WO2012156060A1

WO2012156060A1 - Schallabsorbierende leuchte

Info

Publication number: WO2012156060A1
Application number: PCT/EP2012/002040
Authority: WO
Inventors: Oliver Schmid
Original assignee: Bosig Gmbh
Priority date: 2011-05-18
Filing date: 2012-05-11
Publication date: 2012-11-22
Also published as: EP2710297B1; EP2710297A1; DE102011101913A1

Abstract

Schallabsorbierende Leuchten bestehen aus einem Leuchtmittel und einer schallabsorbierenden Umhüllung. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, als Leuchtmittel ein LED-Paneel (2) und/oder mehrere LED-Spots (3) vorzusehen. Die Umhüllung ist in Form eines einstückigen Absorberpaneels (1) ausgebildet, welches aus schallabsorbierendem Schaumkunststoff besteht und das LED-Paneel (2) bzw. den LED-Spot (3) zumindest seitlich und an der Lichtsautrittsfläche (Vorderseite) umschließt, also dort, wo Luftschall auf die Leuchte 10 auftrifft. Über der Lichtsautrittsfläche des LED-Paneels (2) bzw. des LED-Spots (3) ist das Absorberpaneel (1) als dünne Überdeckung (1a) ausgeführt, die lichtdurchlässig und gleichzeitig schallabsorbierend ist.

Description

SCHALLABSORBIERENDE LEUCHTE

B E S C H R E I B U N G

Die Erfindung bezieht sich auf eine schallabsorbierende Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Leuchte ist aus dem Firmenprospekt „MODULISA" der Firma Hegra AG, CH-8908 Hedingen/Schweiz bekannt.

Die schallabsorbierende Leuchte„MODULISA" weist einen Lichtdiffusor in Form eines transluzenten, wabenähnlichen Kerns auf, welcher mit einer Deckschicht aus transparenten, mikroperforierten Polyethylen-Platten zu einer Wabenkernplatte verbunden ist. Die offenen Kanten des Lichtdiffusors sind mit einem umlaufenden Metallrahmen abgeschlossen. Unter den mikroperforierten Polyethylen-Platten des Lichtdiffusors sind innerhalb des Kerns Leuchtstoffröhren mit elektronischen Vorschaltgeräten angebracht, deren Licht durch die Mikroperforationen in einem engen Winkel nach außen geleitet wird. Durch die Mikroperforationen wird eine akustische Absorption erreicht und eine Direktblendung durch die Leuchtstoffröhren ausgeschlossen.

Der Aufbau der bekannten schallabsorbierende Leuchte„MODULISA" aus Deckschichten, einem wabenähnlichen Kern und darin montierten Leuchtstoffröhren samt Vorschaltgeräten mit indessen relativ aufwendig und teuer. Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, eine schallabsorbierende Leuchte zu schaffen, welche einen einfachen Aufbau aufweist und kostengünstig herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruch 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der schallabsorbierenden Leuchte nach der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung beruht auf die Kombination von großflächigem, elektrischem Licht und der Schalldämmung mit Schaumkunststoffen. Da elektrisch betriebene Lampen auch sehr heiß werden und Hitze Schaumkunststoffe zerstört, ist als elektrisches Licht„kaltes" Licht in Form von LED für die schallabsorbierenden Leuchte nach der Erfindung vorgesehen. Der Vorteil von LED ^'s ist neben dem geringen Stromverbrauch die geringe Wärmeentwicklung und die Möglichkeit, verschiedene Farben durch Ansteuerung zu projizieren. LED^'s gibt es in unterschiedlichen Formen, so können es kleinste Punkte, aber auch großflächige Paneele sein. Beide Formen von LED's sind für die schallabsorbierenden Leuchte nach der Erfindung geeignet.

Da die Oberseite von LED-Paneelen glatt ist und somit keine Schalldämmung aufweist, sieht die Erfindung vor, die Paneele in eine vorgefertigte Umhüllung aus Schaumkunststoffen oder Fasermaterialien (im Folgenden als „Absorberpaneel" bezeichnet) einzulegen, wobei die Umhüllung die Lichtaustrittsfläche der LED-Paneele nur mit einer geringen Dicke überdeckt. Die Dicke der Überdeckung ist abhängig von der Beleuchtungsstärke des Leuchtmittels, und zwar je geringer die Beleuchtungsstärke, desto geringer ist auch die Dicke der Überdeckung. Auf diese Weise erhält man eine angenehm blendfreie und dennoch schalldämmende Lichtoberfläche. Vorzugsweise ist als Schaumkunststoff für das Absorberpaneel heller (weißer) Melaminharzschaum vorgesehen, welcher am Markt unter der als Marke geschützten Bezeichnung „Basotect" der Firma BASF erhältlich ist. Bei Melaminharz handelt es sich um ein sehr leichtes und deshalb gut schalldämmendes Netzkunststoffprodukt, welches sich mit speziellen Maschinen ver- und bearbeiten lässt.

Für eine farbliche Gestaltung der Absorberpaneele nach der Erfindung ist es vorteilhaft, durch entsprechende elektrische Ansteuerung der LED- Paneele das emittierte Licht mit dem gewünschten Farbton einzustellen. Dies ermöglicht eine Erweiterung der architektonischen Gestaltungsmöglichkeiten für Innenräume.

Eine weitere Möglichkeit der Kombination zwischen Licht und Schallschutz besteht darin, in ein vorkonfektioniertes, vorab beschriebenes Absorberpaneel Vertiefungen einzufräsen, welche die Größe eines einzelnen LED-Spots haben. Einzelne LED-Spots können elektrisch in Reihe zusammengeschlossen und mittels eines Netztransformators angesteuert und beleuchtet werden. LED-Spots sind leicht und lassen sich durch ihre konische Form in dem Absorberpaneel leicht zubringen. Hierfür wird das Absorberpaneel mittels einer Fräs- oder Wasserstrahlmaschine entsprechend bearbeitet. Die Erfindung wird mit ihren weitern Einzelheiten und Vorteilen an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der schallabsorbierenden Leuchte nach der Erfindung mit einem LED-Paneel und einem LED-Spot, und

Fig. 2 eine perspektivische Ansicht der Rückseite eines

Absorberpaneels einer Leuchte nach der Erfindung vor dem Einsetzen des LED-Paneels.

Die in Fig. 1 im Vertikalschnitt dargestellte schallabsorbierende Leuchte 10 weist als Leuchtmittel ein LED-Paneel 2 und mehrere LED-Spots 3 auf. Zur Vereinfachung ist in Fig. 1 nur ein einziges LED-Paneel 2 und ein einziger LED-Spot 3 eingezeichnet. Alternativ kann die Leuchte 10 auch nur ein oder mehrere LED-Paneele 2 oder nur mehrere LED-Spots 3 aufweisen. LED-Paneele 2 und LED-Paneele sind allgemein bekannt und können in verschiedenen Farben erstrahlen. Mit einem nicht gezeigten RGB-(Rot-Grün-Blau)-Steuergerät für die Versorgungsspannung kann die Farbstimmung des LED-Paneels 2 und des LED-Spots 3 beliebig verändert werden. Fernen lassen sich das LED-Paneel 2 und der LED- Spots 3 stufenlos dimmen, um die Beleuchtungsstärke des Leuchtmittels beliebig einzustellen. Werden LED-Paneele 2 an Decken und Wänden teilweise großflächig angebracht, so reflektiert Luftschall an der glatten, harten Oberfläche der LED-Paneele 2 besonders stark. Unter Luftschall wird eine Schallart verstanden, welche sich in der Luft ausbreitet und durch Reflexionen an Wänden und Decken in Räumen und Gebäuden als störender Lärm empfunden wird. Um Reflexionen von Luftschall an der glatten, harten Oberfläche der LED- Paneele 3 zu verringern, sind das LED-Paneel 2 und die LED-Spots 3 in eine als Absorberpaneel 1 bezeichnete Umhüllung aus schallabsorbierendem Schaumkunststoff eingesetzt. Das Absorberpaneel 1 ist aus einem einzigen Materialstück ausgeführt und umschließt das LED-Paneel 2 und den LED-Spot 3 zumindest seitlich und an der Lichtsautrittsfläche (Vorderseite), also dort, wo Luftschall auf die Leuchte 10 auftrifft, wenn die Leuchte an der Decke oder an einer Wand eines Raums montiert ist. Für Leuchten 10, die frei hängend im Raum angeordnet sind, kann es günstig sein, wenn das Absorberpaneel 1 auch die Rückseite des LED-Paneels 2 und des LED-Spots 3 umschließt, um Reflexionen von Luftschall an der Rückseite des LED-Paneels 2 und des LED-Spots 3 weitgehend zu vermeiden.

Über der Lichtsautrittsfläche des LED-Paneels 2 und des LED-Spots 3 ist das Absorberpaneel 1 als dünne Überdeckung 1a ausgeführt, die lichtdurchlässig und gleichzeitig schallabsorbierend ist.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist das Absorberpaneel 1 an seiner Rückseite eine Ausfräsung 1 c auf, welche ein LED-Paneel 2 aufnimmt. Die Ausfräsung 1c des Absorberpaneels 1wird von einem umlaufenden Randbereich 1 b umgeben und ist mit der Überdeckung 1a zur Vorderseite hin abgeschlossen. Der Randbereich 1 b und die Überdeckung 1c sind aus einem zusammenhängenden Stück Schaumkunststoff geformt. Die Tiefe T der rechteckförmigen Ausfräsung 1c entspricht im dargestellten Beispielsfall der Dicke des Leuchtmittels 2, 3 und ist um die Dicke der Überdeckung 1a geringer als die Dicke D des Absorberpaneels 1. Dabei ist die Dicke der Überdeckung 1a sehr dünn gewählt, um den Durchtritt der Lichtstrahlung des Leuchtmittels 2, 3 nach außen zur Vorderseite der Leuchte 10 hin so wenig wie möglich zu dämpfen. Wie schon erwähnt, ist die Dicke der Überdeckung 1a abhängig von der Beleuchtungsstärke des Leuchtmittels, und zwar je geringer die Beleuchtungsstärke, desto geringer ist auch die Dicke der Überdeckung 1a.

Als schallabsorbierender Schaumkunststoff für das Absorberpaneel 1 ist vorzugsweise heller (weißer) Melaminharzschaum vorgesehen, welcher am Markt unter der als Marke geschützten Bezeichnung„Basotect" der Firma BASF erhältlich ist. Melaminharz ist ein sehr leichtes und deshalb gut schalldämmendes Netzkunststoffprodukt, welches Luftschall gut absorbiert und bei geringer Dicke lichtdurchlässig ist- Anstelle von Melaminharzschaum können indessen auch andere leichte, porige Schaumkunststoffe oder faserige Materialien verwendet werden, welche Luftschall absorbieren.

Es ist von Vorteil, das Absorberpaneel 1 aufgrund der Ausfräsung 1c und der Gewichtsbelastung mit dem LED-Paneel 2 beziehungsweise den LED- Spots 3 mit einem schalldämmenden Vlies oder Gewebe zu beschichten, damit die Lastaufnahme übertragen und ausgeglichen wird. Bei solchen Vliesbeschichtungen handelt es sich um Polyestervliese oder um Glasvliese, welche Schallwellen gut absorbieren.

Claims

PATENTANSPRÜCHE

Schallabsorbierende Leuchte, bestehend aus einem Leuchtmittel und einer schallabsorbierenden Umhüllung, dadurch gekennzeichnet, dass als Leuchtmittel ein LED-Paneel (2) und/oder mehrere LED-Spots (3) vorgesehen sind, dass die Umhüllung in Form eines einstückigen Absorberpaneels (1 ) ausgebildet ist, welches aus schallabsorbierendem Schaumkunststoff besteht und das LED-Paneel (2) bzw. den LED-Spot (3) zumindest seitlich und an der Lichtsautrittsfläche (Vorderseite) umschließt, also dort, wo Luftschall auf die Leuchte 10 auftrifft, und dass über der Lichtsautrittsfläche des LED- Paneels (2) bzw. des LED-Spots (3) das Absorberpaneel (1 ) als dünne Überdeckung (1a) ausgeführt, die lichtdurchlässig und gleichzeitig schallabsorbierend ist.

Schallabsorbierende Leuchte nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Absorberpaneel (1 ) an seiner Rückseite eine Ausfräsung (1c) zur Aufnahme eines LED- Paneels (2) bzw. eines LED-Spots (3) aufweist, dass die Ausfräsung (1c) des Absorberpaneels (1 ) von einem umlaufenden Randbereich (1 b) umgeben ist und ist mit der Überdeckung (1a) zur Vorderseite hin abgeschlossen ist, wobei der Randbereich (1b) und die Überdeckung (1c) sind aus einem zusammenhängenden Stück Schaumkunststoff geformt sind.

3. Schallabsorbierende Leuchte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe (T) der rechteckförmigen Ausfräsung (1c) der Dicke des Leuchtmittels entspricht und um die Dicke der Überdeckung (1a) geringer als die Dicke (D) des Absorberpaneels (1 ) ist.

4. Schallabsorbierende Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass das Absorberpaneel (1 ) auch die Rückseite des LED-Paneels (2) und des LED-Spots (3) umschließt.

5. Schallabsorbierende Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 4,

dadurch gekennzeichnet, dass als schallabsorbierender Schaumkunststoff für das Absorberpaneel (1 ) ein sehr leichter und deshalb gut schalldämmender Netzkunststoff vorgesehen ist.

6. Schallabsorbierende Leuchte nach einem der Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet, dass als Netzkunststoff ein heller (weißer) Melaminharzschaum vorgesehen ist.

7. Schallabsorbierende Leuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet, dass das Absorberpaneel (1 ) mit einem schalldämmenden Vlies oder Gewebe beschichtet ist, derart, dass die Lastaufnahme infolge der Gewichtsbelastung des Absorberpaneels (1 ) durch das LED-Paneel 2 beziehungsweise den LED-Spot 3 übertragen und ausgeglichen wird.