Beschreibung
Titel
Erfassungseinrichtung und Verfahren zur Herstellung einer Erfassungseinrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Erfassungseinrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Erfassungseinrichtung.
Stand der Technik
Aus dem Stand der Technik sind Erfassungseinrichtungen zur Erfassung einer Eigen- schaft eines Mediums bekannt.
Typischerweise weisen solche Erfassungseinrichtungen einen Erfassungssensor auf, wobei der Erfassungssensor in einem Gehäuse der Erfassungseinrichtung angeordnet ist. Ein solches Gehäuse besteht typischerweise aus Kunststoff, wobei es mittels eines Spritzgussverfahrens gefertigt wird. Daneben weist ein solches Gehäuse einen
Gehäusedeckel auf, der typischerweise ebenfalls aus Kunststoff als ein einstückiges Formteil mittels eines Spitzgussverfahrens gefertigt wird.
Der Gehäusedeckel wird dann in einem Zusammenbauschritt der Erfassungseinrich- tung zusammen mit einer Dichtung, bspw. einer angespritzten Silikondichtung an dem Gehäuse angebracht und die Dichtung schützt den Erfassungssensor vor störenden Fremdeinflüssen.
Um das Medium, dessen Eigenschaften erfasst werden sollen, an den Erfassungssensor der Erfassungseinrichtung heranzuführen, wird typischerweise in dem
Gehäusedeckel eine Einlassöffnung ausgespart. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bildet der Gehäusedeckel anstelle einer Einlassöffnung einen Einlasskanal mit Einlassstutzen aus, über den die Erfassungseinrichtung mit dem Medium in Verbindung gebracht werden kann. Interessant ist ein solcher Einlasskanal mit Einlassstutzen dann, wenn beispielsweise die Eigenschaften eines Mediums in einem Volumen, wie beispielsweise in einem Schlauch, der beispielsweise aus Silikon gefertigt ist und zur Erfassung von Anprallen von Fußgängern an ein Fahrzeug ausgestaltet ist, erfasst werden sollen.
Um die Erfassung der Eigenschaften des Mediums nicht zu verfälschen wird an der Erfassungseinrichtung, typischerweise am Gehäusedeckel ein Ausgleichselement angeordnet. Das Ausgleichselement ist derart gestaltet, dass es eine definierte Aus- gleichsrate aufweist. Die Ausgleichsrate muss so gewählt werden, dass Änderungen der Eigenschaften des Mediums in einem für die nachfolgenden Anwendungen relevanten Bereich detektiert werden, andere Änderungen allerdings ausgeglichen werden. Typischerweise bedeutet dies bei der Erfassung von Aufprallen, dass schnelle Druckerhöhungen aufgrund von Aufprallen erfassbar bleiben müssen, langsame Druckän- derungen aufgrund von Temperatur- oder Höhenänderungen ausgeglichen werden müssen. Dazu wird das Ausgleichselement auf oder an einer Öffnung der Erfassungseinrichtung bspw. an dem Gehäusedeckel angebracht, die wesentlich kleiner ausfällt als die vorgesehene Einlassöffnung bzw., in dem vorliegenden Fall, kleiner als die Öffnung, die der Einlasskanal mit Einlassstutzen aufweist.
Bisher konnte die für den Ausgleich notwendig Ausgleichsöffnung entweder mit einem entsprechend ausgestalteten Ausformungswerkzeug in einem Schritt mit der Ausformung des Einlasskanals ausgeformt werden oder mit einem separaten Ausformungswerkzeug entgegengesetzt zum Ausformungswerkzeug. Dabei wurde bspw. für den Einlasskanal ein Kanaldurchmesser von 4 mm gewählt und für die Ausgleichsöffnung ein Öffnungsdurchmesser von 0,8 mm. Ein Ausgleichselement, bspw. ein
eingeklebbares Druckausgleichselement, konnte auf die Ausgleichöffnung in einem weiteren Verfahrensschritt eingeklebt werden. Durch eine Ausgestaltung des Einlasskanals, sodass ein erster Abschnitt des Einlasskanals und ein zweiter Abschnitt des
Einlasskanals in einem von Null verschiedenen Winkel zueinander angeordnet sind, ist eine Entformung des Einlasskanals mit dem bisherigen Fertigungsverfahren nicht mehr möglich. Ein eingeklebtes Druckausgleichselement mit größerem Durchmesser, um die Entformung zu realisieren, ist jedoch nicht zielführend, da der Luftdurchsatz zu groß würde und das Drucksignal verfälscht werden würde.
Offenbarung der Erfindung
Eine Erfassungseinrichtung in einem Fahrzeug optimal anzubringen, stellt hohe Anforderungen an die geometrischen Eigenschaften der Erfassungseinrichtung. Diese hohen Anforderungen schlagen sich in komplexen Herstellungsverfahren nieder. Um die Herstellungsverfahren effizient und kostengünstig realisieren zu können, sind Anpas- sungen an der Erfassungseinrichtung unerlässlich.
Vor diesem Hintergrund werden mit der vorliegenden Erfindung eine Erfassungseinrichtung und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Erfassungseinrichtung gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgestellt. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweiligen abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
Die erfindungsgemäße Erfassungseinrichtung zur Erfassung einer Eigenschaft eines Mediums weist folgende Merkmal auf; mindestens einen Erfassungssensor, wobei der Erfassungssensor in einem Gehäuse angeordnet ist, wobei das Gehäuse einen Gehäusedeckel aufweist, wobei der Gehäusedeckel ein einstückiges Formteil ist und an oder in dem Gehäusedeckel ein Ausgleichselement angeordnet ist und der
Gehäusedeckel mindestens einen Einlasskanal mit einem Einlassstutzen für das Medium ausbildet, wobei der Einlasskanal einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt aufweist, wobei der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt in einem von Null verschiedenen Winkel zueinander angeordnet sind und ein Verschlussmittel den ersten Abschnitt des Einlasskanals verschließt.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Gehäusedeckels der Erfassungseinrichtung ist es möglich den Einlassstutzen am Gehäusedeckel mittels eines
Entformungswerkzeugs in einem Spritzgussverfahren als einstückiges Formteil auszugestalten. Die für die Entformung notwendige Öffnung wird durch ein Verschlussmittel verschlossen. Dadurch bleibt die Funktion der Erfassungseinrichtung trotz eines Einlasskanals mit einem ersten Abschnitt und einem zweiten Abschnitt, wobei die Ab- schnitte in einem von Null verschiedenen Winkel, insbesondere in einem Winkel von 90°, zueinander angeordnet sind, unverändert bestehen und ein effizienter Fertigungs- prozess kann gewährleistet werden.
Unter einem Verschlussmittel kann vorliegend ein Material wie bspw. eine Silikonver- bindung verstanden werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der der erste Abschnitt eine erste Öffnung und eine zweite Öffnung auf, wobei die erste Öffnung eine größere
Öffnungsquerschnittsfläche als die zweite Öffnung aufweist und das Verschlussmittel verschließt die erste Öffnung.
Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass der erste Abschnitt des Einlasskanals der Erfassungseinrichtung mittels eines Entformungswerkzeugs ausgeformt werden kann. Zusätzlich kann das Entformungswerkzeug so gestaltet werden, dass es über die erste Öffnung ausgefahren werden kann und bei diesem Ausfahrvorgang auch die zweite Öffnung ausformt. Dazu muss das Entformungswerkzeug lediglich entsprechend gestaltet werden. Auch denkbar ist, dass wie bereits bekannt, der erste Abschnitt des Einlasskanals mit einem ersten Entformungswerkzeug über die erste Öffnung ausgeformt wird und die zweite Öffnung des ersten Abschnitts entgegensetzt zum ersten Entformungswerkzeug mit einem zweiten Entformungswerkzeug ausgeformt wird. So lässt sich die Erfassungseinrichtung mit Einlasskanal, wobei der Einlasskanal einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt aufweist und wobei der erste und der zweite Abschnitt in einem von Null verschiedenen, insbesondere in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind, als einstückiges Formteil fertigen. Anschließend wird die erste Öffnung mit einem Verschlussmittel verschlossen werden, sodass ein Einlasskanal als einstückiges Formteil entsteht, der einen ersten und einen zweiten Abschnitt aufweist, wobei der erste und der zweite Abschnitt in einem von Null verschiedenen Winkel zueinander angeordnet sind.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Gehäusedeckel aus einem Thermoplast wie bspw. glasfaser- bzw. glaskugelgefülltes PBT, PA, o.ä. und das Verschlussmittel eine Silikonverbindung, wie bspw. platinkatalysierendes Mehrkomponenten-Silikongel. Da Silikonverbindung sehr gut an Thermoplastmaterialen haftet, ist bei der Verwendung dieser Materialkombination keine weitere Verbindungstechnik wie bspw. mechanische Verkrallung, mechanisches Einlegen, Verklebung, o.ä. mehr notwendig.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Gehäusedeckel mindestens einen zweiten Kanal auf, der sich von einer Innenseite des Gehäusedeckels zu einer Außenseite des Gehäusedeckels erstreckt und dessen Öffnung an der Außenseite mit der ersten Öffnung des ersten Abschnitts mittelbar oder unmittelbar verbunden ist.
Der zweite Kanal von einer Innenseite des Gehäusedeckels zu einer Außenseite des Gehäusedeckels eignet sich dafür beim Anbringen eines Dichtmittels, insbesondere eines Dichtmittels, das in einem Verarbeitungszustand im Wesentlichen flüssig ist, dieses Dichtmittel gleichzeitig als Verschlussmittel zum Verschließen der ersten Öffnung in dem ersten Abschnitt des Einlasskanals zu verwenden. Dazu kann das Dichtmittel, das im Innern des Gehäusedeckels aufgebracht wird, über den zweiten Kanal von der Innenseite auf die Außenseite des Gehäusedeckels gelangen und von dort aus unmit- telbar oder mittelbar, bspw. über eine Steg, zu der gelangen Öffnung gelangen und diese verschließen. Damit bei diesem Vorgang das Innere des Einlasskanals mit dem Dichtmittel gefüllt wird die erste Öffnung durch ein Stempelwerkzeug, dass bspw. über den zweiten Abschnitt des Einlasskanals eingeführt werden kann begrenzt werden. In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Ausgleichselement auf der zweiten Öffnung des ersten Abschnitts angebracht.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung gehen der erste Abschnitt und der zweite Abschnitt in einem Verbindungsbereich ineinander über, wobei die Kanalquerschnittsflächen des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts im Wesentlichen quadratisch mit abgerundeten Ecken sind.
Um sicherstellen zu können, dass die zwei Abschnitte ohne Kantenbildung an ihren Innenseiten ineinander übergehen, ist es vorteilhaft, wenn die
Kanalquerschnittsflächen in dem Verbindungsabschnitt der zwei Abschnitte im Wesentlich quadratisch mit abgerundeten Ecken sind. Dadurch werden Kantenbildungen vermieden. Solche Querschnittsflächen lassen sich einfach über die entsprechende Gestaltung der Entformungswerkzeuge realisieren. Die Ausgestaltung mit im Wesentli- chen quadratischen Querschnittsflächen mit abgerundeten Ecken hat zudem den Vorteil, dass sich keine schwer abzudichtenden Verbindungsflächen bilden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Kanalquerschnittsflächen des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts unterschiedliche Größen auf.
Dadurch dass die im Wesentlichen quadratischen Kanalquerschnittsflächen mit abgerundeten Ecken der Abschnitte unterschiedliche Größe aufweisen kann sehr leicht sichergestellt werden, dass der erste Abschnitt in den zweiten Abschnitt übergeht bzw. umgekehrt der zweite Abschnitt in den ersten, ohne dass es unerwünschter Kantenbildung kommt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die erste Öffnung des ersten Abschnitts an dem Verbindungsbereich des ersten Abschnitts und des zweiten Abschnitts angeordnet und bildet das Verschlussmittel an einer Innenseite der verschlossenen ersten Öffnung eine Rampenform aus.
Wenn das Verschlussmittel die erste Öffnung auffüllen soll, dann hat es sich für den Verfestigungsvorgang als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Verschlussmittel an der Innenseite der verschlossenen ersten Öffnung eine Rampenform ausbildet. Eine gerin- gere Fehleranfälligkeit und damit eine höhere Dichtigkeit wird damit erreicht. Dies gilt insbesondere für im Verarbeitungszustand flüssige bzw. zähflüssige Verschlussmittel, wie bspw. Silikonverbindungen.
Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren für eine Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung weist die Merkmale auf, dass der erste Abschnitt des Einlasskanals und der zweite Abschnitt des Einlasskanals als Teil eines einstückigen Formteils ausgebildet werden und dass der erste Abschnitt mit einem Verschlussmittel verschlossen wird.
Dadurch, dass der erste Abschnitt des Einlasskanals mit einem Verschlussmittel verschlossen wird, ist es möglich den Einlasskanal am Gehäusedeckel mittels eines Entformungswerkzeugs in einem Spritzgussverfahren als einstückiges Formteil auszubilden. Die für die Entformung notwendige Öffnung wird durch ein Verschlussmittel verschlossen. Dadurch bleibt die Funktion der Erfassungseinrichtung trotz eines ein- lasskanals mit einem ersten Abschnitt und einem zweiten Abschnitt, wobei die Abschnitte in einem von Null verschiedenen Winkel, insbesondere in einem Winkel von 90°, zueinander angeordnet sind, unverändert bestehen und es kann eine effizienter Fertigungsprozess gewährleistet werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Herstellungsverfahrens wird der
Gehäusedeckel mittels eines Dichtmittels auf dem Gehäuse angebracht und gleichzeitig die erste Öffnung mittels des Dichtmittels als Verschlussmittel verschlossen wird. In einem Zusammenbauschritt, in dem der Gehäusedeckel auf dem Gehäuse angeordnet wird, wird zum Abdichten der Erfassungseinrichtung ein Dichtmittel eingesetzt. Ein solches Dichtmittel soll die Erfassungseinrichtung und im Besonderen den Erfassungssensor im Inneren der Erfassungseinrichtung vor störenden Fremdeinflüssen schützen. Ein solches Dichtmittel kann als flüssiges oder zähflüssiges Material ange- spritzt werden. Im Regelfall härtet ein derartiges Dichtmittel nachfolgend aus. Dies kann vorteilhaft genutzt werden, indem dasselbe Material, das zum Abdichten eingesetzt wird, auch zum Verschließen der ersten Öffnung im ersten Abschnitt des Einlasskanals genutzt wird. Dann ist es möglich gleichzeitig mit dem Anordnen des
Gehäusedeckels auf dem Gehäuse auch die erste Öffnung im Gehäusedeckel zu ver- schließen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schnitts einer Erfassungseinrichtung nach dem Stand der Technik
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels einer Erfassungseinrichtung nach dem Stand der Technik
Fig. 3 eine Seitenansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels einer Erfassungsein- richtung nach der vorliegenden Erfindung
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels einer Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels einer Erfassungseinrichtung während des Spritzgießens
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels einer Erfassungseinrichtung während des Abdichtens bzw. des Verschließens
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht auf eine Unterseite eines Gehäusedeckels einer Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht eines Schnitts auf eine Unterseite eines
Gehäusedeckels einer Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung
Fig. 9 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens für eine Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Schnitts einer Erfassungseinrichtung 100 nach dem Stand der Technik. Die Erfassungseinrichtung 100 weist einen Gehäusedeckel 110 und einen Erfassungssensor 130 in einem Gehäuse 120 auf. Der Gehäusedeckel 110 bildet einen Einlasskanal 113 mit einem Einlassstutzen 112 aus, der derart gestal- tet ist, dass an den Einlassstutzen ein Volumen V2, beispielsweise ein Silikonschlauch zur Erfassung eines Aufpralls, angebracht werden kann. Der Gehäusedeckel 110 weist zudem eine Ausgleichsöffnung 114 auf, die durch ein Verschlusselement 116 in Form eines aufgeklebten Ausgleichselements verschlossen ist. Das Gehäuse 120 weist ei-
nen Stecker 124 mit einer Steckerkontaktierung 126 sowie Haltelemente 122 in Form von Verklipsungen auf.
Das Gehäuse 120 und der Gehäusedeckel 110 werden als einstückige Formteile im Spritzgussverfahren gefertigt.
In einem Zusammenbauverfahren wird der Erfassungssensor 130 in dem Gehäuse 120 angeordnet und der Gehäusedeckel 110 mittels der Halteelemente 122 am Gehäuse 120 befestigt. Dabei wird ein Dichtmittel 142 so an dem Gehäusedeckel 110 ange- bracht, dass der Erfassungssensor 130 bei dem Zusammenbauen mit der
Steckerkontaktierung 126 verbunden wird und gleichzeitig vor Störeinflüssen abgedichtet wird. Darüber hinaus weist der Gehäusedeckel 110 weitere Dichtmittel 144 auf, die zusätzlich das Innere der Erfassungseinrichtung 100 vor Störeinflüssen abdichten. Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels 110 einer Erfassungseinrichtung 100 nach dem Stand der Technik. Die Pfeile geben Ausfahrrichtungen der Entformungswerkzeuge an, die vor dem Spritzgießen in der Gussform platziert werden und nach dem Spritzvorgang zum Entformen der Abschnitte aus dem Werkstück gezogen werden. Auf diese Weise werden der Einlasskanal 113 und die Aus- gleichsöffnung 114 ausgebildet. Durch das Verfahren bedingt müssen die
Querschnittsflächen der zu entformenden Abschnitte in Ausfahrrichtung der
Entformungswerkzeuge gleichbleibend oder sich erweiternd sein. Andernfalls ließe sich das Entformungswerkzeug nach dem Spritzvorgang nicht mehr aus dem Werkstück entfernen.
Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels 310 einer Erfassungseinrichtung 100 nach der vorliegenden Erfindung. Auch hier geben die Pfeile die Ausfahrrichtungen der Entformungswerkzeuge an. Deutlich zu erkennen in Fig. 3 ist nun, dass der Einlasskanal 313 einen ersten Abschnitt 313a und einen zweiten Ab- schnitt 313b aufweist, wobei die beiden Abschnitte in einem von Null verschiedenen Winkel zueinander angeordnet sind; hier in einem Winkel von 90°. Ebenfalls deutlich zu erkennen sind die erste Öffnung 318a und die zweite Öffnung 318b am ersten Abschnitt 313a. In der dargestellten Ausführungsform werden die erste Öffnung 318a und die zweite Öffnung 318b von jeweils einem Entformungswerkzeug entformt. Dabei
entformt das erste Entformungswerkzeug den ersten Abschnitt 313a und die erste Öffnung 318a und das zweite Entformungswerkzeug entformt die zweite Öffnung 318b entgegengesetzt zum ersten Entformungswerkzeug. Ebenso wär es denkbar, dass die zweite Öffnung 318b mittels des ersten Entformungswerkzeugs gleichzeitig mit der Entformung des ersten Abschnitts 313a und der ersten Öffnung 318a entformt wird, da die zweite Öffnung 318b einen kleineren Öffnungsquerschnitt als der erste Abschnitt 313a bzw. die erste Öffnung 318b aufweist. Der zweite Abschnitt 313b wird durch ein drittes Entformungswerkzeug entformt. Dabei sind die zwei Abschnitte im vorliegenden Ausführungsbeispiel in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet. Auch zu erken- nen sind die Dichtmittel 142, 144 sowie das Verschlussmittel 314 für die erste Öffnung 318a. Des Weiteren zeigt die abgebildete Ausführungsform einen zweiten Kanal 315, der die Innenseite des Gehäusedeckels mit der Außenseite des Gehäusedeckels verbindet und über einen Steg 317 mittelbar mit der ersten Öffnung 318a in Verbindung steht. Auf diese Weise kann das Dichtmittel 142, 144 über den zweiten Kanal 315 und den Steg 317 die erste Öffnung 318a als Verschlussmittel 314 verschließen.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels 310 einer Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung. In der Darstellung wurde gegenüber der Darstellung in Fig. 3 auf die Anzeige der Dichtmittel 142, 144 und der Verschlussmittel 314 verzichtet. Durch die perspektivische Darstellung sind deutlich die quadratischen Querschnittsflächen mit abgerundeten Ecken in dem Verbindungsbereich 419 des ersten Abschnitts 313a und es zweiten Bereichs 313b zu erkennen.
Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels 310 einer Erfassungseinrichtung während des Spritzgießens. In Fig. 5 sind dabei die
Entformungswerkzeuge 510, 520 zur Entformung des ersten Abschnitts 313a und des zweiten Abschnitts 313b dargestellt. Zu erkennen ist dabei deutlich die veränderte Querschnittsfläche des ersten Entformungswerkzeug 510 an dessen Wurzelseite. Und die veränderte Querschnittsfläche des zweiten Entformungswerkzeugs 520 an dessen Kopfseite. Im Verbindungsbereich 419 treffen die beiden Entformungswerkzeuge 510, 520 aufeinander. Die quadratische Querschnittsflächen mit abgerundeten Ecken der Entformungswerkzeuge sorgt dafür, dass die Werkzeuge passend aneinander anliegen, sodass ein durchgängiger Verbindungsbereich entstehen kann.
Fig. 6 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schnitts eines Gehäusedeckels 310 einer Erfassungseinrichtung während des Abdichtens bzw. des Verschließens der ersten Öffnung 318a. Zum Verschließen der ersten Öffnung werden die Dichtmittel 142, 144 verwendet, die über einen zweiten Kanal 315 von der Innenseite des
Gehäusedeckels zu der Außenseite des Gehäusedeckels geleitet werden können. Über einen Steg 317 steht sie mittelbar mit der ersten Öffnung 318a in Verbindung. Damit die Dichtmittel 142, 144 als Verschlussmittel 314 nicht den Einlasskanal 313, insbesondere den ersten Abschnitt 313a des Einlasskanals 313 nicht vollständig auffüllen wird ein Werkzeug 610 während des Abdichtens bzw. des Verschließens in den zweiten Abschnitt 313b des Einlasskanals 313 eingeführt. Das Werkzeug 610 weist dabei eine ähnliche Bauform wie das zweite Entformungswerkzeug 520 auf. Allerdings ist der Kopfbereich verlängert worden, sodass der Kopfbereich an der Wand des ersten Abschnitts 313a anschlagen kann. Nach dem Aushärten des Dichtmittels 142, 144 bzw. des Verschlussmittels wird das Werkzeug wieder aus dem zweiten Abschnitt 313b herausgefahren. Zurück bleibt dann ein Verschlussmittel 314, das die erste Öffnung 318a verschließt.
Fig. 7 zeigt eine perspektivische Ansicht auf eine Unterseite eines Gehäusedeckels 310 einer Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung. Deutlich abgebildet ist dort eine Öffnung, die zu dem zweiten Kanal 315 führt, durch den die Dichtmittel
142, 144 hindurch können, um als Verschlussmittel 314 die erste Öffnung 318a zu verschließen.
Fig. 8 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schnitts auf eine Unterseite eines Gehäusedeckels 310 einer Erfassungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung. Hier ist der Schnitt zusammen mit den Dichtmitteins 142, 144 abgebildet. Durch den Schnitt ist erkennbar wie die Dichtmittel 142, 144 durch den zweiten Kanal 315 hindurch als Verschlussmittel 314 für die erste Öffnung 318a dienen. Fig. 9 zeigt ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens 900 für eine Erfassungseinrichtung 100 nach der vorliegenden Erfindung. Dabei wird in einem Schritt 910 der Gehäusedeckel 310 mit Einlasskanal 313, der einen ersten Abschnitt 313a und einen zweiten Abschnitt 313b aufweist, die in einem von Null verschiedenen Winkel, insbesondere in einem 90° Winkel zueinander angeordnet sind,
wobei der erste Abschnitt 313a eine erste Öffnung 318a und eine zweite Öffnung 318b aufweist, als einstückiges Formteil ausgeformt. In einem Schritt 920 wird die erste Öffnung 318a mittels eines Verschlussmittels 314 verschlossen. In einem Schritt 930 wird ein Erfassungssensor 130 in einem Gehäuse 120 angeordnet und der Gehäusedeckel 310 wird mittels Dichtmittel 142, 144 und Halteelementen 122 an dem Gehäuse 120 befestigt, sodass der Erfassungssensor 130 die Steckerkontaktierung 126 kontaktiert.
Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden. Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden.