Biegsame Substrathalterung, Vorrichtung und Verfahren
zum Lösen eines ersten Substrats
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft eine biegsame Substrathalterung gemäß Patentanspruch 1 , eine Vorrichtung zum Lösen eines ersten Substrats von einem zweiten Substrat in einer Löserichtung L gemäß Patentanspruch 2, ein
korrespondierendes Verfahren gemäß Patentanspruch 9 und Verwendungen gemäß Patentanspruch 12 und 13.
In der Halbleiterindustrie werden Strukturwafer beziehungsweise
Produktwafer häufig temporär auf Trägerwafer beziehungsweise erste
Substrate gebondet, um sie handhaben zu können. Nach Prozessierung der Produktwafer sollen diese möglichst einfach, schnell und kostengünstig sowie sauber von dem ersten Substrat entfernt werden. Das am häufigsten eingesetzte Verfahren zum Bonden von Produktwafern auf einem Trägerwafer ist die Aufbringung einer Adhäsionsschicht auf einem der beiden Substrate (oder beiden Substraten) und Kontaktierung unter Druck. Beim Ablösen (Debonding) wird der Trägerwafer nach Reduzierung der Adhäsionskraft des Klebers (Temperatur, UV-Strahlung etc.) vom Produktwafer abgelöst, beispielsweise durch paralleles Verschieben der Wafer gegeneinander. Die Wafer werden dabei durch sogenannte Chucks durch Unterdruck gehalten. Sehr häufig werden Wafer auch durch Fusionbonding (überwiegend Van-der- Waals-Kärfte) und anschließendes Annealing (Erhitzen über
Rekristallisationstemperatur) permanent verbunden.
Beim Debonden sind eine Vielzahl kritischer Faktoren zu berücksichtigen und oberste Priorität besteht darin, den brüchigen und auf Grund der
Vorbearbeitung sehr teuren Produktwafer möglichst geringem Stress auszusetzen und diesen nicht zu beschädigen. Das Ablösen des ersten
Substrats soll auf der anderen Seite kostengünstig und schnell mit geringst möglichem Energieaufwand erfolgen. Bei einer Vielzahl von bekannten Ablöseprozessen ist es erforderlich, insbesondere zur Auflösung der
Adhäsionseigenschaften der Adhäsionsschicht zwischen den Wafern, den „Stack" (Stapel) aus Trägerwafer und Strukturwafer/Produktwafer auf eine für den Kleber spezifische Temperatur aufzuheizen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die gattungsgemäßen Vorrichtungen und Verfahren zum Ablösen von ersten Substraten derart weiterzubilden, dass ein schonendes und gleichzeitig deutlich schnelleres Ablösen ermöglicht wird. Gleichzeitig soll der Energieverbrauch reduziert werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 , 2, 9, 12 und 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Zeichnungen angegebenen Merkmalen. Bei
Wertebereichen sollen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und in beliebiger Kombination beanspruchbar sein.
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist es, eine Substrathalterung zur Halterung des ersten Substrats beim Lösen des ersten Substrats von dem zweiten Substrat so zu konstruieren, dass die Substrathalterung eine Biegung des ersten Substrats zulassend ausgebildet ist. Die Substrathalterung weist erfindungsgemäß eine ausreichende Biegesteifigkeit auf, um eine Lösekraft zum Ablösen des ersten Substrats vom zweiten Substrat zu bewirken,
insbesondere durch Abheben, insbesondere ausschließlich, vom Rand des ersten Substrats her. Erfindungsgemäß soll dabei nur eine leichte
Durchbiegung, insbesondere < 45° Biegewinkel, vorzugsweise < 40°, noch bevorzugter < 30°, besonders bevorzugt < 20°, mit noch größerem Vorzug < 10°, mit allergrößtem Vorzug < 5°, erfolgen. Die Durchbiegung wird insbesondere durch steuerbare Kraftbeaufschlagung und/oder der Steuerung der Ablösegeschwindigkeit, insbesondere am Umfang, der Substrathalterung gesteuert. Auf diese Weise wird das auch eine gewisse, insbesondere der Substrathalterung ähnliche, Biegesteifigkeit aufweisende erste Substrat und vor allen Dingen das zweite Substrat vor Beschädigung geschützt. Durch die Biegung wirkt der größte Teil der Lösekraft an der wandernden Lösefront, die insbesondere vom Rand des ersten Substrats her in Richtung des
Zentrums wandert. Des Weiteren ist die erfindungsgemäße Ausführungsform auch dazu geeignet, Substrate mit einer (relativ) hohen Bondkraft
voneinander zu trennen.
Somit ist die Erfindung insbesondere auch beim Lösen von zwei durch
Fusionbonding verbundenen Substraten anwendbar, da sowohl das erste als auch das zweite Substrat durch die erfindungsgemäße, insbesondere
steuerbare, Biegung beim Lösen schonend behandelt werden.
Kern der Erfindung ist daher eine biegsame Substrathalterung zur Halterung eines ersten Substrats beim Lösen des ersten Substrats von einem zweiten Substrat, wobei Lösemittel zum Ablösen des zweiten Substrats unter Biegung des ersten Substrats an der Substrathalterung vorgesehen sind.
Erfindungsgemäß denkbar sind also auch vollflächige, nicht ringförmige Ausführungen der Substrathalterung, insbesondere aus Polymer mit einer gewissen Elastizität beziehungsweise Biegesteifigkeit. Diese würden zur Fixierung und Aufnahme des ersten Substrats Vakuumdurchgänge aufweisen. Hierbei kann, insbesondere zusätzlich, zur Erhöhung der Haltekraft, eine
elektrostatische Fixierung des ersten Substrats an der Substrathalterung vorgesehen sein.
Die Substrathalterung kann auch zumindest teilweise aus Metall, Keramik oder einem Verbundwerkstoff bestehen. Die verwendeten Materialien müssen nur die erfindungsgemäße Funktionalität erlauben.
Als eigenständige Erfindung ist außerdem eine Vorrichtung zum Lösen eines ersten Substrats von einem zweiten Substrat in einer Löserichtung L mit folgenden Merkmalen vorgesehen:
- einer in Löserichtung L biegsamen ersten Substrathalterung zur
Halterung des ersten Substrats,
- einer zweiten Substrathalterung zur Halterung des zweiten Substrats und
- Lösemitteln zum, insbesondere hinsichtlich der die Biegung
bewirkenden Kraft gesteuerten, Ablösen des ersten Substrats vom zweiten Substrat unter Biegung des ersten Substrats.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die zweite Substrathalterung zur Aufnahme des empfindlicheren, insbesondere dünneren (vorzugsweise der Produktwafer), Substrats verwendet wird.
Die Löserichtung L ist erfindungsgemäß im Wesentlichen, insbesondere genau, normal zur Oberfläche des ersten Substrats und/oder zweiten
Substrats. Eine Biegeachse der Biegung der Substrathalterung und/oder des von der Substrathalterung aufgenommenen ersten Substrats ist normal zur Löserichtung L. Die Biegeachse liegt insbesondere parallel zur Oberfläche des zweiten Substrats und/oder des ersten Substrats. Es ist erfindungsgemäß denkbar, dass mehrere, insbesondere radialsymmetrische, Lösungsrichtungen entlang des Umfangs der Substrate, vorgesehen sind, so dass mehrere
Biegeachsen vorhanden sind. Dieser Fall würde eintreten, wenn die beiden Substrate durch einen Werkzeugeingriff, insbesondere einen Haltering, entlang des Umfangs voneinander getrennt werden würden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in vorteilhafter Ausführung eine Druckkammer umfassen, die mit Überdruck beaufschlagbar ist, um ein mit Unterdruck an der Substrathalterung fixiertes erstes Substrat noch stärker an diesem zu fixieren. Der Druck in der Kammer kann dabei > 1 bar, mit Vorzug > 2 bar, mit noch größerem Vorzug > 5 bar, mit noch größerem Vorzug > 10 bar, insbesondere kleiner 100 bar, sein.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Substrathalterung zur Aufnahme des ersten Substrats in Löserichtung L elastisch verformbar ist. Durch die Elastizität der Substrathalterung wird es erfindungsgemäß ermöglicht, die Lösekraft jeweils an der wandernden
Lösefront zu konzentrieren, obwohl eine, insbesondere steuerbare, Zugkraft nur am Umfang des ersten Substrats angelegt wird.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, dass durch die Lösemittel mindestens eine am Umfang der Substrathalterung zur Aufnahme des zweiten Substrats wirkende Zugkraft und mindestens eine entgegen der Zugkraft am Umfang der Substrathalterung wirkende Gegenkraft zur Erzeugung von Lösemomenten entlang einer
Lösefront anlegbar sind. Hierdurch kann die Gesamtbelastung, insbesondere beim Beginn des Ablösens, reduziert werden. Auf diese Weise wird eine noch stärkere Schonung des ersten und des zweiten Substrats bewirkt. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die Zugkräfte sich, insbesondere durch gleichmäßige Aufbringung von Zugkräften am Umfang der Substrathalterung, zu einer resultierenden Zugkraft im Zentrum der Substrathalterung
summieren, während sich die Gegenkraft oder die Gegenkräfte zu einer resultierenden Gegenkraft an einem Rand der Substrathalterung sowie entsprechenden Lösemomenten an der wandernden Lösefront summieren. Die Substrathalterung wird demnach gegenüber der Substrathalterung gekippt.
Zur noch stärkeren Schonung des zweiten Substrats, insbesondere bei sehr empfindlichen oder sehr teuren zweiten Substraten, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die zweite Substrathalterung als starre, insbesondere das zweite Substrat vollflächig aufnehmende, Aufnahme auszubilden.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, die erste und/oder zweite Substrathalterung als, insbesondere offener, Ring mit verstellbarem Innendurchmesser Di auszubilden. Durch die Ringform lässt sich die Biegesteifigkeit auch durch die Ringgeometrie, insbesondere die Ringbreite B zum Ringdurchmesser Da und/oder zur Höhe H des Rings optimal auf das erste Substrat einstellen. Die Ringform bewirkt weiterhin, dass im Bereich der Ringöffnung eine stärkere Bewegungsfreiheit des ersten Substrats zugelassen wird, so dass ein Zusammenwirken der Biegesteifigkeit der Substrathalterung und der Biegesteifigkeit des ersten Substrats erreicht wird. Dabei ist die Biegesteifigkeit der Substrathalterung insbesondere mindestens gleich oder höher als die Biegesteifigkeit des ersten Substrats. Es ist vorteilhaft, die zweite Substrathalterung unterschiedlich von der ersten Substrathalterung auszubilden, insbesondere nicht als offener Ring, sondern bevorzugt als vollflächige Subtrataufnahme, insbesondere als Chuck.
Die Biegesteifigkeit der ersten Substrathalterung ist mit Vorteil
erfindungsgemäß derart gewählt, dass diese in einem Bereich zwischen 1 /20 bis 20 mal, insbesondere zwischen 1 / 10 bis 10 mal, vorzugsweise zwischen 1 /5 bis 5 mal, noch bevorzugter zwischen Vi bis 2 mal, der Biegesteifigkeit des ersten Substrats liegt. Als erstes Substrat kommt insbesondere ein Wafer aus Silizium mit einer Dicke d zwischen 500μπι und 750μπι, vorzugsweise von 600μπι, in Frage. Dieser kann einen Durchmesser Dt von 200 mm oder 300 mm aufweisen.
Dabei ist es von besonderem Vorteil, insbesondere über den gesamten Ringumfang verlaufende, Haltemittel, insbesondere in Form einer
zurückspringenden Umfangsschulter, vorzusehen. Somit kann mit einer einfachen geometrischen Form, die kostengünstig herstellbar ist, sowohl die Lösekraft auf das erste Substrat, insbesondere am gesamten Umfang des ersten Substrats, aufgebracht werden und die besonders kritische Initiierung der Lösefront beim Beginn des Ablösens an eine oder mehrere Stellen am Umfang des Trägersubstarts konzentriert werden.
In Weiterbildung ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die
Substrathalterung das erste Substrat im Wesentlichen vollständig,
insbesondere mindestens zu 98% des Umfangs, vorzugsweise mindestens zu 99%, noch bevorzugter zu mindestens 99,5%, seitlich umschließend
ausgebildet ist. Hierdurch wird das erste Substrat quasi vollumfänglich gestützt. Die Substrathalterung ist insbesondere als, vorzugsweise mindestens zu 98% des Umfangs, noch bevorzugter mindestens zu 99%, noch bevorzugter zu mindestens 99,5%, umfangsgeschlossener Ring ausgebildet.
Der Ring kann auch aus Einzelsegmenten zusammengesetzt sein.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weisen die Lösemittel
translatorische Antriebsmittel zur Bewirkung einer Translationsbewegung mindestens eines Umfangsabschnitts der Substrathalterung zur Aufnahme des ersten Substrats in Löserichtung L auf.
Als eigenständige Erfindung ist ein Verfahren zum Lösen eines ersten
Substrats von einem zweiten Substrat in einer Löserichtung L mit folgenden Schritten, insbesondere folgendem Ablauf, vorgesehen:
- Halterung des zweiten Substrats mit einer zweiten Substrathalterung und Halterung des ersten Substrats mit einer in Löserichtung L biegsamen, ersten Substrathalterung und
- Ablösen des ersten Substrats vom zweiten Substrat unter Biegung des ersten Substrats.
Weiterhin ist erfindungsgemäß eine Verwendung einer biegsamen ersten Substrathalterung zur Halterung eines ersten Substrats beim Ablösen des ersten Substrats von einem zweiten Substrat vorgesehen. Insbesondere wird als zweite Substrathalterung auch eine biegsame Substrathalterung
verwendet.
In vorteilhafter Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Ablösen bei einer Temperatur < 200°C, vorzugsweise < 100°C, noch
bevorzugter < 50°C, idealerweise bei Umgebungstemperatur, insbesondere ohne vollflächige Aufheizmittel, erfolgt. Erfindungsgemäß erfolgt das
Ablösen insbesondere bei einer Temperatur unterhalb der Temperatur, bei der eine permanente Verbindung des ersten und/oder zweiten Substrats erfolgt, insbesondere bei einer Rekristallisationstemperatur des Substrats.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird dadurch weitergebildet, dass das Ablösen des ersten Substrats nach einem Bonden mittels Van-der- Waals- Kräften und vor einem Erhitzen des ersten und zweiten Substrats auf eine Temperatur erfolgt, oberhalb der eine permanente Verbindung des ersten und/oder zweiten Substrats erfolgt.
Vorteilhaft wäre eine Verbindungsart, die so ausgebildet ist, dass ein Lösen bis zu einer Bondkraft von mehr als 0,2 J/m , vorzugsweise mehr als 0,4 J/m , mit größerem Vorzug mehr als 0,8 J/m erfolgt. Die Bruchfestigkeit eines Si02 Bulks beträgt dabei ca. 2,0 - 2,5 J/m2.
Erfindungsgemäß ist es denkbar, das Ablösen, insbesondere an der Lösefront, zu beschleunigen, indem lokal auf die Lösefront durch die Lösemittel eingewirkt wird, insbesondere durch Trennungsmittel. Die Trennungsmittel können mechanisches Trennen und/oder lokales Aufheizen, vorzugsweise einen gerichteten Heizluftstrom umfassen. Konkret können ein Trennkeil, eine Trennklinge, ein Trenndraht oder ein auf die Lösefront gerichteter, vorzugsweise warmer, Druckluftstrahl einzeln oder kombiniert vorgesehen
sein. In der Fachwelt werden diese und ähnliche Techniken verwendet, um ein sogenanntes„Cleaving" durchzuführen. Dabei handelt es sich meist um das Spalten eines Substrats, meist eines sehr spröden Substrats wie Si oder Ge, entlang eines geschwächten Bereichs, um dünne und ultradünne
Schichten zu übertragen. Die erfindungsgemäße Ausführungsform ist ebenfalls für derartige Cleaving Prozesse verwendbar.
Unter einem Trennkeil versteht man ein Werkzeug mit vorzugsweise v- förmigem Profil. Unter einer Trennklinge versteht man ein Werkzeug mit einer extrem scharfen Kante. Der Trenndraht ist ein sehr dünner, mit Vorzug hochfester Draht, welcher durch eine entsprechende Apparatur im gespannten Zustand in der Ebene der Zwischenschicht auf sie zu verschoben wird. Der Trenndraht ist insbesondere als Heizdraht, also beheizbar ausgebildet.
Erfindungsgemäß ist auch eine Ausführungsform denkbar, bei der die
Lösefront quasi spiralförmig während des Lösens entlang des Umfangs des zweiten Substrats nach innen zum Zentrum verläuft. Dies wird erreicht, indem die am Umfang wirkenden Lösekräfte am Umfang umlaufend gesteigert werden.
Als eigenständige Erfindung ist die Verwendung der Trägerhalterung oder der Vorrichtung oder des Verfahrens zum Ablösen eines mit einem zweiten Substrat, insbesondere ausschließlich, mittels Van-der-Waals-Kräften verbundenen ersten Substrats von dem zweiten Substrat. Dies gilt
insbesondere für Fusion gebondete Substrate, die noch nicht einem Annealing unterzogen wurden oder deren Bondkraft noch unter 1 ,0 J/m2 beträgt.
Als erstes und/oder zweites Substrat werden, insbesondere bearbeitete, Si02- Wafer verwendet.
Somit ist erfindungsgemäß, insbesondere bei Vorsehen eines
Überprüfungsschrittes (Verfahren) oder einer Überprüfungseinrichtung
(Vorrichtung), die Trennung eines bereits zumindest teilweise gebondeten Substratpaares denkbar. Soweit die Überprüfung des gebondeten
Substratpaares (erstes und zweites Substrat) ergibt, dass Qualitätskriterien nicht oder nicht vollständig den vorgegebenen Kriterien entsprechend erfüllt werden, wird ein erfindungsgemäßes Ablösen bewirkt. Unter
Qualitätskriterien versteht man vorwiegend aber nicht ausschließlich physikalische und/oder chemische Bondstärke, Justiergenauigkeit der beiden Substrate zueinander oder ein vollflächiges Bondinterface, also ein
Bondinterface welches keine nicht gebondeten Stellen besitzt. Allerdings kann jede andere Art von entdeckten und/oder aufgetretenen Zuständen oder Vorgängen, die hier nicht explizit erwähnt werden aber auf alle Fälle unerwünscht sind, zu einem erfindungsgemäßen Ablösen zwingen. Das erste und/oder das zweite Substrat können so einer Überarbeitung zugeführt werden und neu - gegebenenfalls auch in neuer Kombination eines ersten und zweiten Substrats - gebondet werden. Somit wird ein Rework und/oder Refurbishing bis zu einem späteren Zeitpunkt des Herstellungsprozesses erfindungsgemäß ermöglicht. Mit dem Rework und/oder Refurbishing wird ein erneutes Bonden der Substrate ohne die entsprechenden Fehler ermöglicht und so die Ausbeute im Fertigungsprozess drastisch erhöht.
Für die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße Verwendung gelten die beschriebenen Merkmale analog.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Diese zeigen in:
Figur 1 eine Aufsicht auf eine erfindungsgemäße
Substrathalterung mit einer Schnittlinie A-A,
Figur 2 eine Querschnittsansicht der Substrathalterung gemäß
Schnittlinie A-A aus Figur 1 ,
Figur 3 eine Ansicht der Substrathalterung gemäß Figur 1 von unten,
Figur 4 eine Detailansicht des Details E aus Figur 2,
Figur 5a eine Seitenansicht eines Stacks aus einem ersten
Substrat, der Verbindungsschicht und einem zweiten Substrat,
Figur 5b eine Aufsicht eines Stacks aus dem ersten Substrat, der
Verbindungsschicht und dem zweiten Substrat,
Figur 6 eine Detailansicht analog Figur 4 mit einer ersten
Ausführungsform der Substrathalterung,
Figur 7 eine Detailansicht analog Figur 4 mit einer zweiten
Ausführungsform der Substrathalterung,
Figur 8 ein auf einem Filmrahmen festgelegter Stack,
Figuren 9a - 9d eine erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß einer ersten
Ausführungsform mit vier erfindungsgemäßen
Verfahrensschritten und
Figuren 10a - l Od eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit vier Verfahrensschritten.
In den Figuren sind gleiche oder gleichwirkende Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Figur 1 zeigt eine halbautomatisch einsetzbare Substrathalterung 1 , bei der die Aufnahme eines ersten Substrats 13 (hier: stabileres Trägersubstrat) durch die Substrathalterung 1 manuell erfolgt. Die Substrathalterung 1 dient zum Ablösen des ersten Substrats 13 von einem durch eine
Verbindungsschicht 12 mit dem ersten Substrat 13 verbundenen zweiten Substrat 1 1 (hier: Produktsubstrat).
Die Substrathalterung 1 besteht aus einem an einem Umfangsabschnitt 26 angeordneten Haltegriff 2 und einem gegenüberliegend zum Haltegriff 2 geöffneten Ring 3. An der Öffnung 3o des Rings 3 sind j eweils an den sich gegenüberliegenden Enden 24, 24 ' des Rings 3 Abstandsmittel 25 zur
Einstellung eines Abstands A zwischen den Enden 24, 24 ' vorgesehen. Durch die Einstellung des Abstands A sind ein innerer Durchmesser Dj und ein äußerer Durchmesser Da des Rings 3 einstellbar. Die Abstandsmittel 25 bestehen im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Hebeln 4, 5 , wobei der Hebel 4 an dem Ende 24 und der Hebel 5 an dem Ende 24 ' eingebracht sind. Die Hebel 4, 5 sind von Stellelementen 14 durchsetzt, die hier manuell bedienbar sind. Eine automatische Umsetzung der vorbeschriebenen
manuellen Kinematik ist erfindungsgemäß denkbar.
Die Befestigung des Haltegriffs 2 am Ring 3 erfolgt durch Fixierelemente 10, insbesondere Schrauben. Das Material des Rings 3 ist erfindungsgemäß bei vorgegebener Geometrie (Ringhöhe H, Ringbreite B, Außendurchmesser Da, Innendurchmesser Dj) so zu wählen, dass der Ring 3 sich durch die
Abstandsmittel 25 elastisch verbiegen lässt, und zwar entgegen seiner durch die Biegesteifigkeit bewirkten Kraft.
Der Ring 3 weist eine Umfangsschulter 7 auf, die von einem Ringabsatz 6 absteht und eine Stufe 9 bildet. Die Stufe 9 verläuft z-förmig mit einem zur Ringmitte gerichteten Innenwinkel 45° < I < 90°, insbesondere < 80°, vorzugsweise < 70° und bildet dadurch eine, insbesondere umlaufende, Wandschräge 17, die an einer spitzen Innenkante 8 endet. Die Innenkante 8 ist gleichzeitig Bestandteil einer parallel zum Ringabsatz 6 verlaufenden Stirnfläche 7s der Umfangsschulter 7. Die Stirnfläche 7s ist äquidistant zu dem Ringabsatz 6 mit einem Abstand M. Der Abstand M ist erfindungsgemäß so gewählt, dass er maximal geringfügig größer, insbesondere maximal um
die Dicke der Verbindungsschicht 12 größer, als eine Dicke d des ersten Substrats 13 ist (siehe Figur 7). Vorzugsweise ist der Abstand M wie in Figur 6 so gewählt, dass er kleiner als die Dicke d des ersten Substrats 13 ist.
Vorzugsweise ist der Abstand M mindestens halb so groß wie die Dicke d des ersten Substrats 13.
Durch die Abstandsmittel 25 lässt sich ein durch die Innenkante 8 gebildeter, zwischen dem Innendurchmesser Di und dem Außendurchmesser Da liegender, Durchmesser D zur Aufnahme des ersten Substrats 13 vergrößern, bis das erste Substrat 13 durch eine durch die Innenkante 8 gebildete Öffnung
(Durchmesser Dk) bis zum Ringabsatz 6 einsetzbar ist. Anschließend wird durch die Abstandsmittel 25 der Durchmesser Dk wieder verringert, bis eine Umfangskante 1 3u des ersten Substrats 13 an der Schräge 1 7 der
Umfangsschulter 7 anliegt und durch diese fixiert wird. Somit ist das erste Substrat 13 von der biegsamen Substrathalterung 1 gehalten. Die Halterung erfolgt quasi durch Klemmung und/oder Formschluss. Bei Klemmung des ersten Substrats 13 an der Schräge 17 können Kraftmessmittel zur Steuerung der Einklemmung vorgesehen sein, insbesondere an den Stellmitteln 14.
Das zweite Substrat 1 1 (hier: Produktsubstrat) ist nur über die
Verbindungsschicht 12 an der Substrathalterung 1 befestigt. Ein direkter Kontakt zwischen der Substrathalterung 1 und dem zweiten Substrat 1 1 ist nicht vorgesehen. Bei Vermeidung eines Kontakts zwischen der
Substrathalterung 1 und dem zweiten Substrat 1 1 wird das zweite Substrat 1 1 maximal geschont und eine Kontamination oder Beschädigung praktisch ausgeschlossen.
Das zweite Substrat 1 1 bildet mit der Verbindungsschicht 12 und dem ersten Substrat 13 einen Stack 19 (Erstes Substrat - zweites Substrat - Verbund). Ebenso ist die vorliegende Erfindung geeignet für einen Verbund aus erstem Substrat und zweitem Substrat ohne dazwischenliegende Verbindungsschicht,
insbesondere bei sogenannten Pre-Bonds, bei welchen die Wafer insbesondere mittels Van-der-Waals-Kräften aneinander haften.
Die spitze Innenkante 8 dient bei der Fixierung des Stacks 19 an der
Substrathalterung 1 in der in Figur 7 gezeigten Ausführungsform gleichzeitig als Trennmittel beziehungsweise zur Initiierung des Ablösens, indem die Spitze der Innenkante 8 an der Umfangskante der Verbindungsschicht 12 in die Verbindungsschicht 12 eindringt.
Bei einer Verwendung bei Substratpaaren ohne Verbindungsschicht 12, insbesondere bei fusiongebondeten Wafern, ist die hier beschriebene
Verbindungsschicht 12 die Grenzfläche (an der die Van-der-Waals-Kräfte wirken) zwischen dem Substratpaar.
Die Substrathalterung 1 umschließt das erste Substrat 13 praktisch
vollständig, mit Ausnahme der Ringöffnung 3 o.
Figur 8 zeigt den Stack 19 auf einem Filmrahmen 23 , wobei das zweite Substrat 1 1 mit einer mit dem Filmrahmen 23 verbundenen Folie 21 verbunden ist. Der Stack 19, der Filmrahmen 23 und der Folie 21 einen Filmrahmenverbund 20.
Mittels des Haltegriffs 2 und durch Fixierung des zweiten Substrats 1 1 oder des Filmrahmens 23 ist das erste Substrat 13 von dem zweiten Substrat 1 1 abziehbar. Die Zugkraft wird dabei durch die einseitige Anordnung des Haltegriffs 2 seitlich an dem ersten Substrat 13 , also an dem
Umfangsabschnitt 26, aufgebracht. Initiiert durch das Eindringen der Innenkante 8 in die Verbindungsschicht 12 wird das erste Substrat 13 unter Verformung des ersten Substrats 13 und des Rings 3 (entgegen deren durch die Biegesteifigkeit erzeugten Kraft) ausgehend von dem Umfangsabschnitt 26 zur gegenüberliegenden Seite langsam abgelöst. Dabei wandert eine Lösefront von dem Umfangsabschnitt 26 bis zur gegenüberliegenden Seite
des ersten Substrats 13 durch die Verbindungsschicht 12. Entlang der
Lösefront wirken demnach je nach Abstand der Lösefront vom Haltegriff 2 und der am Haltegriff 2 angelegten Lösekraft definierte Drehmomente.
In automatisierter Form ist dies in den Figuren 9a bis 9d in einer ersten Ausführungsform und in den Figuren 10a bis l Od in einer zweiten
Ausführungsform gezeigt, die nachfolgend näher beschrieben werden.
Den beiden Ausführungsformen gemein ist die Verwendung der oben beschriebenen (ersten) Substrathalterung 1 zur Halterung des ersten Substrats 13 in einer zur Automatisierung geeigneten Form.
Ein wesentlicher Erfindungsaspekt besteht darin, beim Beginn des Ablösens, also bei der Initiierung des Ablösens, eine besonders schonende Behandlung vorzusehen, insbesondere durch Implementierung einer mechanischen
Anlösung der Verbindungsschicht am Umfang beziehungsweise an deren Rand.
In den Figuren 9 und 10 sind jeweils eine Basis 27 und ein darauf
aufbauendes Gestell 22 zur Vorsehung einer stabilen Grundkonstruktion und Befestigung weiterer, unten beschriebener Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt. An dem Gestell 22 und/oder der Basis 27, insbesondere zwischen einem Deckel 22d des Gestells 22 und einem durch die Basis 27 gebildeten Boden 27b, sind Antriebsmittel 15 ' zur translatorischen Bewegung (insbesondere angetrieben) der (ersten) Substrathalterung 1 beziehungsweise von Umfangsabschnitten der Substrathalterung 1 sowie Antriebsmittel 15 zur translatorischen Bewegung (insbesondere angetrieben) einer den Stack 19 oder den Filmrahmenverbund 20 aufnehmenden (zweiten) Substrathalterung 18 (Aufnahme) vorgesehen. Die Antriebsmittel 15 ' können einen Freilauf in Translationsrichtung aufweisen, insbesondere gebildet durch ein Loslager.
Die Substrathalterung 18 ist bei beiden Ausführungsformen gemäß Figur 9 und Figur 10 in einer Löserichtung L, also in der Zeichnungsebene nach oben und/oder unten translatorisch bewegbar. Die Antriebsmittel 15 zum Antreiben der Substrathalterung 18 können dabei insbesondere synchron bewegt werden, vorzugsweise angetrieben durch von einer zentralen
Steuereinrichtung gesteuerte Motoren, insbesondere Schrittmotoren.
In der Ausführungsform gemäß Figur 9 ist für die Substrathalterung 1 nur ein Antriebsmittel 15 ' an der zum Umfangsabschnitt 26 gegenüberliegenden Seite der Substrathalterung 1 vorgesehen, während am Umfangsabschnitt 26 ein Gelenklager 16 vorgesehen ist, so dass die Substrathalterung 1 um das
Gelenklager 16 schwenkbar ist, jedoch in Löserichtung L fixiert ist. Somit ergibt sich folgender Verfahrensablauf:
In dem in Figur 9a gezeigten Verfahrensschritt wird die für den
Filmrahmenverbund 20, insbesondere das erste Substrat 13, passende
Substrathalterung 1 an dem oberen Antriebsmittel 15 ' und dem Gelenklager 16 angebracht. Gleichzeitig, vorher oder anschließend wird der
Filmrahmenverbund 20 auf die Substrathalterung 18 fixiert, insbesondere durch Vakuumbeaufschlagung. Die Substrathalterung 18 ist durch die
Antriebsmittel 15 in Löserichtung L bewegbar.
Erfindungsgemäß ist des dabei alternativ denkbar, dass am Umfang der Substrathalterung 1 mehrere, insbesondere zwei, Antriebsmittel 15 ' an einer Seite und mehrere, insbesondere zwei, Gelenklager 16 an der
gegenüberliegenden Seite, vorgesehen sind.
Die Substrathalterung 1 ist jeweils durch am Ringumfang 3u angeordnete Haltemittel 28 an dem Antriebsmittel 15 ' und dem Gelenklager 16 fixierbar. Die Substrathalterung 18 ist durch Haltemittel 29 an den Antriebsmitteln 1 5 fixierbar.
Anschließend wird die Substrathalterung 18 in die in Figur 9b gezeigte Position (also in Löserichtung L zu der Substrathalterung 1 hin) verfahren, indem die Antriebsmittel 1 5 eine synchrone Translationsbewegung der Substrathalterung 18 ausführen, bis das erste Substrat 13 mit seiner Oberseite 13o an dem Ringabsatz 6 anliegt. Die Steuerung kann über die zentrale Steuereinrichtung erfolgen, wobei die Erkennung des Auftreffens des ersten Substrats 13 auf den Ringabsatz 6 durch, insbesondere in die
Substrataufnahme 1 8 integrierte, Kraftmessmittel erfolgt. Vorzugsweise sind am Umfang der Substrathalterung 1 8 eine Anzahl n Kraftmessdosen in einem Winkelabstand von 360°/n verteilt angeordnet.
Damit das erste Substrat 13 in der Substrathalterung 1 aufnehmbar ist, muss vorher der Durchmesser Dk an der Innenkante 8 des Rings 3 entsprechend angepasst werden, damit das erste Substrat 13 mit seiner Außenkontur (insbesondere kreisförmig mit einem Durchmesser Dt) in die
Substrathalterung 1 aufnehmbar ist. Der Innendurchmesser D; ist bei der Aufnahme des ersten Substrats 13 kleiner als der Durchmesser Dt des ersten Substrats 13 , damit das erste Substrat 13 nicht durchrutscht. Sobald die in Figur 9b gezeigte Position erreicht ist, kann der Innendurchmesser Dj verringert werden, bis das erste Substrat 13 in der Substrathalterung 1 fixiert ist (siehe Figuren 6 und 7), also an der Wandschräge 17 anliegt.
Sobald die in Figur 9b gezeigte Position erreicht ist, wird das obere, fixierbare Antriebsmittel 15 ' gelöst, so dass dieses einen Freiheitsgrad in Löserichtung L hat und die an dem Antriebsmittel 15 ' befestigte Seite der Substrathalterung 1 in Löserichtung L freibeweglich ist. In dieser
Ausführungsform ist das Antriebmittel 15 ' antriebslos ausgebildet.
Erfindungsgemäß denkbar ist aber auch hier eine Steuerung der Bewegung durch die zentrale Steuereinrichtung, so dass das Antriebsmittel 15 ' nicht passiv (wie in der bevorzugten Ausführungsform), sondern aktiv ausgebildet ist.
Ans chließend wird an den beiden gegenüberliegend an der Substrathalterung 1 8 vorgesehenen Antriebsmitteln 1 5 auf die Substrathalterung 1 8 j eweils eine von der Substrathalterung 1 weg gerichtete Antriebskraft F \ (Zugkraft) und eine, insbesondere mit der Antriebskraft F \ identische, Antriebskraft F2 (Zugkraft), insbesondere synchron, zum Ablösen des an der Substrathalterung 1 fixierten Ersten Substrats 1 3 von dem zweiten Substrat 1 1 angelegt.
Entgegen der Antriebskräfte F \ und F2 und insbesondere parallel zu di esen wirkend liegt an dem Gelenklager 1 6 eine Gegenkraft G (oder mehrere
Gegenkräfte G, falls mehrere Gelenklager 1 6 vorgesehen sind) an .
Hierdurch wird der von der Innenkante 8 initiierte Ablösevorgang fortgesetzt, wobei an der sich vom Gelenklager 1 6 bis zur gegenüberli egenden S eite der Substrathalterung 1 eine Lösefront unter zunehmender Biegung der
Substrathalterung 1 und des ersten Substrats 1 3 verläuft. Entlang der
Lösefront wirken im Gleichgewicht mit den Antriebskräften F i und F2 sowie der (durch die Verbindungskraft der Verbindungsschicht 1 2 bewirkte)
Gegenkraft G Drehmomente als infinitesimal entlang der Lösefront verteilte Lösemomente Κχ bis Kn.
In der in Figur 9c gezeigten Position ist das erste Substrat 1 3 zu mehr als der Hälfte abgelöst, wobei die Ablösung erfolgt, indem sich sowohl das erste Substrat 13 als auch die Substrathalterung 1 verformen (entgegen der
Bi egefestigkeit der Substrathalterung 1 und des ersten Substrats 1 3 ) .
In der in Figur 9 d gezeigten Position ist das erste Substrat 1 3 vollständi g von dem zweiten Substrat 1 1 abgelöst. Die Verbindungsschicht 12 haftet in der Darstellung an dem zweiten Substrat 1 1 , kann ab er auch teilweise oder vollständig an dem ersten Substrat 1 3 anhaften.
Während des Ablösens verbiegt sich die Substrathalterung 1 und das erste Substrat 13 um einen (mittleren, insbesondere gemessen bei halber Ablösung
des ersten Substrats 13 vom zweiten Substrat 1 1 ) Biegewinkel 1 ° < W < 45 ° , insbesondere W < 35 ° hier etwa 6°.
In der zweiten Ausführungsform gemäß Figur 10a bis Figur l Od ist statt dem Antriebsmittel 15 ' ein Gelenklager 16 an der Substrathalterung 1 vorgesehen, so dass die Substrathalterung 1 an dem Umfangsabschnitten 26 und einem gegenüberliegenden Umfangsabschnitt 26 ' (also wo die Gelenklager 16 an Haltemitteln 28 der Substrathalterung 1 angebracht sind) in Löserichtung L fix sind (Erfindungsgemäß können mehrere Gelenklager 16 am Umfang der Substrathalterung 1 vorgesehen sein). In Abschnitten zwischen den
Umfangsabschnitten 26 ist die Substrathalterung 1 im Rahmen ihrer
Biegsamkeit entgegen der Biegesteifigkeit beweglich. Somit ergibt sich bei Anlegen der Antriebskräfte im Verfahrensschritt gemäß 10c eine im
Wesentlichen (gewellt) konzentrisch vom Umfang der Verbindungsschicht 12 verlaufende Lösefront zur Mitte der Verbindungsschicht 12. Dabei spielt di e Initiierung durch die Innenkante 8 der Substrathalterung eine wesentliche Rolle zur Überwindung der anfänglichen Verbindungskraft der
Verbindungsschicht 12.
Die Lösemomente Kj bis Kn wirken bei der Ausführungsform gemäß Figur 10a bis l Od beim Fortschreiten der Lösefront jeweils überwiegend an einem (gewellten) kreisförmigen Abschnitt entlang der Lösefront. Während der Biegungswinkel W gemäß Figur 9c zum Gelenklager gegenüberliegenden Seitenrand gemessen wird, wird der Biegungswinkel W ' wegen der von allen Seiten am Umfang wirkenden Lösekraft K vom Zentrum des ersten Substrats 13 zum Rand gemessen, wobei der Biegungswinkel W' in diesem Fall wegen der geringeren Strecke entsprechend kleiner ist, soweit das Material der Substrathalterung 1 und des ersten Substrats 2 sowie deren Abmessungen ansonsten identisch sind. Durch Reduzierung der Ringbreite B und/oder der Ringhöhe H kann die Biegesteifigkeit des Rings 3 reduziert werden, so dass sich der Biegungswinkel W' erhöhen würde.
Biegsame Substrathalterung, Vorrichtung und Verfahren zum Lösen eines ersten Substrats
B e z u g
Substrathalterung
Haltegriff
Ring
o Öffnung
u Ringumfang
Hebel
Hebel
Ringabsatz
Umfangsschulter
s Stirnfläche
Innenkante
Stufe
0 Fixiermittel
1 Zweites Substrat
2 Verbindungsschicht
3 Erstes Substrat
3o Oberseite
3u Umfangskante
4 Stellelemente
5, 15 ' Antriebsmittel
6 Gelenklager
7 Schräge
8 Substrathalterung
9 Stack
0 Filmrahmenverbund
1 Folie
2 Gestell
2d Deckel
23 Filmrahmen
24, 24' Enden
25 Abstandsmittel
26 Umfangs abschnitt
27 Basis
27b Boden
28 Haltemittel
29 Haltemittel
A Abstand
B Ringbreite
Di Innendurchmesser
Da Außendurchmesser
Dk Durchmesser
H Ringhöhe
M Abstand
L Löserichtung
I Innenwinkel
d Dicke
F i , F2, Fn Antriebskräfte (Zugkraft)
G Gegenkraft
Ki , K2, K„ Lösemomente
W, W Biegungswinkel