zustand wird ein Spalt 137 zwischen der Dichtplatte 135 und der Trägerplatte 131 gebildet. Durch den Spalt 137 wird eine Verdrängungsströmung nach Außen zur Umgebung geführt. Dadurch ist die erste aseptische Zone 127 gegenüber der Umgebung abgeschirmt. Die
Verdrängungsströmung kann beispielsweise eine Stickstoffströmung sein.
Insbesondere zur Reinigung kann in der Dichtplatte 135 eine Spülleitung 143, insbesondere eine Cl P/Sl P-Spülleitung, vorgesehen sein, zum Beispiel als eine Einrichtung zum Reinigen, Sterilisieren und/oder Trocknen. Das Sterilisieren erfolgt zum Beispiel mittels eines Dampfstoßes und/oder mittels
Wasserstoffperoxid.
Die Dicht platte 135 weist eine Öffnung 139 zum Durchführen der Fülldüse 111 und/oder zum abgedichteten Einsetzen eines Anschlussstücks 129 des
Behältnisses 105 auf. An der Oberseite der Dichtplatte 135 ist ein Dichtring 149 vorgesehen. An der Unterseite der Dichtplatte 135 ist eine Schneide 147 vorgesehen, die die Flanschoberfläche des Behältnisses 105 berührt und durch oberflächliche Materialverdrängung abdichtet. Das Behältnis 105 wird von einer Bewegungseinrichtung 104, beispielsweise einem Greifer, am Anschlussstück 129 gehalten. Der Greifer 104 ist unterhalb der Dichtplatte 135 angeordnet. Seitlich versetzt zu der Öffnung 139, durch die das Anschlussstück 129 zu der Fülldüse 111 geführt wird, ist eine weitere Öffnung in der Dichtplatte 135 eingebracht. Unterhalb dieser Öffnung befinden sich die Spülleitungen 143. Über die Spülleitungen 143 kann der ersten aseptischen Zone 127 und auch später der
zweiten aseptischen Zone 204 beispielsweise ein Sterilisationsmittel und/oder sterile Luft zugeführt und/oder wieder entnommen werden.
Bei geschlossener erster Abdichtungseinrichtung 125 und mit angeschlossenem Behältnis 105 wird die erste aseptische Zone 127 im Wesentlichen gebildet oder begrenzt durch die Innenseiten des Balgs 125, der Unterseite der Grundplatte 145, den Mantelinnenflächen in den Öffnungen der Trägerplatte 131 und der Dichtplatte 135 und dem Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 und seiner Membran 103. Insbesondere bildet die erste Abdichtungseinrichtung 125 dadurch eine erste aseptische Zone 127 um das Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 und um die Fülldüse 111 herum.
Weiterhin umfasst die Abfülleinrichtung 100 eine Sterilisierungseinrichtung 107 zum Sterilisieren zumindest der Membran 103, um Keime auf der Membran 103 abzutöten, und eine Durchstoßeinrichtung 109 zum Durchstoßen der Membran 103 in der ersten aseptischen Umgebung 127, um das Behältnis 105
anschließend mit der Flüssigkeit befüllen zu können. Bei dem
Sterilisierungsm ittel kann es sich beispielsweise um Wasserdampf und/oder Wasserstoffperoxid handeln. Im Allgemeinen können jedoch auch andere
Sterilisierungsm ittel verwendet werden, die geeignet sind, Keime auf der
Membran abzutöten. Es wird zumindest die Membran 103 und der Kanal 130 im Anschlussteil 129 oberhalb der Membran 103 sterilisiert.
Die Fülldüse 111 ist mit einem ersten Kanal 113 und einem zweiten Kanal 115 bereitgestellt. Der erste Kanal 113 wird durch ein I nnenrohr 117 und der zweite Kanal 115 wird durch ein hier, vorzugsweise konzentrisches, Au ßenrohr 119 gebildet. I m Detail wird der zweite Kanal 115 durch den zwischen dem I nnenrohr 117 und dem Außenrohr 119 gebildeten Ringspalt bereitgestellt. Das Innenrohr 117 und das Au ßenrohr 119 sind m ittels der Grundplatte 145 und der
Flanschplatte 146 miteinander verbunden. In einer Ausführungsform ist der erste Kanal 113 ein Kanal zum Zuführen der sterilen Ernährungsflüssigkeit und der zweite Kanal 115 ein Kanal zum Zuführen des Sterilisierungsm ittels. In einer anderen Ausführungsform ist der erste Kanal 113 ein Kanal zum Zuführen des
Sterilisierungsm ittels und zum Zuführen der sterilen Ernährungsflüssigkeit. Der zweite Kanal 115 ist ein Kanal zum Absaugen des Sterilisierungsmittels. In diesem Fall wird über den ersten Kanal 113 zunächst eine Sterilisierung der Membran mit dem Sterilisierungsm ittel durchgeführt und dann über denselben Kanal 113 das Behältnis 105 befüllt. Der zweite Kanal 115 wird dazu verwendet, vor dem Befüllen das Sterilisierungsm ittel abzusaugen. Das Innenrohr 117 und/ oder das Au ßenrohr 119 sind beispielsweise durch ein Metall- oder
Kunststoffrohr gebildet. Im Innenrohr 117 wird die Flüssigkeit beim Abfüllen von einem Tank zu dem Behältnis 105 geführt. Um ein Portionieren der Flüssigkeit zu ermöglichen, kann die Abfülleinrichtung 100 eine geeignete Ventilsteuerung aufweisen.
Das Anschlussstück 129 des vorsterilisierten Behälters 105 ist mit der dünnen Membran 103 versehen. Die Membran 103 kann eine nicht wiederverschließbare oder eine wiederverschließbare Membran sein. Durch den Ringspalt wird zum Beispiel ein Dampfstoß an die Membran 103 herangeführt, um Keime auf der Membran 103 und im Inneren des Anschlussstückes 129 des Behältnisses 105 abzutöten. Das Au ßenrohr 119 der Fülldüse 111 weist einen au ßen liegenden Dichtkonus 121 zum Abdichten der Fülldüse 111 gegenüber dem Anschlussstück 129 auf. Zusätzlich weist das Außenrohr 119 ein abgeschrägtes Ende 123 zum Durchstechen oder Öffnen der Membran 103 auf. Die Fülldüse 111 und das Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 sind hinsichtlich ihrer Abmessungen aufeinander abgestimmt. Figur 2 zeigt eine vergrößerte Querschnittsansicht der Fülldüse 111 und des über das Anschlussstück 129 angeschlossenen Behältnisses 105 vor (linke Figur) und nach (rechte Figur) einem Durchstechen der Membran 103 des Anschlussstücks 129. Die Öffnung 139 in der Dichtplatte 135 ist hier schematisch als ein Rohr dargestellt. Die Öffnung 139 in der Dichtplatte 135 ist an ihrem Ende mit einer Schneide 147 ausgeführt. Der Abschluss der ersten aseptischen Zone 127 wird zusammen mit dem Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 bereitgestellt. Die obere Flanschfläche des Anschlussstückes 129 dient als Dichtebene Die Schneide 147 liegt flanschartig an dem Anschlussstück 129 auf, das als Dichtebene dient.
Diese Verbindung bildet das untere Ende der aseptischen Zone 127. Durch die Auflage ergibt sich an dieser Stelle eine hermetisch dichte Verbindung, die ein Eindringen von Keimen verhindert. Wie bereits vorstehend ausgeführt wurde, setzt sich die Fülldüse 111 aus dem Innenrohr 117 und dem Außenrohr 119 zusammen. Das Innenrohr 117 und das Außenrohr 119 sind in dem dargestellten Beispiel konzentrisch angeordnet. Das Au ßenrohr 119 dient zur Perforation oder zum Öffnen der Membran 103 des Anschlussstücks 129. Über das Innenrohr erfolgt das Befüllen des Behältnisses 105. Bei der Verwendung eines Beutels als Behältnis 105 ist dabei gewährleistet, dass der Beutel sich durch den Fülldruck entfaltet.
Die Bewegungseinrichtung 104 ist vorzugsweise als ein bewegbarer Greifer 104 ausgeführt. Zum Abfüllen wird das in der Bewegungseinrichtung 104 befindliche Anschlussstück 129 nach oben bewegt bis die Schneide 147 der Dichtplatte 135 die Flanschoberfläche berührt. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung schließt sich der Dichtspalt 137, der im geöffneten Zustand durch eine Verdrängungsströmung nach Außen die innenliegende erste aseptische Zone 127 schützt. Die erste aseptische Zone 127 wird geschlossen. Die nach oben gerichtete Bewegung zum Heranführen der Schneide 147 an das Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 und zum Schließen des Dichtspalts 137 erfolgt im Rahmen der ersten Bewegung, mit der die erste aseptische Zone 127 geschlossen wird. Bei geschlossener erster aseptischer Zone 127 erfolgt ein kurzeitiges Bedampfen der Innenseite des Anschlussstückes 129 und der Membran 103, vorzugsweise mit Wasserdampf. Die Wasserdampfbeaufschlagung wird zum Beispiel für ein Zeitintervall von 0,1 s bis 5 s bereitgestellt. Der Wasserdampf wird in dem dargestellten Beispiel über den Ringspalt 115 zwischen dem vorzugweise konzentrischen I nnenrohr 117 und dem Au ßenrohr 119 zugeführt. Das abgeschrägte Ende 123 des Au ßenrohrs 119 liegt oberhalb der noch nicht durchstoßenen und somit noch geschlossenen Membran 103.
In einer sich der ersten Bewegung anschließenden zweiten Bewegung wird das Behältnisses 105 an die Fülldüse 111 soweit herangeführt, dass die Fülldüse 111
zumindest abschnittsweise in den Kanal des Anschlussstücks 129 des Behältnisses 105 hineinragt. I n diesem Fall wird die Fülldüse 111 so weit in das Anschlussstück 129 eingeführt, dass die Membran 103 von der Fülldüse 111 geöffnet wird. Die Membran 103 wird von der Spitze 123 der äußeren Fülldüse 119 perforiert und zur Seite geschoben. Dazu wird die Bewegungseinrichtung
104 mit dem Behältnis 105 so weit nach oben bewegt, so dass die Trägerplatte 131 über die Dichtplatte 135 ebenfalls nach oben geschoben wird. Der Balg als erste Abdichtungseinrichtung 125 wird dadurch in seiner Längserstreckung reduziert. Die Seitenwand 125a, welche den Balg 125 begrenzt, ist dazu in ihrer Höhe veränderbar. Über ein Zusammendrücken des Balgs 125 wird das Behältnis
105 an die Fülldüse 111 herangeführt. Die Membran 103 des Anschlussstücks 129 wird von dem abgeschrägten Ende 123 des Au ßenrohres 119 der hier feststehenden Fülldüse 111 perforiert. Die Fülldüse 111 mit dem Innenrohr 117 wird so weit in das Behältnis 105 hineinbewegt, dass der Dichtkonus 121 der äußeren Fülldüse 119 das Anschlussstück 129 am oberen Rand abschließt. Nach dem Aufsetzen des umlaufenden Dichtkonus 121 auf dem oberen Rand des Anschlussstückes 129 erfolgt das Befüllen des Behältnisses 105 mit der sterilen Flüssigkeit. Das Befüllen erfolgt hier über das I nnenrohr 117. Nach Beendigung des Füllvorgangs wird die Bewegungseinrichtung 104 zusammen mit der
Dichtplatte 135 und der Trägerplatte 131 in einer dritten Bewegung nach unten bewegt, bis sich der Dichtspalt 137 wieder öffnet. Unter der Abschirmung der Verdrängungsströmung, beispielsweise mit Stickstoff, werden die
Bewegungseinrichtung 104 und die Dichtplatte 135, vorzugsweise horizontal, in Richtung der seitlich angeordneten Verschließeinrichtung 200 verschoben (siehe dazu nachfolgend die Beschreibung zu Figur 3). Zudem wird die Fülldüse 111 nach dem Füllvorgang gereinigt, sterilisiert und/oder getrocknet, vorzugsweise mit der Einrichtung 143. Die weiteren Verfahrensschritte, insbesondere das Verschließen des Behältnisses 105 durch die Verschließeinrichtung 200, wird nachfolgend in Zusammenhang mit Figur 3 erläutert.
Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht einer Verschließeinrichtung 200. Diese dient zum Verschließen des Behältnisses 105 in einer zweiten aseptischen Zone 204 mit einer Verschlusskappe 141. Vorzugsweise ist die Verschließeinrichtung
200 zusammen mit der Abfülleinrichtung 100 Bestandteil einer
erfindungsgemäßen Anlage zum aseptischen Befüllen eines Behältnisses 105 mit einer sterilen enteralen Ernährungslösung. Figur 3 zeigt die Verschließeinrichtung 200 mit eingebrachter, aber noch nicht auf dem Anschlussstück 129 des
Behältnisses 105 montierter Verschlusskappe 141. Das Behältnis 105 ist hier noch nicht unterhalb der Verschließeinrichtung 200 positioniert. Der Greifer 104 mit aufgenommenem Behältnis 105 ist in der Figur 3 vereinfacht mit einem Kasten dargestellt (siehe rechts unten).
Die Verschließeinrichtung 200 ist auf einer Grundplatte 145 befestigt. In einer Ausgestaltung sind der Verschließeinrichtung 200 und der Abfülleinrichtung 100 die gleiche Grundplatte 145 und/oder die gleiche Trägerplatte 131 zugeordnet. Die Verschließeinrichtung 200 umfasst eine zweite Abdichtungseinrichtung 203 zum Bilden einer zweiten aseptischen Zone 204, insbesondere zumindest um das Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 herum.
Die zweite Abdichtungseinrichtung 203 umfasst hier eine Schutzglocke 203 oder ist als Schutzglocke 203 ausgeführt. Die Schutzglocke 203 ist zur Unterseite hin offen. Sie bildet zumindest die Seitenwände der zweiten Abdichtungseinrichtung 203. Die dargestellte Schutzglocke 203 ist hier als eine Art Rohr ausgebildet, das sich durch die Grundplatte 145 erstreckt. Die Wände der Schutzglocke 203 sind in Ihrer Länge nicht veränderbar. Die Schutzglocke 203 ist über eine oberhalb der Grundplatte 145 angeordnete Verschließeinheit 210 mit der Grundplatte 145 verbunden. Die Schutzglocke 203 ist innerhalb der Verschließeinrichtung 200 beweglich angeordnet.
Innerhalb der Schutzglocke 203 ist ein Kappengreifer 207 angeordnet. Der Kappengreifer 207 dient zum Greifen der Verschlusskappe 141. Er ist über eine, vorzugsweise vertikal, verschiebbare Begrenzung mit einer pneumatischen Einrichtung 213 zum Aufpressen der Verschlusskappe 141 verbunden. Die verschiebbare Begrenzung 213 ist in dem dargestellten Beispiel als ein Balg 213 ausgeführt. Im Inneren des Balgs 213 und in dem sich darüber anschließenden Kanal kann zum Beispiel die Druckluft geführt werden. Vorzugsweise ist die
pneumatische Einrichtung 213 zum Aufsetzen, vorzugsweise zum Aufpressen, der Verschlusskappe ein Pneumatikzylinder 213. Die Positionierung oder
Bewegung der Schutzglocke 203 und des Pneumatikzylinders 213 erfolgt zum Beispiel mit einem hier nicht in den Figuren dargestellten elektromechanischen Zylinder. Die Bewegung des Balgs 213 zum Aufpressen der Verschlusskappe 141 ist mit dem oben rechts dargestellten Pfeil angedeutet. Die Bewegung zum Aufsetzen der Schutzglocke 203 auf die Trägerplatte 131 ist mit dem oben links dargestellten Reil angedeutet. Figur 3 zeigt die Verschließeinrichtung 200 und damit auch die zweite
Abdichtungseinrichtung 203 im geöffneten Zustand. Im geschlossenen Zustand der zweiten Abdichtungseinrichtung 203 liegt die Unterseite der Schutzglocke 203 dichtend auf der Oberseite der Trägerplatte 131 auf. Dazu ist an der
Unterseite der Schutzglocke 203 ein Dichtring 205 angeordnet. In dem
dargestellten Beispiel liegt die Schutzglocke 203 mittelbar auf der Oberseite der Trägerplatte 131 auf. Sie liegt über ein Verbindungsbauteil 215 dichtend auf der Trägerplatte 131 auf.
In dem Verbindungsbauteil 215 ist zumindest ein Kanal angeordnet. Dargestellt sind hier zwei Kanäle 209 und 211. Über den links dargestellten Kanal 211 kann beispielsweise sterile Luft zum Trocknen zu- und/oder abgeführt werden. Über den rechts dargestellten Kanal 209 kann beispielsweise Dampf zur Sterilisation zu- und/oder abgeführt werden. Diese können alternativ oder ergänzend auch über die Einrichtung 143 zum Reinigen, Sterilisieren und/oder Trocknen zu- und/oder abgeführt werden.
Unterhalb der Trägerplatte 131 ist die Dichtplatte 135 angeordnet. Zwischen den beiden Platten 131 und 135 ist in einem geöffneten Zustand der zweiten aseptischen Zone 204 ein Spalt 137 für eine Verdrängungsströmung ausgebildet. Für weitere Details zur Trägerplatte 131 und zur Dichtungsplatte 135 sei auf die vorstehenden Ausführungen zur Figur 1 verwiesen.
Unterhalb der Öffnung 140 in der Trägerplatte 131 sind Cl P/Sl P-Spülleitungen 143 angeordnet, über die der ersten und/oder der zweiten aseptischen Zone 127, 204 ein Sterilisationsmittel zugeführt und/oder wieder entnommen werden kann. Seitlich versetzt, hier rechts, von den Cl P/Sl P-Spülleitungen 143 befindet sich der Greifer 104 für das Anschlussstück 129 des Behältnisses 105. Sie sind unterhalb der Öffnung 139 in der Dichtplatte 135 positioniert, über deren horizontale Bewegung nach links das Anschlussstück 129 der
Verschließeinrichtung 200 zugeführt wird. Die Figur 3 zeigt die zweite Abdichtungseinrichtung 203 in einer geöffneten Stellung. Sie kann zum Beispiel geöffnet werden, indem die Schutzglocke 203 nach oben bewegt wird und/oder indem die Trägerplatte 131 nach oben bewegt wird. Zum Bereitstellen oder Schließen der zweiten aseptischen Zone 204 wird die Schutzglocke 203 soweit nach unten bewegt, bis ihre Unterseite dichtend auf der Trägerplatte 131 anliegt. Bei geschlossener zweiter Abdichtungseinrichtung 203 und mit angeschlossenem Behältnis 105 wird die zweite aseptische Zone 204 im Wesentlichen gebildet oder begrenzt durch die Innenseiten der Schutzglocke 203, der Außenseite des Balgs 213, die Innenseite des Verbindungsbauteils 215, den Mantelinnenflächen in den Öffnungen 140 und 139 der Trägerplatte 131 und der Dichtplatte 135 sowie dem Anschlussstück 129 des Behältnisses 105.
Insbesondere bildet die zweite Abdichtungseinrichtung 203 dadurch eine aseptische Zone 204 um das Anschlussstück 129 des Behältnisses 105 herum. Nachfolgend werden die weiteren Schritte, insbesondere das Verschließen des Behältnisses 105 durch die Verschließeinrichtung 200, erläutert. Die zweite Abdichtungseinrichtung 203 der Verschließeinrichtung 200 wird zum Einsetzen des Verschlusses 141 geöffnet. Sie wird in dem vorliegenden Beispiel gemäß Figur 3 geöffnet, indem die Schutzglocke 203 nach oben bewegt wird. Dies geschieht insbesondere während der Behälter 105 in den Greifer 104 unterhalb der Abfülleinrichtung 100 eingebracht wird im Rahmen der ersten Bewegung.
Es wird ein, vorzugsweise vorsterilisierter, Verschluss 141 aus einem hier nicht gezeigten Fördersystem mit einem Schwenkgreifer entnommen und fluchtend unter dem Kappengreifer 207 positioniert. Der Kappengreifer 207 wird von oben
auf den Verschluss 141 gefahren, um diesen nach dem Öffnen eines separaten Schwenkgreifers zu übernehmen. Dadurch wird der Verschluss 141 in die geöffnete, zweite aseptische Zone 204 eingebracht. Danach wird die
Schutzglocke 203 herabbewegt und schließt die zweite aseptische Zone 204. Um eine hermetische Abdichtung zu erreichen, weist die zweite
Abdichtungseinrichtung 203 am unteren Ende den Dichtring 205 auf, der beim Schließen der zweiten aseptischen Zone 204 mit der Trägerplatte 131, hier mittelbar, zur Anlage gebracht wird. Die Positionierung der zweiten
Abdichtungseinrichtung 203 und des Pneumatikzylinders 213 zum Aufpressen des Verschlusses 141 erfolgt zum Beispiel über einen elektromechanischen Zylinder.
Insbesondere während das Behältnis in der Abfülleinrichtung 100 befüllt wird, ist in der Verschließeinrichtung 200 unterhalb der Trägerplatte 131, vorzugsweise fluchtend mit der Öffnung in der Trägerplatte 131, eine Spülleitung 143, zum Beispiel eine Cl P/Sl P-Spülleitung, zur Deckung gebracht. Somit kann der
Verschluss 141 im Wesentlichen parallel zum Befüllen des Behältnisses 105 bis kurz vor dem Aufpressen, vorzugweise durch Dampf, sterilisiert und durch, vorzugsweise sterile Luft, getrocknet werden. Dazu können der rechte Kanal 209 zum Einbringen von Dampf in die zweite aseptische Zone 204 und der linke Kanal 211 zum Einbringen von steriler Luft in die zweite aseptische Zone 204
vorgesehen sein.
Insbesondere während der Verschiebung des, vorzugsweise zeitgleich, befüllten Behältnisses 105 in die zur Verschließeinrichtung 200 fluchtende Position bleibt die Schutzglocke 203 geschlossen. Die durch einen Überdruck bedingte
Verdrängungsströmung im Dichtspalt 137 schützt die zweite aseptische Zone 203 vor einer Kontamination. Zu diesem Zweck kann zum Beispiel die Spülleitung 143 in der Dichtplatte 135 eingesetzt werden.
Nach Beendigung des Füllvorgangs in der Abfülleinrichtung 100 wird der Greifer 104 zusammen mit der Dichtplatte 135 und der Trägerplatte 131 nach unten bewegt, bis sich der Dichtspalt 137 wieder öffnet. Dies geschieht in einer dritten
und vierten Bewegung. Unter der Abschirmung der Verdrängungsströmung, insbesondere mit Stickstoff, werden der Greifer 104 und die Dichtplatte 135, vorzugsweise horizontal, in Richtung der hier seitlich angeordneten
Verschließeinrichtung 200 verschoben. Die Öffnung 139 der Dichtplatte 135 wird im Schutz einer Verdrängungsströmung unter die Verschließeinrichtung 200 verschoben. Das gerade befüllte Behältnis 105 wird auf diese Weise unter einer Schutzatmosphäre fluchtend zur Verschließeinrichtung 200 gebracht. Dies geschieht im Rahmen einer fünften Bewegung. Nun wird der Greifer 104 wieder nach oben gebracht, so dass die Trägerplatte 131 und die Dichtplatte 135 den Spalt 137 über den Dichtring 149 schließen und die zweite aseptische Zone 204 innerhalb der Verschließeinrichtung 200 verschlossen wird. Dies geschieht im Rahmen einer sechsten Bewegung.
Nachdem der Spalt 137 geschlossen ist, erfolgt das Aufpressen des Verschlusses 141 innerhalb der geschlossenen, zweiten aseptischen Zone 204, beispielsweise durch ein pneumatisches Aufpressen der Verschlusskappe 141. Im Rahmen einer siebten Bewegung wird das mit der Verschlusskappe 141 verschlossene Behältnis von der zweiten Abdichtungseinrichtung 203 mittels einer Abwärtsbewegung des Greifers 104 entfernt, so dass die zweite aseptische Zone 204 geöffnet wird. Das befüllte und nun verschlossene Behältnis 105 kann von der Verschließeinrichtung 200 weg einer nachfolgenden Verarbeitung zugeführt werden, zum Beispiel der Etikettierung und/oder weiteren Verpackung. Der Vorgang in der
Verschließeinrichtung 200 kann nun von vorne beginnen, insbesondere mit dem Einbringen des Verschlusses 141 aus dem Zuführ- und Fördersystem m it dem separaten Schwenkgreifer.
Insbesondere im Wesentlichen parallel zum Verschließen des Behältnisses 105 innerhalb der geschlossenen zweiten aseptischen Zone 204 in der
Verschließeinrichtung 200 wird zumindest eine Reinigung und/oder Sterilisation, insbesondere eine Impulsreinigung und/oder -Sterilisation, der Fülldüse 111 in der Abfülleinrichtung 100 durchgeführt. Dies ist in den Figuren jedoch nicht dargestellt. Dazu kommt die Öffnung 133 in der Trägerplatte 131 mit der
Öffnung für die Spülleitung 143 (Cl P/Sl P-Spülleitung) in der Dichtplatte 135 zur
Deckung. Auf diese Weise kann kurz nach dem Befüllen des Behältnisses 105 die Fülldüse 111 gespült, gedämpft und getrocknet werden. Dadurch ist stets eine gereinigte Fülldüse 111 der Ausgangspunkt für jeden sich anschließenden
Füllprozess eines Behältnisses 105. Der Vorgang in der Abfülleinrichtung 100 kann nun von vorne beginnen, insbesondere mit dem Heranführen eines weiteren zu befüllenden Behältnisses 105 an die erste Abdichtungseinrichtung 125.
Durch die quasi-kontinuierliche Spülung und Dämpfung der Fülldüse 111, die nur durch das Abfüllen periodisch unterbrochen wird, wird eine Substratbildung vermieden und einer Keimbildung entgegengewirkt. Daneben können
zeitaufwändige Zwischenreinigungszyklen entfallen. Durch die sehr geringen inneren Volumina der Fülldüse 111 kann in kurzer Zeit eine relativ hohe Spülrate erzielt werden, um eine Anhaftung von Produktresten ausschließen zu können. Die unterbrechungsfreie Verarbeitung einer Produktionscharge mit hoher
Anlagenproduktivität wird hierdurch ermöglicht. Erst während eines Format- und/oder Chargenwechsels wird die Abfüllanlage einer intensiven Reinigung und Dampfsterilisation aller produktführenden Teile sowie des minimierten
Reinraumes unterzogen.
Dadurch wird nach jedem Füllprozess eine kurzeitige Reinigung und Sanitisierung der Fülldüse 111 erreicht. Ein Keimwachstum an den inneren Oberflächen der Fülldüse 111 kann im Wesentlichen ausgeschlossen werden. Eine Bildung von Ablagerungen wird im Wesentlichen verhindert. Durch den kondensierenden Wasserdampf erfolgt eine thermische Impulsbeaufschlagung zur Sanitisierung. Mit der erfindungsgemäßen Anlage werden ein kleines Volumen und eine kleine Oberfläche der aseptischen Zonen 127 und 204 erreicht, die lediglich einen Bruchteil des Volumens oder der Oberfläche in konventionellen Abfüllanlagen betragen. Dadurch kann die aseptische Zone einfach und schnell sterilisiert werden. Das Volumen der ersten aseptischen Zone 127 und/oder der zweiten aseptischen Zone 204 ist nur wenige Kubikzentimeter groß. Vorzugsweise besitzt es ein Volumen von kleiner als 250 cm3.
Es ist dem Fachmann ersichtlich, dass die beschriebenen Ausführungsformen beispielhaft zu verstehen sind. Alle in der Beschreibung erläuterten und den Figuren gezeigten Einzelmerkmale können in unterschiedlicher Weise miteinander kombiniert werden, um gleichzeitig deren vorteilhafte Wirkungen zu realisieren. Die Erfindung ist nicht auf die in Verbindung mit den Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern durch den Schutzbereich der
Ansprüche gegeben.
BEZUGSZEI CH EN LI STE
100 Abfülleinrichtung
103 Membran
104 Bewegungseinrichtung oder Greifer
105 Behältnis
107 Sterilisierungseinrichtung
109 Durchstoßeinrichtung
111 Fülldüse
113 Erster Kanal
115 Zweiter Kanal oder Ringspalt
117 I nnenrohr
119 Außenrohr oder äußere Fülldüse
121 Dichtkonus
123 Abgeschrägtes Ende oder Spitze der Fülldüse
125 Erste Abdichtungseinrichtung
125a Seitenwände der ersten Abdichtungseinrichtung
125h Längserstreckung der ersten Abdichtungseinrichtung
127 Erste aseptische Zone
129 Anschlussstück oder Port
130 Kanal im Anschlussstück
131 Trägerplatte
133 Öffnung in der Trägerplatte (in der Abfülleinrichtung oder der ersten aseptischen Zone)
135 Dichtplatte
137 Spalt
139 Öffnung in der Dichtplatte
140 Öffnung in der Trägerplatte (in der Verschließeinrichtung oder der zweiten aseptischen Zone)
141 Verschluss oder Verschlusskappe
143 Spülleitung oder Einrichtung zum Reinigen, Trocknen und/oder
Spülen
145 Grundplatte
146 Ringflansch oder Flanschplatte
147 Schneide
149 Dichtring
200 Verschließeinrichtung
203 Zweite Abdichtungseinrichtung
204 Zweite aseptische Zone
205 Dichtring
207 Kappengreifer oder Verschlussgreifer
209 Kanal
210 Verschließeinheit
211 Kanal
213 Pneumatische Einrichtung oder Pneumatikzylinder
214 Elektromechanischer Zylinder
215 Verbindungsbauteil